[Zur Suche] [Zur Themenübersicht] [Zur Suche nach Datenquelle] [Zu den Indikatorensätzen] [Zu den Suchergebnissen] [Zum Inhalt] [Zur Top-Navigation]
  • Startseite
  • |  Über uns
  • |  Barrierefreiheit
  • |  Service
  • |  Kontakt (derzeit nicht in Funktion)
  • |  Impressum
  • |  Systembedienung
  • |  Sitemap
English

Recherche nach Stichwörtern

  • Erweiterte Suche

Recherche nach Themen

  • Gesundheitsberichterstattung
    • Rahmenbedingungen
      • Gesundheitliche Lage
        • Gesundheitsverhalten und -gefährdungen
          • Krankheiten/ Gesundheitsprobleme
            • Gesundheitsversorgung
              • Ausgaben, Kosten, Finanzierung

Recherche nach Datenquellen

  • Daten aus Deutschland
    • Internationale Daten

Indikatorensätze

  • Gesundheitsberichterstattung (GBE) der Länder
    • Europäische Gesundheitsindikatoren (ECHI)

Meine Suchergebnisse

Sprung zu Dokumenten, die Sie auch interessieren könnten
Dieses Dokument als PDF öffnen
speicherbare Version (in neuem Fenster) (93KB)
Drucken (ohne Navigationsbereich)
Hilfe (in neuem Fenster)
Weiterempfehlen
Sie sind hier:
Startseite > Gesundheitsverhalten und -gefährdungen > Life-Style > Unter-/Übergewicht > Text: JoHM 2/2017 - Übergewicht und Adipositas bei Erwachsenen in Deutschland - Fact sheet [Gesundheitsberichterstattung - Journal of Health Monitoring, Juni 2017]

JoHM 2/2017 - Übergewicht und Adipositas bei Erwachsenen in Deutschland - Fact sheet [Gesundheitsberichterstattung - Journal of Health Monitoring, Juni 2017]


[vorherige Seite] [nächste Seite]
8 Treffer für "Bevölkerung" in diesem Dokument. [zum ersten Treffer]
Journal of Health Monitoring
Übergewicht und Adipositas bei Erwachsenen in Deutschland
FACT SHEET

Autorin und Autor:

Anja Schienkiewitz, Gert B. M. Mensink, Ronny Kuhnert, Cornelia Lange

Journal of Health Monitoring · 2017 2(2) DOI 10.17.886/RKI-GBE-2017-025
Robert Koch-Institut, Berlin

 

Übergewicht und Adipositas bei Erwachsenen in Deutschland

 

Abstract

Körpergewicht und Körpergröße sowie daraus abgeleitete Indikatoren wie Übergewicht und Adipositas sind wichtige Merkmale zur Beschreibung des Gesundheitszustands einer Bevölkerung. In den letzten Dekaden hat die Prävalenz von Übergewicht und Adipositas weltweit zugenommen und ist daher von bedeutender Public-Health-Relevanz. Nach Auswertung der Selbstangaben zu Körpergewicht und Körpergröße aus den Daten des GEDA 2014/2015-EHIS sind in Deutschland 54,0% der Erwachsenen von Übergewicht einschließlich Adipositas betroffen (Body Mass Index (BMI) über 25 kg/m²). Männer haben mit 43,3% häufiger Übergewicht (BMI zwischen 25 und 30 kg/m²) als Frauen (28,8%). Die Adipositasprävalenz (BMI über 30 kg/m²) liegt bei 18,1% und unterscheidet sich zwischen beiden Geschlechtern nicht wesentlich. Mit zunehmendem Alter steigt sowohl bei Frauen als auch bei Männern die Prävalenz von Übergewicht und/oder Adipositas an. Insgesamt zeigt sich, dass die Prävalenz von Übergewicht einschließlich Adipositas in den letzten Jahren unverändert hoch ist. Im Vergleich zu GEDA 2010 hat die Adipositasprävalenz zugenommen.

GEDA 2014/2015-EHIS

Datenhalter: Robert Koch-Institut

Ziele: Bereitstellung zuverlässiger Informationen über den Gesundheitszustand, das Gesundheitsverhalten und die gesundheitliche Versorgung der Bevölkerung in Deutschland, mit Möglichkeit zum europäischen Vergleich

Erhebungsmethode: Schriftlich oder online ausgefüllter Fragebogen

Grundgesamtheit: Bevölkerung ab 18 Jahren mit ständigem Wohnsitz in Deutschland

Stichprobenziehung: Einwohnermeldeamtsstichproben - zufällig ausgewählte Personen aus 301 Gemeinden in Deutschland wurden eingeladen

Teilnehmende: 24.016 Personen (13.144 Frauen und 10.872 Männer)

Responserate: 26,9%

Untersuchungszeitraum: November 2014 - Juli 2015

Datenschutz: Die Studie unterliegt der strikten Einhaltung der datenschutzrechtlichen Bestimmungen des Bundesdatenschutzgesetzes und wurde von der Bundesbeauftragten für Datenschutz und Informationsfreiheit in Deutschland genehmigt. Die Teilnahme an der Studie war freiwillig. Die Teilnehmenden wurden über die Ziele und Inhalte der Studie sowie über den Datenschutz informiert und gaben ihre schriftliche Einwilligung (informed consent).

Mehr Informationen unter
www.geda-studie.de

 

 

Einleitung

Wenn das Körpergewicht bei einer gegebenen Körpergröße über das Normalmaß hinausgeht, spricht man von Übergewicht. Starkes Übergewicht wird auch als Adipositas bezeichnet und von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) als eigenständige Krankheit eingestuft [1]. Eine Adipositas ist ein Risikofaktor für bestimmte chronische Erkrankungen wie Diabetes mellitus Typ 2 [2], Herz-Kreislauf-Erkrankungen [3] und einzelne Krebserkrankungen [4] und geht mit einem höheren Risiko frühzeitig zu sterben einher [5, 6]. Adipositas und die damit verbundenen Folgekrankheiten sind für das Gesundheitssystem eine erhebliche Herausforderung und stellen nicht nur in Deutschland, sondern auch international ein bedeutendes Public-Health-Problem dar.

Vor diesem Hintergrund hat die WHO im Rahmen des Globalen Aktionsplans gegen nichtübertragbare Krankheiten das Ziel formuliert, dass die Prävalenz der Adipositas bis zum Jahr 2025 (im Vergleich zu 2010) nicht weiter zunehmen soll [7]. Auch in der Neuauflage der Nachhaltigkeitsstrategie der Bundesregierung 2016 lautet das Ziel, den Anteil an Personen mit Adipositas in Deutschland bis zum Jahr 2030 nicht weiter ansteigen zu lassen [8].

Indikator

Der Body Mass Index (BMI) ist das am häufigsten verwendete Maß zur Definition von Übergewicht und Adipositas. Er wird als das Verhältnis von Körpergewicht zum Quadrat der Körpergröße (kg/m²) berechnet, ist somit relativ einfach zu erfassen und als Vergleichsmaß für Personen oder Studienpopulationen zu verwenden. Der BMI gibt nicht direkt Auskunft über den Körperfettgehalt, da er keine Differenzierung der Körperzusammensetzung in Fett- und Muskelmasse ermöglicht, aber die Forschung hat gezeigt, dass er auf Gruppenebene gut mit direkten Messungen zur Bestimmung der Körperfettmasse korreliert. Ein hoher BMI kann somit einen Indikator für einen hohen Körperfettanteil darstellen. Nach dem Klassifikationsschema der WHO ist ein Erwachsener mit einem BMI von weniger als 18,5 kg/m² untergewichtig. Ein BMI zwischen 18,5 und weniger als 25 kg/m² wird als Normalgewicht, ein BMI von 25 bis unter 30 kg/m² als Übergewicht und ein BMI von 30 kg/m² und mehr als Adipositas definiert [[1]].

In Studien werden Angaben zum Körpergewicht und zur Körpergröße zur Definition des BMI entweder gemessen oder über Selbstangaben erfragt. Bei Selbstangaben wird das Körpergewicht im Vergleich zu gemessenen Werten häufig unterschätzt, die Körpergröße dagegen eher überschätzt. Der berechnete BMI aus Selbstangaben liegt somit niedriger als aus Messwerten [9]. Die hier dargestellten Prävalenzen aus der Zeitreihe der Studie "Gesundheit in Deutschland aktuell" (GEDA) beruhen auf Selbstangaben der Befragten und unterscheiden sich damit von Prävalenzen aus Messdaten der Befragungs- und Untersuchungssurveys des Robert Koch-Instituts, wie dem Bundesgesundheitssurvey 1998 (BGS98) und der Studie zur Gesundheit Erwachsener in Deutschland (DEGS1) [10]. Nach Ergebnissen von DEGS1 haben 23,9% der Frauen und 23,3% der Männer im Alter von 18 bis 79 Jahren Adipositas [10]. Beim direkten Vergleich der Prävalenzen aus verschiedenen Datenquellen wie zwischen DEGS1 und GEDA 2014/2015-EHIS ist zu berücksichtigen, dass die aus Selbstangaben berechneten Prävalenzen geringer ausfallen. Beim Vergleich der aktuellen GEDA 2014/2015-EHIS-Zahlen mit früheren GEDA-Befragungen muss berücksichtigt werden, dass sich das Verfahren der Stichprobenziehung sowie der Befragungsmodus (Selbstausfüllfragebogen, telefonisches Interview) geändert haben.

In GEDA 2014/2015-EHIS lautete die Frage: "Wie groß sind Sie, wenn Sie keine Schuhe tragen?" Die Angabe erfolgte in cm. Die Frage nach dem Körpergewicht war: "Wie viel wiegen Sie, wenn Sie keine Kleidung und Schuhe tragen? Bitte geben Sie Ihr Körpergewicht in kg an. Schwangere Frauen geben bitte ihr Gewicht vor der Schwangerschaft an."

In den hier dargestellten Tabellen wird die Prävalenz für Untergewicht, Normalgewicht, Übergewicht, Adipositas sowie Übergewicht einschließlich Adipositas der Bevölkerung ab 18 Jahren ausgewiesen. Die Ergebnisse werden nach Geschlecht, Alter und Bildung stratifiziert dargestellt, für Adipositas zusätzlich nach Geschlecht und Bundesland. Die Analysen basieren auf Daten von 23.791 teilnehmenden Personen ab 18 Jahren (13.006 Frauen, 10.785 Männer) mit gültigen Angaben zu Körpergewicht und -größe. Die Berechnungen wurden mit einem Gewichtungsfaktor durchgeführt, der Abweichungen der Stichprobe von der Bevölkerungsstruktur (Stand: 31.12.2014) hinsichtlich Geschlecht, Alter, Kreistyp und Bildung korrigiert. Der Kreistyp spiegelt den Grad der Urbanisierung wider und entspricht der regionalen Verteilung in Deutschland. Die Internationale Standardklassifikation für das Bildungswesen (ISCED) wurde verwendet, um die Angaben der Teilnehmenden zur Bildung vergleichbar zu machen [11]. Eine ausführliche Darstellung der Methodik von GEDA 2014/2015-EHIS findet sich im Beitrag Gesundheit in Deutschland aktuell – neue Daten für Deutschland und Europa in Ausgabe 1/2017 des Journal of Health Monitoring.


47% der Frauen und 62% der Männer sind von Übergewicht (einschließlich Adipositas) betroffen, 18% der Erwachsenen weisen eine Adipositas auf.

Ergebnisse und Einordnung

In Deutschland weisen nach Auswertung der GEDA 2014/2015-EHIS-Daten 46,7% der Frauen und 61,6% der Männer einen BMI von mehr als 25 kg/m² auf und sind damit übergewichtig oder adipös. 28,8% der Frauen und 43,3% der Männer haben einen BMI zwischen 25 und 30 kg/m² und 18,1% der Erwachsenen sind von Adipositas betroffen (Tabelle 1 und Tabelle 2). Es zeigt sich, dass die Prävalenz von Übergewicht einschließlich Adipositas in den letzten Jahren unverändert hoch ist. Sie lag 2012 für Frauen bei 45,8% und für Männer bei 59,7% [12]. Die Adipositasprävalenz der GEDA 2014/2015-EHIS-Daten unterscheidet sich zwischen beiden Geschlechtern nicht wesentlich und hat im Vergleich zu 2010 um zwei Prozentpunkte zugenommen [12].

 

 

  Tabelle 1 

Untergewicht, Normalgewicht, Übergewicht und Adipositas nach Alter und Bildungsstatus bei Frauen (n = 13.006)
Quelle: GEDA 2014/2015-EHIS
 Frauen Untergewicht  Normalgewicht  Übergewicht  Adipositas  Übergewicht ein- 
schließl. Adipositas* 
%  (95%-KI)  %  (95%-KI)  %  (95%-KI)  %  (95%-KI)  %  (95%-KI) 
 Frauen (gesamt) 2,9  (2,5 bis 3,3)  50,4  (49,3 bis 51,6)  28,8  (27,8 bis 29,8)  18,0  (17,1 bis 18,9)  46,7  (45,6 bis 47,9) 
 18 bis 29 Jahre 7,5  (6,2 bis 9,0)  66,4  (63,7 bis 68,9)  16,5  (14,5 bis 18,7)  9,7  (8,3 bis 11,3)  26,2  (23,8 bis 28,6) 
   Untere Bildungsgruppe 10,9  (7,4 bis 15,8)  56,7  (50,6 bis 62,6)  19,3  (14,9 bis 24,6)  13,1  (9,3 bis 18,1)  32,4  (26,9 bis 38,4) 
   Mittlere Bildungsgruppe 6,5  (5,2 bis 8,2)  67,5  (64,1 bis 70,8)  16,3  (13,8 bis 19,3)  9,6  (7,9 bis 11,6)  25,9  (23,0 bis 29,1) 
   Obere Bildungsgruppe 5,4  (3,5 bis 8,3)  77,3  (72,6 bis 81,4)  12,3  (9,5 bis 15,7)  5,0  (3,3 bis 7,5)  17,3  (13,9 bis 21,3) 
 30 bis 44 Jahre 2,4  (1,8 bis 3,1)  56,1  (53,7 bis 58,5)  24,2  (22,2 bis 26,3)  17,3  (15,4 bis 19,4)  41,5  (39,1 bis 43,9) 
   Untere Bildungsgruppe 2,1  (0,8 bis 5,8)  34,5  (28,4 bis 41,1)  31,9  (25,7 bis 38,8)  31,5  (24,7 bis 39,2)  63,4  (56,6 bis 69,6) 
   Mittlere Bildungsgruppe 2,1  (1,4 bis 3,0)  55,2  (52,2 bis 58,2)  25,3  (22,8 bis 28,0)  17,4  (15,2 bis 19,9)  42,7  (39,6 bis 45,8) 
   Obere Bildungsgruppe 3,0  (2,0 bis 4,6)  70,6  (67,5 bis 73,5)  17,3  (15,0 bis 19,9)  9,1  (7,2 bis 11,4)  26,4  (23,7 bis 29,3) 
 45 bis 64 Jahre 1,6  (1,2 bis 2,0)  48,3  (46,6 bis 50,0)  30,5  (28,9 bis 32,2)  19,6  (18,3 bis 21,1)  50,1  (48,4 bis 51,9) 
   Untere Bildungsgruppe 1,4  (0,7 bis 2,9)  43,3  (39,0 bis 47,8)  33,1  (28,9 bis 37,6)  22,2  (18,7 bis 26,0)  55,3  (50,9 bis 59,5) 
   Mittlere Bildungsgruppe 1,6  (1,2 bis 2,1)  46,9  (44,8 bis 49,1)  30,4  (28,4 bis 32,5)  21,1  (19,3 bis 22,9)  51,5  (49,3 bis 53,7) 
   Obere Bildungsgruppe 1,7  (1,1 bis 2,6)  57,4  (54,4 bis 60,2)  28,3  (25,8 bis 30,9)  12,7  (10,9 bis 14,7)  41,0  (38,1 bis 43,9) 
 ≥ 65 Jahre 2,2  (1,5 bis 3,1)  38,9  (36,6 bis 41,2)  37,6  (35,5 bis 39,8)  21,3  (19,4 bis 23,3)  58,9  (56,5 bis 61,3) 
   Untere Bildungsgruppe 2,5  (1,5 bis 4,2)  37,7  (34,1 bis 41,5)  37,6  (34,1 bis 41,3)  22,2  (19,1 bis 25,5)  59,8  (55,9 bis 63,6) 
   Mittlere Bildungsgruppe 2,2  (1,4 bis 3,5)  38,2  (34,9 bis 41,6)  38,8  (35,8 bis 41,9)  20,8  (18,3 bis 23,5)  59,6  (56,0 bis 63,0) 
   Obere Bildungsgruppe 0,8  (0,3 bis 2,2)  46,5  (41,3 bis 51,8)  32,0  (27,4 bis 37,1)  20,6  (16,2 bis 25,8)  52,7  (47,4 bis 57,9) 
 Gesamt (Frauen und Männer) 1,8  (1,6 bis 2,1)  44,1  (43,2 bis 45,1)  35,9  (35,1 bis 36,7)  18,1  (17,4 bis 18,9)  54,0  (53,1 bis 54,9) 

 

* Abweichungen der Prävalenz "Übergewicht einschließlich Adipositas" von der Summe der Prävalenz aus "Übergewicht" und "Adipositas" sind auf Rundung der Nachkommastelle zurückzuführen
KI = Konfidenzintervall

 

 

 

 

  Tabelle 2 

Untergewicht, Normalgewicht, Übergewicht und Adipositas nach Alter und Bildungsstatus bei Männern (n = 10.785)
Quelle: GEDA 2014/2015-EHIS
 Männer Untergewicht  Normalgewicht  Übergewicht  Adipositas  Übergewicht ein- 
schließl. Adipositas* 
%  (95%-KI)  %  (95%-KI)  %  (95%-KI)  %  (95%-KI)  %  (95%-KI) 
 Männer (gesamt) 0,8  (0,6 bis 1,0)  37,6  (36,3 bis 38,9)  43,3  (42,1 bis 44,5)  18,3  (17,3 bis 19,4)  61,6  (60,3 bis 62,9) 
 18 bis 29 Jahre 3,2  (2,4 bis 4,4)  62,8  (59,7 bis 65,8)  25,1  (22,3 bis 28,0)  8,9  (7,2 bis 10,8)  33,9  (31,0 bis 37,0) 
   Untere Bildungsgruppe 6,3  (3,9 bis 10,3)  60,6  (53,8 bis 66,9)  23,9  (18,6 bis 30,3)  9,2  (5,8 bis 14,3)   33,1 (27,1 bis 39,7) 
   Mittlere Bildungsgruppe 2,3  (1,5 bis 3,6)  61,5  (57,6 bis 65,3)  26,2  (22,9 bis 29,8)  10,0  (7,8 bis 12,6)  36,2  (32,4 bis 40,1) 
   Obere Bildungsgruppe 1,4  (0,4 bis 4,8)  73,2  (67,9 bis 77,9)  21,8  (17,3 bis 27,1)  3,6  (2,0 bis 6,5)  25,4  (20,7 bis 30,8) 
 30 bis 44 Jahre 0,1  (0,1 bis 0,4)  39,9  (37,2 bis 42,6)  42,6  (40,0 bis 45,3)  17,3  (15,3 bis 19,6)  60,0  (57,2 bis 62,7) 
   Untere Bildungsgruppe 0,3  (0,0 bis 2,3)  37,1  (28,9 bis 46,2)  45,5  (36,8 bis 54,3)  17,1  (11,3 bis 25,0)  62,5  (53,4 bis 70,8) 
   Mittlere Bildungsgruppe 0,0  (0,0 bis 0,2)  36,6  (33,3 bis 40,0)  43,0  (39,6 bis 46,5)  20,4  (17,5 bis 23,5)  63,4  (60,0 bis 66,7) 
   Obere Bildungsgruppe 0,3  (0,1 bis 0,8)  46,8  (43,0 bis 50,8)  41,1  (37,4 bis 44,8)  11,8  (9,6 bis 14,5)  52,9  (49,0 bis 56,8) 
 45 bis 64 Jahre 0,2  (0,1 bis 0,4)  29,7  (28,0 bis 31,5)  48,2  (46,3 bis 50,1)  21,9  (20,3 bis 23,6)  70,1  (68,3 bis 71,7) 
   Untere Bildungsgruppe 0,3  (0,0 bis 2,2)  27,3  (22,4 bis 32,8)  46,8  (41,3 bis 52,4)  25,6  (21,3 bis 30,4)  72,4  (67,0 bis 77,3) 
   Mittlere Bildungsgruppe 0,2  (0,1 bis 0,6)  28,0  (25,9 bis 30,4)  47,9  (45,3 bis 50,6)  23,8  (21,4 bis 26,3)  71,7  (69,4 bis 73,9) 
   Obere Bildungsgruppe 0,1  (0,0 bis 0,5)  33,5  (30,9 bis 36,1)  49,3  (46,7 bis 51,9)  17,2  (15,2 bis 19,3)  66,4  (63,8 bis 69,0) 
 ≥ 65 Jahre 0,5  (0,3 bis 0,9)  28,2  (26,3 bis 30,3)  50,4  (48,2 bis 52,7)  20,9  (19,0 bis 22,8)  71,3  (69,2 bis 73,2) 
   Untere Bildungsgruppe 0,6  (0,1 bis 3,6)  25,5  (21,0 bis 30,6)  49,2  (44,0 bis 54,4)  24,7  (20,5 bis 29,5)  73,9  (68,9 bis 78,3) 
   Mittlere Bildungsgruppe 0,4  (0,2 bis 1,0)  26,9  (24,0 bis 30,1)  51,1  (47,4 bis 54,8)  21,5  (18,8 bis 24,5)  72,7  (69,5 bis 75,6) 
   Obere Bildungsgruppe 0,5  (0,2 bis 1,2)  32,0  (29,1 bis 35,1)  49,9  (46,8 bis 53,0)  17,6  (15,1 bis 20,4)  67,5  (64,5 bis 70,3) 
 Gesamt (Frauen und Männer) 1,8  (1,6 bis 2,1)  44,1  (43,2 bis 45,1)  35,9  (35,1 bis 36,7)  18,1  (17,4 bis 18,9)  54,0  (53,1 bis 54,9) 

 

* Abweichungen der Prävalenz "Übergewicht einschließlich Adipositas" von der Summe der Prävalenz aus "Übergewicht" und "Adipositas" sind auf Rundung der Nachkommastelle zurückzuführen
KI = Konfidenzintervall

 

 

Die aktuelle Situation sowie die Entwicklung der Adipositas auf der Basis von Selbstangaben zu Körpergröße und -gewicht können auch anhand der Daten aus dem Mikrozensus abgebildet werden. Der Anteil der Erwachsenen mit einer Adipositas betrug 2013 14,3% bei Frauen und 17,1% bei Männern [13]. Hier wurde ebenfalls ein Anstieg um 3,3 Prozentpunkte bei Frauen und um 5,0 Prozentpunkte bei Männern im Vergleich zur ersten Befragung aus dem Jahr 1999 verzeichnet. Damals waren insgesamt 11,5% der Erwachsenen (11,0% der Frauen, 12,1% der Männer) adipös [14]. Die aktuellen GEDA 2014/2015-EHIS-Ergebnisse bestätigen weitestgehend die mit den Daten aus dem Mikrozensus beobachteten Trends zur Entwicklung der Adipositasprävalenz.


Mit zunehmendem Alter steigt sowohl bei Frauen als auch bei Männern die Prävalenz von Übergewicht einschließlich Adipositas an.

Mit zunehmendem Alter steigt sowohl bei Frauen als auch bei Männern die Prävalenz von Übergewicht einschließlich Adipositas an. Diese Beobachtung ist ebenfalls konsistent zu früheren Erhebungen [12]. Im Zeitverlauf betrachtet, hat die Adipositasprävalenz insbesondere bei jüngeren Altersgruppen deutlich zugenommen: In der Altersgruppe 18 bis 29 Jahre stieg die Adipositasprävalenz von 2010 bis 2014/2015 bei Frauen von 5,5% auf 9,7% und bei Männern von 5,4% auf 8,9%. In der Altersgruppe ab 65 Jahre zeigte sich für diesen Zeitraum dagegen keine weitere Zunahme. Diese Entwicklungen decken sich auch mit Beobachtungen aus den Untersuchungssurveys des Robert Koch-Instituts [10]. Über 80% der Erwachsenen mit Adipositas bleiben auch nach 10 Jahren noch adipös [15] und haben dadurch ein erhöhtes Risiko für unterschiedliche Gesundheitsprobleme und Folgeerkrankungen.


Die Adipositasprävalenz hat im Vergleich zu früheren Surveys zugenommen. Eine deutliche Zunahme zeigt sich insbesondere in den jüngeren Altersgruppen.

Die Adipositasprävalenzen variieren zudem nach sozialen Merkmalen: Bei Personen der unteren im Vergleich zur oberen Bildungsgruppe liegt häufiger eine Adipositas vor. Dieser Unterschied ist bei Frauen in allen Altersgruppen mit Ausnahme der 65-Jährigen und Älteren zu beobachten (Tabelle 1). Bei Männern ist dies erst in den älteren Altersgruppen ab 45 Jahren zu sehen (Tabelle 2).

Im Vergleich zur durchschnittlichen Prävalenz aller Bundesländer finden sich in GEDA 2014/2015-EHIS die höchsten Adipositasprävalenzen bei Frauen in Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern und bei Männern in Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein. Deutlich niedrigere Adipositasprävalenzen werden für Frauen in Hamburg und Baden-Württemberg und für Männer in Hamburg beobachtet (Abbildung 1). Auch die Daten des Mikrozensus ermöglichen eine differenzierte Betrachtung der Adipositasprävalenzen auf regionaler Ebene. Dabei zeigt sich bei der Verbreitung der Adipositas in allen Berichtsjahren ebenfalls ein deutliches Nordost-Südwest-Gefälle mit höheren Adipositasprävalenzen in Brandenburg und Mecklenburg- Vorpommern und niedrigeren Prävalenzen in Baden-Württemberg [16]. Über die Bundesländerebene hinaus ist es möglich, mit Daten des Mikrozensus regional differenzierte Adipositasprävalenzen zu schätzen. Dabei wird deutlich, dass es innerhalb der einzelnen Bundesländer erhebliche regionale Unterschiede bezüglich des Adipositasanteils in der Bevölkerung gibt [17].

Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass sich der Adipositastrend fortsetzt. Das steht im Gegensatz sowohl zum Ziel des Globalen Aktionsplans gegen nichtübertragbare Krankheiten als auch zum Ziel der nationalen Nachhaltigkeitsstrategie der Bundesregierung, den weiteren Anstieg der Adipositasprävalenz zu stoppen bzw. zurückzudrängen [7, 8].

 

 

  Abbildung 1 


Weitere/aktuellere Informationen zu dieser Grafik finden Sie hier:
  • Body-Mass-Index (2009-2012, 2014/2015)

 

 

 

 

Literatur

1 World Health Organization (2000) Obesity: preventing and managing the global epidemic. World Health Organization. Technical Report Series 894. Geneva
2 Abdullah A, Peeters A, de Courten M et al. (2010) The magnitude of association between overweight and obesity and the risk of diabetes: a meta-analysis of prospective cohort studies. Diabetes Res Clin Pract 89(3):309 to 319
3 Guh DP, Zhang W, Bansback N et al. (2009) The incidence of co-morbidities related to obesity and overweight: a systematic review and meta-analysis. BMC Public Health 9:88
4 World Cancer Research Fund/American Institute for Cancer Research (2007) Food, Nutrition, Physical Activity, and the Prevention of Cancer: a Global Perspective. AICR, Washington DC
5 Carmienke S, Freitag MH, Pischon T et al. (2013) General and abdominal obesity parameters and their combination in relation to mortality: a systematic review and meta-regression analysis. Eur J Clin Nutr 67(6):573 to 585
6 Flegal KM, Kit BK, Orpana H et al. (2013) Association of all-cause mortality with overweight and obesity using standard body mass index categories: a systematic review and meta-analysis. JAMA 309(1):71 to 82
7 World Health Organization (2013) Global action plan for the prevention and control of NCDs 2013 to 2020. World Health Organization. Geneva
8 Bundesregierung Deutschland (2016) Deutsche Nachhaltigkeitsstrategie Neuauflage 2016.
www.deutsche-nachhaltigkeitsstrategie.de
(Stand: 18.04.2017)
9 Connor Gorber S, Tremblay M, Moher D et al. (2007) A comparison of direct vs. self-report measures for assessing height, weight and body mass index: a systematic review. Obes Rev 8(4):307 to 326
10 Übergewicht und Adipositas in Deutschland. Ergebnisse der Studie zur Gesundheit Erwachsener in Deutschland (DEGS1) Bundesgesundheitsbl - Gesundheitsforsch - Gesundheitsschutz 56(5 bis 6):786 bis 794
http://edoc.rki.de/oa/articles/rec5I0tIFMfd2/PDF/23JuqX9byg62Q.pdf
11 Eurostat (2016) Internationale Standardklassifikation für das Bildungswesen (ISCED).
http://ec.europa.eu/eurostat/statistics-explained/index.php/Glossary:International_standard_classification_of_education_%28ISCED%29/de
(Stand: 13.01.2017)
12 Robert Koch-Institut (2014) Ergebnisse der Studie "Gesundheit in Deutschland aktuell 2012". Beiträge zur Gesundheitsberichterstattung des Bundes. Robert Koch-Institut, Berlin
http://edoc.rki.de/documents/rki_fv/recJuHnzacx8A/PDF/28Gs-WuNtFjVqY.pdf
(Stand: 18.04.2017)
13 Statistisches Bundesamt (2013) Mikrozensus Fragen zur Gesundheit - Körpermaße der Bevölkerung. Statistisches Bundesamt, Wiesbaden
https://www.destatis.de/DE/Publikationen/Thematisch/Gesundheit/Gesundheitszustand/Koerpermasse5.239.003.139.004.pdf?__blob=publicationFile
(Stand: 18.04.2017)
14 Statistisches Bundesamt (2001) Mikrozensus April 1999 - Körpermaße. Statistisches Bundesamt, Wiesbaden
https://www.destatis.de/DE/Publikationen/WirtschaftStatistik/Gesundheitswesen/FragenGesundheit_92.001.pdf?__blob=publicationFile
(Stand: 18.04.2017)
15 Haftenberger M, Mensink GBM, Herzog B et al. (2016) Changes in body weight and obesity status in German adults: results of seven population-based prospective studies. Eur J Clin Nutr 70(3):300 to 305
16 Robert Koch-Institut (2015) Gesundheit in Deutschland. Gesundheitsberichterstattung des Bundes. Gemeinsam getragen von RKI und Destatis. Robert Koch-Institut, Berlin
http://edoc.rki.de/documents/rki_fv/refNzCggQ8fNw/PDF/29PIbXnI56Jfc.pdf
(Stand: 18.04.2017)
17 Kroll LE, Lampert T (2012) Regionalization of health indicators. Results from the GEDA-Study 2009. Bundesgesundheitsblatt Gesundheitsforschung Gesundheitsschutz 55(1):129 bis 140

 

 

Impressum

Journal of Health Monitoring

 

Institution der beteiligten Autorin und des Autors
Robert Koch-Institut, Abteilung für Epidemiologie und Gesundheitsmonitoring, Berlin

 

Korrespondenzadresse
Dr. Anja Schienkiewitz
Robert Koch-Institut
Abteilung für Epidemiologie und Gesundheitsmonitoring
General-Pape-Str. 62 bis 66
12101 Berlin
E-Mail: LangeC@rki.de

 

Interessenkonflikt
Die korrespondierende Autorin gibt für sich, die Koautorin und die Koautoren an, dass kein Interessenkonflikt besteht.

 

Finanzierung
Die GEDA-Studie wurde mit Mitteln des Robert Koch-Instituts und des Bundesministeriums für Gesundheit finanziert.

 

Hinweis
Inhalte externer Beiträge spiegeln nicht notwendigerweise die
Meinung des Robert Koch-Instituts wider.

 

Herausgeber
Robert Koch-Institut
Nordufer 20
13353 Berlin

 

Redaktion
Susanne Bartig, Johanna Gutsche, Dr. Franziska Prütz,
Martina Rabenberg, Alexander Rommel, Dr. Anke-Christine Saß,
Stefanie Seeling, Martin Thißen, Dr. Thomas Ziese
Robert Koch-Institut
Abteilung für Epidemiologie und Gesundheitsmonitoring
General-Pape-Str. 62 bis 66
12101 Berlin
Tel.: 030 bis 18.754 bis 3.400
E-Mail: healthmonitoring@rki.de
www.rki.de/journalhealthmonitoring

 

Satz
Gisela Dugnus, Alexander Krönke, Kerstin Möllerke

 

Zitierweise
Schienkiewitz A, Mensink GBM, Kuhnert R et al. (2017) Übergewicht und Adipositas bei Erwachsenen in Deutschland.
Journal of Health Monitoring 2(2): 21 - 28. DOI 10.17.886/
RKI-GBE-2017-025


ISSN 2511-2708

 

 

Ein Symbolbild in Form eines Adlers    Das Robert Koch-Institut ist ein Bundesinstitut im Geschäftsbereich des Bundesministeriums für Gesundheit

 

 

 

 


[vorherige Seite] [nächste Seite]


Logo der Gesundheitsberichterstattung des Bundes Gesundheitsberichterstattung des Bundes 23.01.2021

nach oben