[Zur Suche] [Zur Themenübersicht] [Zur Suche nach Datenquelle] [Zu den Indikatorensätzen] [Zu den Suchergebnissen] [Zum Inhalt] [Zur Top-Navigation]
  • Startseite
  • |  Über uns
  • |  Erklärung zur Barrierefreiheit
  • |  Service
  • |  Kontakt (derzeit nicht in Funktion)
  • |  Impressum
  • |  Systembedienung
  • |  Sitemap

Recherche nach Stichwörtern

  • Erweiterte Suche

Recherche nach Themen

  • Gesundheitsberichterstattung
    • Rahmenbedingungen
      • Gesundheitliche Lage
        • Gesundheitsverhalten und -gefährdungen
          • Krankheiten/ Gesundheitsprobleme
            • Gesundheitsversorgung
              • Ausgaben, Kosten, Finanzierung

Recherche nach Datenquellen

  • Daten aus Deutschland
    • Internationale Daten

Indikatorensätze

  • Gesundheitsberichterstattung (GBE) der Länder
    • Europäische Gesundheitsindikatoren (ECHI)

Meine Suchergebnisse

Sprung zu Dokumenten, die Sie auch interessieren könnten
speicherbare Version (in neuem Fenster) (229KB)
Drucken (ohne Navigationsbereich)
Hilfe (in neuem Fenster)
Weiterempfehlen
 

Kapitel 8.2.2 Erkrankungen und Todesursachen [Gesundheit in Deutschland, 2015]


[vorherige Seite] [nächste Seite] [Abstrakt] [Inhaltsverzeichnis]
/

8.2.2
ERKRANKUNGEN UND TODESURSACHEN

Chronische Erkrankungen dominieren das körperliche Krankheitsspektrum im fortgeschrittenen Alter. Bei den Erkrankungen, die die Psyche betreffen, sind demenzielle Erkrankungen und Depression von besonderer Bedeutung. Hinzu kommen altersassoziierte Gesundheitsprobleme wie Stürze, Inkontinenz und Einschränkungen der Seh- und Hörfähigkeit. Mit zunehmendem Lebensalter steigen Gesundheitsprobleme deutlich an. Eine besondere Problematik entsteht, wenn gleichzeitig mehrere Erkrankungen vorliegen (Multimorbidität). Dies stellt auch besondere Herausforderungen an die medizinische Versorgung älterer Menschen (siehe Abschnitt Multimorbidität).

 

 

KÖRPERLICHE ERKRANKUNGEN

Ältere Menschen leiden vor allem an Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems, Krebserkrankungen, chronischen Lungenerkrankungen, Muskel-Skelett-Erkrankungen und Diabetes mellitus. Diese Erkrankungen können die Lebensqualität schwerwiegend einschränken [20, 21].

In der Studie Gesundheit in Deutschland aktuell (GEDA) des Robert Koch-Instituts wurden die Teilnehmerinnen und Teilnehmer telefonisch befragt, ob bei ihnen ausgewählte Erkrankungen ärztlich diagnostiziert wurden. Die für Deutschland repräsentativen Ergebnisse zeigen eindrücklich, wie sich die Häufigkeit (Prävalenz) dieser chronischen Erkrankungen mit zunehmendem Lebensalter erhöht (Tab. 8.2). In GEDA 2009 nahm die Prävalenz ärztlich diagnostizierter kardiovaskulärer Erkrankungen (Herzinfarkt und andere koronare Herzerkrankung, Herzinsuffizienz, Schlaganfall) ab dem 65. Lebensjahr bei Frauen und Männern sprunghaft zu [22]. Bei Frauen stieg sie von 6,9% in der Altersgruppe 50 bis 64 Jahre auf 20,5% bei Frauen im Alter von 65 bis 74 Jahren und auf 35,1% bei Frauen ab 75 Jahren. Entsprechende altersspezifische Prävalenzen bei Männern waren 13,8%, 31,0% und 40,0%.

 

 

Tabelle 8.2 

Prävalenz häufiger Erkrankungen (selbstberichtete Angaben zu ärztlichen Diagnosen) Alle Angaben beziehen sich, wenn nicht anders vermerkt, auf die letzten zwölf Monate.
Datenbasis: GEDA 2009 [22]
Erkrankungen FRAUEN MÄNNER
Gesamt 18 bis 29
Jahre
30 bis 49
Jahre
50 bis 64
Jahre
65 bis 74
Jahre
75+
Jahre
Gesamt 18 bis 29
Jahre
30 bis 49
Jahre
50 bis 64
Jahre
65 bis 74
Jahre
75+
Jahre
 Kardiometabole Erkrankungen
 Bluthochdruck 26,3% 2,5% 9,9% 34,3% 52,2% 59,4% 25,6% 4,9% 13,3% 36,9% 54,9% 50,8%
 Erhöhte Blutfette 21,8% 4,1% 8,2% 29,2% 44,3% 43,7% 19,8% 2,1% 13,6% 29,9% 38,1% 29,2%
 Adipositas (BMI ≥ 30) 15,7% 5,4% 12,3% 20,9% 23,9% 18,6% 16,3% 7,1% 13,7% 23,4% 21,9% 19,4%
 Diabetes mellitus 7,5% 1,1% 2,0% 8,5% 16,3% 19,2% 7,2% 0,7% 2,5% 9,6% 18,2% 19,8%
 Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems
 Kardiovaskuläre Erkrankungen
 (Herzinfarkt und andere
 koronare Herzerkrankung,
 Herzinsuffizienz,
 Schlaganfall)
9,4% 0,7% 2,2% 6,9% 20,5% 35,1% 11,3% 0,9% 2,8% 13,8% 31,0% 40,0%
 Darunter: jemals Herzinfarkt 2,1% 0,0% 0,3% 1,3% 5,7% 6,9% 4,5% 0,0% 1,1% 5,1% 13,9% 14,5%
 Darunter: jemals Schlaganfall 2,2% 0,1% 0,6% 1,8% 4,1% 8,5% 2,5% 0,4% 0,9% 2,6% 5,8% 10,0%
 Atemwegserkrankungen
 Asthma 5,9% 4,5% 5,1% 6,2% 7,2% 7,6% 4,8% 4,0% 4,1% 4,7% 6,0% 8,8%
 Chronische Bronchitis 5,7% 2,1% 4,3% 6,3% 9,4% 8,1% 4,3% 1,3% 2,3% 5,5% 8,6% 10,3%
 Erkrankungen in den Bereichen Leber, Niere, Magen
 Niereninsuffizienz 1,8% 0,5% 0,6% 1,1% 3,7% 5,7% 1,2% 0,1% 0,5% 1,3% 2,8% 4,2%
 Chronische Lebererkrankung 1,5% 0,4% 0,7% 2,0% 3,5% 2,1% 1,3% 0,3% 1,0% 1,9% 2,3% 2,6%
 Gastritis 5,2% 4,8% 4,6% 6,0% 6,0% 4,2% 3,0% 1,6% 2,7% 4,8% 3,2% 1,5%
 Magengeschwür 0,7% 0,3% 0,3% 0,9% 1,0% 2,1% 0,4% 0,2% 0,3% 0,6% 0,7% 0,2%
 Erkrankungen des Muskel-Skelett-Systems
 Arthrose 23,1% 1,9% 9,1% 32,6% 46,3% 46,2% 13,7% 0,9% 7,6% 22,0% 25,8% 29,7%
 Arthritis 6,0% 0,6% 2,5% 9,0% 11,0% 12,2% 3,1% 0,1% 1,3% 5,1% 5,8% 8,6%
 Osteoporose (ab 50 Jahren) 15,1% n.e. n.e. 7,7% 17,9% 26,7% 4,4% n.e. n.e. 4,1% 4,3% 5,9%
 3-Monats-Rückenschmerzen 24,5% 14,5% 19,6% 27,0% 34,7% 34,4% 16,6% 7,7% 14,2% 21,6% 22,8% 24,7%
 Weitere Erkrankungen und Einschränkungen
 Jemals Krebserkrankung 8,4% 1,2% 4,1% 9,8% 17,5% 16,6% 5,3% 1,0% 2,1% 5,3% 13,6% 18,6%
 Depression 8,0% 5,8% 8,4% 9,8% 9,1% 4,3% 4,5% 2,5% 3,7% 8,2% 3,4% 3,1%
 Hören: schwere
 Einschränkungen oder
 unmöglich
4,0% 1,6% 2,5% 3,5% 4,9% 13,1% 1,9% 1,0% 1,7% 2,3% 1,7% 4,6%
 Sehen: schwere
 Einschränkungen oder
 unmöglich
2,9% 0,6% 1,3% 2,5% 4,2% 10,9% 3,0% 0,2% 1,2% 3,9% 6,9% 10,4%
[22] Fuchs J, Busch M, Lange C et al. (2012) Prevalence and patterns of morbidity among adults in Germany. Results of the German telephone health interview survey German Health Update (GEDA) 2009. Bundesgesundheitsbl - Gesundheitsforsch - Gesundheitsschutz 55(4):576 bis 586

 

 

Eine jemals ärztlich diagnostizierte Krebserkrankung berichteten 9,8% der 50- bis 64-jährigen Frauen und 5,3% der gleichaltrigen Männer. In der Altersgruppe 65 bis 74 Jahre waren 17,5% der Frauen und 13,6% der Männer und bei Personen ab 75 Jahren 16,6% der Frauen und 18,6% der Männer betroffen. Ebenfalls häufig zu beobachten war ein jemals ärztlich diagnostizierter und auch in den letzten zwölf Monaten vorliegender Diabetes mellitus mit altersspezifischen Prävalenzen von 8,5% (Frauen) und 9,6% (Männer) in der Altersgruppe 50 bis 64 Jahre und von 16,3% (Frauen) und 18,2% (Männer) bei den 65- bis 74-Jährigen. In der Altersgruppe der 75-Jährigen und Älteren liegt bei knapp 20% der Frauen und Männer ein diagnostizierter Diabetes vor.

Außerordentlich weit verbreitet sind insbesondere bei Frauen Erkrankungen des Muskel-Skelett-Systems (Arthrose, rheumatoide Arthritis, Osteoporose, chronische Rückenschmerzen). Hier liegen die höchsten Prävalenzen mit 63,7% bei Frauen und 45,8% bei Männern in der Altersgruppe 75 Jahre und älter. Allerdings sind chronische Erkrankungen des Muskel-Skelett-Systems auch in der Altersgruppe 50 bis 64 Jahre (Frauen 47,5%, Männer 35,3%) bereits sehr häufig. Für chronische Rückenschmerzen gilt dies sogar schon für Erwachsene unter 50 Jahren [22].

Eine jemals ärztlich diagnostizierte und auch in den letzten zwölf Monaten aufgetretene chronische Bronchitis wurde von rund 8% bis 10% der Frauen und Männer ab 65 Jahren berichtet, im Vergleich zu rund 5% bis 6% der Erwachsenen in der Altersgruppe 50 bis 64 Jahre. Bestimmte chronische Erkrankungen der Leber oder der Niere (Leberzirrhose, Niereninsuffizienz) liegen nach Selbstangaben bei rund 7% bis 8% der Frauen und rund 5% bis 6% der Männer ab 65 Jahren sowie bei rund 3% der Erwachsenen in der Altersgruppe 50 bis 64 Jahre vor.

Die hier genannten Ergebnisse der GEDA-Studie basieren auf Selbstangaben der Befragten. Selbstangaben können die Häufigkeit von Erkrankungen unterschätzen, da sie einerseits auf Gedächtnisleistungen basieren und andererseits Erkrankungen möglicherweise ungenannt bleiben, auch aufgrund von Schamgefühlen. Vergleiche von Selbstangaben mit Ergebnissen aus Registerdaten (etwa Daten der Krankenkassen) zeigen allerdings nur geringfügige Abweichungen hinsichtlich der Häufigkeit chronischer Erkrankungen [23].

Bundesweit repräsentative Aussagen zu zeitlichen Trends in der Prävalenz chronischer Erkrankungen in Deutschland werden in Zukunft, differenziert nach Altersgruppen und Geschlecht, auf der Grundlage regelmäßig wiederholter Gesundheitssurveys des Robert Koch-Instituts möglich sein. Bislang liegen für einzelne chronische Krankheiten vergleichbar erhobene Informationen aus zwei in einem größeren Zeitabstand durchgeführten bundesweiten Untersuchungs- und Befragungssurveys vor, dem Bundes-Gesundheitssurvey 1998 (BGS98) und DEGS1 2008 bis 2011. Demnach stieg die Prävalenz eines jemals ärztlich diagnostizierten Diabetes mellitus in diesem Zeitraum in Deutschland an, insbesondere in den höheren Altersgruppen (Abb.8.3). Gleichzeitig gibt es Hinweise auf einen Rückgang der Häufigkeit des unerkannten Diabetes mellitus (siehe Kapitel 2.5).

 

 

 

  Abbildung 8.3

Die folgende Abbildung stellt die Entwicklung der Lebenszeitprävalenz des bekannten Diabetes bei 18- bis 79-Jährigen in einem Säulendiagramm dar. Datenbasis sind der Bundesgesundheitssurvey Neunzehnhundertachtundneunzig und DEGS 1 Zweitausendacht bis Zweitausendelf Klammer auf jeweils gewichtet nach der Bevölkerung Zweitausendzehn des Robert Koch Instituts. Auf der Y Achse wird in Fünferschritten der Anteil in Prozent von 0 bis 25 dargestellt. Auf der X Achse werden folgende Altersgruppen gezeigt: 18 bis 39 Jahre, 40 bis 49 Jahre, 50 bis 59 Jahre, 60 bis 69 Jahre, 70 bis 79 Jahre. Jede Altersgruppe besteht aus zwei Säulen: Säule 1: Bundesgesundheitssurvey Neunzehnhundertachtundneunzig, Säule 2: DEGS 1. In der Altersgruppe der 18 bis 39 Jährigen lag der Anteil nach B G S 98 bei 1 Komma 0 Prozent und nach DEGS 1 bei 2 Komma 3 Prozent. In der Altersgruppe der 40 bis 49 Jährigen lag der Anteil nach B G S 98 bei 2 Komma 0 Prozent und nach DEGS 1 bei 3 Komma 2 Prozent. In der Altersgruppe der 50 bis 59 Jährigen lag der Anteil nach B G S 98 bei 6 Komma 0 Prozent und nach DEGS 1 bei 5 Komma 7 Prozent. In der Altersgruppe der 60 bis 69 Jährigen lag der Anteil nach B G S 98 bei 12 Komma 8 Prozent und nach DEGS 1 bei 13 Komma 8 Prozent. In der Altersgruppe der 70 bis 79 Jährigen lag der Anteil nach B G S 98 bei 16 Komma 6 Prozent und nach DEGS 1 bei 21 Komma 9 Prozent. Es ist klar zu erkennen, dass die Lebenszeitprävalenz in den höheren Altersgruppen deutlich ansteigt. Bis in der Altersgruppe der 50 bis 59 Jährigen ist die Lebenszeitprävalenz nach DEGS 1 höher als beim B G S 98. Die Informationen aus dieser Abbildung werden gegebenenfalls auch im Text erläutert. Hinweis, falls Sie die Abbildung als Einzelfundstelle aus der Trefferliste gewählt haben: Sie stammt aus dem Bericht Gesundheit in Deutschland, den Sie über den Link Verwandte, mit separater Stichwortsuche (Alt-Taste + Taste S) oder mit Hilfe des Links unterhalb der Abbildung erreichen können. Wenn der Fokus auf der Grafik steht, kann zudem mit der Eingabe-Taste eine Tabelle mit den Werten, die der Grafik zugrunde liegen, geöffnet werden. Hierzu wird ein neues Browser-Fenster geöffnet. Ende der Abbildungsbeschreibung.

Durch Überstreichen der Grafik mit der Maus erhalten Sie zusätzliche Informationen.
Durch Klick auf die Grafik mit der linken Maustaste (bzw. Return-Taste bei Fokus auf der Grafik) erhalten Sie eine Tabelle mit den Werten der Grafik.


zur Tabelle mit den Werten

 

 

Demgegenüber sind im gleichen Zeitraum die Prävalenzen von überlebtem Herzinfarkt, koronarer Herzkrankheit und Schlaganfall stabil geblieben [24, 25] (siehe Kapitel 2.3). Dies stimmt mit Ergebnissen internationaler Studien überein und spiegelt bei einer zunehmenden Anzahl älterer Menschen in der Bevölkerung vor allem den Rückgang der Neuerkrankungsraten (Inzidenzen), aber auch der Sterblichkeitsraten für diese schwerwiegenden kardiovaskulären Ereignisse wider. Vieles spricht dafür, dass dies Erfolge sowohl in der Prävention als auch in der Therapie reflektiert [26].

Im Jahr 2011 waren die häufigsten Krebsarten bei Frauen Brust-, Darm- und Lungenkrebs, bei Männern Prostata, Lungen- und Darmkrebs. Informationen zur zeitlichen Entwicklung der Prävalenz von Krebserkrankungen beruhen auf Schätzungen des Zentrums für Krebsregisterdaten im Robert Koch-Institut. Die Häufigkeit von Krebserkrankungen hat in Deutschland seit 1980 stark zugenommen (siehe Kapitel 2.4). Wichtige Einflussgrößen hierfür sind zunehmende Neuerkrankungsraten bei Frauen bis 70 Jahren und bei Männern bis 80 Jahren, aber auch verbesserte Überlebenschancen. Entscheidende Bedeutung für die Zunahme der Prävalenz hatte der Anstieg des Anteils älterer Menschen in der Bevölkerung, der bei Männern stärker ausgeprägt war als bei Frauen. Unter Berücksichtigung demografischer Veränderungen war der Prävalenzanstieg bei den 60- bis 79-jährigen Männern am deutlichsten [27]. Ein großer Anteil der beobachteten Erhöhung der Gesamtprävalenz ist dabei auf einige wenige Krebsarten zurückzuführen. Bei Männern sind dies in erster Linie Krebserkrankungen der Prostata und des Dickdarms, bei Frauen Krebserkrankungen der Brustdrüse und der Lunge. Werden die Ergebnisse altersstandardisiert berechnet, also unter Berücksichtigung der demografischen Alterung, ergibt sich bei den Männern für die letzten zehn Jahre eine weitgehend konstante Erkrankungsrate, während sich bei den Frauen ein leichter Anstieg zeigt. Die Entwicklung bei Frauen spiegelt hauptsächlich die Zunahme von Brustkrebs-Diagnosen nach Einführung des Mammographie-Screenings wider und den kontinuierlichen Anstieg von Lungentumoren seit 1980 aufgrund des veränderten Rauchverhaltens [28] (siehe Kapitel 2.4).

 

 

PSYCHISCHE STÖRUNGEN

Eine gute psychische Gesundheit ist eine wesentliche Voraussetzung für den Erhalt der Alltagskompetenz, der sozialen Teilhabe und einer hohen Lebensqualität. Gerade im höheren Lebensalter ist dabei die psychische Gesundheit eng mit der körperlichen Gesundheit verknüpft. Körperliche Erkrankungen und Funktionseinschränkungen sind sowohl Risikofaktoren als auch Folgen psychischer Erkrankungen. Besonders deutlich wird dies im Zusammenhang mit den Demenzerkrankungen, die ganz unterschiedliche Ursachen haben können und mit einem voranschreitenden Verfall der kognitiven Fähigkeiten und Veränderungen der Persönlichkeit eineinhergehen. Im Folgenden werden Demenzerkrankungen und Depression als die häufigsten Erkrankungen des höheren Lebensalters im psychischen Bereich vorgestellt. Außerdem wird auf Suizide eingegangen.

 

 

DEMENZERKRANKUNGEN

Demenzerkrankungen sind die häufigsten neuropsychiatrischen Erkrankungen im höheren Lebensalter und gehen mit erheblichen Belastungen für Betroffene und die Gesellschaft einher [29, 30]. Die Verbreitung von Demenzerkrankungen in der Bevölkerung ist in hohem Maße altersabhängig. Während Demenzen bei Menschen, die jünger als 65 Jahre sind, nur sehr selten auftreten, kommt es ab dem 65. Lebensjahr zu einer exponenziellen Zunahme von Prävalenz und Inzidenz [31]. Da Frauen in den hauptsächlich betroffenen hohen Altersgruppen häufiger vertreten sind, liegen bei ihnen die Häufigkeit und die Neuerkrankungsrate insgesamt deutlich höher. Die Gesamtprävalenz von Demenzen in der Bevölkerung ab 65 Jahren in wohlhabenden Ländern wird auf 6% bis 9% geschätzt. Dabei haben Metaanalysen aus zahlreichen Einzelstudien der letzten Jahrzehnte gezeigt, dass die altersspezifische Prävalenz von etwas mehr als 1% bei den 65- bis 69-Jährigen auf über 30% bei den 90-Jährigen und Älteren ansteigt (Abb.8.4) [29 bis 31]. Eine Studie von Doblhammer und Kollegen mit Krankenversicherungsdaten zur Diagnoseprävalenz hat diese Schätzungen für Deutschland bestätigt [32]. Basierend auf den altersspezifischen Prävalenzen wurde die Zahl demenziell erkrankter Menschen in Deutschland zuletzt für das Jahr 2012 auf etwa 1,4 Millionen geschätzt [33].

 

 

 

  Abbildung 8.4

Die folgende Abbildung stellt die Prävalenz von Demenzerkrankungen in Metaanalysen und Einzelstudien in einem Liniendiagramm dar. Quelle ist Busch M von Zweitausendelf Demenzerkrankungen Epidemiologie und Bedeutung vaskulärer Risikofaktoren. Auf der Y Achse wird in Zehnerschritten der Anteil in Prozent von 0 bis 50 dargestellt. Auf der X Achse werden folgende Altersgruppen gezeigt: 65 bis 69 Jahre, 70 bis 74 Jahre, 75 bis 79 Jahre, 80 bis 84 Jahre, 85 bis 89 Jahre, 90 bis 94 Jahre, 95 Jahre und älter. Das Diagramm besteht aus sechs Linien: Linie 1: Bickel Zweitausendzehn, Linie 2: Ziegler Zweitausendneun, Linie 3: Lobo Zweitausend, Linie 4: Ritchie Neunzehnhundertfünfundneunzig, Linie 5:Hofmann Neunzehnhunderteinundneunzig, Linie 6: Jorm Neunzehnhundertsiebenundachtzig. Linie 1 beginnt in der Altersgruppe der 65 bis 69 Jährigen bei 1 Komma 2 Prozent und steigt bis zur Altersgruppe der 90 bis 94 Jährigen auf 34 Komma 6 Prozent an. Linie 2 beginnt in der Altersgruppe der 65 bis 69 Jährigen bei 1 Komma 4 Prozent und steigt dann bis zur Altersgruppe der 95 Jährigen und älter auf 38 Komma 0 Prozent an. Linie 3 beginnt in der Altersgruppe der 65 bis 69 Jährigen bei 0 Komma 8 und steigt dann bis zur Altersgruppe der 90 bis 94 Jährigen auf 28 Komma 5 Prozent an. Linie 4 beginnt in der Altersgruppe der 65 bis 69 Jährigen bei 1 Komma 5 Prozent und steigt dann auf 44 Komma 8 Prozent in der Altersgruppe der 95 Jährigen und älter an. Linie 5 beginnt in der Altersgruppe der 65 bis 69 Jährigen bei 1 Komma 4 Prozent und steigt dann an auf 34 Komma 7 Prozent in der Altersgruppe der 95 Jährigen und älter. Linie 6 beginnt in der Altersgruppe der 65 bis 69 Jährigen bei 1 Komma 4 Prozent und steigt auf 38 Komma 6 Prozent in der Altersgruppe der 95 Jährigen und älter. Es ist deutlich zu erkennen, dass auch in zahlreichen Einzelstudien die altersspezifische Prävalenz von 1 Prozent in der Altersgruppe der 65 bis 69 Jährigen auf über 30 Prozent bei den 90 Jährigen und älter ansteigt. Die Informationen aus dieser Abbildung werden gegebenenfalls auch im Text erläutert. Hinweis, falls Sie die Abbildung als Einzelfundstelle aus der Trefferliste gewählt haben: Sie stammt aus dem Bericht Gesundheit in Deutschland, den Sie über den Link Verwandte, mit separater Stichwortsuche (Alt-Taste + Taste S) oder mit Hilfe des Links unterhalb der Abbildung erreichen können. Wenn der Fokus auf der Grafik steht, kann zudem mit der Eingabe-Taste eine Tabelle mit den Werten, die der Grafik zugrunde liegen, geöffnet werden. Hierzu wird ein neues Browser-Fenster geöffnet. Ende der Abbildungsbeschreibung.

Durch Klick auf die Grafik mit der linken Maustaste (bzw. Return-Taste bei Fokus auf der Grafik) erhalten Sie eine Tabelle mit den Werten der Grafik.


zur Tabelle mit den Werten

 

 

Die Neuerkrankungsrate an Demenz in der Bevölkerung ab 65 Jahren wird in wohlhabenden Ländern auf insgesamt 1% bis 2% pro Jahr geschätzt. Dabei steigen die Inzidenzraten im Altersverlauf stark an, ausgehend von etwa 0,5% bei den 65- bis 69-Jährigen auf bis zu 10% pro Jahr bei den 90-Jährigen und Älteren (Abb.8.5) [29 bis 31].

 

 

 

  Abbildung 8.5

Die folgende Abbildung stellt die Inzidenz von Demenzerkrankungen in Metaanalysen und Einzelstudien in einem Liniendiagramm dar. Quelle ist Busch M von Zweitausendelf Demenzerkrankungen Epidemiologie und Bedeutung vaskulärer Risikofaktoren. Auf der Y Achse wird die Inzidenz in Prozent pro Jahr in Zweierschritten von 0 bis 12 dargestellt. Auf der X Achse werden folgende Altersgruppen gezeigt: 65 bis 69 Jahre, 70 bis 74 Jahre, 75 bis 79 Jahre, 80 bis 84 Jahre, 85 bis 89 Jahre, 90 bis 94 Jahre, 95 Jahre und älter. Das Diagramm besteht aus vier Linien: Linie 1: Bickel Zweitausendzehn, Linie 2: Ziegler Zweitausendneun, Linie 3: Fratiglioni Zweitausend und Linie 4: Gao Neunzehnhundertachtundneunzig. Linie 1 beginnt in der Altersgruppe der 65 bis 69 bei 0 Komma 4 und steigt dann bis zur Altersgruppe der 90 bis 94 Jährigen auf 10 Komma 1 an. Linie 2 beginnt in der Altersgruppe der 65 bis 69 Jährigen bei 0 Komma 3 und steigt dann bis zur Altersgruppe der 95 Jährigen und älter auf 10 Komma 4 an. Linie 3 beginnt in der Altersgruppe der 65 bis 69 Jährigen bei 0 Komma 24 und steigt dann auf 7 Komma 02 in der Altersgruppe der 90 bis 94 Jährigen. Linie 4 beginnt in der Altersgruppe der 65 bis 69 Jährigen bei 0 Komma 33 und steigt dann auf 8 Komma 68 in der Altersgruppe der 95 Jährigen und älter. Die Inzidenzraten steigen im Alter bei allen Studien deutlich an. Die Informationen aus dieser Abbildung werden gegebenenfalls auch im Text erläutert. Hinweis, falls Sie die Abbildung als Einzelfundstelle aus der Trefferliste gewählt haben: Sie stammt aus dem Bericht Gesundheit in Deutschland, den Sie über den Link Verwandte, mit separater Stichwortsuche (Alt-Taste + Taste S) oder mit Hilfe des Links unterhalb der Abbildung erreichen können. Wenn der Fokus auf der Grafik steht, kann zudem mit der Eingabe-Taste eine Tabelle mit den Werten, die der Grafik zugrunde liegen, geöffnet werden. Hierzu wird ein neues Browser-Fenster geöffnet. Ende der Abbildungsbeschreibung.

Durch Klick auf die Grafik mit der linken Maustaste (bzw. Return-Taste bei Fokus auf der Grafik) erhalten Sie eine Tabelle mit den Werten der Grafik.


zur Tabelle mit den Werten

 

 

Hieraus wurde die Gesamtzahl der Neuerkrankungen in Deutschland zuletzt für 2013 auf etwa 300.000 pro Jahr geschätzt werden [33].

Daten zur zeitlichen Entwicklung von Prävalenz und Inzidenz der Demenz liegen aus Deutschland bislang nicht vor. Zahlreiche Studien aus anderen westlichen Ländern wie Schweden, Niederlande, USA und England geben jedoch Hinweise darauf, dass die Erkrankungsraten innerhalb der Altersgruppen abnehmen [34 bis 37]. Dies wird auf ein verbessertes Risikoprofil zurückgeführt: eine höhere Bildung und mehr kognitive Reserven, Verbesserungen beim Gesundheitsverhalten (z.B. Ernährung) und auf den Rückgang kardiovaskulärer Erkrankungen. Eine aktuelle Auswertung von AOK-Abrechnungsdaten liefert Hinweise für eine ähnliche Entwicklung in Deutschland [32]. Es zeigte sich, dass bei den dort versicherten 75- bis 84-jährigen Frauen die Prävalenz von Demenzdiagnosen zwischen 2007 und 2009 um jährlich 1% bis 2% gesunken ist [32]. Eine ähnliche Tendenz bestand bei den gleichaltrigen Männern, war aber statistisch nicht signifikant.

Einschränkend gilt jedoch, dass es sich hierbei um dokumentierte Diagnosen für die Leistungsabrechnung handelt und diese nicht unbedingt der tatsächlichen Krankheitsprävalenz entsprechen. Insbesondere kann jeder Trend in den Abrechnungsdaten durch Änderungen im Dokumentationsverhalten der behandelnden Ärzte, in den Abrechnungsregeln und in der Dokumentationstechnik beeinflusst sein. Da im Rahmen des demografischen Wandels die Anzahl älterer Menschen stetig zunimmt, ist jedoch auch bei fallenden Erkrankungsraten mit einem weiteren Anstieg der Zahl demenziell erkrankter Personen und der Zunahme der Krankheitslast durch Demenzen in Deutschland zu rechnen.

Die Versorgung demenziell erkrankter Personen ist schon heute mit enormen Herausforderungen für die Solidargemeinschaft verbunden. So betrugen die geschätzten Kosten, die weltweit durch Demenzerkrankungen verursacht werden, bereits im Jahr 2010 mehr als 600 Milliarden US-Dollar, wobei 70% der Kosten ausschließlich auf die Staaten Westeuropas und Nordamerikas entfallen [38]. Aktuelle Hochrechnungen zu älteren Hausarztpatientinnen und -patienten in Deutschland zeigen, dass allein drei Viertel der anfallenden Kosten durch den Bereich Pflege (professionell und privat) und nur ein Viertel durch die medizinische Versorgung verursacht werden [39]. Gerade die Bedeutung demenzieller Erkrankungen als eine Hauptursache für einen Umzug in eine Alten- oder Pflegeeinrichtung [40] unterstreicht, wie notwendig die Anstrengungen in der Planung der zukünftigen gesellschaftlichen Pflegearrangements und deren Finanzierung sind. Durch zwei Pflegestärkungsgesetze will das Bundesgesundheitsministerium in der Wahlperiode 2013 bis 2017 deutliche Verbesserungen in der pflegerischen Versorgung umsetzen. Mit dem Zweiten Pflegestärkungsgesetz werden ein neuer Pflegebedürftigkeitsbegriff und ein neues Begutachtungssystem eingeführt [41]. Kognitive und psychische Einschränkungen finden darin gleichermaßen wie körperliche Einschränkungen Berücksichtigung, und die Unterstützungsleistungen für Demenzkranke werden verbessert.

 

 

DEPRESSION

Nach den Demenzen sind Depressionen (siehe Kapitel 2.11) im höheren Lebensalter die häufigsten psychischen Störungen [30, 42]. Basierend auf einer aktuellen Auswertung zahlreicher bevölkerungsbasierter Studien kann geschätzt werden, dass bei Menschen im Alter ab 75 Jahren etwa 7,2% eine klinisch bedeutsame Depression (sogenannte Major Depression) aufweisen [42]. Bei einem deutlich höheren Anteil älterer Menschen liegt eine subklinische (nicht klinisch erkennbare) depressive Symptomatik vor, die ebenfalls von hoher Relevanz ist, da sie oftmals zu Beeinträchtigungen führt. Die Prävalenz einer solchen subklinischen depressiven Symptomatik bei 75-Jährigen und Älteren wurde auf 17,1% geschätzt [42]. Die wichtigsten Risikofaktoren für die Entwicklung einer subklinischen depressiven Symptomatik oder einer klinischen Major Depression im höheren Alter sind neben weiblichem Geschlecht das Vorliegen von funktionellen Beeinträchtigungen, insbesondere Mobilitäts- und Sehbeeinträchtigungen, körperliche Multimorbidität sowie ein eingeschränktes soziales Netzwerk [42].

Depressive Störungen im Alter führen zu einer Minderung von Alltagskompetenz und Lebensqualität. Zudem beeinflussen sie das Erkrankungsrisiko und den Verlauf zahlreicher körperlicher Erkrankungen ungünstig [42]. Auf gesellschaftlicher Ebene gehen sie mit erheblichen Folgekosten durch einen erhöhten Bedarf an pflegerischer und medizinischer Versorgung einher [25, 42, 43].

 

 

SUIZID

Schätzungen der WHO zufolge werden weltweit 65% bis 95% aller Suizide durch psychische Erkrankungen verursacht [44], am häufigsten durch Depressionen [44, 45]. Im höheren Lebensalter sind neben den psychischen Erkrankungen vor allem chronische Krankheiten, körperliche Funktionseinschränkungen, chronische Schmerzen und soziale Isolation die wichtigsten Risikofaktoren für einen Suizid [46].

Das Suizidrisiko und die Suizidrate steigen im höheren Lebensalter deutlich an, insbesondere bei Männern [30, 46]. In der amtlichen Todesursachenstatistik wurden für das Jahr 2013 insgesamt 10.076 Todesfälle durch Suizid erfasst (ICD-10: X60 bis X84), davon 7.449 (73,9%) bei Männern (siehe Kapitel 2.11). Bei den Frauen, die durch Suizid verstorben sind, waren 40,9% 65 Jahre oder älter. Bei den Männern betrug dieser Anteil 35,1% [47]. Sowohl bei Frauen als auch bei Männern steigt die Suizidrate mit zunehmendem Alter an, bei den Männern jedoch deutlich steiler (Abb.8.6).

 

 

 

  Abbildung 8.6

Die folgende Abbildung stellt die Sterberaten durch Suizid Klammer auf I C D 10: X 60 bis X 84 Klammer zu in einem Säulendiagramm dar. Datenbasis ist die Todesursachenstatistik Zweitausenddreizehn des Statistischen Bundesamtes. Auf der Y Achse werden in Zehnerschritten die Sterbefälle je 100.000 Einwohner von 0 bis 100 dargestellt. Auf der X Achse werden folgende Altersgruppen gezeigt: 0 bis 14 Jahre, 15 bis 19 Jahre, 20 bis 24 Jahre, 25 bis 29 Jahre, 30 bis 34 Jahre, 35 bis 39 Jahre, 40 bis 44 Jahre, 45 bis 49 Jahre, 50 bis 54 Jahre, 55 bis 59 Jahre, 60 bis 64 Jahre, 65 bis 69 Jahre, 70 bis 74 Jahre, 75 bis 79 Jahre, 80 bis 84 Jahre, 85 bis 89 Jahre, 90 Jahre und älter. Jede Altersgruppe besteht aus zwei Säulen: Säule 1: Weiblich, Säule 2: Männlich. In der Altersgruppe der 0 bis 14 Jährigen lagen die Sterbefälle bei 0 Komma 2 je 100.000 Einwohner bei den Frauen und bei 0 Komma 1 je 100.000 Einwohner bei den Männern. In der Altersgruppe der 15 bis 19 Jährigen lagen die Sterbefälle bei 2 Komma 4 je 100.000 Einwohner bei den Frauen und bei 5 Komma 8 je 100.000 Einwohner bei den Männern. In der Altersgruppe der 20 bis 24 Jährigen lagen die Sterbefälle bei 2 Komma 8 je 100.000 Einwohner bei den Frauen und bei 11 Komma 3 je 100.000 Einwohner bei den Männern. In der Altersgruppe der 25 bis 29 Jährigen lagen die Sterbefälle bei 3 Komma 2 je 100.000 Einwohner bei den Frauen und bei 13 Komma 7 je 100.000 Einwohner bei den Männern. In der Altersgruppe der 30 bis 34 Jährigen lagen die Sterbefälle bei 4 Komma 4 je 100.000 Einwohner bei den Frauen und bei 15 Komma 4 je 100.000 Einwohner bei den Männern. In der Altersgruppe der 35 bis 39 Jährigen lagen die Sterbefälle bei 4 Komma 3 je 100.000 Einwohner bei den Frauen und bei 16 Komma 4 je 100.000 Einwohner bei den Männern. In der Altersgruppe der 40 bis 44 Jährigen lagen die Sterbefälle bei 5 Komma 8 je 100.000 Einwohner bei den Frauen und bei 17 Komma 4 je 100.000 Einwohner bei den Männern. In der Altersgruppe der 45 bis 49 Jährigen lagen die Sterbefälle bei 7 Komma 7 je 100.000 Einwohner bei den Frauen und bei 21 Komma 1 je 100.000 Einwohner bei den Männern. In der Altersgruppe der 50 bis 54 Jährigen lagen die Sterbefälle bei 8 Komma 4 je 100.000 Einwohner bei den Frauen und bei 23 Komma 9 je 100.000 Einwohner bei den Männern. In der Altersgruppe der 55 bis 59 Jährigen lagen die Sterbefälle bei 8 Komma 0 je 100.000 Einwohner bei den Frauen und bei 24 Komma 9 je 100.000 Einwohner bei den Männern. In der Altersgruppe der 60 bis 64 Jährigen lagen die Sterbefälle bei 8 Komma 2 je 100.000 Einwohner bei den Frauen und bei 23 Komma 9 je 100.000 Einwohner bei den Männern. In der Altersgruppe der 65 bis 69 Jährigen lagen die Sterbefälle bei 9 Komma 1 je 100.000 Einwohner bei den Frauen und bei 23 Komma 6 je 100.000 Einwohner bei den Männern. In der Altersgruppe der 70 bis 74 Jährigen lagen die Sterbefälle bei 9 Komma 9 je 100.000 Einwohner bei den Frauen und bei 29 Komma 8 je 100.000 Einwohner bei den Männern. In der Altersgruppe der 75 bis 79 Jährigen lagen die Sterbefälle bei 11 Komma 1 je 100.000 Einwohner bei den Frauen und bei 35 Komma 0 je 100.000 Einwohner bei den Männern. In der Altersgruppe der 80 bis 84 Jährigen lagen die Sterbefälle bei 12 Komma 6 je 100.000 Einwohner bei den Frauen und bei 52 Komma 0 je 100.000 Einwohner bei den Männern. In der Altersgruppe der 85 bis 89 Jährigen lagen die Sterbefälle bei 14 Komma 6 je 100.000 Einwohner bei den Frauen und bei 81 Komma 4 je 100.000 Einwohner bei den Männern. In der Altersgruppe der 90 Jahre und älter lagen die Sterbefälle bei 17 Komma 4 je 100.000 Einwohner bei den Frauen und bei 89 Komma 7 je 100.000 Einwohner bei den Männern. Das Suizidrisiko steigt im Alter deutlich an, insbesondere bei Männern. Der Anstieg ist bei Männern deutlich steiler als bei Frauen. Die Informationen aus dieser Abbildung werden gegebenenfalls auch im Text erläutert. Hinweis, falls Sie die Abbildung als Einzelfundstelle aus der Trefferliste gewählt haben: Sie stammt aus dem Bericht Gesundheit in Deutschland, den Sie über den Link Verwandte, mit separater Stichwortsuche (Alt-Taste + Taste S) oder mit Hilfe des Links unterhalb der Abbildung erreichen können. Wenn der Fokus auf der Grafik steht, kann zudem mit der Eingabe-Taste eine Tabelle mit den Werten, die der Grafik zugrunde liegen, geöffnet werden. Hierzu wird ein neues Browser-Fenster geöffnet. Ende der Abbildungsbeschreibung.

Durch Überstreichen der Grafik mit der Maus erhalten Sie zusätzliche Informationen.
Durch Klick auf die Grafik mit der linken Maustaste (bzw. Return-Taste bei Fokus auf der Grafik) erhalten Sie eine Tabelle mit den Werten der Grafik.


Weitere/aktuellere Informationen zu dieser Grafik finden Sie hier:
  • Sterbefälle, Sterbeziffern (ab 1998)

zur Tabelle mit den Werten

 

 

Zwar ist die altersstandardisierte, unter Berücksichtigung unterschiedlicher Altersstrukturen vergleichbar gemachte (siehe Beispiel in Infobox 2) Suizidrate bei Frauen und Männern seit 1998 um etwa ein Viertel gefallen [48]. Seit etwa 2008 deutet sich bei den altersspezifischen (für bestimmte Altersgruppen errechneten) Raten jedoch eine Umkehr dieses positiven Trends in den Altersgruppen ab 55 Jahren an (Abb.8.7).

 

 

 

  Abbildung 8.7

Die folgende Abbildung stellt die Entwicklung der Sterberaten durch Suizid Klammer auf I C D 10: X 60 bis X 84 Klammer zu Neunzehnhundertachtundneunzig bis Zweitausenddreizehn in einem Liniendiagramm dar. Datenbasis ist die Todesursachenstatistik Neunzehnhundertachtundneunzig bis Zweitausenddreizehn des Statistischen Bundesamtes. Sauf der Y Achse werden in Zehnerschritten die Sterbefälle je 100.000 Einwohner von 0 bis 50 dargestellt. Auf der X Achse werden jährlich die Jahre von Neunzehnhundertachtundneunzig bis Zweitausenddreizehn gezeigt. Das Diagramm besteht aus acht Linien. Linie 1: kleiner 25 Jahre, Linie 2: 25 bis 34 Jahre, Linie 3: 35 bis 44 Jahre, Linie 4: 45 bis 54 Jahre, Linie 5: 55 bis 64 Jahre, Linie 6: 65 bis 74 Jahre, Linie 7: 75 bis 84 Jahre, Linie 8: 85 Jahre und älter. Linie 1 beginnt Neunzehnhundertachtundneunzig  bei 3 Komma 6 Fälle je 100.000 Einwohner und fällt dann bis Zweitausenddreizehn auf 2 Komma 7 Fälle je 100.000 Einwohner. Linie 2 beginnt Neunzehnhundertachtundneunzig bei 11 Komma 9 Fälle je 100.000 Einwohner und fällt bis Zweitausendneun auf 8 Komma 1 Fälle je 100.000 Einwohner, steigt dann auf 9 Komma 4 Fälle je 100.000 Einwohner Zweitausendzehn an und fällt auf 9 Komma 0 Fälle je 100.000 Einwohner Zweitausendelf und steigt bis Zweitausenddreizehn auf 11 Komma 1 Fälle je 100.000 Einwohner. Linie 3 beginnt Neunzehnhundertachtundneunzig bei 15 Komma 6 Fälle je 100.000 Einwohner, fällt bis Zweitausendacht auf 10 Komma 9 Fälle je 100.000 Einwohner, steigt bis Zweitausendzehn auf 11 Komma 5 Fälle je 100.000 Einwohner und fällt bis Zweitausenddreizehn auf 11 Komma 1 Fälle je 100.000 Einwohner. Linie 4 beginnt Neunzehnhundertachtundneunzig bei 18 Komma 7 Fälle je 100.000 Einwohner, fällt Neunzehnhundertneunundneunzig auf 16 Komma 9 Fälle je 100.000 Einwohner, steigt bis Zweitausenddrei auf 17 Komma 9 Fälle je 100.000 Einwohner, fällt bis Zweitausendsieben auf 14 Komma 7 Fälle je 100.000 Einwohner, steigt auf 15 Komma 9 Fälle je 100.000 Einwohner Zweitausendneun an, fällt Zweitausendzehn auf 15 Komma 5 Fälle je 100.000 Einwohner, steigt Zweitausendelf auf 15 Komma 8 Fälle je 100.000 Einwohner und fällt bis Zweitausenddreizehn auf 15 Komma 3 Fälle je 100.000 Einwohner. Linie 5 beginnt Neunzehnhundertachtundneunzig bei 19 Komma 2 Fälle je 100.000 Einwohner, fällt Neunzehnhundertneunundneunzig auf 18 Komma 0 Fälle je 100.000 Einwohner, steigt dann auf 18 Komma 5 Fälle je 100.000 Einwohner Zweitausend, fällt auf 17 Komma 2 Fälle je 100.000 Einwohner Zweitausendzwei, steigt auf 17 Komma 7 Fälle je 100.000 Einwohner Zweitausenddrei, fällt auf 14 Komma 4 Fälle je 100.000 Einwohner Zweitausendacht, steigt auf 16 Komma 6 Fälle je 100.000 Einwohner Zweitausendelf und fällt dann auf 16 Komma 1 Fälle je 100.000 Einwohner Zweitausenddreizehn. Linie 6 beginnt Neunzehnhundertachtundneunzig bei 20 Komma 1 Fälle je 100.000 Einwohner, fällt auf 19 Komma 8 Fälle je 100.000 Einwohner Neunzehnhundertneunundneunzig, steigt auf 20 Komma 3 Fälle je 100.000 Einwohner Zweitausend an, fällt Zweitausendeins auf 19 Komma 1 Fälle je 100.000 Einwohner, steigt Zweitausendzwei auf 20 Komma 0 Fälle je 100.000 Einwohner, sinkt bis Zweitausendfünf auf 17 Komma 8 Fälle je 100.000 Einwohner, steigt bis Zweitausendsechs auf 17 Komma 9 Fälle je 100.000 Einwohner an, fällt bis Zweitausendacht auf 16 Komma 5 Fälle je 100.000 Einwohner, steigt dann auf 18 Komma 4 Fälle je 100.000 Einwohner Zweitausendelf an, fällt auf 17 Komma 1 Fälle je 100.000 Einwohner Zweitausendzwölf und steigt dann leicht auf 17 Komma 7 Fälle je 100.000 Einwohner Zweitausenddreizehn. Linie 7 beginnt Neunzehnhundertachtundneunzig bei 28 Komma 1 Fälle je 100.000 Einwohner, steigt Neunzehnhundertneunundneunzig auf 28 Komma 2 Fälle je 100.000 Einwohner, fällt auf 26 Komma 6 Fälle je 100.000 Einwohner Zweitausend, steigt auf 27 Komma 9 Fälle je 100.000 Einwohner Zweitausenddrei, fällt auf 21 Komma 9 Fälle je 100.000 Einwohner Zweitausendneun, steigt auf Zweitausendelf auf 24 Komma 2 Fälle je 100.000 Einwohner, fällt auf 23 Komma 7 Fälle je 100.000 Einwohner Zweitausendzwölf und steigt leicht aus 24 Komma 0 Fälle je 100.000 Einwohner Zweitausendzwölf. Linie 8 beginnt bei 44 Komma 0 Fälle je 100.000 Einwohner Neunzehnhundertachtundneunzig, fällt auf 39 Komma 2 Fälle je 100.000 Einwohner Neunzehnhundertneunundneunzig, steigt auf 42 Komma 4 Fälle je 100.000 Einwohner Zweitausenddrei, fällt auf 30 Komma 6 Fälle je 100.000 Einwohner Zweitausendacht, steigt auf 34 Komma 2 Fälle je 100.000 Einwohner Zweitausendelf, fällt auf 33 Komma 4 Fälle je 100.000 Einwohner Zweitausendzwölf und steigt auf 34 Komma 4 Fälle je 100.000 Einwohner Zweitausenddreizehn. Zwar ist die altersstandardisierte, unter Berücksichtigung unterschiedlicher Altersstrukturen vergleichbar gemachte Suizidrate bei Frauen und Männern seit Neunzehnhundertachtundneunzig um etwa ein Viertel gefallen. Seit etwa Zweitausendacht deutet sich bei den altersspezifischen Raten jedoch eine Umkehr dieses positiven Trends in den Altersgruppen ab 55 Jahren an. Insbesondere im höheren Lebensalter werden die Suizidraten wahrscheinlich unterschätzt, da Suizide aufgrund verdeckt suizidaler Verhaltensweisen oder erhöhter körperlicher Komorbidität nicht erkannt und auf dem Totenschein vermerkt werden. Die Inzidenzraten steigen im Alter bei allen Studien deutlich an. Die Informationen aus dieser Abbildung werden gegebenenfalls auch im Text erläutert. Hinweis, falls Sie die Abbildung als Einzelfundstelle aus der Trefferliste gewählt haben: Sie stammt aus dem Bericht Gesundheit in Deutschland, den Sie über den Link Verwandte, mit separater Stichwortsuche (Alt-Taste + Taste S) oder mit Hilfe des Links unterhalb der Abbildung erreichen können. Wenn der Fokus auf der Grafik steht, kann zudem mit der Eingabe-Taste eine Tabelle mit den Werten, die der Grafik zugrunde liegen, geöffnet werden. Hierzu wird ein neues Browser-Fenster geöffnet. Ende der Abbildungsbeschreibung.

Durch Klick auf die Grafik mit der linken Maustaste (bzw. Return-Taste bei Fokus auf der Grafik) erhalten Sie eine Tabelle mit den Werten der Grafik.


Weitere/aktuellere Informationen zu dieser Grafik finden Sie hier:
  • Sterbefälle, Sterbeziffern (ab 1998)

zur Tabelle mit den Werten

 

 

Insbesondere im höheren Lebensalter werden die Suizidraten wahrscheinlich unterschätzt, da Suizide aufgrund verdeckt suizidaler Verhaltensweisen (zum Beispiel durch bewusst eingestellte Nahrungs- und Flüssigkeitszufuhr) oder erhöhter körperlicher Komorbidität nicht erkannt und auf dem Totenschein vermerkt werden [30].

 

 

MULTIMORBIDITÄT

Mit zunehmendem Lebensalter erhöht sich die Wahrscheinlichkeit, dass eine Person an mehreren Erkrankungen gleichzeitig leidet (Multimorbidität). Multimorbidität ist eine besondere Herausforderung bei der gesundheitlichen und sozialen Versorgung älterer Menschen. Es geht vor allem darum, noch vorhandene Präventionspotenziale zu mobilisieren und ungünstige Verläufe abzuwenden oder hinauszuzögern. Viele Studien belegen den Zusammenhang zwischen Multimorbidität und der Verschlechterungen des Gesundheits- und Funktionszustandes, der erhöhten Inanspruchnahme von Leistungen des Gesundheitssystems, dem Verlust an Lebensqualität und der Selbstbestimmtheit (Autonomie) sowie erhöhter Pflegebedürftigkeit und Sterblichkeit [49 bis 56].

Einschätzungen zur Prävalenz der Multimorbidität in der Bevölkerung ab 65 Jahren variieren erheblich, je nach Definition (Art und Anzahl der berücksichtigten Erkrankungen) und Zusammensetzung der untersuchten Bevölkerungs- oder Patientengruppen [49, 50, 54 bis 58]. Ergebnisse der GEDA-Studie 2009 zur Multimorbidität werden in Abbildung 8.8 präsentiert. Demnach hatten 75,8% der Frauen und 68,0% der Männer in der Altersgruppe der 65- bis 74-Jährigen zwei und mehr gleichzeitig vorliegende chronische Erkrankungen. Ab 75 Jahren stieg der Anteil auf 81,7% bei Frauen und 74,2% bei Männern [22]. Der Anteil von Personen, bei denen fünf und mehr chronische Erkrankungen gleichzeitig vorliegen, betrug im Alter von 65 bis 74 Jahren bei Frauen 27,3% und bei Männern 19,6%; in der Altersgruppe ab 75 Jahren waren 34,6% der Frauen und 25,9% der Männer betroffen. Ähnliche Ergebnisse zeigen sich im Deutschen Alterssurvey (DEAS): Hier beträgt der Anteil der Personen, die zwei oder mehr Erkrankungen aufweisen, 62% in der Gruppe der 64- bis 69-Jährigen, 74% in der Gruppe der 70- bis 75-Jährigen und 80% in der Gruppe der 76- bis 81-Jährigen [59].

 

 

 

  Abbildung 8.8

Die folgende Abbildung stellt die Anzahl der Erkrankungen bei Frauen und Männern ab 18 Jahre in zwei nebeneinanderliegenden gestapelten Säulendiagrammen zu 100 Prozent dar. Datenbasis ist GEDA Zweitausendneun des Robert Koch Instituts. Ein Diagramm stellt die Werte der Frauen, das andere die Werte der Männer dar. Auf der Y Achse wird in Zehnerschritten der Anteil in Prozent von 0 bis 100 dargestellt. Auf der X Achse werden folgende Altersgruppen gezeigt: 18 bis 29 Jahre, 30 bis 49 Jahre, 50 bis 64 Jahre, 65 bis 74 Jahre, 75 Jahre und älter. Jede Säule besteht aus sechs Segmenten: Segment 1: Keine Erkrankung, Segment 2: eine Erkrankung, Segment 3: zwei Erkrankungen, Segment 4: drei Erkrankungen, Segment 5: vier Erkrankungen, Segment 6: fünf Erkrankungen und mehr. In der Altersgruppe der 18 bis 29 Jährigen Frauen hatten 65 Komma 31 Prozent keine Erkrankung, 22 Komma 51 Prozent eine Erkrankung, 8 Komma 62 Prozent zwei Erkrankungen, 2 Komma 41 drei Erkrankungen, 0 Komma 67 Prozent vier Erkrankungen, 0 Komma 48 Prozent fünf Erkrankungen und mehr. In der Altersgruppe der 30 bis 49 jährigen Frauen hatten 48 Komma 31 Prozent keine Erkrankung, 27 Komma 88 Prozent eine Erkrankung, 12 Komma 51 Prozent zwei Erkrankungen, 5 Komma 84 Prozent drei Erkrankungen, 2 Komma 72 Prozent vier Erkrankungen und 2 Komma 75 Prozent fünf Erkrankungen und mehr. In der Altersgruppe der 50 bis 64 jährigen Frauen hatten 21 Komma 41 Prozent keine Erkrankung, 22 Komma 27 Prozent eine Erkrankung, 19 Komma 31 Prozent zwei Erkrankungen, 14 Komma 08 Prozent drei Erkrankungen, 9 Komma 53 Prozent vier Erkrankungen und 13 Komma 39 Prozent fünf Erkrankungen und mehr. In der Altersgruppe der 65 bis 74 jährigen Frauen hatten 9 Komma 20 Prozent keine Erkrankung, 14 Komma 95 Prozent eine Erkrankung, 18 Komma 10 Prozent zwei Erkrankungen, 16 Komma 51 Prozent drei Erkrankungen, 13 Komma 91 Prozent vier Erkrankungen, 27 Komma 32 Prozent fünf Erkrankungen und mehr. In der Altersgruppe der 75 jährigen und älter Frauen hatten 7 Komma 72 keine Erkrankung, 10 Komma 56 Prozent eine Erkrankung, 15 Komma 63 Prozent zwei Erkrankungen, 15 Komma 79 Prozent drei Erkrankungen, 15 Komma 68 Prozent vier Erkrankungen und 34 Komma 62 Prozent fünf Erkrankungen und mehr. In der Altersgruppe der 18 bis 29 Jährigen Männer hatten 73 Komma 46 Prozent keine Erkrankung, 19 Komma 63 Prozent eine Erkrankung, 5 Komma 05 Prozent zwei Erkrankungen, 1 Komma 19 drei Erkrankungen, 0 Komma 29 Prozent vier Erkrankungen, 0 Komma 38 Prozent fünf Erkrankungen und mehr. In der Altersgruppe der 30 bis 49 jährigen Männer hatten 51 Komma 97 Prozent keine Erkrankung, 25 Komma 44 Prozent eine Erkrankung, 12 Komma 76 Prozent zwei Erkrankungen, 5 Komma 12 Prozent drei Erkrankungen, 2 Komma 52 Prozent vier Erkrankungen und 2 Komma 19 Prozent fünf Erkrankungen und mehr. In der Altersgruppe der 50 bis 64 jährigen Männer hatten 26 Komma 48 Prozent keine Erkrankung, 21 Komma 29 Prozent eine Erkrankung, 17 Komma 82 Prozent zwei Erkrankungen, 12 Komma 86 Prozent drei Erkrankungen, 9 Komma 31 Prozent vier Erkrankungen und 12 Komma 24 Prozent fünf Erkrankungen und mehr. In der Altersgruppe der 65 bis 74 jährigen Männer hatten 13 Komma 12 Prozent keine Erkrankung, 18 Komma 94 Prozent eine Erkrankung, 18 Komma 18 Prozent zwei Erkrankungen, 17 Komma 12 Prozent drei Erkrankungen, 13 Komma 07 Prozent vier Erkrankungen, 19 Komma 57 Prozent fünf Erkrankungen und mehr. In der Altersgruppe der 75 jährigen und älter Männer hatten 9 Komma 32 keine Erkrankung, 16 Komma 49 Prozent eine Erkrankung, 19 Komma 88 Prozent zwei Erkrankungen, 16 Komma 14 Prozent drei Erkrankungen, 12 Komma 28 Prozent vier Erkrankungen und 25 Komma 89 Prozent fünf Erkrankungen und mehr. Je älter Frauen und Männer werden, desto höher ist die Anzahl der Erkrankungen. In der Altersgruppe der über 65 Jährigen haben mehr Frauen als Männer mehrere Erkrankungen. Die Informationen aus dieser Abbildung werden gegebenenfalls auch im Text erläutert. Hinweis, falls Sie die Abbildung als Einzelfundstelle aus der Trefferliste gewählt haben: Sie stammt aus dem Bericht Gesundheit in Deutschland, den Sie über den Link Verwandte, mit separater Stichwortsuche (Alt-Taste + Taste S) oder mit Hilfe des Links unterhalb der Abbildung erreichen können. Wenn der Fokus auf der Grafik steht, kann zudem mit der Eingabe-Taste eine Tabelle mit den Werten, die der Grafik zugrunde liegen, geöffnet werden. Hierzu wird ein neues Browser-Fenster geöffnet. Ende der Abbildungsbeschreibung.

Durch Klick auf die Grafik mit der linken Maustaste (bzw. Return-Taste bei Fokus auf der Grafik) erhalten Sie eine Tabelle mit den Werten der Grafik.


zur Tabelle mit den Werten

 

 

Für die gesundheitliche Versorgung multimorbider älterer Menschen ist es ganz entscheidend, die vorliegenden körperlichen und psychischen Erkrankungen und ihr Zusammenspiel genau zu erfassen, im Kontext zu bewerten und den Bedarfen angemessene Versorgungsstrukturen anzubieten (siehe Kapitel 5.7). Allein die medizinische Behandlung multimorbider Personen ist komplex. So sind Wechselwirkungen zwischen gleichzeitig vorliegenden Erkrankungen und Funktionseinschränkungen zu bedenken, Medikamente aufeinander abzustimmen und die individuellen Lebensumstände der älteren Menschen zu berücksichtigen. Zu den Bereichen, die bei älteren Menschen zu einer besonderen Herausforderung werden, gehört deshalb die Arzneimittelsicherheit. Einerseits verändern sich die Wirkungen und die Verstoffwechselung vieler Medikamente mit zunehmendem Alter, andererseits nimmt die Anzahl benötigter Medikamente bei Multimorbidität zu. Hier gilt es insinsbesondere, potenziell gefährliche Arzneimittelwirkungen wie Neben- und Wechselwirkungen zu vermeiden [60]. Dabei sollte der Fokus stets auch darauf gerichtet sein, die individuellen Bedarfe und Präferenzen der älteren Menschen zu berücksichtigen.

Eine große Kohortenstudie in den USA zeigt, dass die Inzidenz von Multimorbidität mit zunehmendem Alter weiter ansteigt [61]. Die weitere Erforschung des Phänomens der Multimorbidität bleibt für die nächsten Jahrzehnte wichtig, weil die Anzahl der Betroffenen durch die Zunahme der Älteren in der Bevölkerung voraussichtlich zunächst noch steigen wird.

 

 

TODESURSACHEN UND STERBLICHKEIT

In unterschiedlichen Altersgruppen stehen verschiedene Todesursachen im Vordergrund (siehe Kapitel 2.1, Abb. 2.1.4). Während Neubildungen (ICD-10: C00 bis D48) die häufigste Todesursache bei den unter 65-Jährigen sind, führen Herz-Kreislauf-Erkrankungen (ICD-10: I00 bis I99) die Todesursachenstatistik bei den älteren Menschen an [62]. Ab dem 65. Lebensjahr gehen bei Frauen 46,7% und bei Männern 39,1% der Todesfälle auf Krankheiten des Kreislaufsystems zurück (rund 190.000 beziehungsweise 130.000 Sterbefälle), ab dem 80. Lebensjahr sogar 52,6% der Todesfälle bei Frauen und 45,5% bei Männern (rund 120.000 beziehungsweise 50.000 Sterbefälle). Häufige Todesursachen aus dieser Gruppe sind die ischämischen (koronaren) Herzkrankheiten (ICD-10: I20 bis I25), zu denen der Herzinfarkt zählt, und die zerebrovaskulären Krankheiten inklusive des Schlaganfalls (ICD-10: I60 bis I69). Neubildungen verursachen bei Frauen und Männern in der Altersgruppe ab 65 Jahren 19,8% beziehungsweise 28,1% der Todesfälle, das sind rund 80.000 beziehungsweise 100.000 Sterbefälle (ICD-10: C00 bis D48). An dritter Stelle folgen mit großem Abstand Erkrankungen des Atmungssystems (Frauen 6,8%, Männer 9,0%; jeweils etwa 30.000 Sterbefälle) (ICD-10: J00 bis J99) [47].

Abbildung 8.9 veranschaulicht die zeitliche Entwicklung der acht häufigsten Todesursachen von Frauen und Männern ab 65 Jahren seit 1998. Deutlich zeigt sich, dass die Sterblichkeit an den am häufigsten für Todesfälle verantwortlichen Herz-Kreislauf-Erkrankungen in dieser Altersgruppe im Verlauf der letzten 15 Jahre erheblich zurückgegangen ist. Weiterführende Erläuterungen zu Maßzahlen der Sterblichkeit und altersstandardisierten Raten finden sich in Infobox 2.

 

 

 

  Abbildung 8.9

Die folgende Abbildung stellt die Entwicklung der altersstandardisierten Sterberaten für die acht häufigsten Todesursachen ab 65 Jahre Klammer auf alte Europastandardbevölkerung Klammer zu in zwei untereinanderliegenden Liniendiagrammen dar. Datenbasis ist die Todesursachenstatistik Neunzehnhundertachtundneunzig bis Zweitausenddreizehn des Statistischen Bundesamtes. Ein Diagramm stellt die Werte der Frauen dar, das andere die Werte der Männern. Auf den Y Achsen werden die Sterbefälle je 100.000 Einwohner in Zweihunderterschritten von 0 bis 1.600 dargestellt. Auf den X Achsen jährlich die Jahre von Neunzehnhundertachtundneunzig bis Zweitausenddreizehn. Das Diagramm für die Frauen besteht aus acht Linien. Linie 1: Ischämische Herzkrankheiten I 20 bis I 25, Linie 2: Zerebrovaskuläre Krankheiten I 60 bis I 69, Linie 3: Herzinsuffizienz I 50, Linie 4: Brustkrebs C 50, Linie 5: Chronische Krankheiten der unteren Atemwege J 40 bis J 47, Linie 6: Lungenkrebs C 33 bis C 34, Linie 7: Hypertensive Herzkrankheit schräg Herzkrankheit und Nierenkrankheit I 11 und I 13, Linie 8: Alzheimer Krankheit und andere Demenz F 01, F 03 und G 30. Linie 1 beginnt Neunzehnhundertachtundneunzig bei 842 Komma 2, fällt bis Zweitausendeins auf 739 Komma 7, steigt Zweitausendzwei auf 741 Komma 7 an und fällt dann kontinuierlich auf 421 Komma 8 Zweitausenddreizehn. Linie 2 beginnt Neunzehnhundertachtundneunzig bei 499 Komma 9 und fällt dann kontinuierlich auf 240 Komma 2 Zweitausenddreizehn. Linie 3 beginnt Neunzehnhundertachtundneunzig bei 320 Komma 0, steigt auf 321 Komma 9 Neunzehnhundertneunundneunzig an, fällt auf 315 Komma 9 Zweitausendeins, steigt auf 335 Komma 0 Zweitausenddrei an , fällt bis Zweitausendsechs auf 249 Komma 9, steigt Zweitausendsieben auf 252 Komma 1 und fällt dann bis Zweitausenddreizehn auf 197 Komma 7. Linie 4 beginnt Neunzehnhundertachtundneunzig bei 120 Komma 6, fällt bis 117 Komma 5 Zweitausendeins, steigt Zweitausendzwei auf 119 Komma 7, fällt Zweitausenddrei auf 115 Komma 6, steigt Zweitausendvier auf 118 Komma9, fällt auf 110 Komma 7 Zweitausendsieben, steigt dann auf 114 Komma 1 Zweitausendacht, fällt auf 112 Komma 8 Zweitausendneun, steigt auf 116 Komma 9 Zweitausendelf an und fällt dann auf 115 Komma 9. Linie 5 beginnt Neunzehnhundertachtundneunzig bei 95 Komma 6, fällt auf 84 Komma 1 Zweitausendeins, steigt dann auf 95 Komma 5 Zweitausenddrei, fällt auf 83 Komma 6 Zweitausendvier, steigt auf 89 Komma 2 Zweitausendfünf, fällt auf 83 Komma 9 Zweitausendsechs, steigt auf 108 Komma 3 Zweitausenddreizehn. Linie 6 beginnt Neunzehnhundertachtundneunzig bei 73 Komma 6 und steigt dann kontinuierlich auf 104 Komma 2 Zweitausenddreizehn. Linie 7 beginnt Neunzehnhundertachtundneunzig bei 68 Komma 2 und steigt dann kontinuierlich auf 140 Komma 5. Linie 8 beginnt Neunzehnhundertachtundneunzig bei 33 Komma 7 und steigt dann stetig kontinuierlich auf 159 Komma 4. Das Diagramm für die Männer besteht aus acht Linien. Linie 1: Ischämische Herzkrankheiten I 20 bis I 25, Linie 2: Zerebrovaskuläre Krankheiten I 60 bis I 69, Linie 3: Lungenkrebs, Linie 4: Herzinsuffizienz, Linie 5: Chronische Krankheiten der unteren Atemwege J 40 bis J 47, Linie 6: Prostatakrebs C 61, Linie 7: Darmkrebs C 18 bis C21, Linie 8: Alzheimer Krankhet und andere Demenz F 01, F 03 und G 30. Linie 1 beginnt Neunzehnhundertachtundneunzig bei 1.428 Komma 4, fällt kontinuierlich auf 759 Komma 5 Zweitausenddreizehn. Linie 2 beginnt Neunzehnhundertachtundneunzig bei 620 Komma 3 und fällt dann bis Zweitausenddreizehn auf 273 Komma 8. Linie 3 beginnt Neunzehnhundertachtundneunzig bei 373 Komma 8, fällt bis Zweitausendzehn auf 291 Komma 0, steigt Zweitausendelf auf 296 Komma 4 an und fällt dann bis Zweitausenddreizehn auf 284 Komma 2. Linie 4 beginnt Neunzehnhundertachtundneunzig bei 353 Komma 0, fällt bis Zweitausendzwei auf 334 Komma 1, steigt Zweitausenddrei auf 345 Komma 4 an, fällt bis Zweitausendsechs auf 245 Komma 1, steigt Zweitausendsieben auf 248 Komma 6 und fällt dann

Durch Klick auf die Grafik mit der linken Maustaste (bzw. Return-Taste bei Fokus auf der Grafik) erhalten Sie eine Tabelle mit den Werten der Grafik.


Weitere/aktuellere Informationen zu dieser Grafik finden Sie hier:
  • Sterbefälle, Sterbeziffern (ab 1998)

zur Tabelle mit den Werten

 

 

Die verringerte Sterblichkeit an akuten Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Herzinfarkt und Schlaganfall (siehe Kapitel 2.3, Abb. 2.3.1), die bis weit in das hohe Alter zu beobachten ist, hat einen wesentlichen Einfluss auf die Verlängerung der Lebenserwartung im höheren Lebensalter [63 bis 66]. Gründe dafür sind sowohl der Rückgang der Neuerkrankungsraten (aufgrund der Verringerung von Risikofaktoren in der Bevölkerung wie etwa Rauchen) als auch die deutlich erhöhte Chance, einen akuten Herzinfarkt beziehungsweise Schlaganfall dank verbesserter medizinischer Diagnostik und Intervention zu überleben [62]. In geringerem Maße hat auch die Abnahme der Sterblichkeit an Krebserkrankungen Einfluss auf die steigende verbleibende Lebenserwartung im höheren Alter genommen [63]. Die sinkende Krebssterblichkeit ist sowohl auf den Rückgang der Neuerkrankungsraten infolge verbesserter Prävention zurückzuführen als auch auf bessere Früherkennung und zunehmende Überlebensraten durch Therapieerfolge, bei Frauen besonders bei Magenkrebs (Verringerung der Infektionen mit Helicobacter pylori), bei Männern bei Lungenkrebs (Verringerung der Rauchquote). Allerdings beeinflusst die seit einigen Jahren steigende Neuerkrankungsrate von Lungenkrebs bei Frauen deren Lebenserwartung nachteilig [63, 67].

 

 

Literatur

20 van den Bussche H, Koller D, Kolonko T et al. (2011) Which chronic diseases and disease combinations are specific to multimorbidity in the elderly? Results of a claims data based cross-sectional study in Germany. BMC Public Health 11:101
21 van den Bussche H, Schön G, Kolonko T et al. (2011) Patterns of ambulatory medical care utilization in elderly patients with special reference to chronic diseases and multimorbidity - Resultsfrom a claims data based observational study in Germany. BMC Geriatr 11:54
22 Fuchs J, Busch M, Lange C et al. (2012) Prevalence and patterns of morbidity among adults in Germany. Results of the German telephone health interview survey German Health Update (GEDA) 2009. Bundesgesundheitsbl - Gesundheitsforsch - Gesundheitsschutz 55(4):576 bis 586
23 Gaber E (2000) Gegenüberstellung von Morbiditätsindikatoren. Ausgewählte Ergebnisse des Bundes-Gesundheitssurveys im Vergleich zu Ergebnissen aus einer Panelerhebung in der primärärztlichen Betreuung. Bundesgesundheitsbl - Gesundheitsforsch - Gesundheitsschutz 43(6):438 bis 442
24 Gößwald A, Schienkiewitz A, Nowossadeck E et al. (2013) Prävalenz von Herzinfarkt und koronarer Herzkrankheit bei Erwachsenen im Alter von 40 bis 79 Jahren in Deutschland - Ergebnisse der Studie zur Gesundheit Erwachsener in Deutschland (DEGS1). Bundesgesundheitsbl - Gesundheitsforsch - Gesundheitsschutz 56(5/6):650 bis 655
25 Busch MA, Neuner B, Aichberger MC et al. (2013) Depressive Symptomatik und Inanspruchnahme von Gesundheits- und Pflegeleistungen bei Personen im Alter ab 50 Jahren in Deutschland. Psychiatr Prax 40(4):214 bis 219
26 Ford ES, Ajani UA, Croft JB et al. (2007) Explaining the decrease in U.S. deaths from coronary disease, 1980 to 2000. N Engl J Med 356(23):2,388 to 2,398
27 Robert Koch-Institut (Hrsg) (2010) Verbreitung von Krebserkrankungen in Deutschland. Entwicklung der Prävalenzen zwischen 1990 und 2010. Beiträge zur Gesundheitsberichterstattung des Bundes. RKI, Berlin
28 Robert Koch-Institut, Gesellschaft der epidemiologischen Krebsregister in Deutschland e.V. (Hrsg) (2013) Krebs in Deutschland 2009/2010. RKI, GEKID, Berlin
29 Robert Koch-Institut (Hrsg) (2005) Altersdemenz. Gesundheitsberichterstattung des Bundes, Heft 28. RKI, Berlin
30 Weyerer S, Bickel H (2007) Epidemiologie psychischer Erkrankungen im höheren Lebensalter. Kohlhammer, Stuttgart
31 Busch M (2011) Demenzerkrankungen - Epidemiologie und Bedeutung vaskulärer Risikofaktoren. Cardiovasc 11(5):32 bis 38
32 Doblhammer G, Fink A, Fritze T (2014) Short-term trends in dementia prevalence in Germany between the years 2007 and 2009. Alzheimers Dement 11(3):291 bis 299
33 Bickel H (2014) Die Häufigkeit von Demenzerkrankungen. Das Wichtigste 1 - Informationsblätter.
https://www.deutsche-alzheimer.de/fileadmin/alz/pdf/factsheets/infoblatt1_haeufigkeit_demenzerkrankungen_dalzg.pdf
(Stand: 01.07.2015)
34 Qiu C, von Strauss E, Backman L et al. (2013) Twenty-year changes in dementia occurrence suggest decreasing incidence in central Stockholm, Sweden. Neurology 80(20):1,888 to 1,894
35 Rocca WA, Petersen RC, Knopman DS et al. (2011) Trends in the incidence and prevalence of Alzheimer’s disease, dementia, and cognitive impairment in the United States. Alzheimers Dement 7(1):80 to 93
36 Matthews FE, Arthur A, Barnes LE et al. (2013) A two-decade comparison of prevalence of dementia in individuals aged 65 years and older from three geographical areas of England: results of the Cognitive Function and Ageing Study I and II. Lancet 382(9,902):1,405 to 1,412
37 Schrijvers EM, Verhaaren BF, Koudstaal PJ et al. (2012) Is dementia incidence declining?: Trends in dementia incidence since 1990 in the Rotterdam Study. Neurology 78(19):1,456 to 1,463
38 Wimo A, Jonsson L, Bond J et al. (2013) The worldwide economic impact of dementia 2010. Alzheimers Dement 9(1):1s 11.e13
39 Leicht H, Heinrich S, Heider D et al. (2011) Net costs of dementia by disease stage. Acta Psychiatr Scand 124(5):384 to 395
40 Luppa M, Luck T, Weyerer S et al. (2010) Prediction of institutionalization in the elderly. A systematic review. Age Ageing 39(1):31 to 38
41 Bundesministerium für Gesundheit (2015) Das zweite Pflegestärkungsgesetz.
www.bmg.bund.de/themen/pflege/pflegestaerkungsgesetze/pflegestaerkungsgesetz-ii.html
(Stand: 03.07.2015)
42 Riedel-Heller S, Luppa M (2013) Depression im Alter - was trägt die aktuelle epidemiologische Forschung bei? Psychiatr Prax 40:173 bis 175
43 Luppa M, Sikorski C, Motzek T et al. (2012) Health service utilization and costs of depressive symptoms in late life - a systematic review. Curr Pharm Des 18(36):5,936 to 5,957
44 Krug EG, Dahlberg LL, Mercy JA et al. (2002) World report on violence and health. World Health Organization, Genf
45 Wolfersdorf M (2008) Depression und Suizid. Bundesgesundheitsbl - Gesundheitsforsch - Gesundheitsschutz 51(4):443 bis 450
46 Van Orden K, Conwell Y (2011) Suicides in late life. Curr Psychiatry Rep 13(3):234 to 241
47 Statistisches Bundesamt (2014) Todesursachenstatistik.
www.gbe-bund.de
(Stand: 20.04.2015)
48 Robert Koch-Institut (Hrsg) (2011) Sterblichkeit, Todesursachen und regionale Unterschiede. Gesundheitsberichterstattung des Bundes, Heft 52. RKI, Berlin
49 van den Akker M, Buntinx F, Roos S et al. (2001) Problems in determining occurrence rates of multimorbidity. J Clin Epidemiol 54:675 to 679
50 Anderson G, Horvath J (2004) The growing burden of chronic disease in America. Public Health Rep 119:263 to 270
51 Fortin M, Soubhi H, Hudon C et al. (2007) Multimorbidity's many challenges - time to focus on the needs of this vulnerable and growing population. BMJ 334:1,016 to 1,017
52 Valderas J, Starfield B, Sibbald B et al. (2009) Defining Comorbidity: Implications for Understanding Health and Health Services. Ann Fam Med. 7:357 to 363
53 Marengoni A, von Strauss E, Rizzuto D et al. (2009) The impact of chronic multimorbidity and disability on functional decline and survival in elderly persons. A community-based, longitudinal study. J Intern Med 265:288 to 295
54 Scheidt-Nave C, Richter S, Fuchs J et al. (2010) Herausforderungen an die Gesundheitsforschung für eine alternde Gesellschaft am Beispiel »Multimorbidität«. Bundesgesundheitsbl - Gesundheitsforsch - Gesundheitsschutz 53(5):441 bis 450
55 Lehnert T, Heider D, Leicht H et al. (2011) Review Health care utilization and costs of elderly persons with multiple chronic conditions. Med Care Res Rev 68:387
56 Marengoni A, Angleman S, Melis R et al. (2011) Aging with multimorbidity: A systematic review of the literature. Ageing Res Rev 10(4):430 to 439
57 Schneider K, O’Donnell B, Dean D (2009) Prevalence of multiple chronic conditions in the United States' Medicare population. Health Qual Life Outcomes 7:82
58 Kuhlmey A (2011) Versorgungsforschung zur angemessenen Gesundheitsversorgung im Alter. Bundesgesundheitsbl - Gesundheitsforsch - Gesundheitsschutz 54(8):915 bis 921
59 Motel-Klingebiel A, Wurm S, Tesch-Römer C (Hrsg) (2010) Altern im Wandel. Befunde des Deutschen Alterssurveys (DEAS). Kohlhammer, Stuttgart
60 Schubert I, Kupper-Nybelen J, Ihle P et al. (2013) Prescribing potentially inappropriate medication (PIM) in Germany's elderly as indicated by the PRISCUS list. An analysis based on regional claims data. Pharmacoepidemiol Drug Saf 22(7):719 to 727
61 St Sauver JL, Boyd CM, Grossardt BR et al. (2015) Risk of developing multimorbidity across all ages in an historical cohort study: differences by sex and ethnicity. BMJ Open 5(2):e006,413
62 Robert Koch-Institut (Hrsg) (2009) Gesundheit und Krankheit im Alter. Beiträge zur Gesundheitsberichterstattung des Bundes. RKI, Berlin
63 Klenk J, Rapp K, Büchele G et al. (2007) Increasing life expectancy in Germany: quantitative contributions from changes in age- and disease-specific mortality. Eur J Public Health 2007 17(6):587 to 592
64 Müller-Riemenschneider F, Andersohn F, Willich S (2010) Trends in age-standardised and age-specific mortality from ischaemic heart disease in Germany. Clin Res Cardiol 99(9):545 to 551
65 Rieks S, Willich S, Müller-Riemenschneider F (2012) Trends in age standardized and age specific cerebrovascular mortality in Germany between 1980 and 2009. Cerebrovasc Dis 34(5 to 6):368 to 375
66 Busch M, Heuschmann P, Wiedmann S (2012) Recent changes in stroke mortality trends in Germany. Eur J Epidemiol 27(Suppl 1):69 to S70
67 Weiland S, Rapp K, Klenk J et al. (2006) Zunahme der Lebenserwartung - Größenordnung, Determinanten und Perspektiven. Dtsch Arztebl Int 103:A1.072 bis A1.077

 

 

Tabellen mit den Werten aus den Abbildungen 8.3 bis 8.9

 

zurück zur Abbildung 8.3

Entwicklung der Lebenszeitprävalenz des bekannten Diabetes bei 18- bis 79-Jährigen
Datenbasis: BGS98, DEGS1 2008 bis 2011*
Altersgruppe
Jahre
Anteil (%)
BGS98 DEGS1
18 bis 39 1,0 2,3
40 bis 49 2,0 3,2
50 bis 59 6,0 5,7
60 bis 69 12,8 13,8
70 bis 79 16,6 21,9
* jeweils gewichtet nach der Bevölkerung 2010

 
 

 

zurück zur Abbildung 8.4

Prävalenz von Demenzerkrankungen in Metaanalysen und Einzelstudien
Quelle: nach [31]
Altersgruppe
Jahre
Prävalenz (%)
Bickel 2010 Ziegler 2009 Lobo 2000 Ritchie 1995 Hofman 1991 Jorm 1987
65 bis 69 1,2 1,4 0,8 1,5 1,4 1,4
70 bis 74 2,8 3,1 3,0 3,5 4,1 2,8
75 bis 79 6,0 6,2 5,8 7,3 5,7 5,6
80 bis 84 13,3 11,5 11,8 13,4 13,0 10,5
85 bis 89 23,9 20,0 18,0 22,2 21,6 20,8
90 bis 94 34,6 27,7 28,5 33,0 32,2 38,6
95+ - 38,0 - 44,8 34,7 -
[31] Busch M (2011) Demenzerkrankungen - Epidemiologie und Bedeutung vaskulärer Risikofaktoren. Cardiovasc 11(5):32 bis 38

 
 

 

zurück zur Abbildung 8.5

Inzidenz von Demenzerkrankungen in Metaanalysen und Einzelstudien
Quelle: nach [31]
Altersgruppe
Jahre
Inzidenz (% pro Jahr)
Bickel 2010 Ziegler 2009 Fratiglion 2000 Gao 1998
65 bis 69 0,4 0,3 0,24 0,33
70 bis 74 0,9 0,75 0,55 0,84
75 bis 79 1,9 1,75 1,60 1,82
80 bis 84 4,1 3,25 3,05 3,36
85 bis 89 6,5 6,0 4,86 5,33
90 bis 94 10,1 8,6 7,02 7,29
95+ - 10,4 - 8,68
[31] Busch M (2011) Demenzerkrankungen - Epidemiologie und Bedeutung vaskulärer Risikofaktoren. Cardiovasc 11(5):32 bis 38

 
 

 

zurück zur Abbildung 8.6

Sterberaten durch Suizid (ICD-10: X60 bis X84)
Datenbasis: Todesursachenstatistik 2013 [47]
Altersgruppe
Jahre
Sterbefälle je 100.000 Einwohner
Weiblich Männlich
0 bis 14 0,2 0,1
15 bis 19 2,4 5,8
20 bis 24 2,8 11,3
25 bis 29 3,2 13,7
30 bis 34 4,4 15,4
35 bis 39 4,3 16,4
40 bis 44 5,8 17,4
45 bis 49 7,7 21,1
50 bis 54 8,4 23,9
55 bis 59 8,0 24,9
60 bis 64 8,2 23,9
65 bis 69 9,1 23,6
70 bis 74 9,9 29,8
75 bis 79 11,1 35,0
80 bis 84 12,6 52,0
85 bis 89 14,6 81,4
90+ 17,4 89,7
[47] Statistisches Bundesamt (2014) Todesursachenstatistik.
www.gbe-bund.de
(Stand: 20.04.2015)

 
 

 

zurück zur Abbildung 8.7

Entwicklung der Sterberaten durch Suizid (ICD-10: X60 bis X84) 1998 bis 2013
Datenbasis: Todesursachenstatistik 1998 bis 2013 [47]
Jahr Sterbefälle je 100.000 Einwohner
<25
Jahre
25 bis 34
Jahre
35 bis 44
Jahre
45 bis 54
Jahre
55 bis 64
Jahre
65 bis 74
Jahre
75 bis 84
Jahre
85+
Jahre
1998 3,6 11,9 15,6 18,7 19,2 20,1 28,1 44,0
1999 3,5 11,2 15,3 16,9 18,0 19,8 28,2 39,2
2000 3,4 10,4 14,5 17,3 18,5 20,3 26,6 39,4
2001 3,5 10,6 14,7 17,5 18,1 19,1 27,4 41,5
2002 3,5 10,2 14,6 17,5 17,2 20,0 27,7 42,2
2003 3,3 10,3 14,2 17,9 17,7 18,8 27,9 42,4
2004 3,1 9,8 13,4 16,6 17,5 18,6 27,4 38,3
2005 2,9 9,1 12,7 16,4 16,7 17,8 25,3 35,1
2006 2,8 8,0 11,6 15,5 15,6 17,9 24,0 32,6
2007 2,8 8,2 10,9 14,7 14,4 17,4 23,2 30,9
2008 2,9 8,1 10,9 15,4 14,4 16,5 22,8 30,6
2009 2,9 8,1 11,1 15,9 14,9 17,0 21,9 30,9
2010 3,1 9,4 11,5 15,5 15,7 17,4 23,0 31,4
2011* 3,1 9,0 11,3 15,8 16,6 18,4 24,2 34,2
2012* 3,0 9,0 11,2 15,1 16,0 17,1 23,7 33,4
2013* 2,7 9,3 11,1 15,3 16,1 17,7 24,0 34,4
* ab 2011 auf der Basis der Zensusbevölkerung von 2011
[47] Statistisches Bundesamt (2014) Todesursachenstatistik.
www.gbe-bund.de
(Stand: 20.04.2015)

 
 

 

zurück zur Abbildung 8.8

Anzahl der Erkrankungen bei Frauen und Männern ab 18 Jahren
Datenbasis: GEDA 2009 [22]
  Altersgruppe
Jahre
Anzahl der Erkrankungen
5+ 4 3 2 1 Keine
Frauen 18 bis 29 0,48% 0,67% 2,41% 8,62% 22,51% 65,31%
30 bis 49 2,75% 2,72% 5,84% 12,51% 27,88% 48,31%
50 bis 64 13,39% 9,53% 14,08% 19,31% 22,27% 21,41%
65 bis 74 27,32% 13,91% 16,51% 18,10% 14,95% 9,20%
75+ 34,62% 15,68% 15,79% 15,63% 10,56% 7,72%
Männer 18 bis 29 0,38% 0,29% 1,19% 5,05% 19,63% 73,46%
30 bis 49 2,19% 2,52% 5,12% 12,76% 25,44% 51,97%
50 bis 64 12,24% 9,31% 12,86% 17,82% 21,29% 26,48%
65 bis 74 19,57% 13,07% 17,12% 18,18% 18,94% 13,12%
75+ 25,89% 12,28% 16,14% 19,88% 16,49% 9,32%
[22] Fuchs J, Busch M, Lange C et al. (2012) Prevalence and patterns of morbidity among adults in Germany. Results of the German telephone health interview survey German Health Update (GEDA) 2009. Bundesgesundheitsbl - Gesundheitsforsch - Gesundheitsschutz 55(4):576 bis 586

 
 

 

zurück zur Abbildung 8.9

Entwicklung der altersstandardisierten Sterberaten für die acht häufigsten Todesursachen ab 65 Jahren (alte Europastandardbevölkerung)
Datenbasis: Todesursachenstatistik 1998 bis 2013 [47]
häufigsten
Todesursachen
Sterbefälle je 100.000 Einwohner/innen
1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013
Frauen
Ischämische Herzkrankheiten
(I20 bis I25)
842,2 813,8 763,4 739,7 741,7 735,8 669,6 625,9 580,9 544,0 508,7 491,2 466,6 439,6 427,3 421,8
Zerebrovaskuläre Krankheiten
(I60 bis I69)
499,9 468,7 434,0 416,3 408,3 400,3 358,5 339,9 315,2 288,8 288,8 279,7 267,2 251,7 245,9 240,2
Herzinsuffizienz
(I50)
320,0 321,9 319,4 315,9 320,9 335,0 275,8 264,9 249,9 252,1 241,9 232,9 222,7 208,9 206,4 197,7
Alzheimer-Krankheit und andere Demenz
(F01, F03, G30)
33,7 34,0 35,2 36,7 39,3 43,2 46,8 54,8 71,4 72,8 87,5 105,3 113,8 124,3 140,5 159,4
Hypertensive Herzkrankheit / Herz- und Nierenkrankheit
(I11, I13)
68,2 75,0 82,4 86,9 95,4 105,8 107,3 113,3 113,0 113,6 115,1 115,2 118,7 121,2 127,6 140,5
Brustkrebs
(C50)
120,6 119,1 119,7 117,5 119,7 115,6 118,9 115,8 114,8 110,7 114,1 112,8 115,0 116,9 116,8 115,9
Chronische Krankheiten der unteren Atemwege
(J40 bis J47)
95,6 94,6 91,1 84,1 90,4 95,5 83,6 89,2 83,9 85,0 86,0 94,6 94,5 95,1 98,0 108,3
Lungenkrebs
(C33 bis C34)
73,6 73,7 74,5 74,4 75,3 76,3 76,8 79,7 79,8 82,7 85,4 88,1 91,0 97,4 100,9 104,2
Prostatakrebs
(C61)
- - - - - - - - - - - - - - - -
Darmkrebs
(C18 bis C21)
- - - - - - - - - - - - - - - -
Männer
Ischämische Herzkrankheiten
(I20 bis I25)
1.428,4 1.374,2 1.288,1 1.237,8 1.215,8 1.185,9 1.085,9 1.026,4 957,0 903,3 842,0 833,0 796,0 782,9 770,5 759,5
Zerebrovaskuläre Krankheiten
(I60 bis I69)
620,3 581,8 525,1 504,2 487,1 463,1 405,8 384,1 356,5 331,2 321,6 310,0 294,2 294,3 284,7 273,8
Herzinsuffizienz
(I50)
353,0 353,5 345,1 336,7 334,1 345,4 275,2 264,0 245,1 248,6 232,1 226,6 214,8 210,3 207,5 203,0
Alzheimer-Krankheit und andere Demenz
(F01, F03, G30)
40,2 39,2 38,1 39,8 41,8 43,7 47,9 52,6 66,7 68,4 80,9 96,9 103,4 118,2 128,0 144,1
Hypertensive Herzkrankheit / Herz- und Nierenkrankheit
(I11, I13)
- - - - - - - - - - - - - - - -
Brustkrebs
(C50)
- - - - - - - - - - - - - - - -
Chronische Krankheiten der unteren Atemwege
(J40 bis J47)
283,9 276,5 267,2 236,4 244,6 254,1 221,7 217,5 202,2 199,2 196,1 208,2 199,2 204,8 202,1 208,6
Lungenkrebs
(C33 bis C34)
373,8 359,8 359,4 347,3 336,7 327,0 320,5 315,1 303,9 303,7 301,2 291,0 291,0 296,4 292,1 284,2
Prostatakrebs
(C61)
223,8 212,6 204,9 199,4 198,3 196,3 180,8 175,0 172,5 162,6 167,5 162,6 161,9 174,6 163,4 162,8
Darmkrebs
(C18 bis C21)
206,4 198,5 197,0 185,3 190,2 185,6 177,3 174,2 165,7 158,9 158,6 151,5 146,3 153,4 147,9 144,2
[47] Statistisches Bundesamt (2014) Todesursachenstatistik.
www.gbe-bund.de
(Stand: 20.04.2015)

 
 

 

 

 


[vorherige Seite] [nächste Seite] [Abstrakt] [Inhaltsverzeichnis]


Logo der Gesundheitsberichterstattung des Bundes Gesundheitsberichterstattung des Bundes 08.06.2023

nach oben