Doping beim Freizeit- und Breitensport [Gesundheitsberichterstattung - Themenhefte, September 2006]
[Heft 33: Koronare Herzkrankheit und akuter Myokardinfarkt] [Heft 35: Tuberkulose] [Abstrakt] [Inhaltsverzeichnis]
Heft 34 - Doping beim Freizeit- und Breitensport
aus der Reihe "Gesundheitsberichterstattung des Bundes"
Autoren: | Dr. Carl Müller-Platz
Bundesinstitut für Sportwissenschaft Bonn Dr. Carsten Boos Medizinische Universität zu Lübeck Prof. Dr. R. Klaus Müller Institut für Dopinganalytik und Sportbiochemie Dresden |
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Redaktion: | Robert Koch-Institut
Gesundheitsberichterstattung Dr. Anke-Christine Saß, Dr. Thomas Ziese Seestraße 10 13353 Berlin |
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Herausgeber: | Robert Koch-Institut
(September 2006) |
Einleitung
Der oft sorglose Einsatz von Wirkstoffen, insbesondere, um vermeintliche oder oft nur vorübergehend bestehende körperliche oder geistige Beeinträchtigungen zu kompensieren, ist in unserer Gesellschaft weit verbreitet. Konzentrationsfördernde oder beruhigende Mittel werden schon bei Kindern eingesetzt, häufiger Gebrauch von Schmerzmitteln, Schlaf- oder Wachmitteln ist ebenfalls aus verschiedenen Studien bekannt. Auch der verbreitete Alkohol- und Nikotinkonsum ist Gegenstand vieler Untersuchungen. Doping und Arzneimittelmissbrauch im Breiten- und Freizeitsport gehören in diesem Sinne zum sorglosen Umgang mit Wirkstoffen. Im Hinblick auf die Gesamtproblematik findet dieses spezielle Feld bisher kaum Beachtung. Deshalb ist die Hervorhebung dieses Teilproblems wichtig. Hinsichtlich der Drogenaffinität kann auf einschlägige Studien verwiesen werden [1].
Der Missbrauch von anabolen Wirkstoffen und der Beikonsum verschiedener anderer Wirkstoffe wird mit dem Bodybuilding in enger Korrelation gesehen [2].
Im Freizeitsport werden insbesondere Anabolika missbraucht, wenn Körperbetonung im Vordergrund steht. Übersteigertes Körperbewusstsein - bei Männern dem hellenistischen Ideal des Athleten nachempfunden - ist dann also eine maßgebliche Triebfeder für die Einnahme von anabolen Wirkstoffen [3, 4].
Erhebungen zum Doping und Arzneimittelmissbrauch bei sportlicher Betätigung sind in Deutschland bisher selten. In der ehemaligen DDR war Doping offensichtlich auch ein flächendeckendes Phänomen im Bereich »Körperkulturistik« (entspricht dem westlichen Bodybuilding und dem Kraftsport) [5]. Auch in der Laufbewegung der ehemaligen DDR gab es wohl Anabolika- Doping im Breitensport. Vermutlich wurden sogar Dopingexperimente durchgeführt [6]].
Freizeitsport und Breitensport: Definitionen und
Beispiele
Unter dem Begriff »Breitensport« wird die Gesamtheit unterschiedlichster organisierter Sportangebote zusammengefasst; die Sporttreibenden sind in der Regel in Sportvereinen organisiert. Der Freizeitcharakter der sportlichen Betätigung hat in der Gesellschaft zunehmend an Bedeutung gewonnen und ist auch nicht mehr an Strukturen wie Vereine geknüpft. Er beruht eher auf der Begegnung von Menschen gleicher sportlicher Interessen. Während im Breitensport der Wettkampf auf lokaler oder auf regionaler Ebene als Betätigungsfeld angesehen wird und die Motivation der sportlichen Betätigung auf Wettkampfbeteiligung zielt, ist der Freizeitsport nicht mehr zwingend auf Beteiligung am Wettkampf ausgerichtet, sondern zielt auf sportliche Freizeitbeschäftigung. Wohlfühlen, ein positives Körpergefühl (Wellness) und Gesundheitsaspekte stehen im Vordergrund [7] und unterscheiden den Freizeitsport vom Breitensport. Eine andere Sichtweise unterscheidet den Breitensport in einen wettkampfgebundenen und einen wettkampfungebundenen Teilbereich. Letzterer wird als Freizeitsport bezeichnet [8]. Zwar werden im Freizeitsport vereinzelt Wettkämpfe ausgetragen, diese Wettkampfformen sind jedoch nicht in ein vorgegebenes Muster hierarchischer Ligen eingefügt, sondern werden aus dem Sportgeschehen selbst lokal oder regional organisiert.
Die nachfolgend genannten Beispiele sind sowohl dem Freizeit- als auch dem Breitensport zuzuordnen.
Die Fitnessstudios
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Abbildung 1
[10]
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Abbildung 2
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Fitnessstudios bieten wetterunabhängige Grundvoraussetzungen für spezielles Sporttreiben und das selektive Trainieren von Muskelgruppen. Die Durchlässigkeit zum Wettkampfsport ist gegeben, wenn sich Einzelpersonen oder Gruppen entscheiden, an offenen Wettkampfveranstaltungen teilzunehmen bzw. Wettkampfsportler oder -sportlerinnen die Einrichtung zu Trainingszwecken nutzen.
Im Jahr 2002 waren 55,1% der Mitglieder in Fitnessanlagen Frauen, 44,9% der Mitglieder Männer [9].
Während die Trainingsmöglichkeiten an bereitgestellten Geräten nahezu gleich blieben, nahmen die Fitness- und Wellnessangebote in den letzten Jahren zu. Eine Verbindung zwischen der Bodybuilding-Bewegung und den Fitnessstudios besteht aufgrund des dort möglichen Krafttrainings an den Geräten.
Die Entwicklung der Fitnessanlagen als Wirtschaftszweig belegt, dass damit Bedürfnisse in der Gesellschaft befriedigt werden. In einer Befragung von mehr als 1.000 Fitnessstudionutzerinnen und -nutzern wurden drei allgemeine Motivationskomplexe analysiert [11]:
- ► Körperformungswünsche
- Individuelle Autonomie des Sporttreibens
- Gesundheit.
Tabelle 1
Motivation | Zustimmung |
---|---|
Besser aussehen | 71% |
Gesundheit verbessern | 67% |
Abnehmen | 49% |
Freie Trainingszeiten | 36% |
Neue Leute kennen lernen | 19% |
In einer von der FH Worms im Auftrag des Verbandes Deutscher Fitness- und Freizeitunternehmen e.V. (VDF.) durchgeführten Befragung von 1.052 Fitnesssportlern (53% Frauen, 47% Männer) gaben 69,2% »Fitness/Ausdauer«, 57,4% »Gesundheit«, 45,8% »Spaß« und 36,1% »Muskelaufbau« als Gründe für den Besuch der Studios an [13].
Es gibt keine Auswertungen, die einen eindeutigen Vergleich der Motivationslage von Fitnessstudiokundinnen und -kunden ermöglichen, die keine Arzneimittel missbrauchen, und solchen, die Arzneimittel missbrauchen (bzw. sich dopen). Es lässt sich aus den verfügbaren Studien aber ableiten, dass als Gründe für Doping und Arzneimittelmissbrauch zuerst Muskelaufbau gefolgt von Bodybuilding und Kraftzuwachs angegeben werden. Fitness und kürzere Erholungszeit zwischen Trainingseinheiten werden nur nachrangig genannt.
Wie in anderen Ländern ist auch in Deutschland heute die Fitnessstudioszene sehr heterogen. Nach Angaben des VDF sind 61,8% der Studios gesundheits- und medizinorientiert, 40,0% - meist kleine Studios - geben dem Krafttraining den Vorzug, 34,5% positionieren sich mit verschiedenen Kursangeboten, aber nur 8,6% sind wellnessorientiert (Mehrfachantworten möglich) [9].
Die Städte-Marathons
Seit Jahren werden in vielen Städten Deutschlands, Europas und in Übersee jährliche Marathonläufe organisiert [14]. Sie erfreuen sich großer Beliebtheit. Bei solchen Veranstaltungen treffen Sportlerinnen und Sportler aus dem Leistungs-, Breiten- und Freizeitsport zusammen, die einen, um zu gewinnen oder Qualifikationszeiten zu erreichen, andere aus Spaß oder um sich der Herausforderung zur Bewältigung einer außergewöhnlichen Leistung zu stellen [15]. Soweit bei der Teilnahme der Wettkampfcharakter im Vordergrund steht, werden zumindest bei den platzierten Sportlerinnen und Sportlern Dopingkontrollen durchgeführt.
Rollstuhlfahrer und die Trendsportart Inlineskaten [16] haben sich bei diesen Ereignissen einen festen Platz erworben. Mittlerweile hat auch die Walking-Bewegung Eingang gefunden.
Doping
Doping im Sport
Artikel 2 des Europäischen Übereinkommens gegen Doping vom 16. November 1989 [23] definiert den Begriff »Doping im Sport« als den Einsatz von verbotenen Wirkstoffen oder verbotenen Methoden bei Sportlerinnen oder Sportlern, die regelmäßig an organisierten Sportveranstaltungen teilnehmen. Diese regelmäßige Teilnahme wurde deshalb in den Text des Abkommens eingefügt, um nicht jede sportliche Betätigung mit Dopingkontrollen zu überziehen. Da der Breitensport auf Wettkampfbetrieb ausgelegt ist, kann auch im Breitensport von Doping gesprochen werden.
Im Spitzensport gilt nun die Doping-Definition im Welt Anti-Doping Code (WADC) [24]. Grundlage ist die Liste der verbotenen Wirkstoffe und Methoden geblieben, die jährlich aktualisiert und als rechtlich verbindlich im Bundesgesetzblatt II veröffentlicht wird. Daneben wird z.B. die Verweigerung der Abgabe einer Dopingprobe, der Besitz von oder Handel mit verbotenen Wirkstoffen sowie Versäumnisse, z.B. die nicht erfolgte Meldung von Reisetätigkeit, als Dopingvergehen gewertet.
Die Nationale Anti-Doping Agentur (NADA) und das Nationale Olympische Komitee (NOK) Deutschlands haben den Code unterzeichnet. Als weiteres staatliches Instrument zur Übernahme der Regelungen des WADC wurde in der Zuständigkeit der UNESCO die Internationale Anti-Doping Konvention entwickelt.
Die Dopingsubstanzen sind Arzneimittelwirkstoffe und unterliegen damit den Regelungen des Arzneimittelgesetzes, insbesondere des § 6a (Verbot von Arzneimitteln zu Dopingzwecken im Sport), wenige sogar dem Betäubungsmittelgesetz. Das nicht genehmigte Inverkehrbringen dieser Substanzen ist damit ein Tatbestand im Nebenstrafrecht. Die Einnahme selbst ist dagegen nicht strafbar und insoweit ist der dopende Sportler oder die Sportlerin davon nicht erfasst. Sie werden jedoch entsprechend dem Verbandsreglement bestraft, in der Regel sind dies Aberkennung von Sieg oder Platzierung und zeitlich begrenzte Verbote, an Wettkämpfen teilzunehmen (Wettkampfsperre). Im Wiederholungsfall kann auch eine lebenslange Sperre ausgesprochen werden.
Die Wettkämpfe im Breitensport werden nicht mit Dopingkontrollen überzogen. Sportlerinnen und Sportler im Breiten- und Freizeitsport träfe mangels Reglement auch keinerlei Sanktion. Da Freizeitsport nicht in organisierten Wettkampfveranstaltungen ausgeübt wird, ist der Einsatz von Dopingwirkstoffen hier weniger als Doping, vielmehr als Arzneimittelmissbrauch zu bezeichnen.
Arzneimittelmissbrauch wird als »zweckentfremdeter Gebrauch von Arzneimitteln in überhöhten Dosen ohne medizinische Notwendigkeit« [25] bzw. »die übermäßige regelmäßige oder sporadische Verwendung eines Arzneimittels, das vom medizinischen Standpunkt nicht erforderlich ist« [26] beschrieben. Im Gemeinschaftsrecht der Europäischen Union ist folgende Definition verankert: »Missbrauch eines Arzneimittels: Die beabsichtigte, ständige oder sporadische übermäßige Verwendung von Arzneimitteln mit körperlichen oder psychologischen Schäden als Folge.« [27]. Diese Definition trifft auch auf den Missbrauch in der Fitnessszene zu. Wirkstoffe wie Anabolika werden im Übermaß verwendet, subjektiv wahrgenommene körperliche und psychische Veränderungen werden ignoriert und münden in vielen Fällen in entsprechende Erkrankungen.
Institutionen der Dopingbekämpfung
Länder und Kommunen tragen die Verantwortung für die Förderung des Sports. Die Sportförderung des Bundes konzentriert sich auf den Spitzensport wegen seiner internationalen Auswirkungen [29]. Der Gesamtumfang der Förderung des Sports durch die Bundesregierung kann ihrem Sportbericht entnommen werden [30]. Dem Bundesministerium des Innern (BMI) nachgeordnet ist das Bundesinstitut für Sportwissenschaft (BISp).
Die Länder haben mit der Ratifizierung des Übereinkommens gegen das Doping des Europarates die Arbeitsgruppe »Antidoping« für die Fragen der Prävention eingerichtet. In dieser Arbeitsgruppe wirkt der Bund mit. Die Arbeitsgruppe befasst sich auch mit Fragen des Dopings bei Freizeit- und Breitensport und ist weiter parallel zur NADA aktiv.
Aufgrund der Dopingfälle bei der Tour de France im Jahr 1998 wurde auf der eilig vom IOC einberufenen Weltkonferenz gegen Doping im Februar 1999 die Bildung einer weltweiten Anti- Doping Agentur und die Erarbeitung eines weltweiten Anti-Doping Programms beschlossen. Schon im November 1999 wurde die Welt Anti- Doping Agentur (WADA) gegründet.
Im Jahr 2002 wurde in Deutschland die Stiftung »Nationale Anti-Doping Agentur« (NADA) gegründet, die die Aufgaben der ADK und des BISp auf dem Gebiet der Dopingbekämpfung fortführt und weitere Aufgaben entsprechend ihrer Satzung übernommen hat. Auch ihre Aufgaben beschränken sich vorrangig auf den Spitzensport. Im Rahmen der Dopingprävention wirkt sie in den Freizeit- und Breitensport hinein. Das BISp fördert nur noch Forschungen zur Verbesserung der Dopinganalytik.
Die Europäische Kommission hat bisher keine Zuständigkeiten im Sport. Sie hatte in den Jahren 1999/2000 und 2000/2001 jedoch zwei Pilot-Forschungsprogramme aufgelegt und darin auch Projekte zum Doping im Freizeit- und Breitensport gefördert. Eines dieser Projekte hatte zum Ziel, Drogenpräventionsmaßnahmen auf die Dopingbekämpfung anzuwenden [31].
Auf der Weltkonferenz gegen Doping in Kopenhagen im Jahr 2003 hat die WADA für die Koordination der Bekämpfung des Dopings im Spitzensport den Welt Anti-Doping Code zur Zeichnung durch die Nationalen Olympischen Komitees, die internationalen Verbände und Nationalen Anti- Doping Organisationen ausgelegt. Gleichzeitig haben viele Staaten, darunter Deutschland, die so genannte Kopenhagen-Deklaration unterzeichnet, in der sie sich verpflichten, die WADA zu unterstützen und eine Welt Anti-Doping Konvention unter dem Dach der UNESCO zu entwickeln. Die Weltkonvention gegen Doping wurde am 25. Oktober 2005 von der Vollversammlung der UNESCO verabschiedet und ist zur Zeichnung aufgelegt.
Auch die Tätigkeit der WADA sowie der Welt Anti-Doping Code sind vorrangig auf die Dopingbekämpfung im Spitzensport, dem olympischen, paralympischen und sonstigen Hochleistungssport wie auch dem Sport mit Wettkampftieren ausgelegt. Deutschland ist im Kuratorium und dem Vorstand der WADA indirekt durch den Europarat und die Europäische Union vertreten.
Häufigkeit von Doping beim Freizeit
und Breitensport
- Befragungen der Bevölkerung
- Befragungen von jungen Menschen in Schule und Freizeit
- Befragungen und Analysen bei Breitensportveranstaltungen
- Befragungen der Kunden von Fitnessstudios
- Befragungen und Analysen bei Bodybuildern.
In Deutschland wurden bis heute vier Studien durchgeführt: Zwei aufeinander folgende Studien wurden vom Sportreferat des Niedersächsischen Innenministeriums zusammen mit der Ständigen Konferenz der Sportminister/-senatoren der Länder in Auftrag gegeben [34, 35]. Eine dritte Studie wurde in Eigeninitiative von der Universitätsklinik Lübeck für den Raum Schleswig-Holstein durchgeführt [12, 36] und mit Hilfe von Landes- und Bundesmitteln als Multicenter-Studie auf weitere Regionen ausgedehnt [37]. Die vierte Studie, der Lübecker Studie nachempfunden, stammt aus dem Jahr 2002 und erstreckte sich auf den süddeutschen Raum [38].
Ergänzend wurden im Rahmen des EU-geförderten Projekts »Dopingbekämpfung in kommerziell geführten Fitnessstudios« unter Verwendung eines vergleichbaren Erhebungsinstruments weitere Studiobesucher in Hessen und umgebenden Bundesländern befragt [39].
Die im Folgenden vorgestellten Ergebnisse einzelner Studien sind insbesondere wegen des Stichprobenumfanges nicht repräsentativ. Sie sagen nur bedingt etwas aus, da die persönliche Teilnahmebereitschaft an der Befragung und andere Faktoren nicht hinreichend erfasst werden können. Die Umfragen, z.B. in den Fitnessanlagen, zeigen allerdings eine gute Übereinstimmung beim Umfang des Arzneimittelmissbrauchs.
Erhebungen in der Bevölkerung
Tabelle 2
Schweiz 1995 [40] | Deutschland 1996 [35] | |
---|---|---|
Anzahl der Befragten | 1.201 | 674 |
Alter der Befragten | 18 bis 74 Jahre | 19 bis 25 Jahre |
Doping im Breitensport ist ein Problem Dopingvermutung außerhalb des Spitzensports |
81,0%* | 68,0% |
Bekanntheit von Quellen für Dopingmittel | Ja | 28,6% |
Unter den in der deutschen Untersuchung befragten 19- bis 25-Jährigen (N=674) kannten 15% Personen, die Dopingsubstanzen einnahmen, persönlich. 49,4% der befragten jungen Erwachsenen kennen auch die verbotenen Wirkstoffgruppen. Die Ergebnisse zeigen, dass ein großer Teil der jüngeren Bevölkerung in Deutschland vermutet, dass Doping im Breitensport ein Problem darstellt.
Erhebungen bei jungen Menschen in Schule und
Freizeit
Die Ergebnisse dieser Studien können in einigen Kernaussagen zusammengefasst werden:
- Etwa 6% bis 8% der Jugendlichen haben einschlägige Erfahrungen mit dem Konsum von Anabolika und anderen Dopingsubstanzen.
- Die Einnahme bei männlichen Jugendlichen ist mehr als doppelt so häufig wie bei Mädchen.
- Ein Teil der Jugendlichen injiziert die Anabolika.
- Jugendliche, die andere Drogen nehmen, nehmen vermehrt auch Anabolika.
Eine direkte Befragung über den Missbrauch von Dopingsubstanzen bei Jugendlichen bzw. Schülerinnen und Schülern gibt es in Deutschland nicht. In anderen europäischen Staaten wurden Schülerinnen und Schüler nach einem Dopingmissbrauch befragt (siehe Tabelle 3); die- se Angaben können vergleichend herangezogen werden.
Tabelle 3
Land | Stichprobe | Jahr | Alter | Missbrauch | Autor |
---|---|---|---|---|---|
Schweiz | über 5.500 | 1994 | 11 bis 16 | Anabolika: 1,7% (Jungen) 0,5% (Mädchen) Stimulanzien: 4,6% (Jungen) 2,0% (Mädchen) |
Kamber [45] |
Schweden | 5.827 | 2000 | 16 bis 17 | Anabolika: 2,9% (Jungen) 0,0% (Mädchen) |
Nilsson [46] |
Großbritannien | 7.722 | 1995 | 15 bis 16 | Anabolika: 2,2% (Jungen) 1,0% (Mädchen) |
Miller [47] |
Bei einer weiteren Erhebung mit 633 Befragten gaben 2,8% (4,4% der männlichen und 1,0% der weiblichen) College-Studenten (61% bis 19 Jahre, 39% 20 Jahre und älter) zu, anabole Steroide einzunehmen. Mehr als die Hälfte (56%) begannen den Missbrauch bereits im Alter von 15 Jahren oder sogar noch früher [48].
Angaben zur Einstellung junger Menschen zum Doping im Sport lassen sich der bereits erwähnten Studie aus Niedersachsen entnehmen [34]. Keiner der in dieser Pilotstudie befragten Schülerinnen und Schüler (N=97) im Alter von 15 bis 19 Jahren gab an, jemals Dopingsubstanzen eingenommen zu haben. Legale Maßnahmen zur Leistungssteigerung im Sport sind zwar bekannt, werden aber nicht genutzt. 57% der befragten Jugendlichen kennen aber Dopingsubstanzen, und die Hälfte der Jugendlichen gibt an, Bezugsquellen wie »Bekannte und Freunde« (32%) oder »Apotheken« (30%) für den Bedarfsfall zu kennen. 11% der Jugendlichen nennen Fitnessclubs, bei denen sie vermuten, dass »unter dem Ladentisch« »entsprechende Mittel« zu kaufen sind. 39% der Schüler und Schülerinnen mochten nicht ausschließen, dass Doping im Breitensport stärker verbreitet ist, als es sich in der Öffentlichkeit darstellt.
Aufgeteilt nach Geschlecht, belegen die Ergebnisse der Hauptstudie [35], dass die Wahrnehmung der Dopingproblematik und Kenntnisse dazu bei weiblichen und männlichen Jugendlichen stark differieren: 46,7% der männlichen Befragten und 56,7% der weiblichen Befragten vermuten Doping auch außerhalb des Spitzensports; eine persönliche Bekanntschaft mit Dopingkonsumenten berichten 13,9% männlichen aber nur 6,4% der weiblichen Befragten. 49,6% der männlichen und 34,1% der weiblichen Befragten kennen Dopingsubstanzen. Nach der Kenntnis von Bezugsquellen befragt, antworten 33,5% der männlichen und 21,5% der weiblichen Befragten, dass sie wüssten, was sie unternehmen müssten, um an entsprechende Mittel heranzukommen.
Ein deutlicher Unterschied zeigt sich zwischen den Schülerinnen und Schülern der verschiedenen Schulformen. Wissensfragen, wie z.B. nach Dopingsubstanzen, beantworten Gymnasiasten doppelt so häufig richtig wie Hauptschüler. Doping außerhalb des Spitzensportes wird, verglichen mit Schülern anderer Schultypen, am häu- figsten von Realschülern vermutet. Die Kenntnis von Quellen für Dopingsubstanzen ist dagegen von der Schulform unabhängig.
Die Schülerinnen, Schüler und jungen Erwachsenen wurden auch danach befragt, ob sie regelmäßig oder gelegentlich ein Fitnessstudio besuchen (siehe Tabelle 4). Wenn die Jugendlichen durch das Training in den Fitnessstudios athletisches Aussehen oder den Zugewinn an Kraft anstreben, können sie möglicherweise gefährdet sein, leistungssteigernde oder muskelaufbauende Substanzen zu konsumieren. Aus der Zusammenstellung in Tabelle 4 wird deutlich, dass einige Jugendliche schon ab einem Alter von 14 Jahren regelmäßig ins Fitnessstudio gehen.
Tabelle 4
Alter (Anzahl der Befragten) | Regelmäßiger Studiobesuch | Gelegentlicher Studiobesuch |
---|---|---|
14 bis 15 Jahre (N= 771) | 3,8% | 11,5% |
16 bis 18 Jahre (N= 1.009) | 6,4% | 15,3% |
19 bis 21 Jahre (N= 306) | 11,1% | 18,0% |
22 bis 25 Jahre (N= 368) | 7,6% | 15,8% |
Schulform (Anzahl der Befragten) | ||
Hauptschüler/-schülerinnen (N= 317) | 5,6% | 20,3% |
Realschüler/-schülerinnen (N= 384) | 3,4% | 15,0% |
Gymnasiasten/Gymnasiastinnen (N= 729) | 5,2% | 10,3% |
Während sich beim regelmäßigen Besuch keine großen Unterschiede zwischen den Schülerinnen und Schülern der verschiedenen Schulformen abzeichnen, sind deutlich mehr Hauptschülerinnen und -schüler bereits gelegentlich im Fitnessstudio gewesen. Dies stimmt mit der in der deutschen Multicenter-Studie [37] gefundenen Abhängigkeit zwischen Schulbildung und Tendenz zum Besuch von Fitnessstudios überein.
Erhebungen im Breiten- und Freizeitsport
In der Schweiz wurden weitergehende Untersuchungen bei einer großen Anzahl von Teilnehmerinnen und Teilnehmer bei Marathonläufen durchgeführt. Die Ergebnisse belegen zwar den häufigen Gebrauch von Arzneimitteln unter Breiten- und Freizeitsportlern, klassische Dopingsubstanzen wurden aber nur in einem Fall entdeckt. Bei den Arzneimitteln handelte es sich in den meisten Fällen um Schmerzmittel, Asthmamittel, Rheumapflaster [45, 49, 50, 51].
Bergsteigen ist ein besonders in den Alpenländern weit verbreiteter Freizeitsport, der mitunter körperliche Höchstleistungen abfordert. In einer österreichischen Studie wurden Bergsteiger gebeten, freiwillig eine Urinprobe abzugeben. In 3,6% der 253 gesammelten Urinproben wurden Amphetamine, verbotene Dopingsubstanzen aus der Gruppe der Stimulanzien, nachgewiesen [52].
Erhebungen in Fitnessstudios
Tabelle 5
Großbritannien (Multicenter) [53] |
Großbritannien (West Glamorgan) [54] |
Großbritannien (Nord-West-England) [55] |
Deutschland (Multicenter) [37] |
Deutschland (Hessen) [39] |
---|---|---|---|---|
21 Fitnessstudios 2.834 Fragebögen 1.677 Rücklauf (59,2%) Anabolikaeinnahme jemals: 7,7% (9,1% Männer, 2,3% Frauen) |
(keine Angaben) 300 Fragebögen 160 Rücklauf (53,3%) Anabolikaeinnahme 38,8% (keine Angaben zum Geschlecht) |
43 Fitnessstudios 1.954 Fragebögen 1.105 Rücklauf (56,6%) Arzneimittelmiss- brauch: 24,1% (26,7% Männer, 8,8% Frauen) |
58 Fitnessstudios 1.297 Fragebögen 454 Rücklauf (35,0%) Arzneimittelmiss- brauch: 19,0% (22,0% Männer, 8,0% Frauen) |
34 Fitnessstudios 900 Fragebögen 101 Rücklauf (11,2%) Arzneimittelmiss- brauch: 5,0% (keine Angaben zum Geschlecht) |
Eine der ersten umfassenden Erhebungen in Fitnessstudios in Europa geht auf eine Initiative des »Zentrums für Forschung über Drogen und Gesundheitsverhalten« 1992 in Großbritannien zurück [53]. Eine weitere Studie wurde zur selben Zeit in West Glamorgan durchgeführt [54]. Im Jahr 1996 wurde eine vergleichbare Befragung in Nord-West-England vorgenommen [55]. Im Zusammenhang mit der EU-Studie »Dopingbekämpfung in kommerziellen Fitnessstudios« im Jahr 2000 wurden in Belgien, Deutschland, Italien und Portugal insgesamt 820 Fragebögen ausgewertet [56].
In Deutschland gibt es vier Erhebungen in Fitnessstudios:
- Die Studie in Lübeck; Anzahl der ausgewerteten Antworten: 255 [12,36].
- Die Multicenter-Studie als Erweiterung der Studie aus Lübeck; Anzahl der ausgewerteten Antworten: 454, einschließlich der 255 Befragten aus Lübeck [37]. Die Studie aus Lübeck wurde im Jahr 1997 aus eigener Initiative entwickelt und in den Jahren 1999/2000 auf weitere Regionen (Altenberg, Augsburg, Hamburg, Köln) in Deutschland ausgedehnt.
- Eine im Rahmen der EU-Studie durchgeführte Umfrage, bei der 101 Antworten ausgewertet werden konnten [39].
- Eine Studie in Süddeutschland mit 621 Antworten [38].
Der Rücklauf in der EU-Studie betrug bei großen Unterschieden zwischen den Ländern insgesamt 27%. Die Missbrauchsrate lag bei ca. 6% [56].
Ein Vergleich der Studien ist problematisch, da die Ergebnisse unter unterschiedlichen methodischen Voraussetzungen gewonnen wurden. So sind die Teilnahmequote an den Studien und die Repräsentativität der Teilnehmerinnen und -teilnehmer für die untersuchten Gruppen unterschiedlich bzw. nicht bekannt. Insbesondere ist der Anteil der Frauen, die sich an den Befragungen beteiligt haben, deutlich geringer als der durchschnittliche Frauenanteil in Fitnessstudios.
Die Quote des Missbrauchs ist auch stark abhängig von der Art des Studios. Korkia [57] beschreibt, dass die Missbrauchsrate zwischen einzelnen Studios stark schwankt (0% bis 45,9%).
Lenehan [55] unterscheidet zwischen »Hardcore- Studios« (mit Geräten für Schwergewicht- Training, Anwesenheit von Bodybuildern, wenig Frauen), »Mixed-Studios« (weniger Gewichtstraining, weniger Bodybuilder, mehr Frauen) und »Fitnessstudios« (leichte Gewichte, viele Frauen, Ausrichtung auf Gesundheitstraining). Dabei ist der Anteil der Anabolika-Konsumenten in Hardcore- Studios (29,5%) deutlich höher als in den anderen Studiotypen.
Die »Lübecker Studie« und »Multicenter-Studie«
Mit 454 ausgewerteten Fragebögen betrug die Rücklaufquote der Multicenter-Studie 35%. 365 Männer (80,4%) und 89 (19,6%) Frauen haben den Bogen ausgefüllt. Die Zahl der Studiobesucher, die Arzneimittelmissbrauch betreiben, betrug 22% bei Männern und 8% bei den Frauen (gesamt: 19%).
Die Missbrauchshäufigkeit in der Multicenter- Studie [37] war in der Altersstruktur erkennbar zweigipflig: mit Spitzen im Alter zwischen 20 bis 25 Jahren und über 30 Jahren. In einer weiteren Studie [54] liegt das Alter der Befragten, die den Missbrauch zugaben, gleichmäßig im Bereich von 20 bis 34 Jahren. Bei den weiteren verfügbaren englischen Studien wird das durchschnittliche Alter beim Missbrauch zwischen 25 und 30 Jahren angegeben [53, 55]. Eine Altersabhängigkeit des Missbrauchsverhaltens kann aus den Studien nicht abgeleitet werden.
Bedenklich sind die Angaben, dass der Beginn des Missbrauchs meist Jahre zurückliegt. Vereinzelt war aus den Antworten ersichtlich, dass schon im Alter von 17 Jahren Anabolika missbraucht wurden (siehe Tabelle 3).
Zur Frage nach der Motivation des Trainings zeichnen sich in der »Multicenter-Studie« deutliche Unterschiede bei Studiokundinnen und -kunden ohne und mit Arzneimittelmissbrauch ab: 69% aller männlichen und weiblichen Studiobesucher gaben den Aufbau von Muskelmasse als vorrangiges Trainingsziel an (kein Missbrauch: 63%, Missbrauch: 91%), gefolgt von Kraftzuwachs bei 49% (kein Missbrauch: 48%, Missbrauch: 55%).
Ähnliche Ergebnisse ergab die Studie in Süddeutschland. 81% der Männer und Frauen, die Substanzen missbrauchen, nannten als vorrangiges Trainingsziel den Aufbau von Muskelmasse, für 70,9% steht der Kraftaufbau im Vordergrund. In der Vergleichgruppe ohne Missbrauch wurden diese Ziele nur von 62,5% bzw. 39,0% der Befragten genannt. Auch die Ergebnisse der vorgestellten englischen Studien sind insbesondere bei der Motivation zum Training in Fitnessclubs und dem Hang zum Arzneimittelmissbrauch ähnlich.
Als häufigster Grund für den Verzicht auf Arzneimittel im Fitnesstraining wird die Angst vor den Nebenwirkungen genannt (84%). Daraus kann abgeleitet werden, dass über Nebenwirkungen und deren Gefährlichkeit zumindest vage Kenntnis besteht.
Von 88% der Befragten mit Arzneimittelmissbrauch wurde der Konsum anaboler Steroide, von 22% der Konsum von Stimulanzien angegeben; zwei Sportler setzten Wachstumshormon ein. 78% der Sportlerinnen und Sportler mit Arzneimittelmissbrauch trainierten bereits länger als 36 Monate [37]. Die fehlende Altersabhängigkeit des Missbrauchs und Trainingserfahrung von über drei Jahren unter den meisten Fitnessstudiokundinnen und -kunden mit Arzneimittelmissbrauch könnte erklären, dass nach der Erschöpfung des Potenzials an Muskelwachstum zur weiteren Verbesserung des Trainingserfolges auf Dopingmittel mit entsprechender Wirkung zugegriffen wird.
Diejenigen, die einen Arzneimittelmissbrauch angegeben haben, hatten durchschnittlich einen niedrigeren Bildungsabschluss als diejenigen ohne Arzneimittelmissbrauch.
Frauen und Männer , die Anabolika missbrauchen, greifen auch zu einem deutlich höheren Prozentsatz auf andere Genussmittel oder Drogen zumindest gelegentlich zu. Der Raucheranteil ist deutlich höher, Ecstasy und Amphetamine werden nahezu doppelt so häufig konsumiert. Auch Kokain und anderen Drogen werden in größerem Umfang konsumiert [37]. Entsprechende Ergebnisse finden sich auch in einer anderen Studie [59]. Daraus kann abgeleitet werden, dass neben dem ausbleibenden Trainingserfolg weitere psychologische Dispositionen beim Arzneimittelmissbrauch wirken.
Aus den vorliegenden Studien können zwar keine verallgemeinerbaren Aussagen über die Missbrauchshäufigkeit in Fitnessstudios getroffen werden. Sie zeigen aber eindrücklich, dass Doping- und Arzneimittelmissbrauch im Breiten- und Freizeitsport auch in Deutschland nicht unterschätzt werden darf. Die Dachverbände der organisierten Studios in Deutschland verneinen einen hohen Grad an Arzneimittelmissbrauch; sie haben verschiedene Zertifizierungskriterien für ihre Mitgliedsstudios entwickelt. Allerdings sind nur 41,6% der Clubs einem Dachverband angeschlossen [9].
Erhebungen und Untersuchungen bei Bodybuildern
Tabelle 6
Umfrage | Umfrage | Analysen | Analysen | |
---|---|---|---|---|
Zeitraum | 1984/85 | 1989 | 1988 bis 1993 | 1995 bis 2000 |
Land | Großbritannien | Dänemark | Belgien | Deutschland |
Missbrauchsrate | 20% (8 von 41) |
62% (85 von 138) |
42% (158 von 379) |
39% (79 von 202) |
In der Stichprobe angegebene oder analysierte Dopingwirkstoffe |
Anabolika Diuretika Thyroxin HCG |
Anabolika | Anabolika Diuretika Stimulanzien Beta-2-Agonisten |
Anabolika Diuretika Stimulanzien Beta-2-Agonisten |
Nach Analysen von Urinproben bei Wettkampfveranstaltungen im Bodybuilding, die in deutschen Laboratorien durchgeführt wurden, wurden in fast 40% Dopingsubstanzen nachgewiesen [60].
Aus diesen Ergebnissen ist ein deutlicher Trend zum Doping beim Bodybuilding abzulesen. Es kann vermutet werden, dass dieser Missbrauch von Arzneimitteln in der Bodybuildingszene in den Breiten- und Freizeitsport hineinwirkt, da viele Bodybuilder in Fitnessanlagen trainieren.
Substanzen beim Doping und Arzneimittelmissbrauch
Im Spitzensport werden nach den weltweiten Statistiken der Dopingkontrollen des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) am häufigsten die androgen-anabol wirkenden Substanzen bei Dopingsündern nachgewiesen. Sie werden auch bei Umfragen im Breiten- und Freizeitsport am häufigsten angegeben (siehe Tabelle 7).
Tabelle 7
Wirkstoff | Deutschland (Multicenter) [37] |
Großbritannien (West Glamorgan) [54] |
Großbritannien (Nord-West-England) [55] |
Großbritannien (Multicenter) [53] |
---|---|---|---|---|
Anteil der Konsumenten1 (N=87) |
Anteil der Konsumenten2 ((N=62) |
Anteil der Konsumenten1 jemals genutzt (N=376; alle AS-User) |
Anteil der Konsumenten1 jemals genutzt (N=1.106; alle AS-User) |
|
Anabol androgene Steroide (AS) (WHO-Nomenklatur) | ||||
Boldenon | 16,1% | 16,4% | ||
Ethylestrenol | 6%3 | 2,7% | ||
Methandienon | 46,0% | 69,4% | 59,0%3 | 78,2% |
Metenolon | 26,0% | 38,0%3 | 38,2% | |
Nandrolon | 30,0% | 59,7% | 65,0%3 | 66,4% |
Oxandrolon | 8,0% | 28,0%3 | 51,8% | |
Oxymetholon | 27,0%3 | 28,2% | ||
Stanozolol | 32,0% | 30,6% | 47,0%3 | 49,1% |
Testosteron | 41,0% | 51,6% | 75,0%3 | 65,5% |
Trenbolon | 9,0%3 | 16,4% | ||
Sonstige Anabolika | 48,0% | 42,7% | ||
Weitere Wirkstoffe und Wirkstoffgruppen | ||||
Clenbuterol (Beta-2-Agonist mit anaboler Wirkung) |
30,0% | 23,2%4 | ||
Amphetamine(Stimulanzien) | 23%4 | 18,4% | ||
Wachstumshormone (Peptidhormon) | 1% | 5,7%4 | 2,7% | |
HCG (humanes Choriongonadotropin, Antiöstrogen, Schwangerschftshormon) |
4% | 23,2%4 | 22,7% | |
Tamoxifen (Antiöstrogen) | 3,2% | 48,6%4 | 22,7% | |
Thyroxin (Schilddrüsenhormon) | 6,5% | 1,8%4 | 4,5% | |
Diuretika (harntreibende Mittel) | 16,1% | 0,8%4 |
2 Keine Angaben zum Geschlecht der Teilnehmer
3 Zahlen gerundet aus Diagramm
4 Einnahme in den letzten 6 Monaten
Aus den Summen der prozentualen Angaben ist ersichtlich, dass beim Doping bzw. Arzneimittelmissbrauch meistens nicht nur ein Wirkstoff eingenommen wird. Die Frage nach der Anzahl der verschiedenen Wirkstoffe, die gleichzeitig oder aufeinander folgend eingenommen werden, wird in den Studien mit zwei bis vier, manchmal mehr angegeben. Verschiedene Präparate werden über einen Zeitraum von mehreren Wochen hinweg kombiniert [36].
Wie aus Tabelle 7 auch hervorgeht, sind die verwendeten Substanzen über den Zeitraum einer Dekade im Wesentlichen dieselben geblieben. Auch heute findet man auf den einschlägigen Internetseiten dieselben Wirkstoffe. Allerdings ist zu berücksichtigen, dass es viele Synonyme für die Wirkstoffe gibt, so dass auch gleiche Wirkstoffe als unterschiedlich kategorisiert werden können. Eine Beispielliste für Synonyme füllt mehrere Seiten [39].
Die Arzneimittel oder sonstigen Präparate liegen als Tabletten, aber auch als Ampullen für die parenterale Applikation (Injektion) vor. Einige der Anabolika sind nur als Injektionslösungen zu kaufen. Innerhalb von einigen Wochen (sogenannte Stacking oder Kur) werden mehrere Gramm an Anabolika eingenommen [64]. Dies wird in den oben ausgewerteten Studien übereinstimmend berichtet.
Gegenüber den Anabolika treten die anderen Wirkstoffe in den Hintergrund, müssen aber beim Spektrum der im folgenden Kapitel zusammengefassten Nebenwirkungen auch immer mit bedacht werden. Sie werden oft eingenommen, um unerwünschte Nebenwirkungen der Anabolika zu mindern oder zu verhindern. Diuretika beispielsweise sollen die durch Anabolika verursachte Einlagerung von Gewebewasser in die Haut durch medikamentöse Erhöhung der Urinausscheidung kompensieren, damit sich die Muskulatur besser darstellt bzw. definiert.
Es wird auch Insulin zur Verbesserung der Entwicklung der Muskulatur eingesetzt. Hierzu berichten englische Ärzte, dass sechs von 200 Patienten (3%) zugegeben haben, dass sie sich im Sport Insulin injiziert haben [65].
Der Missbrauch von Anabolika erfolgt überwiegend als Injektion (intramuskulär) wie sich insbesondere aus den englischen Studien entnehmen lässt, in denen 75,8% [54], 81,3% [55] und 72% der Befragten [57] die Injektion zugaben. Auch in der Lübecker Studie werden von 64% [36] und bei der Studie aus Süddeutschland von 64,7% [38] derer, die den Missbrauch zugeben, Arzneimittel, insbesondere Anabolika, injiziert. Damit können zusätzliche Probleme durch den Umgang mit unsauberen Spritzen entstehen [66]. Das Risiko einer HIV- oder Hepatitis-Infektion bei Anabolikakonsumenten wird mit dem Austausch von Injektionsnadeln bzw. der Aufteilung der Dosen aus einer Vorratsampulle mit nur einer Spritze in Verbindung gebracht [67].
Mehrere Erhebungen verknüpfen mit dem Missbrauch von Dopingsubstanzen auch die Drogenprävalenz. Dabei stellte sich heraus, dass die Häufigkeit des Drogenmissbrauchs (Alkohol, Nikotin, illegale Drogen) bei den Sporttreibenden, die dopen bzw. einschlägige Arzneimittel missbrauchen, deutlich höher ist.
In der deutschen Multicenter-Studie liegt der Nikotinabusus bei denen, die Dopingwirkstoffe beim Sport einsetzen, bei 39%, gegenüber 25%, wenn kein Missbrauch betrieben wird [37].
Ganz ähnlich ist das Ergebnis für den Konsum verbotener Drogen. Studiobesucher und -besucherinnen, die Dopingsubstanzen einnehmen, geben doppelt so häufig wie die Vergleichsgruppe ohne Einnahme an, Drogen zu konsumieren (33% vs. 16%). Die moralische Einschätzung von Doping allgemein und Haschischmissbrauch wurde in der Niedersächsischen Studie ermittelt [35]. 44% aller Befragten im Alter von 14 bis 25 Jahren stufen Doping verwerflicher ein als Haschischkonsum, 47,3% halten beide Fehlverhalten für gleich verwerflich. Zwischen den Geschlechtern und in Abhängigkeit von der Sportausübung stellen sich bestenfalls geringe Unterschiede dar. Mit dem Alter der Befragten nimmt die Einschätzung zu, dass Doping verwerflicher ist als Haschischkonsum. Während diese Einschätzung von 32% der 14- bis 15-Jährigen geteilt wird, steigt der Prozentsatz bei den 22- bis 25-Jährigen auf 56,9%. Vergleichsweise hoch ist auch der Prozentsatz der Hauptschülerinnen und -schüler (11%) mit der Einschätzung, dass weder Doping noch Haschischkonsum verwerflich sei.
Gesundheitsschäden durch Doping
Schon nach einmaliger Durchführung einer so genannten Kur (kombinierte Einnahme verschiedener Präparate über mehrere Wochen) kann mitunter ein deutlicher Gewichts- und Muskelzuwachs erreicht werden. Dadurch wird die Bereitschaft zur weiteren Einnahme geweckt. Ob ein Suchtpotenzial dieser Substanzen besteht, wird diskutiert [4, 68, 69].
Die Anabolika haben aber eine psychotrope Wirkung. Die Bereitschaft zum übermäßigen (aggressiven) Training wird für eine der psychotropen Wirkungen gehalten.
Hohe Trainingsfrequenz und übermäßige Belastung des Bewegungsapparates können dann zu Schmerzzuständen führen, die mit verschiedenen Schmerzmitteln, auch Narkotika, bekämpft werden.
Wie erwähnt, führen Anabolika zu Wassereinlagerungen im Gewebe, die durch die medikamentöse Erhöhung der Urinausscheidung wieder kompensiert werden. Diese Arzneimittel greifen aber in den Elektrolythaushalt ein und können so- wohl kurzfristig durch starken Elektrolytverlust als auch in Folge zu hoher Elektrolytsubstitution bei Selbsttherapie gefährliche Zustände auslösen.
Selbstbeobachtung von Nebenwirkungen von
Dopingsubstanzen
Nachfolgend werden die Ergebnisse von drei Befragungen herangezogen, in denen auch ein Selbstdiagnosebogen auszufüllen war (siehe Tabelle 8). Bei den in den drei Studien angegebenen Symptomen ist eine relativ gute Übereinstimmung in den Ergebnissen zu erkennen.
Tabelle 8
Nebenwirkungen | Wulff-Studie (N=53) Frageborgen |
Lenehan-Studie (N=386) Interviews |
Korki-Studie (N=110) Interviews |
|||
---|---|---|---|---|---|---|
Männer N=49 |
Frauen N=4 |
Männer N=379 |
Frauen N=7 |
Männer N=97 |
Frauen N=13 |
|
Akne | 57,8 | 51,9 | 51,8 | |||
Zunahme Hautstreifen | 31,1 | 0,0 | ||||
Gesichtsschwellung | 28,9 | 25,0 | ||||
Wasserretention | 68,6 | 56,4 | ||||
Verstärktes Schwitzen | 64,4 | 100,0 | ||||
Pruritus | 13,3 | 0,0 | ||||
Spontanes Nasenbluten | 22,2 | 0,0 | 9, | 21,6 | ||
Starke Herzchläge | 25,6 | 50,0 | ||||
Schneller Herzschlag | 33,3 | 50,0 | ||||
Hoher Blutdruck | 30,0 | 25,0 | 36,4 | 33,6 | ||
Flankenschmerz | 11,1 | 0,0 | ||||
Muskel/Gelenkverletzung | 5,7 | |||||
Sehnenverletzungen | 8,1 | 25,8 | ||||
Gelenkschmerzen | 13,3 | 25,0 | ||||
Muskelermüdung | 13,6 | 0,0 | ||||
Muskelzittern | 22,2 | 0,0 | ||||
Muskelkrämpfe | 28,9 | 50,0 | ||||
Schlaflosigkeit | 32,7 | |||||
Händezittern | 35,6 | 50,0 | ||||
Augenrötung | 4,6 | 0,0 | ||||
Vermehrt Appetit | 31,9 | |||||
Vermehrt Erkältungen | 6,8 | 16,5 | ||||
Sehstörungen | 4,6 | 0,0 | ||||
Morgens Hinterkopfschmerz | 2,3 | 25,0 | ||||
Gelbsucht | 6,8 | |||||
Leberbeschwerden | 2,6 | 5,2 | ||||
Nierenbeschwerden | 4,0 | 6,2 | ||||
Geschwüre | 2,1 | |||||
Leichte Erschöpfbarkeit | 24,4 | 0,0 | ||||
Vermehrter Haarwuchs | 25,0 | 0,0 | 27,1 | 28,6 | 38,2 | |
Haarausfall am Kopf | 6,8 | 0,0 | 8,0 | |||
Stimmvertiefung | 8,9 | 25,0 | 3,2 | 71,4 | 28,2 | |
Reproduktive Probleme | 2,4 | 14,3 | ||||
Hodenverkleinerung | 28,9 | 22,5 | 55,7 | |||
Gynäkomastie | 15,6 | 14,7 | 32,0 | |||
Errektion ohne Auslöser | 22,2 | |||||
Menstruationsstörungen | 22,2 | 57,1 | 61,5 | |||
Klitorisvergrößerung | 25,0 | 28,6 | 30,8 | |||
Brustverkleinerung | 50,0 | 28,6 | 23,1 |
Medizinisch-wissenschaftliche Studienergebnisse
Ein kausaler Zusammenhang zwischen Anabolikamissbrauch und beobachteten Nebenwirkungen und Schäden ist in den meisten Fällen nicht eindeutig zu belegen, da immer eine Reihe anderer Faktoren (z.B. Beikonsum anderer Arzneimittel, falsche Ernährung, Alkohol- und Drogenkonsum) mit berücksichtigt werden muss. Eine wichtige Quelle stellen die in den Sportakten der ehemaligen DDR dokumentierten Nebenwirkungen des Dopings (vor allem mit Oralturinabol) dar [73]. Auf der Basis dieser Dokumentationen könnten auch Spätwirkungen (Krebs, teratogene Schäden) epidemiologisch untersucht werden.
In den Jahren 1997 bis 1999 wurden zwei Verfahren vor Berliner Gerichten verhandelt, in denen Sportlerinnen der ehemaligen DDR gegen damals für das Staatsdoping Verantwortliche klagten. Die Gerichte sahen es als erwiesen an, dass durch die Gabe von Oralturinabol körperliche Schäden bei den Betroffenen aufgetreten sind. Durch das »Gesetz über eine finanzielle Hilfe für Doping-Opfer der DDR« (DOHG 2002) [74] wurde die gesetzliche Grundlage für eine finanzielle Hilfe der Doping-Opfer aus der ehemaligen DDR geschaffen. Aufgrund dieses Gesetzes wurden mehr als 300 Fälle unterschiedlicher Schädigungen anerkannt (siehe auch [75]).
Im Folgenden werden Nebenwirkungen bzw. Schädigungen nach Anabolikamissbrauch anhand der Ergebnisse deutscher und europäischer Studien beschrieben. Der Missbrauch ist, wie aus den epidemiologischen Erhebungen abzuleiten, bei männlichen Personen sehr viel häufiger als bei Frauen. Daher wurden auch die Nebenwirkungen, die in der Literatur beschrieben sind, fast ausschließlich bei männlichen Personen festgestellt. Aussagen zu eventuell auftretenden Nebenwirkungen des Dopings bei Frauen fehlen in den Quellen oftmals. Mit dem Ziel, das Spektrum möglicher gesundheitlicher Beeinträchtigungen relativ vollständig abzubilden, wurden die Publikationen jedoch trotz dieser Einschränkung in die folgende Übersicht aufgenommen.
Sichtbare Symptome können an Haut und Drüsengewebe festgestellt werden. Verräterische Nebenwirkungen an der Haut sind verstärkte Seborrhoe, ausgeprägte Akne (Steroidakne), im Einzelfall bis zu blutigen Verkrustungen, Haarausfall, Vermännlichung der Körperbehaarung bei Frauen und, als indirekte Folge starken Muskelwachstums, Dehnungsstreifen (Striae) [76, 77, 78, 79].
Eine als besonders unangenehm empfundene und meist schmerzhafte Nebenwirkung bei Männern ist die Gynäkomastie (Vergrößerung von Brustdrüsengewebe). Die Korrektur dieser Nebenwirkung erfolgt chirurgisch. Im Rahmen der Untersuchung von 23 Bodybuildern wurde die Gynäkomastie als Nebenwirkung in drei Schweregrade eingeteilt. Danach wurde bei 21 der Bodybuilder eine ausgeprägte Gynäkomastie festgestellt [80].
Auch an Muskulatur und Sehnen werden Schadwirkungen vermutet. Inwieweit durch Anabolika Gewebeschäden an Sehnen, Muskeln und Knochen verursacht werden, muss aber weiter untersucht werden. Anhaltspunkte, dass das Sehnengewebe nach Anabolikamissbrauch geschädigt wird, sind aus Tierversuchen ableitbar [81]. Anabolika motivieren auch zu Übertraining [82]. Auch kann der Bewegungsapparat nachhaltig in Mitleidenschaft gezogen werden. Es wird von Sehnen- und Muskelabrissen berichtet [83, 84, 85].
Anabolika stören den Lipoprotein- und Lipidstoffwechsel. Damit steigt das Risiko für kardiovaskuläre Erkrankungen. Diese Effekte sind nur teilweise reversibel [86, 87, 88, 89, 90, 91, 92]. Der Quotient von Gesamtcholesterin/HDL-Cholesterin, welcher der Risikoeinschätzung für Herz- Kreislauf-Krankheiten dient, ist bei Bodybuildern, die anabole Steroide einnehmen, signifikant auf das mehr als das Dreifache erhöht [93]. Beschrieben werden auch Änderungen des Blutdrucks (siehe Tabelle 8). Unter Anabolikaeinfluss sind der mittlere arterielle und diastolische Blutdruck erhöht [93, 94, 95]. Bei Untersuchungen von 15 Bodybuildern und Gewichthebern wurde allerdings gezeigt, dass sich nach jahrelangem Missbrauch die einschlägigen Blutwerte wie HDL/LDL beispielsweise nach einem Jahr wieder weitgehend normalisieren [96]].
In Tierversuchen wurden deutliche Veränderungen des Herzmuskels durch Anabolikaanwendung nachgewiesen, die zu einer Hypertrophie (Größenzunahme) führten [97, 98]. Echokardiographische Untersuchungen des Herzens zeigten makroskopische Veränderungen mit einer Erhöhung des Hypertrophieindexes um etwa 20% und Beeinträchtigung der diastolischen Funktion [99, 100, 101]. Neben der Hypertrophie und Infarkt wird auch von arrhythmogenen Effekten berichtet [102]. In gerichtsmedizinischen Einzeluntersuchungen wurden Veränderungen (Mikroläsionen, die bindegewebig vernarben) am Herzmuskel festgestellt.
Erwartungsgemäß wird die Leber in Mitleidenschaft gezogen [92]]. Leberschäden sind schon beim therapeutischen Einsatz von Anabolika festgestellt worden [103]. Unter Missbrauch von Anabolika haben sich mitunter schwere Leberschäden ausgebildet. Beobachtet werden als mögliche Leberschäden in abnehmender Häufigkeit Stau des Gallenflusses, Blutzysten [104, 105, 106, 107, 108, 109, 110, 111], lokale Hepatozytenanhäufungen Leberzellkarzinome [104, 109, 112, 113] und hepatische Gefäßtumoren [114, 115]. Von toxischer Hepatitis wird ebenfalls berichtet [116]. In die Untersuchungen von Scheuer [107, 108] zu Blutzysten in der Leber waren auch Frauen einbezogen. Leber- rupturblutungen sind eine sehr seltene Komplikation. Als histomorphologische Ursache wurden bisher Leberzysten [105, 117, 118], die lokale Hepatozytenanhäufung [119] und das hepatozelluläre Adenom [120] beschrieben.
Die Nieren scheinen durch den Missbrauch von Anabolika wenig geschädigt zu werden. Es finden sich nur vereinzelt Hinweise auf Nierenerkrankungen, die mit dieser Form des Arzneimittelmissbrauchs in Verbindung gebracht werden [121].
Die sichtbaren Wirkungen auf die Geschlechtsmerkmale (Vermännlichung bei Frauen, Gynäkomastie bei Männern) weisen auf die allgemeinen Störungen des Sexualhormonhaushalts hin [122, 123]. Unter Anabolikamissbrauch nimmt die Spermienzahl meist deutlich ab. Vier Monate nach Absetzen der Anabolika waren die Werte in den Normbereich zurückgekehrt [124, 125]. Auch über eine Verkleinerung der Hoden und über den Rückgang der Libido wird berichtet [82].
Vereinzelt wird, als weitere Nebenwirkung, der Einfluss von Anabolika auf den Mineralhaushalt beschrieben. So ist nicht auszuschließen, dass der Anabolikamissbrauch eine Hyperkalziämie auslösen und dies auch zu einer sonst nicht erklärbaren Verkalkung von Gehirnregionen führen kann [126]. Neuere Studien im Tierversuch haben gezeigt, dass die Apoptose (Zelltod) durch Anabolika eingeleitet werden kann [127].
Anabolika haben psychotrope Wirkungen. Unter Anabolikaeinfluss wird von Schlaflosigkeit berichtet [82]. Anabole Steroide induzieren vermutlich auch Depressionen [128]. Feindseligkeit und Aggression sind als weitere Nebenwirkungen bekannt [82, 94]. Es ist jedoch bis heute nicht geklärt, ob Aggression im Sinne von Gewalt gegen Leben und Gesundheit oder Feindseligkeit allein durch Anabolikamissbrauch ausgelöst werden [129, 130, 131, 132, 133]. Vermutungen reichen allerdings bis zum Mord unter solchen psychischen Nebenwirkungen [134]. Der in den USA als Nebenwirkung geprägte Begriff »Roid Rage« die rasende (unkontrolliert ausbrechende) Wut, wird in Deutschland oft mit Aggression gleichgesetzt. Mit großer Wahrscheinlichkeit verursachen Anabolika leichte Psychosen oder manische Zustände [135, 136] aber auch suizidale Reaktionen [137].
Ein Abhängigkeitspotenzial wird den anabolen Steroiden nach derzeitigem wissenschaftlichen Kenntnisstand nicht zugesprochen. Allerdings sind sie unter den Substanzen aufgeführt, die Verhaltensauffälligkeiten mit körperlichen Störungen und Faktoren hervorrufen können [138].
Langfristiger Anabolikamissbrauch erhöht die Sterblichkeit. In einer Untersuchung des weiteren Lebensweges von 62 Gewichthebern, von denen man fast sicher war, dass sie anabole Wirkstoffe missbrauchten, wurde festgestellt, dass die Mortalität der Gewichtheber (12,9%) im Vergleich zur Normalbevölkerung nach 12 Jahren (3,1%) sehr stark erhöht war. Als Ursachen der 8 Todesfälle war Selbstmord (3), akuter Herzinfarkt (3) und je einmal hepatisches Koma und Lymphom angegeben [139]. Über weitere tödliche Herzinfarkte von Bodybuildern im Alter von 27 Jahren [140] und 32 Jahren [141], die lange anabole Steroide missbraucht hatten, wird berichtet.
Ein tödliches Hirnödem trat bei einem 21-jährigen Bodybuilder in Verbindung mit dem massiven Missbrauch von anabolen Steroiden auf [142]. Solche Fallstudien geben Anlass zur Vermutung, dass die möglichen Gesundheitsschäden eines hochdosierten Anabolikamissbrauchs schwer einschätzbar sind.
Besonders problematisch ist die Polymedikation, also die gleichzeitige Einnahme mehrerer Dopingsubstanzen, z.B. von Anabolika, Diuretika, Beta-Sympathomimetika und Insulin. Hierdurch provozierte Elektrolytstörungen können über Herzrhythmusstörungen bis zum plötzlichen Herztod führen. Dies wird eindrücklich durch Einzelberichte belegt [121,143, 144].
Ein Beitrag für eine international einheitliche Bewertung der vielen gesundheitlichen Folgen des Dopings und Arzneimittelmissbrauchs wurde mit dem Projekt »Harmonisierung des Kenntnisstandes der biomedizinischen Nebenwirkungen des Dopings«, das von der Europäischen Union gefördert wurde, erstellt [145].
Finanzielle Aspekte des Arzneimittelmissbrauchs
Erkrankungsfälle, die behandlungsbedürftig sind, belasten das Gesundheitswesen und führen auch zu Arbeitszeitausfällen. Leider gibt es keine hinreichende Datenbasis für eine solide Kostenschätzung, doch wurde in der Multicenter-Studie auch nach Verletzungshäufigkeit und Krankschreibung gefragt [37].
Dabei zeigte sich, dass chronische Schmerzen und andere Beschwerden gekoppelt mit Arzneimittelmissbrauch auftreten. Von den Befragten, die einen Missbrauch berichteten, gaben 15% an, unter Schmerzen zu leiden, 12% gaben »sonstigen Erkrankungen« an. Bei Studienteilnehmern und -teilnehmerinnen ohne Missbrauch betrafen diese Beschwerden jeweils nur 6%. Dasselbe Verhältnis zeigt sich bei Sehnenentzündungen und Zerrungen mit 26% bzw. 23% Betroffenen in der Gruppe mit Arzneimittelmissbrauch gegenüber 13% bzw. 12% in der Gruppe ohne Missbrauch.
32% der Befragten mit Medikamentenabusus gaben an, dass sie wegen der genannten Verletzungen krankgeschrieben waren. In der Vergleichsgruppe ohne Missbrauch berichten nur 20% von verletzungsbedingten Krankschreibungen.
Daraus ist abzuleiten, dass eine finanzielle Belastung des Gesundheitswesens durch die Folgen von Doping und Arzneimittelmissbrauch bei Fitnessstudiokundinnen und -kunden nicht ausgeschlossen werden kann.
Bezugsquellen von Dopingsubstanzen
- Mangelzustände (Hypogonadismus)
- negative Stickstoffbilanz (katabole Zustände)
- medizinische Spezialindikationen
Eine Einnahme von Androgenen ist vermutlich bei zwei bis drei Promille der männlichen Bevölkerung (80.000 bis 120.000), die an Hypogonadismus leiden, ärztlich indiziert. Der Bedarf an Fertigarzneimitteln mit androgen-anabolen Wirkstoffen ist überschaubar. Das Arzneimittelverzeichnis für Deutschland weist unter den androgen-anabolen Wirkstoffen insgesamt nur elf Arzneimittel aus [147]. Über die Zahl der Wachstumshormonpatienten und damit den Bedarf an Verschreibungen für Wachstumshormonpräparate gibt es keine verlässlichen Daten. Annahmen liegen im Bereich von mehreren tausend Patienten in Deutschland.
Für Gesunde, die solche Wirkstoffe missbrauchen wollen, gibt es verschiedene Bezugsquellen.
Ärztliche Verschreibungen
Selbstmedikation
Handel im Internet
Wie entsprechende Recherchen von Journalisten belegten, konnten auch über deutsche Internetadressen Dopingsubstanzen beschafft werden; gegen den mutmaßlichen Händler wurde staatsanwaltschaftlich ermittelt. Es ist davon auszugehen, dass auch weiterhin Dopingsubstanzen über das Internet bestellt werden können [149].
Über den Internethandel mit Arzneimitteln ist bekannt, dass diese zum Teil überteuert angeboten werden und teilweise Fälschungen sind [150]; dies ist auch für die Dopingsubstanzen anzunehmen.
Schwarzmarkt
Zum Teil enthalten als Arzneimittel verpackte Substanzen auf dem Schwarzmarkt nicht den angegebenen Wirkstoff, sind verunreinigt, schwanken in den angegebenen Mengen stark oder es sind gar keine Wirkstoffe enthalten [151, 152, 153].
Das Volumen des niederländischen Schwarzmarktes wurde mit etwa 90 Millionen Euro angegeben [154]. In Deutschland wird als Abschätzung des Schwarzmarktes ein Volumen von 51 Millionen Euro je Jahr angegeben. Eine Berechnungsgrundlage wird allerdings nicht genannt [153]. Konservative Abschätzungen aus den Umfragen in deutschen Fitnessstudios lassen jedoch ein deutlich höheres Volumen vermuten.
Präventionsmaßnahmen
Nach der Wiedervereinigung und der Bildung der Anti-Doping-Kommission (ADK) wurden auf sie auch Präventionsmaßnahmen übertragen, die sich ebenfalls vorrangig auf den Spitzensport beschränkten.
Mit der Ratifizierung des Abkommens des Europarates gegen Doping im Jahr 1994 wurde von den Ländern die Arbeitsgruppe »Antidoping« eingerichtet, die zunehmend auch den Breiten- und Freizeitsport in die Überlegungen einbezog.
Das Niedersächsische Innenministerium hatte den Vorsitz in der Arbeitsgruppe und initiierte zuerst einmal eine Studie zur Situationsanalyse bestehender Präventionsmaßnahmen [155]. Anschließend finanzierte es Studien zur Dopingproblematik an Schulen unter Einbindung von Bevölkerungsteilen [34, 35].
Weiterhin hat es als federführender Koordinator das von der EU geförderte Projekt »Kampf gegen Doping in kommerziell geführten Fitnessstudios « unter Beteiligung von Institutionen Italiens, Portugals, Österreichs, Belgiens und der Schweiz durchgeführt. In diesem Projekt wurde u.a. ein Informations.yer entworfen, der in den Studios für alle Nutzer ausgelegt werden könnte. Eine Umsetzung dieser und weiterer in der Studie vorgeschlagenen Präventionsmaßnahmen steht jedoch aus.
Im Zusammenhang mit Projekten der EU zum Doping im Sport in den Jahren 2000 und 2001 wurden neben den genannten weitere Studien zur Dopingbekämpfung von deutschen Koordinatoren federführend durchgeführt.
Als wissenschaftliche Grundlage für ein Ausbildungsmodul wurde ein Symposium zur Harmonisierung des Kenntnisstandes über die biomedizinischen Nebenwirkungen des Dopings durchgeführt [145] und eine international abgestimmte Foliensammlung erstellt [156].
Im EU-Projekt »Doping-unplugged« wurde Suchtprävention mit Dopingprävention verknüpft. Bei der Gegenüberstellung konnten Parallelen herausgearbeitet werden. Es wurden aber auch die Grenzen der Vergleichbarkeit deutlich [31].
Zur Prävention gegen Doping in den Fitnessstudios bieten sich als Partner auch die Berufsorganisationen der gewerblichen Fitness- und Freizeitunternehmer an, da sie selbst an einem guten Ruf ihrer Einrichtungen interessiert sind. Mit Hilfe von Zertifizierungssystemen versuchen die Dachverbände, die sich mittlerweile europaweit zusammengeschlossen haben, Qualitätssicherungsmaßnahmen einzuführen.
Im Jahr 2001 wurde in Deutschland das Berufsbild des Fitnessfachwirts neu etabliert [157]. Insoweit hat der Gesetzgeber Qualitätsnormen beim Personal gesetzt. Allerdings sind in der Ausbildung keine Themen zur Bekämpfung des Dopings bzw. Arzneimittelmissbrauchs enthalten.
In der ärztlichen Aus- und Weiterbildung wird das Thema Doping nur in geringem Umfang angesprochen. Die Deutsche Gesellschaft für Sportmedizin und Prävention hat erstmals 2001 eine Fortbildung zum Arzt im Fitness- und Gesundheitsstudio angeboten [158, 159, 160]. Das weiterentwickelte Fortbildungsprogramm »Arzt im Fitness- und Gesundheitszentrum« ist im Internet abrufbar. Zielgruppe der Fortbildung sind Ärzte, die in gesundheitssportorientierten Anlagen tätig werden. Derzeit wird in zwei von 60 Unterrichtseinheiten auf Substitution und Doping eingegangen.
Im Bereich der Trainerausbildung im Sport, insbesondere aber für den Fitnessbereich beginnt das Thema »Dopingprävention« Fuß zu fassen. Doch bis heute ist die Ausbildung für Fitnesstrainer im Gegensatz zur allgemeinen Trainerausbildung im Sport nicht normiert. Die entsprechenden Verbände bemühen sich jedoch um eine Vereinheitlichung auf europäischer Ebene. In diesem Zusammenhang ist auch an den Verband der Fitness- und Freizeitunternehmen zu appellieren.
In Schulen und Hochschulen werden für Projekt- und Examensarbeiten vereinzelt Themen zum Doping vergeben.
Seit 2003 wird an der Fachhochschule des Bundes als Wahlpflichtfach »Dopingbekämpfung als staatliche Aufgabe« angeboten. Die Studenten kommen aus verschiedenen Bereichen der öffentlichen Verwaltung u.a. des Bundesgrenzschutzes (heute Bundespolizei).
Die Ständige Konferenz der Sportminister und -senatoren und auch der Sportausschuss des Deutschen Bundestages haben sich in den letzten Jahren mehrfach mit dem Thema Doping im Freizeit- und Breitensport befasst und Handlungsbedarf festgestellt.
Der Gesetzgeber hat in das Arzneimittelgesetz einen § 6a »Verbot von Arzneimitteln zu Dopingzwecken im Sport« eingefügt. Damit wurde eine Grundlage für die Verfolgung von Dopingvergehen nach staatlichem Recht geschaffen.
Ein wichtiger Gesichtspunkt bei der Entwicklung einer Präventionsstrategie ist neben der Ermittlung der Zielgruppen und der Methodik auch die Erhebung des Kenntnisstandes bei den Zielgruppen. Die Technische Universität München hat mit Förderung durch das Bundesinstitut für Sportwissenschaft solche Daten im Sport erhoben.
Neben diesen wissenschaftlichen Arbeiten gibt es auch praxisorientierte Ansätze. Die gemeinsame Anti-Doping-Kommission (ADK) vom Deutschen Sportbund (DSB) und dem Nationalen Olympischen Komitee (NOK) und nachfolgend die Nationale Anti-Doping Agentur (NADA) haben zusammen mit dem Deutsch-Französischen Jugendwerk und dem NOK Frankreichs gemeinsame Sportjugendlager durchgeführt. Für die Jugendlichen war die gemeinsame Begegnung ein wichtiges Element, das unter der Thematik der Bewusstseinsbildung gegen Doping stand. Unmittelbar vor und nach der Kampagne wurden die Jugendlichen zur Evaluation des Lerneffektes hinsichtlich der Inhalte befragt und die Ergebnisse verglichen. Der Kenntnisstand war deutlich gestiegen [161].
Eine andere Kampagne in Frankreich mit insgesamt 476 heranwachsenden Athleten bestand aus einem Informationsteil und einem Rollenspiel. Zur Evaluation des Erfolges der Maßnahme wurden die Teilnehmer vor und unmittelbar nach der Kampagne befragt sowie drei Monate später [162]. Auch hier kann festgehalten werden, dass solche Maßnahmen nutzbringend sind.
Auf vielen Internetseiten werden Informationen zum Doping und Antidoping angeboten. Die Qualität der Internetseiten ist sehr unterschiedlich.
Eine neue Maßnahme zur Eindämmung des Handels mit Dopingwirkstoffen wurde in Köln entwickelt. Zwischen den Zollbehörden und dem Gesundheitsamt der Stadt Köln in Zusammenarbeit mit der Deutschen Sporthochschule Köln wurde ein Einfuhrinformationssystem (EIS) aufgebaut. Zollbeamte sind nicht medizinisch ausgebildet und können daher an einschlägigen Verpackungen nicht immer erkennen, um welche Substanzen es sich handelt. Mit diesem System können Daten zu Wirkstoffen zwischen Zoll und der Pharmazeutin des Gesundheitsamtes der Stadt Köln sehr schnell ausgetauscht werden. Das System soll ausgebaut werden [163].
Zu den Kernaufgaben der NADA gehört die Erstellung und Verbreitung von Aufklärungs- und Erziehungsmaterial zur Problematik des Dopings im Sport.
Sie hat dazu eine Bestandserhebung der Präventionsmaßnahmen bei den Landessportbünden und Sportfachverbänden durchgeführt und Auszüge daraus auf der von der Arbeitsgruppe »Prävention « der NADA veranstalteten Fachtagung zur Dopingprävention im Jahr 2003 vorgestellt. Danach werden an vielen Institutionen Präventionskonzepte entwickelt und durchgeführt. Beispielhaft werden nachfolgend zwei genannt.
»Falscher Einwurf« ist eine Gemeinschaftsaktion des Sportbundes und der Regierung des Landes NRW, dessen Ansatzpunkt die Schule und der Sportverein sind. Diese Maßnahme weist in einer Einleitung auf die Verwandtschaft zum Arzneimittelmissbrauch hin, da der Sportverein ein Spiegelbild der Gesellschaft ist. Das Projekt wurde 2005 abgeschlossen und die Ergebnisse nun evaluiert. Weiterhin wurde in Jena die »Thüringer Beratungsstelle gegen Doping, Drogen und Medikamentenmissbrauch im Sport« eingerichtet.
Die NADA wird diese Vielzahl von Präventionsprojekten und Initiativen von unterschiedlichen Organisationen (Hochschulen, Länder, Sportbünde, Stiftungen usw.) zusammenführen und in ein koordiniertes Handlungskonzept einbauen.
Mögliche Strategien wurden während der Fachtagung im Jahr 2003 diskutiert. Als ausschlaggebend für eine erfolgreiche Dopingprävention wird die Kooperation mit vielen Akteuren und auf vielen Ebenen, wie z.B. mit den verantwortlichen Organisationen auf Bundes- und Landesebene, den Medien, den Sportverbänden, der Sportjugend sowie mit Partnern aus den Bereichen Medizin und Bildung angesehen. Das »Gesamtkonzept Dopingprävention« der NADA, das insbesondere durch die Arbeitsgruppe Prävention ausgestaltet wurde, liegt inzwischen als Broschüre vor [164]. Für verschiedene Zielgruppen (jugendliche Athletinnen und Athleten sowie Trainerinnen und Trainer) wurden jeweils eigene Präventionskonzepte entwickelt. In diesem Zusammenhang ist die Basisbroschüre für jugendliche Athletinnen und Athleten »high 5« hervorzuheben, zu der auch ein Internetauftritt eingerichtet wurde (www. highfive.de).
Die Aktivitäten der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) erstrecken sich auf viele Schwerpunkte, u.a. Suchtprävention und Kinder- und Jugendgesundheit, zum Teil werden dabei auch das Thema Doping und die Dopingprävention aufgegriffen. Die BZgA initiiert Projekte, die darauf abzielen, ein kritisches Bewusstsein gegenüber leistungssteigernden Mitteln in allen Bereichen des täglichen Lebens zu wecken. Dazu gehört u.a. die Initiative »Kinder stark machen«, die das Ziel hat, das Selbstvertrauen und Selbstwertgefühl von Heranwachsenden zu stärken und ihre Konflikt- und Kommunikationsfähigkeit zu fördern (wwwfikinderstarkmachen.de) und die Gut-Drauf-Tipps »Fitness, Sport, Body«, »Fit ohne Pillen«, »Gefährliches Ziel: Traumbody«, die sich an Jugendliche richten. Aus einer starken, selbstsicheren Position heraus sollen Jugendliche »Nein« zu Suchtmitteln aller Art sagen können. Andere BZgA-Aktivitäten zielen im Sinne von primärpräventiver Aufklärung auch unmittelbar auf das Doping. Zu nennen ist hier »Arzneimittel - Materialien für die Suchtprävention in den Klassen 5 - 10«. Die Bausteine für die neunten und zehnten Klassen behandeln ausführlich das Problem des Dopings [165].
Präventionsmaßnahmen müssen hinsichtlich ihrer Wirksamkeit auch evaluiert werden. Evaluationsinstrumente sind integraler Bestandteil einer Maßnahme. Allerdings ist es schwierig, nach längerer Zeit den nachhaltigen Effekt einer Dopingpräventionsmaßnahme zu bestimmen. Auch die BZgA führt regelmäßig Evaluationsstudien durch, die zur Optimierung bestehender und Entwicklung neuer Maßnahmen genutzt werden. Sie sind ein wichtiger Baustein der Qualitätssicherung und Grundlage effektiver und effizienter Präventionsarbeit.
Fazit
Untersuchungen aus der Schweiz bei Breitensportereignissen dokumentierten, dass dort keine besondere Dopingproblematik vorliegt, auch wenn die Bevölkerung Schlimmeres vermutet. In Deutschland sind bisher keine Dopingfälle bei Breiten- und Freizeitsporttreibenden nachgewiesen geworden. Das liegt daran, dass dieser Bereich des Sports nicht kontrolliert wird.
Ein anderes Bild zeigt sich beim Freizeit- und Breitensport in Fitnessstudios. Es gibt für Deutschland zwar nur wenige Untersuchungen, aber ein nicht zu vernachlässigender Teil befragter Fitnessstudiokunden bekennt sich zum Missbrauch von Dopingsubstanzen.
Die Umfragen und eine Untersuchung in drei Staaten zur Körperwahrnehmung von Männern weisen darauf hin, dass sich Männer häufig einen muskulöseren Körper wünschen [166]. Das Streben nach vermeintlicher Ästhetik oder ähnlichen Normen als Persönlichkeitsmerkmal kann das Missbrauchsverhalten mit Anabolika und in der Folge weiteren Wirkstoffen auslösen. Dieser Motivationslage sollte unter anderem mit einer Stärkung von Kompetenzen wie Selbstvertrauen, Selbstbewusstsein, Kommunikations- und Konfliktfähigkeit, insbesondere bei Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen begegnet werden.
Das gesundheitsgefährdende Potenzial der Dopingsubstanzen insbesondere der Anabolika ist groß. Vom Missbrauch der Substanzen schrecken glücklicherweise viele wegen der bekannten Nebenwirkungen zurück. Sporttreibende, die sich aber darauf eingelassen haben, lassen sich oft trotz der an sich selbst festgestellten Nebenwirkungen von einer Einnahme der Substanzen nicht abhalten.
Es gibt Hinweise darauf, dass durch die körperlichen Folgen des Arzneimittelmissbrauchs, insbesondere durch den Missbrauch von Anabolika, zusätzliche Kosten für das Gesundheitswesen entstehen. Auch Arbeitsausfälle durch Verletzungen, die im Zusammenhang mit Medikamentenabusus stehen, belasten die Solidargemeinschaft. Das zurzeit vorliegende Datenmaterial ist für etwaige Abschätzungen der Größenordnung jedoch nicht geeignet.
Es ist davon auszugehen, dass der Umsatz von Dopingmitteln auf dem Schwarzmarkt erheblich ist. Vermutlich greifen in diesem Schwarzmarkt dieselben Strukturen wie beim illegalen Drogenhandel. Da solche Substanzen in einer nicht vernachlässigbaren Zahl von Fällen von Ärzten abgegeben werden und in Apotheken auch ohne Rezept bezogen werden können, sollten diese Berufsgruppen in die Präventionsanstrengungen einbezogen werden.
Die Ergebnisse aller Untersuchungen zeigen, dass wesentlich häufiger Männer als Frauen Anabolika konsumieren oder andere Arzneimittel zu Dopingzwecken missbrauchen. Präventionsmaßnahmen sollten daher diese Geschlechtsunterschiede einbeziehen.
Freizeitsport in Fitnessclubs ist heute ebenso unverzichtbarer Teil des Sportangebotes für die Bevölkerung wie organisierte Breitensportveranstaltungen. Diese kommerziellen Angebote werden in großem Umfang angenommen. Sportausübung trägt zur Gesundheit bei. Allerdings sind kompetente Trainingsberatung und -betreuung wesentliche Voraussetzungen. Um nicht etwa Sportinteressierte von der Ausübung des Sports abzuhalten, ist eine differenzierte Sicht auf die Sportangebote und Sportanbieter unbedingt erforderlich.
Trotz zahlreicher Bemühungen um eine wirksame Prävention von Arzneimittelmissbrauch im Freizeit- und Breitensport gibt es bisher keine abgestimmten Präventionsstrategien. Damit die zu entwickelnden Präventionsmaßnahmen im Bereich Doping und Arzneimittelmissbrauch insbesondere in einschlägigen Fitnessstudios erfolgreich sind, sollten sie nicht allein auf den Kontext Sport beschränkt sein. Da Sport alle Werte, Vorstellungen, Normen und Ansprüche, die in der Gesellschaft bestehen, widerspiegelt, ist ein kritisches Bewusstsein gegenüber leistungssteigernden Mitteln in allen Bereichen des täglichen Lebens zu wecken.
Für die Entwicklung von Präventionsstrategien beim Doping im Freizeit- und Breitensport sind weitere systematische Untersuchungen erforderlich.
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Jahr der Veröffentlichung | Titel der Studie und Autor | Land |
---|---|---|
1987 | Drug abuse in body builders in the West of Scotland (McKillop) [61] | Schottland |
1989 | Drug abuse in body builders (Kisling) [62] | Dänemark |
1990 | Use of anabolic-androgenic steroids among body builders
- frequency and attitudes (Lindstrom) [167] |
Schweden |
1992 | Dying to be big: A review of anabolic steroid use (Perry) [54] | Großbritannien |
1993 | Anabolic Steroid Use in Great Britain - an explanatory investigation (part 2: fitness-clubs) (Korkia) [53] | Großbritannien |
Anabolic steroid use among students at a British college of technology (Williamson) [48] |
Großbritannien | |
1994 | The use of performance-enhancing drugs by young people in the Netherlands (van Kleij) [168] |
Niederlande |
Strategien der Leistungssteigerung bei Schülern in Niedersachsen (Melchinger) [34] | Deutschland | |
Abuse of doping preparations outside organized sports (Haug) [169] | Norwegen | |
1995 | Androgenic anabolic steroid use among male adolescents in Falkenberg (Nilsson) [170] | Schweden |
The abuse of doping agents in competing bodybuilders in Flanders (Delbeke) [63] | Belgien | |
1996 | Umfrage bei der Schweizer Bevölkerung - Einschätzung des Dopingproblems (Kamber) [40] | Schweiz |
Drinking, smoking and illicit drug use among 15 and 16 year olds in the United Kingdom (Miller) [47] |
Großbritannien | |
Performance enhancing drugs for sport, prevalence rates and control strategies (Lee) [171] | Großbritannien | |
A study of anabolic steroid use in the North West of England (Lenehan) [55] | Großbritannien | |
Personality Profile of Men Using Anabolic Androgenic Steroids (Galligani) [172] | Schweden | |
1997 | Einstellung junger Menschen zum Doping im Sport (Melchinger) [35] | Deutschland |
Doping in sport: doctors are providing drugs (Laure) [173] | Frankreich | |
Nachfrage, Verschreibung und Abgabe von hormonalen Dopingmitteln in Arztpraxen und Apotheken der Deutschschweiz (Kamber) [174] |
Schweiz | |
Gym and tonic: A profile of 100 male steroid users (Evans) [175] | Großbritannien | |
Indications of prevalence, practice and effects of anabolic steroids in Great Britain (Korkia) [57] |
Großbritannien | |
1998 | Medikamentenmissbrauch beim Freizeitsportler im Fitnessbereich (Boos) [36] | Deutschland |
National Inquiry about the use of Anabolic Steroids by the Fitness Clubs clients (not published) |
Portugal | |
Drug abuse of Finnish male prisoners in 1995 (Korte) [176] | Finnland | |
Discordant public perception of doping in elite versus recreational sport in Swizzerland (Nocelli) [177] |
Schweiz | |
1999 | Abgabe oder Verbot von Dopingmitteln? Resultate einer Repräsentativumfrage 1998 (Egli) [178] |
Schweiz |
2000 | Body image perception among men in three countries (Pope) [166] | USA Frankreich Österreich |
2001 | The prevalence of the use of androgenic anabolic steroids by adolescents in a county of Sweden (Nilsson) [46] |
Schweden |
2004 | Drug Abuse in Commercial Fitnessclubs (Müller-Platz) [56] | Belgien Deutschland Italien Portugal |
2006 | Anabolic ergogenic substance users in fitnesssports: A distinct group supported by the health care system (Striegel) [38] |
Deutschland |
Akne | Sammelbezeichnung für verschiedene Erkrankungen der Talgdrüsen der Haut, äußert sich durch Entzündungen (Pickel, Pusteln) und Vernarbung | ||
Adenom (hepatozelluläres) | Gutartige Neubildung (hier: von der Leberzelle ausgehend) | ||
Amphetamin | Verbotene Dopingsubstanz, gehört zur Gruppe der ( Stimulanzien) | ||
Anabolika, anabole androgene Steroide | Verbotene Dopingsubstanzen, die sich vom ( Testosteron) ableiten, mit leistungssteigernden Effekten | ||
Apoptose | Zelltod, durch genetische Informationen der betroffenen Zelle selbst reguliert | ||
Applikation | Zuführung eines Arzneimittels, zum Beispiel orale Applikation (durch den Mund) von Tabletten ohne Tropfen | ||
Arrhythmogen, arrythmogene Effekte | Unregelmäßiger oder fehlender Rhythmus (hier: zeitliche Unregelmäßigkeit der Herztätigkeit) | ||
Ethylestrenol | Verbotene Dopingsubstanz, gehört zur Gruppe der ( Anabolika) | ||
Beta-2-Agonisten | Anabol wirkende Substanzen (zum Beispiel Clenbuterol), therapeutisch eingesetzt gegen Asthma, als Dopingsubstanzen verboten | ||
Beta-Sympathomimetika | Gehören zur Gruppe der ( Beta-2-Agonisten) | ||
Blutzysten | Flüssigkeitsgefüllter Hohlraum (hier: mit Blut gefüllt) | ||
Boldenon | Verbotene Dopingsubstanz, gehört zur Gruppe der ( Anabolika) | ||
Clenbuterol | Verbotene Dopingsubstanz, gehört zur Gruppe der ( Beta-2-Agonisten) | ||
Diuretika | Entwässernde Medikamente, als Dopingsubstanzen verboten (durch den Verdünnungseffekt soll Nachweis von Dopingsubstanzen im Urin erschwert werden) | ||
Echokardiographie | Ultraschalldiagnostik des Herzens | ||
Ecstasy | Synthetisch hergestellte Droge, unterliegt dem Betäubungsmittelgesetz (BtMG), als Dopingsubstanz verboten, gehört zur Gruppe der ( Stimulanzien) | ||
Elektrolyte | Im Wasser gelöste Mineralstoffe (Salze), zum Beispiel Natrium, Chlor | ||
Elektrolythaushalt | Bestand und Verteilung von ( Elektrolyten) im Organismus | ||
Elektrolytstörung (provozierte) | Durch einen Reiz (zum Beispiel Dopingmittel) hervorgerufene Störung des ( Elektrolythaushalts) | ||
Fertigarzneimittel | Im Voraus hergestellte und in einer zur Abgabe an den Verbraucher bestimmten Verpackung in den Verkehr gebrachte Arzneimittel | ||
Gesamtcholesterin | Maß für die Menge des Cholesterins (Blutfett) im Körper; neben dem Gesamtcholesterinwert sind auch die Werte für ( HDL-Cholesterin) und ( LDL-Cholesterin) von Bedeutung | ||
Gynäkomastie | Ein- oder beidseitige Vergrößerung der männlichen Brustdrüse | ||
HCG, Humanes Choriongonadotropin | Schwangerschaftshormon, als Dopingsubstanz verboten | ||
HDL-Cholesterin | Bestandteil des ( Gesamtcholesterins), hohe HDL-Werte gelten in Verbindung mit niedrigen Werten für das ( LDL-Cholesterin) als günstig bezogen auf das Herzinfarktrisiko | ||
Fertigarzneimittel | Im Voraus hergestellte und in einer zur Abgabe an den Verbraucher bestimmten Verpackung in den Verkehr gebrachte Arzneimittel | ||
Hepatisch | Die Leber betreffend | ||
Hepatisches Koma | Bei schwerer Leberfunktionsstörung auftretende Bewusstseinsstörung mit Schädigung des Gehirns | ||
Hepatitis | Entzündung der Leber | ||
Hepatitis-Infektion | Übertragung von ( Hepatitis) auslösenden Viren auf den Organismus | ||
Hepatozytenanhäufung | Örtlich begrenzte Anhäufung von Leberzellen | ||
Hirnödem | Vermehrte Einlagerung von Wasser in das Gehirn; in Folge eines Hirndruckanstiegs kann es zur Einklemmung von Teilen des Gehirns kommen | ||
Histomorphologisch | Die Form und Struktur von Gewebe betreffend | ||
Hyperkalziämie | Erhöhte Kalziumkonzentration im Blut, kann unter anderem durch Medikamente hervorgerufen werden | ||
Hypertrophie | Größenzunahme | ||
Hypogonadismus | Unterfunktion der (männlichen) Keimdrüsen | ||
Kokain | Natürlich vorkommende Droge, unterliegt dem Betäubungsmittelgesetz (BtMG), als Dopingsubstanz verboten, gehört zur Gruppe der ( Stimulanzien) | ||
LDL-Cholesterin | Bestandteil des ( Gesamtcholesterins), niedrige LDL-Werte gelten in Verbindung mit hohen Werten für das ( HDL-Cholesterin) als günstig bezogen auf das Herzinfarktrisiko | ||
Leberruptur | Leberriss; als Komplikation kann eine Nachblutung auftreten (Leberrupturblutung) | ||
Leberzyste | Flüssigkeitsgefüllter Hohlraum in der Leber | ||
Lymphom | Sammelbezeichnung für (in der Regel) Lymphknotenvergrößerungen verschiedener Art und Ursache | ||
Makroskopisch | Mit bloßem Auge sichtbar, Gegensatz zu mikroskopisch | ||
Manischer Zustand | Psychische Störung mit weit übernormal gesteigertem Antrieb und gesteigerter Stimmung | ||
Methandienon | Verbotene Dopingsubstanz, gehört zur Gruppe der ( Anabolika) | ||
Metenolon | Verbotene Dopingsubstanz, gehört zur Gruppe der ( Anabolika) | ||
Mikroläsion | Geringe Schädigung/Verletzung | ||
Mortalität | Sterblichkeit | ||
Nandrolon | Verbotene Dopingsubstanz, gehört zur Gruppe der ( Anabolika) | ||
Narkotika | Betäubungsmittel, bestimmte Substanzen sind als Dopingmittel verboten | ||
Oralturinabol | Synthetisches Androgen, gehört zur Gruppe der ( Anabolika), in der ehemaligen DDR produziert, nicht mehr auf dem Markt | ||
Oxandrolon | Verbotene Dopingsubstanz, gehört zur Gruppe der ( Anabolika) | ||
Oxymetholon | Verbotene Dopingsubstanz, gehört zur Gruppe der ( Anabolika) | ||
Parenteral | Zuführung von Substanzen in den Körper unter Umgehung des Magen-Darm-Trakts, zum Beispiel durch Injektion | ||
Pruritus | Juckreiz | ||
Psychosen | Gruppe psychischer Störungen mit zeitweiligem weitgehenden Verlust des Realitätsbezugs | ||
Psychotrop | Eigenschaft von Substanzen, auf das Nervensystem zu wirken und dadurch psychische Prozesse zu beeinflussen | ||
Reproduktiv | Die Fortpflanzung betreffend | ||
Seborrhoe | Hautkrankheit mit öliger Beschaffenheit der (Gesichts-)Haut, hervorgerufen durch Überproduktion der Talgdrüsen | ||
Stanozolol | Verbotene Dopingsubstanz, gehört zur Gruppe der ( Anabolika) | ||
Steroide | Verbotene Dopingsubstanzen, gehören zur Gruppe der ( Anabolika) | ||
Stimulanzien | Anregungsmittel, unterliegen teilweise dem Betäubungsmittelgesetz (BtMG), als Dopingsubstanzen verboten | ||
Tamoxifen | Antiöstrogen, als Hormonpräparat in der Tumortherapie eingesetzt, als Dopingsubstanz verboten | ||
Teratogen | Eigenschaft, unter anderem von Substanzen, Fehlbildungen hervorzurufen | ||
Testosteron | Männliches Sexualhormon, als Dopingsubstanz verboten, gehört zur Gruppe der ( Anabolika) | ||
Thyroxin | Schilddrüsenhormon | ||
Toxisch | Giftig | ||
Toxische Hepatitis | Beispielsweise durch Medikamente oder Alkohol hervorgerufene ( Hepatitis) | ||
Trenbolon | Verbotene Dopingsubstanz, gehört zur Gruppe der ( Anabolika) | ||
Wachstumshormon | Einsatz in der Therapie von Wachstumsstörungen, als Dopingsubstanz verboten | ||
Wasserretention | Wassereinlagerung |
Tabellen mit Werten aus Abbildungen 1 und 2
Jahr | Anteil |
---|---|
1975 | 500 |
1980 | 1.000 |
1985 | 2.800 |
1990 | 4.100 |
1994 | 5.000 |
1997 | 5.500 |
1999 | 6.250 |
2000 | 6.500 |
2001 | 6.600 |
zurück zur Abbildung 2
Jahr | Anteil an der Gesamtbevölkerung |
---|---|
1975 | 0,025% |
1980 | 0,37% |
1985 | 1,10% |
1990 | 1,70% |
1994 | 2,30% |
1997 | 3,60% |
1999 | 5,30% |
2000 | 5,70% |
2001 | 6,10% |