Bereitstellung von Informationen für die Entwicklung von Maßnahmen und Kampagnen. Untersuchung der Entwicklung von Indikatoren des Gebrauchs legaler und illegaler Drogen mit dem Ziel der Überprüfung von Kampagnen und Maßnahmen.
Rechtsgrundlage:
Projekterlasse durch das Bundesministerium für Gesundheit.
Datenerheber:
Sozialwissenschaftliche Forschungsinstitute:
1973 bis 1993: Institut für Jugendforschung GmbH (IJF), München;
1997: GfM-GETAS/WBA GmbH, Hamburg 2001 bis 2023: forsa Gesellschaft für Sozialforschung und statistische Analysen mbH, Berlin.
Berichtsweg:
-
Untersuchungsobjekt:
Langfristig angelegte Untersuchung des Konsums, der Konsummotive, des Gebrauchs von Alkohol, Tabak und illegalen Rauschmitteln, der fördernden und hindernden Einflussfaktoren auf den Drogenkonsum und der kommunikativen Erreichbarkeit der Jugendlichen mit Präventionsmaßnahmen.
Kreis der Befragten:
12- bis 25-jährige Bevölkerungsgruppe.
Erhebung:
- Instrumentarium:
Mündliche Interviews/strukturierter Fragebogen; ab Erhebung 2001 CATI (Computergestützte Telefoninterviews).
Bundesinstitut für Öffentliche Gesundheit, verschiedene Artikel in Fachzeitschriften.
Vollständigkeit, Erfassungsgrad und Repräsentativität:
Ab 2001: Auswahl durch mehrstufige Zufallsstichprobe auf Basis des ADM-Telefonstichprobensystems. Auswahlgesamtheit sind alle Personen der Gesamtheit mit Telefon im Haushalt. Auswahl der Zielpersonen (wenn mehr als eine Person zwischen 12 bis 25 Jahren dem Haushalt angehört) nach der Geburtstagsmethode. Stichprobengröße 2001-2008: n = 3.000; 2011: n = 5.001. Ab 2015: Kombinierte Auswahl aus den Auswahlrahmen der Festnetztelefon- und Mobiltelefonnummern ("Dual Frame"-Ansatz) Stichprobengröße 2015-2019: n = 7.000 4.900 per Festnetz (70%), 2.100 per Mobiltelefon (30%). Stichprobengröße 2023: n = 7.000 4.227 per Festnetz (60%), 2.774 per Mobiltelefon (40%).
Abzusehende Modifikationen:
-
Vergleichbare Datenquellen:
Epidemiologischer Suchtsurvey 1980 bis 2021, Befragung zum Gebrauch psychoaktiver Substanzen bei Erwachsenen in Deutschland (Institut für Therapieforschung (IFT), München).
diese Variablen werden
jeweils für Bier, Biermischgetränke
Wein/Sekt, Spirituosen,
alkoholische Mixgetränke
und Alkopops erhoben.
Alter beim ersten Glas Alkohol;
"binge-drinking";
Alkoholrauscherfahrung.
Tabak:
Lebenszeit-Prävalenz;
Raucherquote (Selbsteinschätzung und 30-Tage-Prävalenz);
Tägliche Raucher;
Starke Raucher;
Nieraucher;
Exraucher;
Einstiegsalter (Alter bei der ersten gerauchten Zigarette).
Lebenszeit-Prävalenz;
30-Tage-Prävalenz;
diese Variablen werden
jeweils erhoben für:
Wasserpfeife,
Tabakerhitzer,
Mehrweg-E-Zigarette,
Einweg-E-Zigarette.
Illegale Drogen:
Lebenszeit-Prävalenz;
12-Monats-Prävalenz;
30-Tage-Prävalenz;
Alter beim Erstkonsum.
diese Variablen werden
jeweils erhoben für:
Cannabis;
Psychoaktive Pflanzen
oder Pilze;
Ecstasy; Amphetamie;
Kokain; LSD;
Schnüffelstoffe;
Heroin; Crack;
Crystal Meth; Neue
Psychoaktive Substanzen
Computerspiele- und Internetnutzung:
Häufigkeit;
Dauer
Compulsive Internet Use Scale (CIUS)
Regelmäßige Analyse folgender (Personen-)Gruppen:
Geschlecht:
männlich/weiblich
Alter:
12 bis 25 Jahre 12 bis 15 Jahre 16 bis 17 Jahre 18 bis 21 Jahre 22 bis 25 Jahre 12 bis 17 Jahre 18 bis 25 Jahre
Bildungsstatus:
12- bis 17-Jährige im Gymnasium 12- bis 17-Jährige in anderer Schule 18- bis 25-Jährige mit (Fach-) Hochschulreife 18- bis 25-Jährige mit Mittlerer Reife
18- bis 25-Jährige mit max. Hauptschulabschluss
Dokumentationsstand:
10.07.2024
, Informationen zur
Methodik
X
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Datenhalter: Bundesinstitut für Öffentliche Gesundheit
Die Drogenaffinität Jugendlicher
in der Bundesrepublik Deutschland
Vorbemerkung
Seit 1973 führt das
Bundesinstitut für Öffentliche Gesundheit in regelmäßigen Abständen
Repräsentativerhebungen zur Drogenaffinität Jugendlicher und junger Erwachsener
im Alter von 12- bis 25 Jahren durch. Der mit dem Begriff Drogenaffinität
bezeichnete Untersuchungsgegenstand bezieht sich nicht nur auf die illegalen
Rauschmittel, sondern auch auf Alkoholkonsum und das Rauchen.
Seit der Befragung 1993/1994
wurden auch die neuen Bundesländer
einbezogen.
Inhaltlicher Schwerpunkt
der Untersuchung sind Fragen, die für die Planung und Implementation
von Präventionsmaßnahmen wichtig sind.
Mit Hilfe
dieser Daten zur Prävalenz des Gebrauchs
suchtbildender Stoffe lassen sich Trendentwicklungen für einen Zeitraum von 50 Jahren aufzeigen. Die Daten zum Substanzgebrauch
ermöglichen in der Regel Schätzungen des aktuellen Konsums.
Nähere Angaben zu der
zitierten Literatur stehen Ihnen ggf. in der unten genannten Veröffentlichung
zur Verfügung.
____________
Auszug aus:
Orth, B. & Merkel, C. (2020). Die Drogenaffinität Jugendlicher in der Bundesrepublik Deutschland
2019. Rauchen, Alkoholkonsum und Konsum illegaler Drogen: aktuelle Verbreitung und Trends.
BZgA-Forschungsbericht.
Köln: Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung. doi:
10.17623/BZGA:225-DAS19-DE-1.0
)
Definition(en)
Amphetamin
X
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Nach dem Bundeslagebild Rauschgiftkriminalität des Bundeskriminalamtes:
Amphetamin, das für den Drogenmarkt in illegalen Labors aus chemischen Grundstoffen künstlich hergestellt wird,
ähnelt in seiner chemischen Struktur den menschlichen Botenstoffen (Neurotransmitter) Adrenalin und Dopamin. Der besseren
Haltbarkeit und Handhabung wegen liegt es meist in Form einer Salzverbindung vor.
Cannabis
X
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Nach dem Bundeslagebild Rauschgiftkriminalität des Bundeskriminalamtes:
Cannabis ist der Oberbegriff für verschiedene Produkte aus der Hanfpflanze (Cannabis sativa). Die getrockneten und zerkleinerten
harzhaltigen Pflanzenteile werden als Marihuana oder Cannabiskraut bezeichnet. Das aus den Blüten und Blättern gewonnene
Harz nennt man Haschisch oder Cannabisharz. Die Wirkstoffe der Cannabispflanze sind die Cannabinoide, insbesondere das
Tetrahydrocannabinol (THC). Haschisch ist in seiner Wirkung stärker als Marihuana. Eine noch stärkere Form stellt
das Cannabiskonzentrat (Haschischöl) dar. In diesem werden die Wirkstoffe auf chemischem Wege angereichert.
Cannabis ist die in der Bundesrepublik Deutschland am häufigsten gebrauchte und gehandelte illegale Droge. Nach dem
Cannabiskonsum treten beruhigende, entspannende und stimmungshebende, aber auch ängstliche und nicht selten aggressiv
stimmende Effekte auf. Langzeitgebrauch kann zur psychischen Abhängigkeit führen.
Crack
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Nach dem Bundeslagebild Rauschgiftkriminalität des Bundeskriminalamtes: Crack, eine Kokainzubereitung, die durch Umwandlung des Kokainhydrochlorids in den basischen Zustand entsteht, ist in der
Bundesrepublik Deutschland noch nicht sehr weit verbreitet. Crack wird geraucht und wirkt schon nach wenigen Sekunden auf
die Nervenzellen des Gehirns ein. Es entwickelt sich eine starke psychische Abhängigkeit, die erheblich schneller als
beim Gebrauch von Kokain entsteht.
Ecstasy
X
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Nach dem Bundeslagebild Rauschgiftkriminalität des Bundeskriminalamtes:
"Ecstasy" war ursprünglich eine Szenebezeichnung für illegale Zubereitungen (Pulver, Tabletten)
mit dem Wirkstoff MDMA.
Heute wird die Bezeichnung umgangssprachlich als Oberbegriff für Betäubungsmittel oder Szeneprodukte in Form von Tabletten
oder Kapseln genutzt, die vorwiegend psychotrope Wirkstoffe aus der Gruppe der ß-Phenylethylamin-Derivate
(hinlänglich auch Amphetamin/-derivate) einzeln oder kombiniert enthalten. Die derzeit gängigen Ecstasytabletten
enthalten überwiegend MDMA, Amphetamin bzw. Methamphetamin, MDE und
MBDB.
Heroin
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Nach dem Bundeslagebild Rauschgiftkriminalität des Bundeskriminalamtes:
Heroin, die in der Bundesrepublik Deutschland lange Zeit am weitesten verbreitete harte Droge, wird in einem relativ einfachen
chemischen Prozeß aus Rohopium gewonnen. Zwischenprodukt des Herstellungsverfahrens ist Morphinbase. Das Umwandlungsverhältnis
von Rohopium zu Heroin beträgt 10:1.
Heroin wird geschnupft, geraucht, inhaliert, subkutan oder intravenös gespritzt. Bei fortschreitender Sucht geht der Konsument wegen
der intensiveren Wirkung in der Regel zur intravenösen Injektion über. Heroinkonsum kann schwerste psychische und physische
Abhängigkeit bis zum körperlichen und geistigen Verfall bewirken. Das Rauschgift besitzt eines der stärksten Suchtpotentiale
aller im Betäubungsmittelgesetz (BtMG) genannten Stoffe.
Die psychische Abhängigkeit äußert sich in dem
unwiderstehlichen Verlangen nach Einnahme der Droge zur Erreichung seelischer Zufriedenheit oder zur Vermeidung von Unbehagen.
Die physische Abhängigkeit zeigt sich in der Gewöhnung des Körpers an das Rauschgift und in schmerzhaften
körperlichen Entzugserscheinungen (wie Gewichtsverlust, Schüttelfrost, Muskelkrämpfe, Gliederschmerzen etc.)
bei Abstinenz. Eine langjährige Abhängigkeit geht häufig einher mit einer sozialen Verelendung. Die meisten
der festgestellten Rauschgifttodesfälle stehen direkt oder indirekt im Zusammenhang mit dem Konsum von Heroin.
Kokain
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Nach dem Bundeslagebild Rauschgiftkriminalität des Bundeskriminalamtes:
Kokain wird aus den Blättern des in Südamerika beheimateten Kokastrauches gewonnen. Die zuvor getrockneten Kokablätter
werden in einer ersten Stufe durch chemische Aufbereitung zur sogenannten Kokapaste verarbeitet. In weiteren Verarbeitungsschritten
wird zunächst Kokainbase und anschließend Kokainhydrochlorid hergestellt.
Aus 10 kg Kokapaste werden 4 kg Kokabase und daraus
wiederum 2 kg Kokainhydrochlorid gewonnen. Das Endprodukt wird überwiegend
durch Schnupfen (Sniefen) konsumiert. Die euphorisierend-stimulierende Wirkung des Kokains reizt zum fortgesetzten Konsum bis zur
starken psychischen Abhängigkeit und einer ausgeprägten Tendenz zur Dosiserhöhung. Eine physische Abhängigkeit
entsteht dabei nicht.
LSD
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Nach dem Bundeslagebild Rauschgiftkriminalität des Bundeskriminalamtes:
LSD (Lysergsäurediäthylamid) ist ein ursprünglich auf chemischem Weg aus den Alkaloiden des
Mutterkorns (Pilzbefall am Getreide) gewonnenes Produkt, das inzwischen auch vollsynthetisch hergestellt wird. LSD wird
meist in Flüssigkeit gelöst und auf Trägersubstanzen wie Papier (seltener: Tabletten, Pillen oder Zuckerstücken) aufgebracht.
Anmerkung(en)
Keine Anmerkungen
Aktualität der Daten
Die Angaben für das Jahr 2008 wurden am 14.06.2010 ergänzt. Sobald Daten für weitere Berichtszeiträume vorliegen, werden diese zeitnah hinzugefügt.