Sterblichkeit, Todesursachen und regionale Unterschiede [Gesundheitsberichterstattung - Themenhefte, April 2011]
[Heft 51: Depressive Erkrankungen] [Heft 53: Rückenschmerzen] [Abstrakt] [Inhaltsverzeichnis]
Heft 52 - Sterblichkeit, Todesursachen und regionale Unterschiede
aus der Reihe "Gesundheitsberichterstattung des Bundes"
Autorin: |
Dipl.-Math. Elisabeth Gaber
Robert Koch-Institut, Berlin unter Mitarbeit von Prof. Dr. Manfred Wildner Bayerisches Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit, Oberschleißheim |
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Redaktion: |
Robert Koch-Institut
Gesundheitsberichterstattung Elisabeth Gaber, Dr. Thomas Ziese General-Pape-Straße 62 12101 Berlin |
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Abonnentenservice: | Die Hefte »Gesundheitsberichterstattung des Bundes« können im Abonnement oder als einzelne Hefte kostenlos bezogen werden. |
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Grafik/Satz: |
Gisela Winter
Robert Koch-Institut |
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Herausgeber: |
Robert Koch-Institut
(Berlin April 2011) Robert Koch-Institut in Zusammenarbeit mit dem Statistischen Bundesamt Die politische und finanzielle Verantwortung für die Gesundheitsberichterstattung des Bundes liegt beim Bundesministerium für Gesundheit. |
Inhaltsverzeichnis
1 | Einleitung |
---|---|
2 | Kennziffern und Indikatoren zur Beschreibung der Sterblichkeit |
3 | Kennziffern und Indikatoren zur Beschreibung der Sterblichkeit |
4 | Allgemeine Sterblichkeit und Lebenserwartung |
4.1 | Altersspezifische Sterblichkeit |
4.2 | Entwicklung der allgemeinen Sterblichkeit in Deutschland |
4.3 | Entwicklung der Lebenserwartung in Deutschland |
4.4 | Ursachen der Geschlechtsunterschiede bei der Lebenserwartung |
4.5 | Internationaler Vergleich |
4.6 | Regionale Unterschiede der allgemeinen Sterblichkeit in Deutschland |
4.7 | Ursachen für regionale Unterschiede der Sterblichkeit |
5 | Säuglingssterblichkeit |
6 | Todesursachen |
6.1 | Systematik und Erfassung der Todesursachen |
6.2 | Todesursachenstruktur der Sterblichkeit |
6.3 | Todesursachen im regionalen Vergleich |
6.4 | Zu ausgewählten Todesursachen |
Herz-Kreislauf-Krankheiten | |
Neubildungen - Krebs | |
Unfälle | |
Suizide | |
6.5 | Todesursachen im internationalen Vergleich |
6.6 | Vermeidbare Sterblichkeit |
7 | Literatur |
Weiterführende Informationen | |
8 | Glossar |
Tabellen mit Werten aus den Abbildungen 1 bis 16b |
1 Einleitung
Aussagen zu Sterblichkeit, Lebenserwartung und Todesursachen erlauben Rückschlüsse auf die gesundheitliche Lage der Bevölkerung und deren Entwicklung. Eine Reihe von Indikatoren zur Sterblichkeit sind grundlegende Gesundheitsindikatoren, die in vielfachem Kontext, z.B. bei internationalen und regionalen Vergleichen, sowie für Langzeitanalysen und -prognosen im Zusammenhang mit Überlegungen zur demografischen Entwicklung und zur Nachhaltigkeit von Veränderungen herangezogen werden. Indikatoren zur Sterblichkeit sind auch ein wichtiger Eckpfeiler des gemeinsamen Indikatorensatzes der Bundesländer [1].
Für die Gesundheitsberichterstattung des Bundes (GBE) stehen unter www.gbe-bund.de umfangreiche und detaillierte Zahlen zum Sterbegeschehen in Deutschland zur Verfügung, die aus der amtlichen Todesursachen- und der Bevölkerungsstatistik gespeist werden. Ein Großteil dieser Daten wird für spezifische interaktive Analysen bereitgestellt.
2 Kennziffern und Indikatoren zur Beschreibung der Sterblichkeit
Zur differenzierten Beschreibung und Analyse der Sterblichkeitsverhältnisse und Todesursachenstruktur gibt es eine Reihe von Kennziffern bzw. Indikatoren, die jeweils spezifische Aspekte des sehr komplexen Sterbegeschehens in einer Bevölkerung beschreiben. Die größten Unterschiede in der Sterblichkeit sind die nach Alter und Geschlecht. Indikatoren zur Sterblichkeit werden deshalb nahezu generell nach Geschlecht differenziert und in altersstandardisierter oder altersspezifischer Form angegeben.
Die absolute Zahl der Gestorbenen/Sterbefälle ist zusammen mit Zahlen zu Lebendgeborenen und zur Migrationsbilanz ein wichtiger Indikator für die Entwicklung des Bevölkerungsbestandes insgesamt. Darüber hinaus kann die konkrete Altersstruktur der in einem Jahr gestorbenen Bevölkerung beschrieben werden. Aus der Anzahl der Gestorbenen nach Sterbealter lässt sich auch das mittlere Sterbealter berechnen.
Für Indikatoren zur Beschreibung und Bewertung der Sterblichkeit ist ein Bevölkerungsbezug wichtig, um zu bemessen, welcher Bevölkerungsanteil bzw. wie viele Personen pro 100.000 der Bevölkerung im Referenzzeitraum (im allgemeinen ein Jahr) gestorben sind, insgesamt oder an einer bestimmten Todesursache. Wird diese Kennziffer differenziert nach Altersgruppen berechnet, so wird sie als altersspezifische Sterblichkeit/ Sterberate bezeichnet.
Für Indikatoren, die sich auf mehrere bzw. alle Altersgruppen insgesamt beziehen, kann eine sogenannte rohe Sterbeziffer (Gestorbene pro 100.000 der entsprechenden Bevölkerung) angegeben werden. Diese ist jedoch sehr vom Altersaufbau der speziellen Bevölkerung in dem speziellen Jahr abhängig und deshalb räumlich und zeitlich schwer vergleichbar. Um eine Vergleichbarkeit sowohl zeitlich und räumlich als auch zwischen Bevölkerungsgruppen zu ermöglichen, werden für den Indikator (alters)standardisierte Sterbeziffer/Sterberate/Sterblichkeit (englisch: standardized death rate - SDR) die entsprechenden altersspezifischen Sterberaten auf eine einheitliche Modellbevölkerung übertragen und für diese dann die daraus resultierende Anzahl Gestorbener pro 100.000 der Modellbevölkerung angegeben. In diesem Bericht wird als Modellbevölkerung die sogenannte alte Europabevölkerung [2] verwendet. Eine differenzierte Angabe der standardisierten Sterblichkeit für unter 65-Jährige bzw. für über 65-Jährige kann zusätzliche Informationen geben.
Neben der oben beschriebenen Form der Altersstandardisierung, der sogenannten direkten Standardisierung, gibt es auch die indirekte Altersstandardisierung, die vor allem bei kleineren Regionen und Fallzahlen verwendet wird.
Die Lebenserwartung ist ein Indikator, der die Sterblichkeitsverhältnisse eines Zeitraums in Form der altersspezifischen Sterberaten quasi in die Zukunft projiziert und angibt, wie viele Lebensjahre eine Altersgruppe im Durchschnitt noch zu erwarten hätte, wenn die zugrunde gelegten Sterblichkeitsverhältnisse gleich blieben. Die sogenannte mittlere Lebenserwartung oder Lebenserwartung bei Geburt gibt diesen Indikator für die Nulljährigen an, die fernere Lebenserwartung im Alter von 65 Jahren z.B. entsprechend für die 65-Jährigen. Die Lebenserwartung ist einer der wichtigsten Gesundheitsindikatoren einer Bevölkerung, der übergreifend die Lebensverhältnisse einer Gesellschaft und deren Entwicklung beschreibt. Er wird deshalb unter anderem für langfristige Einschätzungen und internationale Vergleiche genutzt. Berechnet wird die Lebenserwartung auf der Grundlage von sogenannten Sterbetafeln.
Für die sogenannte vorzeitige Sterblichkeit gibt es zum einen den Indikator, der die altersstandardisierte Sterblichkeit der unter 65-Jährigen (als Altersgrenze wird hierfür teilweise auch 70 Jahre verwendet) ausweist und zum anderen den Indikator verlorene Lebensjahre unter 65 bzw. 70 Jahren (englisch: Potential Years of Life Lost -PYLL). Letzterer summiert die Anzahl der Sterbefälle gewichtet mit den Lebensjahren, die jeweils bis zum Alter von 65 bzw. 70 Jahren verblieben wären und wird dann im allgemeinen wegen der Vergleichbarkeit auch wieder auf die Modellbevölkerung standardisiert und als verlorene Lebensjahre pro 100.000 der Bevölkerung angegeben. Dieser Indikator ist z.B. für die durch Verkehrsunfälle Gestorbenen höher als für die an Herzinsuffizienz Gestorbenen, da Unfall-Sterbefälle auch schon in jüngerem Alter vermehrt eintreten. In diesem Bericht wird der Indikator in der Variante verwendet, die die Sterbefälle von einem bis unter 65 Jahren einbezieht.
Mit den aufgeführten Indikatoren kann zum einen die alle Todesursachen umfassende sogenannte allgemeine Sterblichkeit analysiert werden, zum anderen die nach Todesursachen differenzierte Sterblichkeit. Zur Analyse der Todesursachen werden als Indikatoren hauptsächlich todesursachenspezifische altersstandardisierte Sterbeziffern und verlorene Lebensjahre (PYLL) herangezogen.
Der Indikator vermeidbare Sterblichkeit bezieht die Sterbefälle für eine spezielle Auswahl von Todesursachen in jeweils ausgewählten Altersgruppen ein. Ausführlicher ist das im Abschnitt 6.6. dargestellt.
Für die Systematik der Todesursachen wird in Deutschland seit 1998 die ICD-10 (10. Revision der Internationalen Klassifikation der Krankheiten und Todesursachen der WHO) verwendet [3]. Dort werden die Todesursachen in 20 Kapitel eingeteilt, 18 Kapitel gliedern die sogenannten natürlichen Todesursachen, Kapitel 19 die sogenannten nichtnatürlichen Todesursachen, das sind Verletzungen und Vergiftungen verursacht durch die sogenannten äußeren Ursachen (Kapitel 20), vor allem durch Unfälle, Selbstbeschädigung/Suizid und Gewalt.
Die Säuglingssterblichkeit , die speziell die Sterblichkeit der unter 1-Jährigen beschreibt, wird durch den Indikator gestorbene Säuglinge pro 1.000 Lebendgeborene dargestellt. Je nach Alter der gestorbenen Säuglinge wird dabei häufig noch nach Frühsterblichkeit, Spätsterblichkeit und Nachsterblichkeit unterschieden. Ausführlicher ist das im Abschnitt 5 dargestellt.
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3 Zahl der Sterbefälle
In Deutschland starben in den letzten Jahren rund 820.000 bis 850.000 Menschen jährlich. Ende 2007 lebten 82,2 Millionen Menschen in Deutschland. Im Jahr 2008 starben 446.788 Frauen und 397.651 Männer das waren rund 1% der Bevölkerung.
Die Geburtenzahlen nahmen von 1997 bis 2006 kontinuierlich ab, 2008 wurden 682.514 Kinder lebend geboren. Abbildung 1 zeigt, dass in Deutschland die Zahl der Gestorbenen über der der Geborenen liegt und diese Differenz seit 2004 durch die Bilanz der Zu- und Abwanderungen nicht mehr ausgeglichen wird.
84% der 2008 Gestorbenen waren 65 Jahre oder älter (siehe Abbildung 2). 34% der 2008 gestorbenen Männer und 64% der 2008 gestorbenen Frauen waren 80 Jahre alt oder älter. 1.033 Mädchen und 1.381 Jungen starben 2008 im ersten Lebensjahr.
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Von den 844.439 im Jahr 2008 Gestorbenen waren 19.972 nichtdeutscher Staatsbürgerschaft (12.200 Männer und 7.772 Frauen). Das entspricht einem Gestorbenenanteil von 2,4%, welcher somit geringer war als der entsprechende Bevölkerungsanteil von 8,8%.
Von den 2008 gestorbenen Frauen starben 44% im Krankenhaus, bei den Männern waren es 51%. Diese Anteile variieren zwischen den Bundesländern um einige Prozentpunkte. Nach Angaben des Kuratoriums Deutsche Altershilfe sterben 20% bis 30% der Gestorbenen in Einrichtungen der Altenhilfe [4].
4 Allgemeine Sterblichkeit und Lebenserwartung
4.1 Altersspezifische Sterblichkeit
Abbildung 3 zeigt die altersspezifischen Sterblichkeiten (Gestorbene pro 100.000 der Bevölkerung gleichen Alters und Geschlecht) im Durchschnitt der Jahre 2006 bis 2008 im Vergleich zu 1991 bis 1993. In diesem Zeitraum von rund 15 Jahren sanken die Sterbeziffern in allen Altersgruppen, in mehreren Altersgruppen sogar um weit über 40%.
Die Sterblichkeit der Männer ist mit großer zeitlicher Stabilität in nahezu allen Altersgruppen erheblich größer als die der Frauen, im Alter von 15 bis 70 Jahren ist sie ungefähr doppelt so groß wie die der Frauen. Am größten ist diese sogenannte Übersterblichkeit der Männer bei den jungen Erwachsenen, was vor allem auf die höhere Unfall- und Suizidsterblichkeit der Männer in diesem Alter zurückzuführen ist. Am ähnlichsten sind die geschlechtsspezifischen Sterblichkeiten bei Kindern und im hohen Alter (siehe auch Abbildung 3).
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Die regionalen Unterschiede der Sterblichkeit sind für die Altersgruppen unterschiedlich groß. Während zu Beginn der 1990er-Jahre z.B. die Ost- West-Unterschiede bei Männern und Frauen in nahezu allen Altersgruppen sehr ausgeprägt waren, sind sie inzwischen geringer geworden (siehe Abbildung 4). Unterschiede zwischen den alten und neuen Bundesländern sind vor allem (noch) sichtbar bei den jungen Frauen und Männern und bei den Männern im mittleren Alter. Bei den Älteren über 65 Jahren sind die Sterblichkeiten nahezu angeglichen. Bei den Frauen im mittleren Lebensalter liegt die Sterblichkeit in einigen Altersgruppen in den neuen Bundesländern inzwischen sogar niedriger als in den alten Bundesländern. Das gilt auch fur die 0- bis 14.jahrigen Madchen und Jungen.
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Daraus ist ersichtlich, dass die Entwicklung der Ost-West-Unterschiede fur die Geschlechter und Altersgruppen nicht einheitlich ist und die Altersgruppen an den (noch) bestehenden Unterschieden einen differenzierten Anteil haben. Die Sterblichkeitsentwicklung nach Altersgruppen im Ost-West-Vergleich ist ausführlicher dargestellt in [5].
Auch die langfristige Entwicklung der altersspezifischen Sterblichkeiten ist fur die Geschlechter und die Altersgruppen unterschiedlich verlaufen. Damit sind auch die »Beiträge« der Altersgruppen zum Anstieg der Lebenserwartung in den letzten Jahrzehnten verschieden. Eine ausführlichere Darstellung dazu findet sich unter anderem in [6].
Die in der amtlichen Statistik ausgewiesenen altersspezifischen Sterblichkeiten der Bevölkerung mit nichtdeutscher Nationalität sind nahezu durchgängig geringer als die für die Bevölkerung mit deutscher Nationalität. Die Ursachen dafür sind komplex. Neben dem bekannten sogenannten Healthy-Migrant-Effect (vor allem gesunde und aktive Menschen wandern aus), spielen dabei unter anderem auch Effekte der Datenerfassung und Bevölkerungsfortschreibung eine große Rolle (siehe dazu [7]). Für nichtdeutsche über 65-jährige Männer konnte anhand der Daten der Deutschen Rentenversicherung gezeigt werden, dass ihre Sterblichkeit im Rahmen der Bevölkerungsstatistik erheblich unterschätzt wird [8].
4.2 Entwicklung der allgemeinen Sterblichkeit in Deutschland
Abbildung 5 zeigt die Entwicklung der altersstandardisierten Sterberate der allgemeinen Sterblichkeit von 1986 bis 2008 für Deutschland und die alten und neuen Bundesländer (bis 1990 frühere Bundesrepublik und DDR). Nach der Wiedervereinigung stieg in den neuen Bundesländern insbesondere bei den Männern die Sterblichkeit zunächst an. In den 1990er-Jahren sank die Gesamtsterblichkeit in den neuen Bundesländern stärker als in den alten.
Für Deutschland insgesamt sank die altersstandardisierte Sterberate von 1990 bis 2008 um 30% bei den Frauen und um 36% bei den Männern. In den alten Bundesländern waren es durchschnittlich 27% bei den Frauen und 34% bei den Männern, in den neuen Bundesländern 42% bzw. 41%.
Die Annäherung von Ost und West ist bei den Frauen stärker erfolgt als bei den Männern. Bei den Frauen ist die allgemeine Sterblichkeit seit ungefähr 2001 in den neuen Bundesländern nur noch geringfügig höher als in den alten Ländern. Bei den Männern bleibt eine Differenz zwischen alten und neuen Bundesländern (siehe Abbildung 5).
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Der Indikator verlorene Lebensjahre (PYLL) bildet die vorzeitige Sterblichkeit unter 65 Jahren ab, wobei zusätzlich die Gewichtung der Sterbefälle umso größer ist, je jünger die Gestorbenen waren. Auch anhand dieser Kennziffer ist ersichtlich, dass die Ost-West-Annäherung bei den Frauen weitgehend erfolgt ist, während bei den Männern die unter 65-Jährigen den Hauptanteil für die weiterhin bestehenden Sterblichkeitsunterschiede beitragen (siehe Abbildung 6). Bei den Frauen ist in den letzten Jahren wenig Verringerung zu registrieren, in einigen Bundesländern ist sogar eine geringe Zunahme zu verzeichnen. Von 1990 bis 2008 verringerten sich die »verlorenen Lebensjahre« in Deutschland insgesamt bei den Frauen um 37%, bei den Männern um 42% und sanken damit bei Frauen und Männern stärker als jeweils die standardisierte Sterbeziffer in diesem Zeitraum. Das bedeutet, dass sich die Sterblichkeit in jüngerem Sterbealter im Verhältnis stärker reduziert hat.
Die langfristige Entwicklung der Sterblichkeit in Deutschland Ost und West in den letzten Jahrzehnten (von 1961 bis 1994) ist detailliert dargestellt in [9, 10].
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4.3 Entwicklung der Lebenserwartung in Deutschland
Die vom Statistischen Bundesamt veröffentlichten Sterbetafeln weisen für den Zeitraum 2006/08 die mittlere Lebenserwartung in Deutschland mit 82,40 Jahren für Frauen und 77,17 Jahren für Männer aus. Im Vergleich zu 1998/00 ist sie damit für Frauen um 1,58 Jahre und für Männer um 2,39 Jahre gewachsen, seit 1986/88 für Frauen um 4,37 und für Männer um 5,47 Jahre (siehe auch Abbildung 7).
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Abbildung 7 [11]
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Verglichen mit der Zeit vor der Wiedervereinigung (1986/88) betrug der Anstieg in den neuen Bundesländern bis 2006/08 für die Frauen 6,4 Jahre und für die Männer 6,3 Jahre, in den alten Bundesländern 3,8 Jahre (Frauen) bzw. 5,3 Jahre (Männer).
Die Unterschiede zwischen alten und neuen Bundesländern haben sich seit der Wiedervereinigung verringert, sind aber für die Männer immer noch größer als für die Frauen.
Die fernere Lebenserwartung mit 65 Jahren stieg in Deutschland von 1991/93 bis 2006/08 bei den Frauen um 2,4 Jahre - von 18,0 auf 20,4 Jahre - und bei den Männern sogar um 2,8 Jahre - von 14,3 auf 17,1 Jahre.
Der Ost-West-Unterschied bei der ferneren Lebenserwartung mit 65 Jahren ist geringer als der Unterschied bei der mittleren Lebenserwartung, er betrug 2006/08 0,4 Jahre (Frauen) bzw. 0,6 Jahre (Männer).
Im früheren Bundesgebiet wuchs von Ende der 1950er-Jahre bis Ende der 1970er-Jahre die Sterblichkeitsdifferenz zwischen den Geschlechtern. Zu Beginn der 1980er-Jahre lag die mittlere Lebenserwartung der Frauen 6,7 Jahre über der der Männer. Seitdem hat sich diese Differenz verringert auf derzeit 5,0 Jahre (2006/08). In der DDR verringerte sich die Differenz in den 1980er- Jahren nicht, war aber niedriger als in der Bundesrepublik, sie betrug 1986/8.8.6,1 Jahre, in der Bundesrepublik im selben Zeitraum waren es 6,5 Jahre. Nach der Wiedervereinigung vergrößerte sich der Unterschied in den neuen Ländern schlagartig auf 7,3 Jahre (1991/93), erreichte sein Maximum 1993/95 mit 7,4 Jahren und war 2006/08 ungefähr um 1 Jahr größer als in den alten Bundesländern, auch wenn der Unterschied in den neuen Bundesländern inzwischen auf 6,1 Jahre (2006/08) gesunken ist. Für Gesamtdeutschland lag 2006/08 die mittlere Lebenserwartung der Frauen 5,2 Jahre über der der Männer.
Mit steigendem Alter nimmt der Geschlechtsunterschied der ferneren Lebenserwartung ab. So betrug er im Alter von 65 Jahren noch 3,3 Jahre (Deutschland 2006/08).
4.4 Ursachen der Geschlechtsunterschiede bei der Lebenserwartung
Die Frage, warum die Lebenserwartung der Frauen (schon seit vielen Jahrzehnten) höher ist als die der Männer bzw. warum Männer eine größere Sterblichkeit haben als Frauen, wird in der Sterblichkeitsforschung immer wieder thematisiert, mit unterschiedlichen Daten und Methoden analysiert und verschiedene Hypothesen werden diskutiert.
Anzunehmen ist, dass die Ursache für diese Unterschiede ein komplexes Zusammenwirken von vielfältigen Komponenten ist. Die Anteile der Komponenten sind dabei schwer zu quantifizieren und sie verändern sich vermutlich über die Zeit. Es wird davon ausgegangen, dass zum einen biologisch-konstitutionelle Faktoren eine Rolle spielen, daneben vor allem soziale, ökonomische und kulturelle Variablen, die sich in geschlechtsdifferenten Verhaltensweisen und Lebensumständen widerspiegeln. Hier werden unter anderem Rauchverhalten, Alkoholkonsum, Ernährungsweisen, riskantes Verhalten (z.B. im Straßenverkehr) sowie das Gesundheitsverhalten hervorgehoben [12].
Für biologische Ursachen spricht, dass schon die Sterblichkeit männlicher Föten ab dem 7. Schwangerschaftsmonat und die Sterblichkeit männlicher Säuglinge höher sind als die entsprechenden weiblichen Sterblichkeiten. Eine Studie zur Lebenserwartung von Nonnen und Mönchen, für die eine ähnliche Lebensweise angenommen wurde, kam zu dem Ergebnis, dass sich die Lebenserwartung der Nonnen kaum von der der Frauen in der Allgemeinbevölkerung unterschied, die Lebenserwartung der Mönche jedoch deutlich größer war als die der Männer in der Allgemeinbevölkerung. Somit sei nur die Lebenserwartungsdifferenz von ein bis zwei Jahren (die Nonnen hatten im Alter von 25 Jahren eine bis zu 2 Jahren größere Restlebenserwartung als die Mönche) auf biologische Ursachen zurückzuführen [13].
Es wird geschätzt, dass biologische Faktoren nur einen Unterschied von 1 bis 2 Jahren in der mittleren Lebenserwartung ausmachen und der Großteil der heutigen männlichen Übersterblichkeit den verhaltens- und umweltbedingten Faktoren zuzuordnen ist [12, 14].
Für den Einfluss des Rauchverhaltens auf die Sterblichkeitsunterschiede zwischen Männern und Frauen spricht, dass bei den Frauen mit zeitlich zunehmendem Raucherinnenanteil auch die Sterblichkeit an Lungenkrebs zunimmt. Die besonders großen Sterblichkeitsunterschiede bei den jungen Erwachsenen (siehe auch Abbildung 3) sind vor allem durch die wesentlich höhere Unfall- und Suizidsterblichkeit der jungen Männer bedingt.
Vor allem für Männer kann ein Einfluss von sozioökonomischen Faktoren (wie z.B. Arbeitslosigkeit) auf die Sterblichkeit im mittleren Lebensalter nachgewiesen werden, was zur Erklärung der größeren und anhaltenden Ost-West- Unterschiede der Sterblichkeit der Männer beiträgt [15].
4.5 Internationaler Vergleich
Unterschiede der Sterblichkeit gibt es nicht nur zwischen Industrie- und Entwicklungsländern, sondern auch zwischen den Staaten Europas und innerhalb der EU. Zum Vergleich können unterschiedliche Maßstäbe herangezogen werden, einmal die 15 EU-Länder bis 2004 (EU 15), zum anderen die 27 Mitgliedsländer seit 2007 (EU 27). Die WHO verwendet zudem eine regionale Zusammenfassung von 27 europäischen Ländern mit geringer Sterblichkeit (EUR-A), zu denen auch nicht-EU-Staaten gehören.
Die allgemeine Sterblichkeit in Deutschland lag auch 2006 bei Frauen und Männern etwas über dem Durchschnitt der EU 15-Länder und der EUR-A-Länder (siehe auch Abbildungen 16a und 16b). Das trifft auch auf den Indikator der vorzeitigen Sterblichkeit unter 65 Jahren zu. Jedoch lag für die Altersgruppen unter 45 Jahren die altersstandardisierte Sterberate bei Männern und Frauen etwas unter dem EU 15- und dem EUR-A-Durchschnitt.
Wie auch schon seit den 1990er-Jahren liegt nach den Berechnungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) die mittlere Lebenserwartung in Deutschland für Frauen und Männer etwas unter dem Durchschnitt der EU 15- und der EUR-A-Länder (siehe Tabelle 1). Dasselbe gilt fur die fernere Lebenserwartung mit 65 Jahren. Im Vergleich mit dem Durchschnitt der aktuell 27 EU-Mitgliedsländer und auch dem OECD-Durchschnitt ist die Lebenserwartung in Deutschland höher.
Tabelle 1
bei Geburt | mit 65 Jahren | |||
---|---|---|---|---|
weiblich | männlich | weiblich | männlich | |
Deutschland (2006) | 82,44 | 77,16 | 20,48 | 17,17 |
EU15 | 83,19 | 77,58 | 21,19 | 17,62 |
EU27 | 82,24 | 76,10 | 20,54 | 16,91 |
EUR-A | 83,09 | 77,49 | 21,09 | 17,55 |
OECD * | 81,9 | 76,3 | 20,2 | 16,9 |
Dänemark (2006) | 80,76 | 76,21 | 19,24 | 16,41 |
Finnland | 83,24 | 76,09 | 21,36 | 17,16 |
Frankreich | 85,02 | 77,78 | 23,15 | 18,54 |
Italien | 84,35 | 78,84 | 21,94 | 18,11 |
Japan * | 86,0 | 79,2 | 23,6 | 18,6 |
Kanada * | 83,0 | 78,4 | 21,4 | 18,2 |
Griechenland | 81,97 | 77,20 | 19,51 | 17,54 |
Großbritannien | 81,93 | 77,70 | 20,33 | 17,67 |
Niederlande | 82,65 | 78,24 | 20,82 | 17,21 |
Norwegen | 82,97 | 78,43 | 20,94 | 17,54 |
Österreich | 83,21 | 77,59 | 21,10 | 17,67 |
Polen | 79,88 | 71,04 | 19,04 | 14,64 |
Portugal (2004) | 81,62 | 74,94 | 19,84 | 16,34 |
Schweden | 83,19 | 79,12 | 20,88 | 18,04 |
Schweiz | 84,51 | 79,62 | 22,28 | 18,74 |
Spanien (2005) | 83,80 | 77,09 | 21,43 | 17,34 |
Tschechien | 80,30 | 73,82 | 18,60 | 15,18 |
USA * | 80,7 | 75,4 | 20,3 | 17,4 |
mindestens 0,5 Jahre mehr
als Deutschland |
mindestens 0,5 Jahre weniger
als Deutschland |
|||
EU15: 15 Mitgliedsländer der EU bis 2004
EU 27: 27 Mitgliedsländer der EU seit 2007 EUR-A: 27 europäische Länder mit geringer Sterblichkeit (siehe auch [18] ) |
[16] |
WHO Regional Office for Europe (2010) European
health for all database (HFA-DB) und Mortality
indicators by 67 causes of death, age and
sex (HFA-MDB)
http://www.euro.who.int/en/what-we-do/dataand-evidence/databases (Stand: 4.3.2011) |
---|---|
[17] |
OECD (2009) Health at a Glance 2009
http://www.oecd.org/document/14/0,3343,en_2649_34631_16502667_1_1_1_1,00.html (Stand: 4.3.2011) |
[18] |
WHO (2004) The world health report 2004.
Changing history. Genf, WHO
http://www.who.int/whr/2004/en/index.html (Stand: 4.3.2011) |
Von 1990 bis 2006 ist die mittlere Lebenserwartung in Deutschland bei den Frauen um 3,8 Jahre und bei den Männern um 5,1 Jahre gestiegen, das ist mehr als im EU 15-Durchschnitt (Frauen 3,3 Jahre, Männer 4,4 Jahre). Da die Lebenserwartung der Männer stärker gestiegen ist als die der Frauen, hat sich in Deutschland der Geschlechtsunterschied (sogenannter gender gap) der mittleren Lebenserwartung von 1990 bis 2006 von 6,6 auf 5,3 Jahre verringert. Das ist auch für die EU 15 der Fall, der gender gap der Lebenserwartung sank von 6,8 Jahren 1990 auf 5,6 Jahre 2007. Die Spannbreite des gender gap ist jedoch groß, er reicht für die in Tabelle 1 verglichenen Länder von 4,1 (Schweden) bis 8,8 Jahre (Polen).
Innerhalb Europas besteht ein West-Ost-Gefälle der Lebenserwartung bzw. ein Ost-West- Gefälle der Sterblichkeit. Die Sterblichkeitsverhältnisse sind auch innerhalb der europäischen Länder nur selten einheitlich, Regionen eines Landes können große Unterschiede aufweisen. Berechnungen von EUROSTAT weisen zum Beispiel Sterblichkeitsindikatoren nach 272 sogenannten NUTS 2-Regionen aus [19].
Wenn auch die allgemeine Sterblichkeit in den neuen Bundesländern höher ist als in den alten, so ist aber das Gefälle zu den östlichen Nachbarn von Deutschland, Polen und Tschechien, dann doch noch erheblich größer als der Ost-West- Unterschied, vor allem bei den Männern.
Der Europäische Gesundheitsbericht der WHO [20] und auch der OECD-Bericht [17] weisen darauf hin, dass die Höhe der Lebenserwartung im Allgemeinen in einem Zusammenhang zum Nationaleinkommen und der Höhe der Gesundheitsausgaben (jeweils pro Kopf) steht, diese Beziehung aber weniger ausgeprägt ist für Länder mit hohem Nationaleinkommen bzw. hohen Gesundheitsausgaben.
4.6 Regionale Unterschiede der allgemeinen Sterblichkeit in Deutschland
Regionale Unterschiede in Deutschland zeigen sich unter anderem bei der Differenzierung der Lebenserwartung bzw. allgemeinen Sterblichkeit nach Bundesländern (siehe Tabelle 2 und Abbildung 9). Bei den Frauen lag die mittlere Lebenserwartung für den Zeitraum 2006/08 zwischen 81,12 Jahren (Saarland) und 83,33 Jahren (Baden-Württemberg), bei den Männern zwischen 75,09 Jahren (Sachsen-Anhalt) und 78,58 Jahren (Baden-Württemberg). Die Spannbreite der mittleren Lebenserwartung ist mit 2,2 Jahren bei den Frauen damit wesentlich geringer als bei den Männern mit 3,5 Jahren. Im Alter von 65 Jahren variiert die Lebenserwartung auch bei den Männern nicht mehr so stark, sondern nur noch um 1,9 Jahre (siehe auch Tabelle 2).
Tabelle 2
Lebenserwartung |
von 1 - unter 65 Jahren pro 100.000 der Bevölkerung |
|||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|
bei Geburt | mit 65 Jahren | |||||||
weiblich | männlich | weiblich | männlich | weiblich | männlich | |||
Deutschland | 82,40 | 77,17 | 20,41 | 17,11 | 1.590 | 3.066 | ||
|
1.587 | 2.934 | ||||||
Neue Bundesländer (ohne Berlin-Ost) | 1.618 | 3.710 | ||||||
|
in Jahren | in Prozent | ||||||
Schleswig-Holstein | -0,3 | -0,1 | -0,2 | -0,1 | 5,0% | 1,1% | ||
Hamburg | -0,2 | 0,1 | 0,0 | 0,1 | 1,1% | -8,1% | ||
Niedersachsen | -0,3 | -0,4 | -0,1 | -0,1 | 7,4% | 2,5% | ||
Bremen | -0,5 | -1,2 | 0,2 | -0,1 | 29,5% | 20,2% | ||
Nordrhein-Westfalen | -0,6 | -0,5 | -0,3 | -0,4 | 5,4% | -1,9% | ||
Hessen | 0,1 | 0,5 | 0,1 | 0,3 | -6,1% | -9,1% | ||
Rheinland-Pfalz | -0,4 | -0,1 | -0,2 | -0,2 | 1,6% | -5,6% | ||
Baden-Württemberg | 0,9 | 1,4 | 0,6 | 0,8 | -13,3% | -15,3% | ||
Bayern | 0,3 | 0,5 | 0,1 | 0,3 | -4,4% | -5,1% | ||
Saarland | -1,3 | -1,4 | -0,8 | -1,0 | 10,9% | 10,4% | ||
Berlin | -0,4 | -0,3 | -0,2 | 0,1 | 4,2% | 4,4% | ||
Brandenburg | -0,4 | -1,1 | -0,6 | -0,6 | 1,6% | 19,2% | ||
Mecklenburg-Vorpommern | -0,7 | -2,0 | -0,6 | -0,8 | 7,6% | 33,6% | ||
Sachsen | 0,3 | -0,4 | 0,1 | 0,0 | -4,1% | 13,1% | ||
Sachsen-Anhalt | -1,0 | -2,1 | -0,8 | -1,1 | 8,9% | 30,5% | ||
Thüringen | -0,5 | -1,3 | -0,7 | -0,8 | 0,4% | 18,3% | ||
|
PYLL mindestens 5% höher | |||||||
Lebenserwartung mindestens 0,5 Jahre mehr |
|
Bei der Kennziffer verlorene Lebensjahre (PYLL) reichte das Spektrum der Abweichungen der Werte einzelner Bundesländer bei den Frauen von 13,3% unter bis 29,5% über dem Wert für Deutschland insgesamt (siehe Tabelle 2). Bei den Männern reichte die Spannbreite von 15,3% unter bis 33,6% über dem Durchschnitt. In allen fünf neuen Bundesländern ergeben sich für die Männer erheblich mehr potentiell verlorene Lebensjahre, was sich auch in der höheren vorzeitigen Sterblichkeit der Männer in den neuen Bundesländern zeigt (siehe Abbildung 8).
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Die altersstandardisierte Sterberate variierte im 3-Jahres-Durchschnitt 2006 bis 2008 für die Frauen zwischen 423 Gestorbenen pro 100.000 der Bevölkerung in Baden-Württemberg und 522 im Saarland, für Männer zwischen 645 in Baden-Württemberg und 867 in Sachsen-Anhalt (siehe auch Abbildung 9). Die Spannbreite der Sterblichkeit der Bundesländer hat sich im Vergleich zum Anfang der 1990er-Jahre verringert.
Nach wie vor variiert die allgemeine Sterblichkeit auch innerhalb von Bundesländern erheblich. So war z.B. der Unterschied zwischen den Kreisen von Nordrhein-Westfalen mit der jeweils kleinsten bzw. größten Sterblichkeit größer als der entsprechende Unterschied im Vergleich der Bundesländer miteinander.
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Die Geschlechtsproportion der altersstandardisierten Sterbeziffern (männliche im Verhältnis zu weiblichen) variierte 1990 in den alten Bundesländern von 1,6 bis 1,7, in den neuen Ländern von 1,6 bis 1,8. Bis zum Jahr 2008 hat sich dieses Verhältnis für die alten Länder auf 1,5 bis 1,6 verringert, für die neuen Länder waren es immer noch 1,6 bis 1,7.
Interessante regionale Unterschiede zeigen sich für die sogenannte vorzeitige Sterblichkeit (unter 65 Jahren). Auch diese variiert zwischen den Bundesländern und kann wiederum in Regionen innerhalb der Bundesländer sehr verschieden sein (siehe Abbildung 8). Bei noch kleinräumigerer Aufteilung würden weitere Differenzierungen sichtbar. Durch die unterschiedliche Entwicklung der weiblichen und der männlichen Sterblichkeit ergibt sich für den Zeitraum 2004 bis 2006 für die Frauen ein anderes regionales Muster als für die Männer. Für Frauen und Männer gilt, dass die vorzeitige Sterblichkeit im Süden Deutschlands geringer ist als im Norden insgesamt. Während für die Männer aber im Nordosten Deutschlands die vorzeitige Sterblichkeit (immer noch) höher ist als im Nordwesten, ist es für die Frauen inzwischen eher umgekehrt.
Bei der Analyse der Veränderung der allgemeinen Sterblichkeit fällt auf, dass diese im Zeitraum von 1993 bis 1995 bis 1999 bis 2001 bei den Männern und Frauen in den neuen Bundesländern und auch bei den Frauen in den alten Bundesländern stärker sank als im Zeitraum 1999 bis 2001 bis 2006 bis 2008 (siehe Abbildung 9).
4.7 Ursachen für regionale Unterschiede der Sterblichkeit
Es gibt Sterblichkeitsunterschiede zwischen den Bundesländern und auch innerhalb dieser. Beim regionalen Vergleich ist zudem zu beachten, dass die Bundesländer bezüglich Fläche und Bevölkerungsgröße sehr unterschiedlich sind und es auch innerhalb der Bundesländer zum Teil erhebliche Inhomogenitäten gibt. Solche Unterschiede wurden für etliche Bundesländer dargestellt bzw. untersucht (z.B. [21, 22, 23, 24, 25, 26]). Sterblichkeitsindikatoren und auch mögliche Einflussfaktoren in den Bundesländern ergeben sich quasi als Durchschnitte von wiederum kleineren Regionen.
Da die Sterblichkeit ein Indikator für sehr komplexe Gegebenheiten ist, beruhen regionale Unterschiede der Sterblichkeit ebenfalls auf sehr komplexen Ursachen. Meist liegt für eine Region eine Mischung bzw. eine Kombination von Faktoren vor, deren jeweilige Einflüsse oft schwer zu trennen sind [27].
Als mögliche Ursachen für regionale Sterblichkeitsunterschiede kommen im Prinzip alle Faktoren in Frage, die nachweislich einen Einfluss auf Lebensqualität, Gesundheit und Krankheit haben. Dabei spielen einerseits regional gegebene bzw. regional bedingte sowie auch kulturell gewachsene Faktoren eine Rolle (z.B. geografische Lage, Landschaft, Klima, Luft- und Trinkwasserqualität, regionale Ess- und Trinktraditionen, Lebensstilmuster, Siedlungsgrößen und -struktur, Wirtschaftsstruktur, Sozialstruktur, Infrastruktur, Verkehrsnetz, Lärmbelastung, Wanderungsdynamik usw.). Dazu gehören auch regionale Unterschiede in der gesundheitlichen Versorgung. Andererseits sind auch eher individuelle Einflussfaktoren auf die Gesundheit (z.B. Bildung, Einkommen, Berufsgruppe, Wohnverhältnisse, familiäre Situation, individueller Lebensstil, Ernährungsverhalten, Rauchen, Alkoholkonsum, Inanspruchnahmeverhalten, ethnischer bzw. Migrationshintergrund, soziale Netzwerke usw.) regional unterschiedlich verteilt. Darüber hinaus bestehen zwischen den genannten Faktoren zahlreiche, sehr komplexe Zusammenhänge [28, 29]. Bei den Mortalitätsdeterminanten werden als Mikroebene die individuellen Faktoren und deren Komposition in der Bevölkerung bezeichnet, als Makroebene die Kontextfaktoren, die auf quasi alle Personen einer Region einwirken.
Es ist weiterhin davon auszugehen, dass die aktuell zu beobachtenden regionalen Sterblichkeitsunterschiede nicht nur durch die derzeitigen Verhältnisse bedingt sind, sondern auch durch längerfristige Veränderungsprozesse und weiter zurückliegende Gegebenheiten (z.B. [30, 31]).
Manche regionale Unterschiede sind zudem sehr langlebig. In Deutschland sind einige lange bestehende regionale Sterblichkeitsunterschiede belegt. So hat sich z.B. das Nordost-Südwest-Gefälle der Sterblichkeit in Bayern in den 1960er- Jahren herausgebildet.
Da sich die Muster der regionalen Sterblichkeitsunterschiede für Frauen und Männer teilweise unterscheiden, ist auch zu vermuten, dass es geschlechtsdifferenzierte regionale Ursachengefüge bzw. Wirkungen auf die Sterblichkeit gibt. Viele gesundheitsbezogene Indikatoren variieren im Allgemeinen umso stärker, je mehr sich die Regionen sozioökonomisch unterscheiden. Sterblichkeitsunterschiede können zwischen Regionen mit unterschiedlichen sozioökonomischen Indikatoren (z.B. durchschnittliches Einkommen, Bruttowertschöpfung, Arbeitslosigkeit, Armutsquote) gezeigt werden. Auch Sterblichkeitsunterschiede zwischen verschiedenen sozialen Gruppen wurden nachgewiesen, es gibt sozioökonomische Einflussfaktoren (z.B. Bildung, Einkommen, Erwerbsstatus) auf das individuelle Sterberisiko. Dies alles legt den Schluss nahe, dass auch bei den regionalen Sterblichkeitsunterschieden die Unterschiede der sozioökonomischen Faktoren in den Regionen eine bedeutende Rolle spielen.
Ein deutlicher Zusammenhang besteht z.B. in der Differenzierung nach Bundesländern zwischen der (altersstandardisierten) Sterbeziffer der Männer und dem durchschnittlichen verfügbaren Pro-Kopf-Einkommen der privaten Haushalte (siehe Abbildung 10). Die Gesamtsterblichkeit der Männer hängt stärker mit Berufsstatus und Einkommen zusammen als die der Frauen. Auch der Zusammenhang zwischen Armutsrisikoquote und mittlerer Lebenserwartung im Vergleich der Bundesländer bzw. der Raumordnungsregionen ist für Männer stärker ausgeprägt als für Frauen [5].
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Eine Analyse der Determinanten von regionalen Sterblichkeitsunterschieden in Deutschland unter Berücksichtigung von individuellen und Kontextfaktoren ergab, dass es neben dem Einfluss von Individualfaktoren einen signifikanten Einfluss der Kontextfaktoren gibt: Bundesländer mit geringerer Wirtschaftskraft, weniger ÄrztInnen und höherer Ländlichkeit weisen eine höhere männliche Rentnersterblichkeit auf [29].
Auch Analysen von Daten aus dem Sozioökonomischen Panel, die die soziale Ungleichheit der Lebenserwartung untersuchten, weisen auf einen Zusammenhang zwischen Einkommen und Mortalitätsrisiko hin, der bei Männern ausgeprägter ist als bei Frauen [32]. Anhand von Daten der Rentenversicherung wurde ein Zusammenhang zwischen Lebenszeiteinkommen und fernerer Lebenserwartung für männliche Versicherte aufgezeigt [33] und Auswertungen nach Versicherungszweig als grobem Sozialindikator zeigten, dass 65-jährige Rentnerinnen und Rentner in der Arbeiterrentenversicherung eine niedrigere fernere Lebenserwartung hatten als in der Angestelltenrentenversicherung [34].
Für Frauen und Männer konnten Unterschiede in der Sterblichkeit bzw. Lebenserwartung in Abhängigkeit vom Bildungsgrad anhand von Daten aus dem Sozioökonomischen Panel (SOEP) und aus dem Lebenserwartungssurvey gezeigt werden [35, 36]. Bildung wirkt sich unter Anderem auf gesundheitsrelevante Verhaltensweisen bzw. sogenannte gesundheitliche Lebensstile aus.
Diese Ergebnisse der vielfältigen Analysen lassen somit den Schluss zu, dass die Dimensionen sozialer Ungleichheit zu den wichtigsten sozialen Determinanten der Sterblichkeit bzw. Lebenserwartung gehören.
Untersucht und diskutiert wurde auch, in welcher Weise und in welchem Ausmaß Migration, d.h. Wanderungsbewegungen, die Sterblichkeit in verschiedenen Regionen kurzfristig und langfristig beeinflussen kann. Schon ältere Untersuchungen deuten darauf hin, dass neben sozioökonomischen Faktoren, Migrations- und Selektionseffekte bedeutsam für die Erklärung regionaler Mortalitätsunterschiede sind (z.B. [37]).
Beispiele für Migrationseffekte sind die Auswanderung von gesunden, arbeitssuchenden Bevölkerungsschichten aus strukturschwachen und unattraktiven Regionen mit weniger beruflichen Aussichten und das Zurückbleiben von Bevölkerungsteilen mit höherer Krankheitslast und damit Sterbewahrscheinlichkeit.
Umgekehrt betrifft eine solche sogenannte selektive Migration die Zuzüge. Diese werden mit geringerer Sterblichkeit in Verbindung gebracht. Der Begriff »healthy migrants« meint den Zuzug von gesunden, oft gut gebildeten Menschen in strukturell oder landschaftlich attraktive Regionen. Daneben gibt es aber auch eine umgekehrte Richtung, die Wanderung von älteren, nicht so gesunden Menschen in die Nähe von familiärer Unterstützung und besseren Betreuungsmöglichkeiten bzw. -angeboten.
Die Wanderung zwischen attraktiven und weniger attraktiven Regionen trifft in großem Ausmaß auf die Wanderungen von Ost- nach Westdeutschland nach der Wiedervereinigung Deutschlands zu, aber auch auf kleinräumigere Wanderungen, z.B. in bevorzugte Wohngegenden. Selektionseffekte durch Migration wurden z.B. für Regionen in Nord-Ost-Deutschland untersucht [28]. In einer regionalen Analyse für Hessen konnte gezeigt werden, dass die Sterblichkeit stark mit Mobilitätsindikatoren korreliert [31]. Selektionseffekte nach Einkommen und Bildung zeigen sich auch kleinräumig z.B. in der Sterblichkeit in unterschiedlichen Stadtteilen von Berlin oder München [38, 39].
Für Berlin wurde ein Zusammenhang zwischen Sozialstruktur und Sterblichkeit für die Differenzierung nach Stadtbezirken aufgezeigt [40, 41]. Bezirke mit einem negativen Sozialindex wiesen z.B. einen hohen Anteil an Arbeitslosen, Sozialhilfeempfängern, Alleinerziehenden und Geringverdienern auf.
Für Hessen und Mecklenburg-Vorpommern konnte gezeigt werden, dass die Lebenserwartung zwischen städtischen und ländlichen Regionen beträchtlich variiert: Die mittlere Lebenserwartung in der Stadt lag um mehrere Jahre über der in den Landkreisen [42]. Als Grund dafür wurde ein Ursachenkomplex angegeben, zu dem die bessere medizinische Versorgung und kürzere Rettungswege in städtischen Regionen zählen, sowie selektive Wanderungsprozesse mit einer nicht zufälligen Bevölkerungsumverteilung. Bei den Frauen waren diese Unterschiede geringer als bei den Männern.
Die Analyse der regionalen Sterblichkeitsunterschiede in Bayern [21, 22] kam zu dem Ergebnis, dass 50% der regionalen Varianz der Sterblichkeit in Bayern auf wenige sozioökonomische Faktoren zurückzuführen sei (Steuereinnahmen pro Kopf, Anteil sozialversicherter Beschäftigter, Arbeitslosenrate, Bruttoinlandsprodukt, Anteil hochqualifizierter Arbeitnehmer). Das Nordost-Südwest- Gefälle der Sterblichkeit in Bayern entspricht der sozioökonomischen Situation. Die regionalen Unterschiede sind bei Männern stärker ausgeprägt als bei Frauen. Die geografischen Muster der Sterblichkeit glichen denen aus früheren Analysen. Gefolgert wird daraus, dass eine Verringerung von regionalen Sterblichkeitsunterschieden auch von übergreifenden strukturellen Entwicklungsmöglichkeiten abhängt und nicht nur von spezifisch gesundheitspolitischen Interventionen.
Auch eine Analyse für Baden-Württemberg kommt zu dem Ergebnis, dass der Haupterklärungsgrund für die regionalen Sterblichkeitsunterschiede der sozioökonomische Status ist, wobei insbesondere Einkommen und Bildung eine Rolle spielen [43].
Große regionale Unterschiede der Sterblichkeit gibt es auch in Nordrhein-Westfalen. Diese wurden unter anderem in der Landesgesundheitsberichterstattung mehrfach thematisiert. Um einen Zusammenhang zwischen gesundheitlicher und sozialer Lage zu analysieren, wurden die 54 Kreise anhand ihrer Sozialstruktur sechs soziodemografisch unterschiedlichen Gebietstypen zugeordnet [44, 45]. Die niedrigste mittlere Lebenserwartung für Frauen und Männer zeigte sich für das als »Armutspol« bezeichnete Cluster, für das eine ältere Bevölkerung, eine hohe Bevölkerungsdichte, ein hoher Ausländeranteil und Altindustrie kennzeichnend sind. Die höchste Lebenserwartung ergab sich für die »prosperierenden, suburbanen Kreise« (eher höheres Einkommensniveau, ländliche und suburbane Kreise der Ballungszentren, niedrige Armuts- und Arbeitslosenzahlen) und die »Familienzone« (niedriges bis mittleres Einkommensniveau, eher jüngere Bevölkerung, unterdurchschnittliche Armuts- und Arbeitslosenquote, Stadtrandlage oder ländlich suburban).
Eine geografische Analyse der Sterberaten an Herz-Kreislauf-Krankheiten in Deutschland als wichtigste Todesursachengruppe zeigt eher hohe Raten im Nordosten und niedrigere Raten im Südwesten [46]. Neben sozioökonomischen Rahmenbedingungen und Umwelteinflüssen werden die beobachteten Unterschiede vor allem im Zusammenhang mit Lebensstileinflüssen, d.h. ähnlichen Verteilungsmustern von bekannten Risikofaktoren dieser Krankheiten wie Übergewicht, Ernährungs- und Bewegungsverhalten, sowie Tabak- und Alkoholkonsum gesehen [46]. Als klimatischer Einfluss wird insbesondere Kälte im Zusammenhang mit der Herzinfarktsterblichkeit diskutiert.
Für einzelne Todesursachen gibt es spezifische regionale Unterschiede. Zum Beispiel ist für HIV/AIDS und tätliche Angriffe die Sterblichkeit in (groß)städtischen Regionen teilweise deutlich höher als in ländlichen Regionen. Bei Unfällen bzw. Verletzungen hat neben den verhaltensbedingten Risiken auch die medizinische Infrastruktur einen starken Einfluss. Zum Beispiel können in Regionen mit geringer Bevölkerungsdichte längere Anfahrtswege für Rettungsfahrzeuge eine Rolle spielen, ebenso wie die akutmedizinische Versorgung der aufnehmenden Institution. Es ist z.B. gezeigt worden, dass auch die Veränderung der Qualität der medizinischen Versorgung zum Rückgang der Sterblichkeitsunterschiede zwischen den alten und den neuen Bundesländern beigetragen hat [47].
5 Säuglingssterblichkeit
Die Säuglingssterblichkeit gehört traditionell zu den wichtigsten Indikatoren zur allgemeinen Beurteilung der gesundheitlichen Lage einer Bevölkerung und zur Beurteilung der medizinischen Betreuung von Schwangeren und Neugeborenen. Die Säuglingssterblichkeit ist in den letzten Jahrzehnten auch in Deutschland drastisch gesunken. Diese Verringerung ist eine wichtige Ursache für die langfristige Erhöhung der mittleren Lebenserwartung [48, 49].
Die Säuglingssterblichkeit betrug im 3-Jahres- Durchschnitt 2006 bis 2008 in Deutschland 3,7 Säuglingssterbefälle (d.h. im Alter unter 1 Jahr) pro 1.000 Lebendgeborene. Auch bei Säuglingen ist die männliche Sterblichkeit größer als die weibliche: 2006 bis 2008 lag sie um 23% über der weiblichen (4,1 versus 3,3 Sterbefälle pro 1.000 Lebendgeborene).
Die Säuglingssterblichkeit kann anhand des Lebensalters der gestorbenen Säuglinge noch differenziert werden nach Frühsterblichkeit bzw. früher Neonatalsterblichkeit (<7 Tage), Spätsterblichkeit bzw. späte Neonatalsterblichkeit (7 bis <28 Tage) und Nachsterblichkeit bzw. Postneonatalsterblichkeit (28 Tage bis <1 Jahr). Ungefähr die Hälfte der Säuglingssterblichkeit in Deutschland geht derzeit auf die Frühsterblichkeit zurück, ein Sechstel auf die Spätsterblichkeit und ein Drittel auf die Nachsterblichkeit.
Von 1991 bis 1993 bis 2006 bis 2008 ist die Säuglingssterblichkeit in Deutschland für Mädchen und Jungen um ungefähr 40% gesunken, für Jungen etwas stärker als für Mädchen (Abbildung 11, Tabelle 3). Die Verringerung war in den neuen Bundesländern im Durchschnitt erheblich stärker als in den alten Bundesländern. Die Säuglingssterblichkeit liegt inzwischen in den neuen Bundesländern unter der in den alten Ländern. Anfang der 1990er-Jahre war das noch umgekehrt.
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Tabelle 3
Säuglingssterbefälle pro
1.000 Lebendgeborene 2006 bis 2008 |
Veränderung von
1991 bis 1993 bis 2006 bis 2008 |
|||||
---|---|---|---|---|---|---|
weiblich | männlich | weiblich | männlich | |||
Deutschland insgesamt | 3,3 | 4,1 | -39% | -42% | ||
|
3,4 | 4,3 | -37% | -38% | ||
Neue Länder ohne Berlin-Ost | 2,8 | 3,2 | -55% | -60% | ||
Schleswig-Holstein | 3,2 | 3,8 | -37% | -45% | ||
Hamburg | 3,1 | 3,5 | -46% | -56% | ||
Niedersachsen | 3,5 | 5,2 | -39% | -19% | ||
Bremen | 4,1 | 6,3 | -11% | 2% | ||
Nordrhein-Westfalen | 4,2 | 4,9 | -30% | -36% | ||
Hessen | 3,8 | 4,0 | -23% | -43% | ||
Rheinland-Pfalz | 3,7 | 4,3 | -36% | -41% | ||
Baden-Württemberg | 2,7 | 3,5 | -45% | -41% | ||
Bayern | 2,9 | 3,9 | -40% | -38% | ||
Saarland | 3,7 | 4,4 | -36% | -47% | ||
Berlin | 3,2 | 3,8 | -47% | -45% | ||
Brandenburg | 2,5 | 3,0 | -56% | -65% | ||
Mecklenburg-Vorpommern | 3,1 | 3,7 | -59% | -53% | ||
Sachsen | 2,5 | 2,6 | -57% | -65% | ||
Sachsen-Anhalt | 3,3 | 3,3 | -51% | -61% | ||
Thüringen | 3,1 | 4,1 | -56% | -54% | ||
niedrigere Säuglingssterblichkeit
als Deutschland insgesamt |
stärkerer Rückgang
als Deutschland insgesamt |
|||||
höhere Säuglingssterblichkeit
als Deutschland insgesamt |
schwächerer Rückgang
|
1.033 Mädchen und 1.381 Jungen starben 2008 im ersten Lebensjahr, davon 84 Mädchen (8%) und 131 Jungen (9%) am plötzlichen Kindstod (Sudden Infant Death Syndrome - SIDS). Die Anzahl der SIDS-Sterbefälle ist seit 1990 stärker gesunken als die Säuglingssterblichkeit insgesamt, 1990 betrug der Anteil der SIDS-Sterbefälle noch 20% an allen Säuglingssterbefällen.
Ein erhöhtes Sterblichkeitsrisiko haben Säuglinge mit niedrigem Geburtsgewicht (meist Frühgeborene), Neugeborene mit angeborenen Fehlbildungen und solche, die von Schwangerschafts- und Geburtskomplikationen betroffen sind.
Es gab und gibt einen gewissen Zusammenhang zwischen sozialen Unterschieden und Unterschieden bei der Säuglingssterblichkeit [48, 50]. So gibt es Hinweise darauf, dass die Säuglingssterblichkeit in den unteren Sozialschichten erhöht ist, unter anderem sind Risikofaktoren z.B. für niedriges Geburtsgewicht (z.B. Rauchen) dort häufiger. Noch bis Mitte der 1990er-Jahre hatten nichtehelich Geborene in Deutschland eine höhere Säuglingssterblichkeit als ehelich Geborene, danach war es bis 2007 umgekehrt. Insbesondere in den neuen Bundesländern hatten nichtehelich Geborene eine erheblich geringere Säuglingssterblichkeit als ehelich Geborene.
Die Unterschiede bezüglich der Staatsangehörigkeit (nichtdeutsche Säuglinge hatten eine höhere Sterblichkeit) haben sich abgeschwächt. Wegen der Änderungen im Staatsangehörigkeitsrecht ist eine solche Differenzierung inzwischen jedoch sehr eingeschränkt interpretationsfähig [51].
Im Ländervergleich variierte der 3-Jahres-Durchschnitt der Säuglingssterblichkeit der Jahre 2006 bis 2008 für die Mädchen von 2,5 bis 4,2 und bei den Jungen von 2,6 bis 6,3 Sterbefällen je 1.000 Lebendgeborene (Tabelle 3). Darüber hinaus ist sie auch kleinräumig, d.h. unterhalb der Landesebene zum Teil sehr unterschiedlich.
Abbildung 12 zeigt die Säuglingssterblichkeit europäischer Länder im Vergleich zu Deutschland. Die Säuglingssterblichkeit lag 2006 in Deutschland knapp unter dem Durchschnitt der EU 15 und 18% (weiblich 16%, männlich 20%) unter dem EU-Durchschnitt (EU 27). Abbildung 12 zeigt auch, dass in den Ländern die Anteile der neonatalen und postneonatalen Sterblichkeit an der Säuglingssterblichkeit unterschiedlich sind.
Im Zeitraum von 1990 bis 2006 hat sich die Säuglingssterblichkeit in Deutschland wie auch in der EU ungefähr halbiert. Dabei ist in Deutschland, wie auch im EU-Durchschnitt, die postneonatale Sterblichkeit (im Alter von 28 Tagen bis unter einem Jahr) erheblich stärker gesunken als die neonatale Sterblichkeit (im Alter unter 28 Tagen).
Beim Vergleich der Säuglingssterblichkeit in Deutschland mit den östlichen Nachbarländern fällt der große Unterschied zwischen Polen und Tschechien auf. Während Polen eine weitaus höhere Säuglingssterblichkeit als Deutschland hat, ist sie in Tschechien sogar niedriger als in Deutschland.
Das Projekt EURO-PERISTAT hat sich zur Aufgabe gemacht, Informationen zu Gesundheit und Betreuung von Schwangeren und Babys in Europa zusammenzutragen, um Risiken und Unterschiede aufzudecken. In einem ersten Bericht zur perinatalen Gesundheit werden umfangreiche Daten und Hintergrundinformationen präsentiert, unter anderem zur Säuglingssterblichkeit und wichtigen Einflussfaktoren, und auch methodische Aspekte dargestellt, die für internationale Vergleiche eine Rolle spielen [52]. Zum Beispiel beeinflusst die in den europäischen Ländern unterschiedliche Gesetzgebung und Praxis der Schwangerschaftsabbrüche wegen schwerer Fehlbildungen die Totgeborenenraten und die Neonatalsterblichkeit. Als (international teilweise sehr unterschiedlich ausgeprägte bzw. verteilte) Einflussfaktoren auf die Gesundheit und Sterblichkeit der Säuglinge werden unter anderem Geburtsgewicht, Schwangerschaftsdauer, angeborene Fehlbildungen, Altersstruktur und eventuelle Krankheiten der Mütter, Bildungsgrad der Mütter, Rauchverhalten in der Schwangerschaft, Organisation und Qualität der medizinischen Versorgung und der Schwangerenbetreuung, reproduktionsmedizinische Behandlung, Mehrlingsschwangerschaften, geburtshilfliche Methoden und Stillverhalten dargestellt.
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Abbildung 12 [16]
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6 Todesursachen
6.1 Systematik und Erfassung der Todesursachen
Die jährlich erstellte Todesursachenstatistik in Deutschland stützt sich auf den ärztlichen Leichenschauschein und auf die Sterbefallzählkarte, die das Standesamt aufgrund der Todesfallanzeige erstellt. Im vertraulichen Teil der Todesbescheinigung soll - gemäß dem internationalen Formblatt der WHO zur Todesursachenbescheinigung - möglichst eine Kausalkette dargestellt werden, die vom für das Sterben maßgeblichen Grundleiden bis hin zur unmittelbaren Todesursache führt [53]. In die Statistik geht dann aber nur das in den Landesämtern kodierte Grundleiden als Todesursache ein [54]. Die Todesursachen werden in Deutschland seit 1998 gemäß der 10. Revision der Internationalen Klassifikation der Krankheiten und Todesursachen (ICD-10)kodiert [3]. Die ICD-10 unterteilt die Todesursachen in 20 Hauptgruppen bzw. Kapitel (siehe auch Tabelle 4).
Dass die Todesursachenstatistik für jeden Sterbefall nur eine einzige Todesursache erfasst, ist etwas problematisch, insbesondere für das höhere Lebensalter, welchem der überwiegende Teil der Sterbefälle zuzuordnen ist (zwei Drittel der Sterbefälle betreffen über 75-Jährige). Hier spielen zumeist mehrere Krankheiten eine Rolle (Multimorbidität), in der Statistik kann aber nur eine einzige direkt zum Tode führende Ursache ausgewiesen werden, deshalb gehen wichtige weitere Erkrankungen dort nicht mit ein. Bei Rückschlüssen von Todesursachen auf Morbiditätsverhältnisse ist deshalb vorsichtig und differenziert vorzugehen.
Im Zusammenhang mit der Qualität der Todesursachenstatistik in Deutschland wird unter anderem auch über die Probleme und die Uneinheitlichkeit von ärztlicher Leichenschau und Kodierung sowie über niedrige Obduktionsraten diskutiert [55, 56, 57, 58]. Vor dem Hintergrund der Zuständigkeit von 16 Bundesländern gibt es Bemühungen um die Vereinheitlichung des Leichenschauformulars und der Kodierung der Todesursachen. Ein Ansatz ist dabei die Einführung eines einheitlichen elektronischen Kodiersystems in den statistischen Landesämtern [54].
Bei einem Vergleich der todesursachenspezifischen Sterblichkeit zwischen verschiedenen Ländern und Regionen können methodische Unterschiede der Feststellung und Kodierung der Todesursache eine Rolle spielen. Der »Goldstandard« der Todesursachenbestimmung ist die auf der Grundlage einer Autopsie. Eine Autopsie erfolgt in Deutschland jedoch in weniger als 10% der Todesfälle. Angaben der WHO [59] zufolge, lag Mitte der 1990er-Jahre diese Rate z.B. in Schweden (37%), Finnland (36%), Dänemark (32%), Tschechien (31%), Österreich (27%) und der Schweiz (19%) weit höher als in Deutschland (8%), Norwegen (9%), Polen (9%), Niederlande (8%) und Japan (4%).
Die geringe und zusätzlich sinkende Obduktionsfrequenz, die zudem regional verschieden ist [60], und auch die Praxis der Leichenschau in Deutschland werden von verschiedenen Seiten kritisiert [55, 56]. Die unterschiedliche Gesetzgebung der 16 Bundesländer ist dabei eine zusätzliche Herausforderung. Die Ergebnisse der Obduktionen werden zudem oft nicht zur Ergänzung bzw. Korrektur der Todesursachenangabe im Leichenschauschein genutzt.
In einer von der WHO veröffentlichten Studie wurden die Vollständigkeit und die Qualität der Todesursachendaten von 115 Mitgliedsländern analysiert [61]. Ein Qualitätskriterium war dabei der Anteil der Todesfälle mit unklarer bzw. nicht ausreichend spezifizierter Todesursache. Dazu zählte diese Studie folgende Todesursachen nach ICD-10: R00 bis R99, Y10 bis Y34, Y87.2, C76, C80, C97, I46, I47.2, I49.0, I50, I51.4, I51.5, I51.6, I51.9, I70.9. Diesen Todesursachen wurden in Deutschland (Stand: 2000) 14% der Todesfälle zugeordnet und die deutschen Daten damit als von mittlerer Qualität eingeschätzt (wie die Daten der Mehrzahl der europäischen Länder). Folgt man diesem Kriterium, so wurde 2007 für 12,5% der Sterbefälle in Deutschland eine Todesursache aus der o.g. Liste zugewiesen (alte Länder 13,2%, neue Länder 9,1%). Damit ist in den letzten Jahren ein leichter Rückgang dieses Anteils zu verzeichnen. Es bestehen jedoch erhebliche regionale Unterschiede, die Spannbreite (des Durchschnittes 2004 bis 2007) reicht von 7,9% (Mecklenburg-Vorpommern) bis 20,5% (Bremen) und nicht in allen Bundesländern ist ein Rückgang zu verzeichnen. Die Todesursachengruppe »Symptome und abnorme klinische und Laborbefunde, die andernorts nicht klassifiziert sind« (R00 bis R99) machte deutschlandweit 2,5% aus, für die Bundesländer lagen die Werte im Bereich von 1% bis über 7%.
Indikatoren zur Sterblichkeit an ausgewählten Todesursachen sind ein wichtiger Bestandteil der europäischen Gesundheitsberichterstattung. Auch international werden die genannten Probleme diskutiert und es gibt Bemühungen unter anderem im Rahmen der EU, die nationalen Todesursachenstatistiken einheitlicher und ihre Ergebnisse international besser vergleichbar zu machen [62, 63]. Ein Schwerpunkt liegt dabei auf den 65 Todesursachen(gruppen), deren standardisierte Sterblichkeitsraten als europäische Gesundheitsindikatoren (European Community Health Indicators - ECHI) ausgewiesen werden [64].
6.2 Todesursachenstruktur der Sterblichkeit
Die Abbildung 13 zeigt die Anteile wichtiger Todesursachen an den Sterbefällen 2008 in Deutschland. Bei dem weit überwiegenden Teil der Sterbefälle wurden Krankheiten des Kreislaufsystems oder Neubildungen als Todesursache ausgewiesen (zusammen fast mehr als zwei Drittel der Sterbefälle). Während der Anteil der Neubildungen bei Männern größer als bei Frauen ist, ist der Anteil der Krankheiten des Kreislaufsystems bei den Frauen erheblich größer als bei den Männern. Ein Grund dafür ist die unterschiedliche Altersstruktur der gestorbenen Männer und Frauen (siehe auch Abbildung 2).
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Die verschiedenen Todesursachen haben in den einzelnen Altersgruppen unterschiedliche Anteile an den Sterbefällen (siehe Abbildungen 14a und 14b).
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Im Jugendalter und jungen Erwachsenenalter machen Verletzungen (und Vergiftungen) einen großen Anteil der Todesursachen aus. Im mittleren Erwachsenenalter spielen zunehmend Neubildungen und Herz-Kreislauf-Krankheiten als Todesursache eine Rolle. Im Alter geht der Anteil der Neubildungen zurück und die häufigste Todesursachengruppe sind die Krankheiten des Kreislaufsystems.
Bei den unter 65-jährigen Gestorbenen (sogenannten vorzeitigen Sterbefällen) haben die Neubildungen als Todesursache den weitaus größten Anteil (2008: 48% der gestorbenen Frauen und 33% der gestorbenen Männer unter 65 Jahren). Bei den Sterbefällen im Alter über 65 Jahren jedoch sind es die Krankheiten des Kreislaufsystems mit dem größten Anteil (2008: 50% der gestorbenen Frauen und 41% der gestorbenen Männer über 65 Jahren).
Sowohl die Sterblichkeit an Herz-Kreislauf Krankheiten als auch die Krebssterblichkeit insgesamt ist langfristig in praktisch allen Altersgruppen rückläufig. Aber die Kreislaufsterblichkeit ist stärker gesunken als die Krebssterblichkeit. Das ist eine wesentliche Ursache dafür, dass in Deutschland der Anteil der Sterbefälle, für die als Todesursache Herz-Kreislauf-Krankheiten angegeben wurden, von knapp 53% im Jahr 1980 auf 42% im Jahr 2008 gesunken ist. Der Anteil der Sterbefälle an Neubildungen veränderte sich im gleichen Zeitraum von 21% auf 26%.
Herz-Kreislauf-Krankheiten sind auch bei der altersstandardisierten Sterberaten die weitaus dominierende Todesursache (rund zwei Fünftel), danach folgen die Neubildungen (siehe Tabelle 4). Zusammen genommen stehen diese beiden ICD-Gruppen für rund 70% der Gesamtsterblichkeit.
Tabelle 4
Gestorbene pro 100.000 (altersstandardisiert) | Anteil der Todesursache an der altersstand. Sterblichkeit | Gestorbene <65 Jahre pro 100.000 (altersstandardisiert) | |||||
---|---|---|---|---|---|---|---|
ICD-10 | Todesursachen | weiblich | männlich | weiblich | männlich | weiblich | männlich |
A00 bis T98 | Alle Todesursachen | 467,3 | 720,5 | 100,0% | 100,0% | 127,0 | 240,3 |
A00 bis B99 |
Bestimmte infektiöse
u. parasitäre Krankh. |
8,5 | 12,0 | 1,8% | 1,7% | 2,3 | 4,2 |
C00 bis D48 | Neubildungen | 134,0 | 210,9 | 28,7% | 29,3% | 59,2 | 77,7 |
D50 bis D89 |
Krankh. des Blutes
u. d. blutbildenden Organe ... |
1,6 | 1,8 | 0,3% | 0,2% | 0,4 | 0,6 |
E00 bis E90 |
Endokrine, Ernährungs
u. Stoffwechselkrankh. |
15,9 | 19,8 | 3,4% | 2,7% | 3,1 | 5,9 |
F00 bis F99 |
Psychische u. Verhaltens-
störungen |
9,8 | 16,6 | 2,1% | 2,3% | 2,4 | 8,9 |
G00 bis G99 | Krankh. d. Nervensystems | 11,8 | 16,7 | 2,5% | 2,3% | 3,8 | 5,7 |
H00 bis H95 | Krankh. d. Sinnesorgane | 0,0 | 0,0 | 0,0% | 0,0% | 0,0 | 0,0 |
I00 bis I99 | Krankh. d. Kreislaufsystems | 186,4 | 263,6 | 39,9% | 36,6% | 20,0 | 56,1 |
J00 bis J99 | Krankh. d. Atmungssystems | 27,7 | 53,3 | 5,9% | 7,4% | 5,1 | 8,6 |
K00 bis K93 | Krankh. d. Verdauungssystems | 25,0 | 39,7 | 5,3% | 5,5% | 8,9 | 19,5 |
L00 bis L99 | Krankh. d. Haut u. d. Unterhaut | 0,7 | 0,5 | 0,1% | 0,1% | 0,1 | 0,1 |
M00 bis M99 |
Krankh. d. Muskel-Skelett-
Systems u. d. Bindegewebes |
1,6 | 1,5 | 0,3% | 0,2% | 0,4 | 0,5 |
N00 bis N99 | Krankh. d. Urogenitalsystems | 9,7 | 13,8 | 2,1% | 1,9% | 1,0 | 1,6 |
O00 bis O99 |
Schwangerschaft,
Geburt u. Wochenbett |
0,1 | 0,0% | % | 0,1 | ||
P00 bis P96 |
Bestimmte Zustände mit
Ursprung in der Perinatalperiode |
2,6 | 3,1 | 0,5% | 0,4% | 2,9 | 3,5 |
Q00 bis Q99 |
Angeborene Fehlbildungen,
Deformitäten ... |
2,2 | 2,7 | 0,5% | 0,4% | 2,4 | 2,9 |
R00 bis R99 |
Symptome u. abnorme klinische
u. Laborbefunde ... |
13,4 | 23,9 | 2,9% | 3,3% | 5,2 | 14,1 |
S00 bis T98/
V01 bis Y98 |
Verletzungen, Vergiftungen u.
bestimmte andere Folgen äußerer Ursachen |
16,4 | 40,7 | 3,5% | 5,6% | 9,7 | 30,6 |
V01 bis X59 | dar. Unfälle | 9,6 | 21,2 | 2,1% | 2,9% | 4,5 | 14,6 |
X60 bis X84 | dar. Suizid | 4,4 | 14,9 | 0,9% | 2,1% | 3,8 | 12,5 |
Fortsetzung | |||||||
Gestorbene ≥ 65 Jahre
pro 100.000 (altersstandardisiert) |
Verlorene Lebensjahre
(PYLL) 1 bis <65 Jahre pro 100.000 (standardisiert) |
Anteil
der Todesursache an PYLL |
|||||
ICD-10 | Todesursachen | weiblich | männlich | weiblich | männlich | weiblich | männlich |
A00 bis T98 | Alle Todesursachen | 3.220,6 | 4.606,2 | 1.577 | 2.992 | 100,0% | 100,0% |
A00 bis B99 |
Bestimmte infektiöse
u. parasitäre Krankh. |
59,1 | 74,9 | 33 | 63 | 2,1% | 2,1% |
C00 bis D48 | Neubildungen | 738,6 | 1.288,8 | 645 | 744 | 40,9% | 24,9% |
D50 bis D89 |
Krankh. des Blutes
u. d. blutbildenden Organe ... |
10,8 | 11,8 | 9 | 10 | 0,6% | 0,3% |
E00 bis E90 |
Endokrine, Ernährungs
u. Stoffwechselkrankh. |
120,2 | 132,1 | 45 | 69 | 2,9% | 2,3% |
F00 bis F99 |
Psychische u. Verhaltens-
störungen |
69,9 | 78,6 | 37 | 141 | 2,3% | 4,7% |
G00 bis G99 | Krankh. d. Nervensystems | 76,1 | 106,3 | 64 | 100 | 4,1% | 3,3% |
H00 bis H95 | Krankh. d. Sinnesorgane | 0,0 | 0,1 | 0 | 0 | 0,0% | 0,0% |
I00 bis I99 | Krankh. d. Kreislaufsystems | 1.532,4 | 1.941,8 | 220 | 563 | 14,0% | 18,8% |
J00 bis J99 | Krankh. d. Atmungssystems | 210,4 | 415,6 | 55 | 81 | 3,5% | 2,7% |
K00 bis K93 | Krankh. d. Verdauungssystems | 155,1 | 203,5 | 101 | 220 | 6,4% | 7,4% |
L00 bis L99 | Krankh. d. Haut u. d. Unterhaut | 4,9 | 4,0 | 2 | 1 | 0,1% | 0,0% |
M00 bis M99 |
Krankh. d. Muskel-Skelett-
Systems u. d. Bindegewebes |
11,0 | 9,7 | 6 | 6 | 0,4% | 0,2% |
N00 bis N99 | Krankh. d. Urogenitalsystems | 79,9 | 112,1 | 10 | 15 | 0,6% | 0,5% |
O00 bis O99 |
Schwangerschaft,
Geburt u. Wochenbett |
0,0 | 4 | 0,3% | |||
P00 bis P96 |
Bestimmte Zustände mit
Ursprung in der Perinatalperiode |
0,0 | 0,0 | 4 | 2 | 0,3% | 0,1% |
Q00 bis Q99 |
Angeborene Fehlbildungen,
Deformitäten ... |
1,1 | 1,5 | 36 | 38 | 2,3% | 1,3% |
R00 bis R99 |
Symptome u. abnorme klinische
u. Laborbefunde ... |
80,1 | 103,0 | 69 | 195 | 4,4% | 6,5% |
S00 bis T98/
V01 bis Y98 |
Verletzungen, Vergiftungen u.
bestimmte andere Folgen äußerer Ursachen |
71,1 | 122,4 | 236 | 744 | 15,0% | 24,9% |
V01 bis X59 | dar. Unfälle | 51,1 | 74,4 | 123 | 392 | 7,8% | 13,1% |
X60 bis X84 | dar. Suizid | 10,0 | 33,6 | 81 | 277 | 5,1% | 9,3% |
Betrachtet man die Sterblichkeit nur für die Altersgruppe unter 65 Jahren, sind die Gewichte der Todesursachen anders. So haben 2008 die Herz-Kreislauf-Krankheiten an den potentiell verlorenen Lebensjahren von 1 bis unter 65 Jahren (PYLL) bei den Frauen nur einen Anteil von 14%, bei den Männern 19% (Tabelle 4). Die Neubildungen haben bei den Frauen dagegen einen Anteil von 41%, bei den Männern 25%. Ein relativ großes Gewicht bei den verlorenen Lebensjahren haben auch Verletzungen und Vergiftungen (sogenannte nichtnatürliche Todesursachen) mit 15% bei den Frauen und 25% bei den Männern.
Auch beim zeitlichen Vergleich der standardisierten Sterblichkeit für ausgewählte Todesursachengruppen (Tabelle 5) ist ersichtlich, dass die Sterblichkeit an Krankheiten des Herz-Kreislaufsystems die Gesamtsterblichkeit und deren Trends dominiert. Die Sterblichkeit an dieser Todesursachengruppe hat sich in Deutschland zwischen 1998 und 2008 bei Frauen um 28% und bei Männern sogar um 34% verringert. Sie ist nach wie vor bei Frauen und (noch stärker) bei Männern in den neuen Bundesländern höher als in den alten.
Tabelle 5
Frauen | ||||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Deutschland | 1998 | 2008 | ||||||
ICD-10 | Todesursachen | 1998 | 2008 | ABL | NBL | ABL | NBL | |
A00 bis T98 | Alle Todesursachen insgesamt | 556,2 | 467,3 | 547,6 | 597,6 | 466,4 | 471,7 | |
B20 bis B24 | HIV/AIDS | 0,2 | 0,2 | 0,3 | 0,0 | 0,3 | 0,0 | |
C00 bis D48 | Neubildungen | 154,5 | 134,0 | 155,0 | 151,4 | 135,5 | 127,0 | |
C18 bis C21 | dar. Darmkrebs | 20,8 | 14,7 | 20,5 | 22,0 | 14,8 | 14,3 | |
C33 bis C34 | dar. Lungenkrebs | 14,9 | 19,2 | 15,7 | 10,9 | 20,5 | 13,4 | |
C50 | dar. Brustkrebs | 28,8 | 24,6 | 29,7 | 24,7 | 25,7 | 19,5 | |
C51 bis C58 |
dar. Krebs der weiblichen
Genitalorgane |
18,6 | 14,6 | 17,9 | 21,7 | 14,4 | 15,6 | |
E00 bis E90 |
Endokrine, Ernährungs- u.
Stoffwechselkrankh. |
17,3 | 15,9 | 16,2 | 22,3 | 15,2 | 19,5 | |
F00 bis H95 |
Psych. u. Verhaltensstörungen/
Krankh. d. Nervensystems u. d. Sinnesorgane |
16,1 | 21,6 | 17,0 | 11,3 | 22,5 | 17,3 | |
I00 bis I99 | Krankh. d. Kreislaufsystems | 258,1 | 186,4 | 247,2 | 311,7 | 180,5 | 214,0 | |
I20 bis I25 | dar. ischämische Herzkrankh. | 102,5 | 61,8 | 93,6 | 146,6 | 57,4 | 83,0 | |
I60 bis I69 | dar. zerebrovaskuläre Krankh. | 60,8 | 35,8 | 55,6 | 86,9 | 34,4 | 42,2 | |
J00 bis J99 | Krankh. d. Atmungssystems | 26,1 | 27,7 | 27,2 | 20,8 | 28,8 | 22,6 | |
|
Krankh. d. Verdauungssystems | 26,4 | 25,0 | 25,8 | 29,4 | 24,9 | 25,5 | |
K70 | dar. alkoholische Leberkrankh. | 6,0 | 5,0 | 5,1 | 10,1 | 4,6 | 6,9 | |
V01 bis Y98 | Verletzungen u. Vergiftungen | 20,4 | 16,4 | 19,1 | 26,7 | 16,2 | 17,9 | |
V01 bis X59 | dar. Unfälle | 11,7 | 9,6 | 10,6 | 17,4 | 9,4 | 10,8 | |
X60 bis X84 | dar. Suizid | 6,0 | 4,4 | 5,9 | 6,4 | 4,5 | 4,3 | |
Fortsetzung | ||||||||
Männer | ||||||||
Deutschland | 1998 | 2008 | ||||||
ICD-10 | Todesursachen | 1998 | 2008 | ABL | NBL | ABL | NBL | |
A00 bis T98 | Alle Todesursachen insgesamt | 926,9 | 720,5 | 904,9 | 1.039,0 | 706,4 | 793,1 | |
B20 bis B24 | HIV/AIDS | 1,1 | 0,7 | 1,3 | 0,2 | 0,8 | 0,3 | |
C00 bis D48 | Neubildungen | 255,9 | 210,9 | 253,8 | 265,5 | 207,6 | 227,1 | |
C18 bis C21 | dar. Darmkrebs | 31,4 | 23,9 | 31,1 | 33,2 | 23,5 | 26,0 | |
C33 bis C34 | dar. Lungenkrebs | 64,7 | 52,3 | 63,0 | 73,2 | 51,8 | 54,8 | |
C61 | dar. Prostatakrebs | 27,2 | 20,6 | 27,8 | 24,1 | 20,6 | 20,8 | |
E00 bis E90 |
Endokrine, Ernährungs- u.
Stoffwechselkrankh. |
19,4 | 19,8 | 18,6 | 23,6 | 19,1 | 23,7 | |
F00 bis H95 |
Psych. u. Verhaltensstörungen/
Krankh. d. Nervensystems u. d. Sinnesorgane |
31,9 | 33,3 | 32,7 | 27,4 | 33,8 | 30,5 | |
I00 bis I99 | Krankh. d. Kreislaufsystems | 401,4 | 263,6 | 385,7 | 487,1 | 254,1 | 314,1 | |
I20 bis I25 | dar. ischämische Herzkrankh. | 197,2 | 117,4 | 184,2 | 267,7 | 110,6 | 153,9 | |
I60 bis I69 | dar. zerebrovaskuläre Krankh. | 78,3 | 41,6 | 72,2 | 112,7 | 40,2 | 49,9 | |
J00 bis J99 | Krankh. d. Atmungssystems | 61,6 | 53,3 | 62,1 | 58,8 | 54,0 | 50,0 | |
|
Krankh. d. Verdauungssystems | 48,1 | 39,7 | 44,0 | 67,0 | 37,0 | 52,3 | |
K70 | dar. alkoholische Leberkrankh. | 16,6 | 12,8 | 12,2 | 37,0 | 10,7 | 23,2 | |
V01 bis Y98 | Verletzungen u. Vergiftungen | 52,7 | 40,7 | 48,6 | 72,1 | 39,0 | 49,0 | |
V01 bis X59 | dar. Unfälle | 27,4 | 21,2 | 24,5 | 41,4 | 20,3 | 25,7 | |
X60 bis X84 | dar. Suizid | 20,0 | 14,9 | 19,1 | 24,8 | 14,5 | 16,6 |
Die zweithäufigste Todesursachengruppe, die Sterblichkeit an Neubildungen, hat sich zwischen 1998 und 2008 bei Frauen um 13% und bei Männern um 18% verringert. Sie ist bei den Frauen auch 2008 in den alten Bundesländern etwas höher als in den neuen Bundesländern (unter anderem bei Brustkrebs und Lungenkrebs). Bei den Männern ist sie in den neuen Bundesländern etwas höher als in den alten.
Während bei den Männern die Lungenkrebssterblichkeit zwischen 1998 und 2008 sank, stieg sie bei Frauen an. Eine steigende Lungenkrebssterblichkeit (und -häufigkeit) ist auch in vielen anderen westlichen Ländern zu beobachten und hat höchstwahrscheinlich wesentlich mit der zunehmenden Verbreitung des Rauchens bei Frauen zu tun.
Angestiegen ist auch (bei den Frauen noch stärker als bei den Männern) die Sterblichkeit an psychischen und Verhaltensstörungen, was vor allem durch die Zunahme der Demenz als angegebener Todesursache bedingt ist.
Die prozentuale Verringerung der Sterblichkeit an ischämischen Herzkrankheiten von 1998 bis 2008 war am ausgeprägtesten bei den 60- bis 74-Jährigen.
Die erheblichen Ost-West-Unterschiede, die es 1998 bei mehreren Todesursachen gab (ischämische Herzkrankheiten und zerebrovaskuläre Krankheiten bei Männern und Frauen sowie Unfälle, Suizide und alkoholische Leberkrankheit vor allem bei Männern), haben sich bis 2008 verringert - die entsprechenden Sterblichkeiten sind in den neuen Bundesländern wesentlich stärker gesunken als in den alten Ländern.
Die heutige Bedeutung von Infektionen als Todesursache wird durch die Sterblichkeitsindikatoren für die ICD-10-Hauptgruppe A00-B99 (siehe Tabelle 4) nur unvollständig abgebildet. Zum einen gibt es eine Reihe von infektiösen Erkrankungen, wie z.B. Influenza (Grippe), Pneumonie (Lungenentzündung) und Harnwegsinfektionen, die als Todesursachen in anderen ICD-Obergruppen erscheinen. Zum anderen wird davon ausgegangen, dass Infektionen oft nicht als Haupttodesursache ausgewiesen werden. So kann z.B. die »Übersterblichkeit« in einer Saison infolge von Influenza nur geschätzt werden.
Vor 100 Jahren noch hatten in Deutschland Infektionskrankheiten ein sehr großes Gewicht als Todesursache, erinnert sei z.B. an die Tuberkulose. Weltweit gesehen haben Infektionen nach wie vor einen bedeutenden Anteil an den Todesursachen. Die WHO zeigt in ihrer Analyse zur »global burden of disease« [65] unter anderem die Bedeutung wichtiger Todesursachen in regionaler Gruppierung. In Ländern mit geringem Pro- Kopf-Einkommen haben Infektionen, vor allem auch bei der vorzeitigen Sterblichkeit, nach wie vor eine große Bedeutung.
6.3 Todesursachen im regionalen Vergleich
Differenziert nach den 16 Bundesländern zeigen sich neben den regionalen Unterschieden in den Gesamtsterblichkeiten auch deutliche Unterschiede bei den Anteilen der Todesursachengruppen an der jeweiligen Gesamtsterblichkeit (siehe Abbildungen 15a und 15b). Auch bei den zeitlichen Veränderungen der in der Todesursachenstatistik ausgewiesenen Sterblichkeit an wichtigen Todesursachen zeigen sich regionale Unterschiede zwischen den Bundesländern (siehe Tabelle 6).
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Tabelle 6
|
6.4 Zu ausgewählten Todesursachen
Herz-Kreislauf-Krankheiten
Die Todesursachengruppe der Herz-Kreislauf- Krankheiten prägt als größte Gruppe von Todesursachen die Sterblichkeit insgesamt. Regionale und zeitliche Unterschiede der Sterblichkeit betreffen immer und zum Teil auch vor allem die Herz-Kreislauf-Sterblichkeit. 2008 registrierte die Todesursachenstatistik in Deutschland 208.277 weibliche und 148.452 männliche Sterbefälle mit der Todesursache Herz-Kreislauf-Erkrankung (insgesamt 356.729 Gestorbene). Häufige Todesursachen aus dieser Gruppe sind die ischämischen (koronaren) Herzkrankheiten, zu denen der Herzinfarkt zählt und die zerebrovaskulären Krankheiten, zu denen der Schlaganfall zählt.
Wie auch schon angesprochen liegen die Sterberaten sowohl für die ischämischen Herzkrankheiten als auch für die zerebrovaskulären Krankheiten in den neuen Bundesländern erheblich über denen der alten Länder. Für das beobachtete Nordost-Südwest-Gefälle der Sterblichkeit an ischämischen Herzkrankheiten werden eine größere Verbreitung von Risikofaktoren wie Hypertonie und Adipositas in den neuen Bundesländern, aber auch noch bestehende Versorgungsunterschiede diskutiert [46, 66, 67].
Es ist jedoch auch festzustellen, dass es einige Auffälligkeiten in der Todesursachenstatistik für die Herz-Kreislauf-Krankheiten gibt, die nahelegen, dass methodische Aspekte bei den regionalen Unterschieden eine Rolle spielen.
So reicht der Anteil der Kreislaufmortalität an der altersstandardisierten Gesamtsterblichkeit in den einzelnen Bundesländern bei den Frauen von 35,1% bis 46,8%, bei den Männern von 32,1% bis 41,3%. Dies lässt neben regionalen Sterblichkeitsunterschieden auch methodisch bedingte regionale Unterschiede vermuten. Dafür spricht auch, dass die Höhe der Sterblichkeit, für die die Statistik Symptome oder eine unklare Todesursache (ICD-10: R00-R99) ausweist, regional verschieden ist (siehe Abbildungen 15a und 15b).
Es fällt auch auf, dass sich nicht nur die Höhe der (altersstandardisierten) Sterblichkeit in den Bundesländern unterscheidet, sondern auch die Todesursachenstruktur innerhalb der Herz- Kreislauf-Sterblichkeit. Das sei demonstriert an der Sterblichkeit von über 65-Jährigen (siehe Tabelle 7). Für die alten Bundesländer ist der Anteil der ischämischen Herzkrankheiten und der zerebrovaskulären Krankheiten niedriger als für die neuen Länder, dafür ist der Anteil der »sonstigen Formen der Herzkrankheit« (darunter Herzinsuffizienz) in den alten Ländern erheblich höher. Ein Indiz für vermutlich methodische Unterschiede ist auch, dass der Anteil der Sterblichkeit an ischämischen Herzkrankheiten in den Bundesländern sehr variiert: bei den über 65-jährigen Frauen von 24,9% bis 45,5% der Kreislaufsterblichkeit, bei den Männern entsprechend von 34,6% bis 53,6%.
Tabelle 7
über 65-jährige Frauen | |||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|
ICD-10 | DEU | ABL | NBL |
Minimum Maximum
der 16 Bundesländer |
|||
I00 bis I99 |
Krankheiten des Kreislaufsystems
(Gestorbene pro 100.000 der Bevölkerung) |
1.645,6 | 1.593,4 | 1.896,5 | |||
Sterblichkeitsanteile von: | |||||||
I10 bis I15 | Hypertonie | 9,5% | 9,2% | 10,8% | 6,7% | 19,0% | |
I20 bis I25 | ischämische Herzkrankheit | 35,5% | 34,0% | 41,7% | 24,9% | 45,5% | |
I26 bis I28 |
pulmonale Herzkrankheit u.
Krankheiten d. Lungenkreislaufes |
2,6% | 2,6% | 2,4% | 1,5% | 3,8% | |
I30 bis I52 | sonstige Formen d. Herzkrankheit | 25,9% | 27,8% | 18,2% | 15,6% | 33,5% | |
I60 bis I69 | zerebrovaskuläre Krankheiten | 19,1% | 18,6% | 21,4% | 11,8% | 22,5% | |
I70 bis I79 |
Krankheiten der Arterien, Arteriolen
u. d. Lymphknoten |
5,7% | 6,1% | 4,3% | 3,3% | 15,6% | |
I20 bis I25 u.
I60 bis I69 |
ischämische Herzkrankheit u.
zerebrovaskuläre Krankheiten zus. |
54,6% | 52,5% | 63,0% | 36,8% | 65,2% | |
über 65-jährige Männer | |||||||
ICD-10 | DEU | ABL | NBL |
Minimum Maximum
der 16 Bundesländer |
|||
I00 bis I99 |
Krankheiten des Kreislaufsystems
(Gestorbene pro 100.000 der Bevölkerung) |
2.130,4 | 2.062,9 | 2.570,7 | |||
Sterblichkeitsanteile von: | |||||||
I10 bis I15 | Hypertonie | 6,2% | 5,9% | 7,4% | 3,7% | 13,9% | |
I20 bis I25 | ischämische Herzkrankheit | 45,2% | 44,1% | 49,9% | 34,6% | 53,6% | |
I26 bis I28 |
pulmonale Herzkrankheit u.
Krankheiten d. Lungenkreislaufes |
2,3% | 2,3% | 2,2% | 1,3% | 3,7% | |
I30 bis I52 | sonstige Formen d. Herzkrankheit | 22,3% | 23,6% | 16,3% | 13,7% | 28,1% | |
I60 bis I69 | zerebrovaskuläre Krankheiten | 16,8% | 16,4% | 18,5% | 10,3% | 19,7% | |
I70 bis I79 |
Krankheiten der Arterien, Arteriolen
u. d. Lymphknoten |
6,2% | 6,5% | 4,7% | 4,0% | 15,1% | |
I20 bis I25 u.
I60 bis I69 |
ischämische Herzkrankheit u.
zerebrovaskuläre Krankheiten zus. |
61,9% | 60,5% | 68,4% | 44,9% | 71,4% |
In der zeitlichen Entwicklung ist die Reduktion der Sterblichkeit an ischämischen und zerebrovaskulären Krankheiten dominierend (siehe auch Tabelle 5). Aber es sei auch darauf hingewiesen, dass für einige Herz-Kreislauf-Todesursachen die Zahl der dazu registrierten Sterbefälle gestiegen ist (z.B. Hypertonie oder Vorhofflattern und Vorhofflimmern). Inwieweit hier Morbiditätsveränderungen oder auch diagnostische oder methodische Einflüsse eine Rolle spielen, ist schwer zu sagen.
Dass Unterschiede in der Kodierpraxis zu scheinbaren regionalen Unterschieden führen oder regionale Unterschiede teilweise verschleiern können, legt eine Analyse zur Kodierung ischämischer Herzkrankheiten als Todesursache nahe [68. Auch eine Analyse der Fallhäufigkeiten von Herzinsuffizienz (ICD-10: I50) in der Krankenhausdiagnosestatistik und in der Todesursachenstatistik im Vergleich der Bundesländer kommt unter anderem zu dem Schluss, dass die erheblichen regionalen Unterschiede vermutlich auch methodisch verursacht sind [69].
Auch im internationalen Vergleich gibt es Unterschiede in der Struktur der Kreislaufsterblichkeit, die methodische Unterschiede vermuten lassen. Das ist unter anderem deshalb relevant, weil als wichtige Vergleichsindikatoren oft die Sterblichkeiten an ischämischen Herzkrankheiten und zerebrovaskulären Krankheiten herangezogen werden. So lag z.B. 2004 deren Anteil zusammen genommen an der gesamten Kreislaufsterblichkeit von über 65-Jährigen in Deutschland bei 57% (Frauen) bzw. 64% (Männer), in Frankreich jedoch bei 48% bzw. 52% und in Schweden sogar bei 68% bzw. 72%.
Das macht auch deutlich, dass Interpretationen durch methodische Unwägbarkeiten erschwert sind, die methodischen Unterschiede nicht immer transparent sind und regionale Unterschiede sehr vorsichtig interpretiert werden sollten.
Neubildungen - Krebs
Für 2008 weist die Todesursachenstatistik für Frauen 99.824 Sterbefälle an bösartigen Neubildungen aus, für Männer sind es 116.186. Dabei waren bei den Frauen Todesfälle an Brustkrebs, Darmkrebs, Lungenkrebs und Krebs der weiblichen Genitalorgane am häufigsten, bei den Männern Lungenkrebs, Darmkrebs und Prostatakrebs. Im Vergleich zu 1998 ist im Jahr 2008 die Anzahl der Krebssterbefälle bei den Männern um 6,8% höher, bei den Frauen ist sie um 3,9% niedriger.
Die nachfolgende Übersicht (Tabelle 8) zeigt die Zahl der Sterbefälle 2008 nach Krebslokalisationen bzw. -formen. Daraus ist unter anderem zu ersehen, dass die Geschlechterproportion der Sterbefallzahlen sehr variiert.
Tabelle 8
Krebslokalisation/-form (ICD-10) | Frauen | Männer |
---|---|---|
Lunge (C33 bis C34) | 12.841 | 29.505 |
Darm (C18 bis C21) | 12.936 | 13.726 |
Brust (C50) | 17.209 | 136 |
Prostata (C61) | - | 12.134 |
weibliche Genitalorgane (C51 bis C58) | 10.716 | - |
Bauchspeicheldrüse (C25) | 7.508 | 7.327 |
Magen (C16) | 4.581 | 5.929 |
Leukämie (C91 bis C95) | 3.400 | 3.908 |
Leber (C22) | 2.539 | 4.523 |
Non-Hodkin-Lymphom (C82 bis C85) | 2.658 | 2.926 |
Harnblase (C67) | 1.921 | 3.611 |
Niere (C64) | 2.041 | 3.060 |
Lippe, Mundhöhle, Pharynx (C00 bis C14) | 1.170 | 3.776 |
Speiseröhre (C15) | 1.135 | 3.655 |
Gallenblase u. -wege (C23 bis C24) | 2.092 | 1.153 |
Haut (C43 bis C44) | 1.387 | 1.681 |
Kehlkopf (C32) | 209 | 1.275 |
In den letzten Jahren stieg die Anzahl der Sterbefälle an Lungenkrebs, Pankreaskrebs, Leberkrebs, Speiseröhrenkrebs, Prostata- und Hautkrebs, während die Zahl der Sterbefälle an Magenkrebs, Darmkrebs, Brustkrebs und Krebs der weiblichen Genitalorgane gesunken ist.
Bei Neubildungen gibt es regionale Sterblichkeitsunterschiede nach Bundesländern (siehe auch Abbildungen 15a und 15b). Bei den Frauen reichte die Spannbreite der über 2006 bis 2008 gemittelten standardisierten Sterblichkeit an Neubildungen (Gestorbene pro 100.000 der Bevölkerung) von 122,1 (Sachsen) bis 154,4 (Saarland), bei den Männern von 189,0 (Baden-Württemberg) bis 255,1 (Saarland).
Die regionalen Sterblichkeitsunterschiede sind für die verschiedenen Krebsarten verschieden stark ausgeprägt und deren Muster sind für die Krebsarten unterschiedlich und zum Teil zusätzlich geschlechtsspezifisch. In den letzten Jahren hatten (im Mittel) zum Beispiel Hamburg, Bremen, Saarland, Berlin und Nordrhein-Westfalen eine eher hohe Lungenkrebssterblichkeit der Frauen, während sie in den neuen Bundesländern, Baden-Württemberg und Bayern niedrig war. Bei den Männern hatten die neuen Bundesländer bis auf Sachsen und Thüringen eine eher hohe Lungenkrebssterblichkeit, wie auch Saarland, Hamburg, Nordrhein-Westfalen und Bremen. Niedrige Raten hatten Bayern und Baden- Württemberg.
Die Brustkrebssterblichkeit der Frauen war und ist in den neuen Bundesländern durchweg niedriger als in den alten. Die Sterblichkeit an Krebs der Verdauungsorgane war bei Männern in den neuen Bundesländern größer als in den alten. Bei den Frauen gab es für diese Sterblichkeit dagegen keine so ausgeprägten Ost-West-Unterschiede wie bei den Männern.
Darstellungen zur Entwicklung der Sterblichkeiten an den einzelnen Krebsarten finden sich in [70].
Unfälle
Für 2008 weist die Todesursachenstatistik 19.089 Unfallsterbefälle aus - 10.582 Männer und 8.507 Frauen. Noch höher als bei der Gesamtsterblichkeit ist die Geschlechtsproportion der altersstandardisierten Unfallsterblichkeit. Die männliche Unfallsterblichkeit betrug 2008 das 2,2-fache der weiblichen, für die unter 65-Jährigen sogar das 3,2-fache.
Bei den unter 65-jährigen Frauen und Männern dominieren die Verkehrsunfälle die Unfallsterblichkeit, bei den über 65-Jährigen haben die häuslichen Unfälle den größten Anteil.
Zu Beginn der 1990er-Jahre gab es erhebliche Ost-West-Unterschiede. Seitdem ist die Unfallsterblichkeit stark gesunken, in den neuen Bundesländern stärker als in den alten Bundesländern, so dass eine deutliche Annäherung stattgefunden hat (siehe auch [5]).
Seit 1998 ist die Sterblichkeit durch Verkehrsunfälle stärker gesunken als die Unfallsterblichkeit insgesamt.
Die Unfallsterblichkeit weist starke regionale Unterschiede auf. Die 3-Jahres-Durchschnittswerte 2006 bis 2008 reichen bei den Männern von 11,7 (Bremen) bis 33,1 (Thüringen) Gestorbene pro 100.000 der Bevölkerung, bei den Frauen von 5,2 (Bremen) bis 14,5 (Thüringen). Auch der Anteil der Unfälle an der nichtnatürlichen Sterblichkeit ist laut Todesursachenstatistik regional verschieden. So reicht er z.B. bei den über 65-jährigen Männern von 50% in Schleswig-Holstein bis zu 72% in Nordrhein-Westfalen (Durchschnittswerte 2006 bis 2008).
Im internationalen Vergleich liegt die Unfallsterblichkeit in Deutschland deutlich unter dem EUR-A-Durchschnitt.
Suizide
Für 2008 weist die Todesursachenstatistik für Deutschland insgesamt 9.451 Suizide aus - 7.039 für Männer und 2.412 für Frauen. Das entspricht 14,9 Selbsttötungen pro 100.000 Männer und 4,4 Selbsttötungen pro 100.000 Frauen (siehe auch Tabelle 5). Die altersstandardisierte Suizidsterblichkeit ist seit 1998 bei Männern und Frauen um rund ein Viertel gesunken. Bei den Männern gab es 1998 noch deutliche Unterschiede zwischen alten und neuen Bundesländern, diese haben sich inzwischen erheblich verringert. Historisch gewachsene Muster der Suizidhäufigkeiten sind auch derzeit teilweise noch zu erkennen. Die höchsten Raten (Suizide pro 100.000 der Bevölkerung) hatten im Durchschnitt von 2006 bis 2008 bei den Männern Thüringen (18,9), Sachsen (18,8) und Bayern (18,4), bei den Frauen Bremen (6,3), Hamburg (6,1) und Bayern (5,6).
Die Suizidsterblichkeit nimmt mit dem Alter zu. Die Suizidraten bei über 65-Jährigen, die in den 1990er-Jahren (insbesondere bei den Männern) in Deutschland erheblich über dem EUR-A Durchschnitt lagen, sind stärker gesunken als diese Durchschnitte und lagen 2006 noch ungefähr 20% über dem EUR-A-Wert. Die Suizidsterblichkeit insgesamt lag 2006 in Deutschland bei den Frauen ungefähr im EUR-A-Durchschnitt, bei den Männern etwas darüber.
Bei den Männern erfolgte 2008 gut die Hälfte der Suizide durch Erhängen bzw. Ersticken, bei den Frauen ungefähr ein Drittel. Jeweils ungefähr ein Siebentel der männlichen Suizide erfolgte durch Vergiftung und durch Sturz in die Tiefe oder vor ein Fahrzeug. Letzteres erfolgte bei einem Fünftel der weiblichen Suizide, Vergiftungen hatten bei ihnen einen Anteil von knapp drei Zehnteln. Suizide durch Erschießen waren bei Frauen selten, bei Männern machten sie rund ein Zehntel der Fälle aus.
6.5 Todesursachen im internationalen Vergleich
Im internationalen Vergleich (siehe Abbildungen 16a und 16b) zeigt sich unter anderem, dass die Sterberaten für die Gesamtsterblichkeit oft nicht so verschieden sind, wie die Sterblichkeiten für Todesursachengruppen. Bei diesen strukturellen Unterschieden der Todesursachen spielen auch methodische Einflüsse eine Rolle (siehe auch Abschnitt 6.1).
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Die Abbildungen 16a und 16b zeigen die altersstandardisierten Sterberaten 2006 für wichtige Todesursachengruppen im internationalen Vergleich mit ausgewählten Ländern und dem Durchschnitt für von der WHO als sogenannte EUR-A-Länder bezeichneten europäischen Länder mit geringer Sterblichkeit [18]. Die Gesamtsterblichkeit in Deutschland liegt in der Nähe dieses EUR-A-Durchschnitts. Die Gesamtsterblichkeit der 27 Länder der Europaischen Union ist höher, Deutschland hatte 2006 eine niedrigere Gesamtsterblichkeit als dieser Durchschnitt. Der Sterblichkeitsabstand von Deutschland zu den östlichen Nachbarn Polen und Tschechien ist deutlich und bei den Männern erheblich größer als bei den Frauen.
Nach den WHO-Daten (siehe Abbildungen 16a und 16b) ist die Sterblichkeit an Herz-Kreislauf- Krankheiten in Deutschland (2006) höher als im EUR-A-Durchschnitt, die Krebssterblichkeit nahe dem EUR-A-Durchschnitt.
Der OECD Bericht » Health at a Glance 2009« [17] vergleicht für die Länder unter anderem Indikatoren zur Sterblichkeit mit den ausgewählten Todesursachen: ischämische Herzkrankheiten, Schlaganfall, Krebs, Straßenverkehrsunfälle und Suizid (Zahlen von 2006). Die (auf die OECD-Bevölkerung von 1980 altersstandardisierte) Sterblichkeit an ischämischen Herzkrankheiten liegt demnach in Deutschland für Frauen und Männer ungefähr im OECD-Durchschnitt. Es wird zudem festgestellt, dass die regionalen Muster der Sterblichkeit an ischämischen Herzkrankheiten (z.B. niedrige Raten in Südeuropa) auf zugrunde liegende Risikofaktoren, wie z.B. Ernährung hinweisen. In Anbetracht des langfristigen Rückgangs dieser Sterblichkeit in nahezu allen OECD-Ländern wird auf eine Vielzahl von Faktoren hingewiesen, darunter der sinkende Tabakkonsum und erhebliche Verbesserungen in der medizinischen Behandlung.
Auch die Schlaganfall-Sterblichkeit ist langfristig in fast allen OECD-Ländern gesunken und auch hier spielte die Verbesserung der medizinischen Behandlung eine Rolle, was die Überlebensraten nach einem Schlaganfall erhöhte. Die Schlaganfall-Sterblichkeit für Frauen und Männer lag 2006 für Deutschland deutlich unter dem OECD-Durchschnitt.
Die Krebssterblichkeit insgesamt lag 2006 in Deutschland für Frauen und Männer etwas unter dem OECD-Durchschnitt. Das gilt auch fur die Lungenkrebs-Sterblichkeit. Die Brustkrebs-Sterblichkeit lag über und die Prostatakrebs-Sterblichkeit unter dem OECD-Durchschnitt. Der langfristige Rückgang der Krebssterblichkeit war bescheidener als der Rückgang der Sterblichkeit an Herz-Kreislauf-Krankheiten. In einigen Ländern ist die Krebssterblichkeit seit 1980 sogar angestiegen.
Die Sterblichkeit durch Straßenverkehrsunfälle bleibt ein wichtiges Public Health-Anliegen. Diese Sterblichkeit lag 2006 in Deutschland im unteren OECD-Drittel. Deutschland wird als eines der Länder genannt, in dem seit 1970 die stärkste Verringerung zu verzeichnen war.
In den OECD-Ländern war und ist die Suizidsterblichkeit bei Männern ungefähr drei- bis viermal größer als bei Frauen. Auch hier gehört Deutschland zu den Ländern, die eine starke Verringerung aufweisen können. 2006 lagen die Raten für Deutschland etwas unter dem OECD-Durchschnitt.
Die WHO veröffentlicht über die Datenbank HFA-MDB umfangreiche Daten zu Todesursachen [16]. EUROSTAT bietet in Form von ECHI-Indikatoren (European Community Health Indicators) für 65 ausgewählte Todesursachen Tabellen und grafische Darstellungen zu altersstandardisierten Sterberaten im internationalen Vergleich an [71]. Aufgrund etwas unterschiedlicher Berechnungsmethoden stimmen die WHO-Zahlen und die ECHI-Zahlen nicht ganz überein.
6.6 Vermeidbare Sterblichkeit
Als vermeidbar werden vielfach Sterbefälle mit ausgewählten Todesursachen bezeichnet, von denen angenommen wird, dass sie (in einem bestimmten Altersfenster) bei angemessener Behandlung und Vorsorge im Prinzip hätten verhindert werden können. Es gibt eine Reihe konkurrierender Ansätze bei der Definition der vermeidbaren Sterblichkeit. Einen internationalen Konsens über die Definition gibt es bisher nicht. Die unterschiedlichen Listen der einbezogenen Todesursachen und Altersgruppen beruhen auf unterschiedlichen Perspektiven für »Vermeidbarkeit«.
In der Gesundheitsberichterstattung des Bundes wird eine Definition verwendet, die sich im Wesentlichen nach einem Konzept des Sachverständigenrates für die Konzertierte Aktion im Gesundheitswesen richtet (siehe Tabelle 9). Nach dieser Definition waren 2007 in Deutschland rund 1% aller Sterbefälle als vermeidbar zuzuordnen, bezogen auf die Gestorbenen unter 65 Jahren waren es jedoch 9% der Sterbefälle bei den Frauen und 6% bei den Männern.
Tabelle 9
Todesursache | ICD-9 | ICD-10 | Alter | |
---|---|---|---|---|
alle Krankheiten | - | - | unter 1 Jahr | |
Bestimmte infektiöse und parasitäre Krankheiten | ||||
Tuberkulose
Folgezustände der Tuberkulose |
010 bis 018
137 |
A15 bis A19
B90 |
5 bis 64 Jahre
5 bis 64 Jahre |
|
Neubildungen | ||||
bösartige Neubildungen d. Gebärmutterhalses (Cervix uteri)
Hodgkin-Krankheit (Lymphogranulomatose) |
180
201 |
C53
C81 |
5 bis 64 Jahre
5 bis 34 Jahre |
|
Krankheiten des Kreislaufsystems | ||||
chronische rheumatische Herzkrankheiten
Bluthochdruck (Hypertonie) zerebrovaskuläre Krankheiten |
393 bis 398
401 bis 405 430 bis 438 |
I05 bis I09
I10 bis I15 I60 bis I69 |
5 bis 44 Jahre
5 bis 64 Jahre 5 bis 64 Jahre |
|
Krankheiten des Verdauungssystems | ||||
Krankheiten der Appendix
Gallensteine, Gallenblasen- u. Gallengangentzündung |
540 bis 543
574 bis 576 |
K35 bis K38
K80 bis K83 |
5 bis 64 Jahre
5 bis 64 Jahre |
|
Todesursachen im Zusammenhang mit Schwangerschaft,
Geburt und Wochenbett |
630 bis 676 | O00 bis O99 | 15 bis 49 Jahre |
Ein auch für internationale Vergleiche genutzter Ansatz von Nolte und McKee verwendet eine Definition der vermeidbaren Sterblichkeit, die wesentlich mehr Todesursachen umfasst und eine höhere Altersgrenze verwendet. Das führt zu einem erheblich höheren Anteil der sogenannten » avoidable mortality« an der Gesamtsterblichkeit [72, 73].
Nach der Definition aus Tabelle 9 wurden für 2006 bis 2008 in Deutschland durchschnittlich insgesamt bei den Frauen 9,9 und bei den Männern 13,3 vermeidbare Sterbefälle pro 100.000 der Bevölkerung ausgewiesen. Tabelle 10 zeigt die gemittelten Sterbeziffern für 2006 bis 2008 im Bundesländervergleich. Seit Anfang der 1990er- Jahre hat sich diese vermeidbare Sterblichkeit erheblich reduziert. Die relative Verringerung von 1991 bis 1993 bis 2006 bis 2008 war mit 45% (Frauen) bzw. 48% (Männer) größer als die Verringerung der allgemeinen Sterblichkeit. In den neuen Bundesländern lag die vermeidbare Sterblichkeit 1991 bis 1993 im Durchschnitt ungefähr ein Drittel über der in den alten Bundesländern. Sie reduzierte sich dort aber stärker als in den alten Ländern (siehe Tabelle 10), so dass auch diesbezüglich eine Annäherung zwischen Ost und West erfolgte.
Tabelle 10
Vermeidbare Sterbefälle
pro 100.000 der Bevölkerung 2006 bis 2008 |
Veränderung von
1991 bis 1993 bis 2006 bis 2008 |
|||||
---|---|---|---|---|---|---|
weiblich | männlich | weiblich | männlich | |||
Deutschland insgesamt | 9,9 | 13,3 | -45% | -48% | ||
|
9,8 | 12,9 | -42% | -47% | ||
Neue Länder ohne Berlin-Ost | 10,7 | 15,5 | -53% | -50% | ||
Schleswig-Holstein | 9,7 | 11,4 | -40% | -47% | ||
Hamburg | 10,3 | 13,5 | -40% | -40% | ||
Niedersachsen | 9,8 | 13,8 | -41% | -38% | ||
Bremen | 12,3 | 20,0 | -27% | -5% | ||
Nordrhein-Westfalen | 10,8 | 13,9 | -42% | -48% | ||
Hessen | 9,2 | 11,0 | -39% | -52% | ||
Rheinland-Pfalz | 11,0 | 13,0 | -37% | -50% | ||
Baden-Württemberg | 7,8 | 10,5 | -46% | -53% | ||
Bayern | 9,2 | 12,1 | -43% | -49% | ||
Saarland | 11,0 | 16,1 | -46% | -46% | ||
Berlin | 11,9 | 17,0 | -39% | -37% | ||
Brandenburg | 10,5 | 13,9 | -53% | -55% | ||
Mecklenburg-Vorpommern | 10,8 | 16,3 | -54% | -48% | ||
Sachsen | 9,8 | 14,2 | -55% | -53% | ||
Sachsen-Anhalt | 11,7 | 18,9 | -53% | -44% | ||
Thüringen | 11,5 | 15,8 | -49% | -48% | ||
|
überdurchschnittliche Verringerung | |||||
höher als Deutschland insgesamt |
|
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49 | Gärtner K (1996) Die Entwicklung der Säuglingssterblichkeit in Deutschland und im internationalen Vergleich. Zeitschrift für Bevölkerungswissenschaft 21 (4): 441 bis 458 |
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EURO-PERISTAT Project, with SCPE, EUROCAT,
EURONEOSTAT. European Perinatal
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Report (2008). Data from 2004
http://www.europeristat.com/bm.doc/european-perinatal-health-report.pdf (Stand: 4.3.2011) |
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Deutsches Institut für Medizinische Dokumentation
und Information, Statistisches Bundesamt
(2005) Todesursachen in der Todesbescheinigung.
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health and risk assessment. (2010) ECHI Indicators
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Weiterführende Informationen
Informationssystem der Gesundheitsberichterstattung
des Bundes
http://www.gbe-bund.de
Europäische Kommission, EUROSTAT (2009)
Health statistics - Atlas of mortality in the European Union. Luxembourg
http://epp.eurostat.ec.europa.eu/portal/page/portal/product_details/publication?p_product_code=KS-30-08-357
(Stand: 4.3.2011)
Schelhase T, Weber S (2007) Die Todesursachenstatistik in Deutschland. Probleme und Perspektiven. Bundesgesundheitsbl - Gesundheitsforsch - Gesundheitsschutz 50: 969 bis 976
Madea B, Dettmeyer R (2003) Ärztliche Leichenschau
und Todesbescheinigung. Kompetente
Durchführung trotz unterschiedlicher Gesetzgebung
der Länder. Deutsches Ärzteblatt 48: A3.161 bis A3.179
http://www.aerzteblatt.de/v4/archiv/pdf.asp?id=39.572
(Stand: 4.3.2011)
OECD (2009) Health at a Glance 2009
http://www.oecd.org/document/14/0,3343,en_2.649_34.631_16.502.667_1_1_1_1,00.html
(Stand: 4.3.2011)
WHO Regional office for Europe (2010) Der Europäische
Gesundheitsbericht 2009. Gesundheit
und
Gesundheitssysteme. Kopenhagen
http://www.euro.who.int/de/what-we-publish/abstracts/european-health-report-2009-the.-health-and-health-systems
(Stand: 4.3.2011)
8 Glossar
allgemeine Sterblichkeit | bezieht sich im Unterschied zur todesursachenspezifischen Sterblichkeit auf alle Sterbefälle ohne Auswahl von Todesursachen | ||||||||||||||||||||||||||||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
altersspezifische Sterblichkeit | Sterblichkeit, die nach Altersgruppen differenziert ausgewiesen ist | ||||||||||||||||||||||||||||||||
Altersstandardisierung | Rechenverfahren, bei dem altersspezifische Sterberaten auf eine fiktive Vergleichsbevölkerung mit definierter Altersstruktur bezogen werden, um vergleichbare Sterblichkeitskennziffern zu bestimmen. Hierfür wird vielfach die sogenannte alte Europabevölkerung verwendet. Diese Form wird auch direkte Altersstandardisierung genannt. Daneben gibt es die Form der sogenannten indirekten Altersstandardisierung (in diesem Bericht nicht verwendet). | ||||||||||||||||||||||||||||||||
altersstandardisierte Sterblichkeit (engl. Standardized Death Rate - SDR) | Kennziffer, bei der die altersspezifischen Sterberaten auf eine fiktive (Modell)bevölkerung bezogen werden und daraus die »Sterbefälle pro 100.000 der Bevölkerung« berechnet werden. Diese Kennziffer ist zeitlich und räumlich gut vergleichbar und wird für Analysen der Sterblichkeit und ihrer Entwicklung vielfach verwendet. | ||||||||||||||||||||||||||||||||
alte Europabevölkerung |
fiktive Bevölkerung, die für die Altersstandardisierung der Sterblichkeit verwendet wird. Sie hat
folgende Struktur:
|
||||||||||||||||||||||||||||||||
äußere Todesursachen,
nichtnatürliche Todesursachen |
Todesursachen bei Sterbefällen, die durch eine äußere Ursache hervorgerufen wurden, d.h. vor allem durch Verletzungen oder Vergiftungen. Diese werden in der ICD-10 in Kapitel XIX (S00 bis T98) systematisiert. Die äußeren Ursachen selbst (z.B. Unfall oder Gewalt) werden in der ICD-10 in Kapitel XX (V01 bis Y98) systematisiert. | ||||||||||||||||||||||||||||||||
EUR-A-Länder | Nach der regionalen Systematik der WHO in Europa gehören im Zusammenhang mit internationalen Vergleichen von Mortalitätsindikatoren zu den EUR-A-Ländern 27 Länder mit sehr niedriger Säuglings- und Erwachsenensterblichkeit (Andorra, Österreich, Belgien, Kroatien, Zypern, Tschechien, Dänemark, Finnland, Frankreich, Deutschland, Griechenland, Island, Irland, Israel, Italien, Luxemburg, Malta, Monaco, Niederlande, Norwegen, Portugal, San Marino, Slovenien, Spanien, Schweden, Schweiz, Großbritannien); siehe auch [18]. | ||||||||||||||||||||||||||||||||
EUROSTAT | Statistisches Amt der Europäischen Union mit Sitz in Luxemburg, dieses stellt Statistiken für die Länder der EU zusammen, die von den statistischen Ämtern der Mitgliedsstaaten erhoben und zur Verfügung gestellt werden. Für Deutschland tut dies das Statistische Bundesamt. | ||||||||||||||||||||||||||||||||
EU 15, EU 27
EU - Europäische Union |
15 Mitgliedsländer der EU bis 2004:
Belgien, Dänemark, Deutschland, Finnland, Frankreich, Griechenland, Irland, Italien, Luxemburg, Niederlande, Österreich, Portugal, Schweden, Spanien, Vereinigtes Königreich 27 Mitgliedsländer der EU seit 2007: Die 15 oben genannten Länder und Bulgarien, Estland, Lettland, Litauen, Malta, Polen, Rumänien, Slowakei, Slowenien, Tschechien, Ungarn, Zypern |
||||||||||||||||||||||||||||||||
Frühsterblichkeit/
frühe Neonatalsterblichkeit |
Kennziffer für einen speziellen Anteil der Säuglingssterblichkeit, berechnet als Anzahl der im Alter von unter 7 Tagen gestorbenen Säuglinge pro 1.000 Lebendgeborene. | ||||||||||||||||||||||||||||||||
ICD-10, ICD-9
International Classification of Diseases |
Durch die WHO abgestimmte Internationale statistische Klassifikation der Krankheiten und verwandter Gesundheitsprobleme, welche unter anderem für die Kodierung und Klassifizierung von Todesursachen genutzt wird. Die ICD-10 unterteilt in 21 Hauptgruppen, sogenannte Kapitel (Kapitel 21 nicht für Todesursachen). In Deutschland wird die Todesursachenstatistik seit 1998 gemäß der 10. Revision der ICD ausgewiesen, davor galt bis 1997 die 9. Revision. | ||||||||||||||||||||||||||||||||
Lebenserwartung,
Lebenserwartung bei Geburt bzw. mittlere Lebenserwartung fernere Lebenserwartung |
Die mittlere Lebenserwartung oder Lebenserwartung bei Geburt ist die Anzahl der Jahre, die ein
neugeborenes Kind unter Annahme der gegenwärtigen Sterblichkeitsverhältnisse im Durchschnitt
leben würde. Die fernere Lebenserwartung entspricht der Anzahl der in einem bestimmten Alter
(z.B. mit 40, 60, oder 80 Jahren) unter Annahme der gegenwärtigen Sterblichkeitsverhältnisse
durchschnittlich noch zu erwartenden Lebensjahre.
Die Werte für die mittlere und die fernere Lebenserwartung ergeben sich aus Sterbetafeln für die entsprechenden Bezugszeiträume. |
||||||||||||||||||||||||||||||||
Mortalität | Sterblichkeit | ||||||||||||||||||||||||||||||||
Nachsterblichkeit/
postneonatale Sterblichkeit |
Kennziffer für einen speziellen Anteil der Säuglingssterblichkeit, berechnet als Anzahl der im Alter von 28 Tagen bis unter 1 Jahr gestorbenen Säuglinge pro 1.000 Lebendgeborene | ||||||||||||||||||||||||||||||||
natürliche Todesursachen | Todesursachen bei Sterbefällen, nicht durch eine äußere Ursache sondern durch Krankheiten hervorgerufen wurden, also eine »natürliche« Ursache haben. Diese werden in der ICD-10 in den Kapiteln I bis XVIII (A00 bis R99) systematisiert. | ||||||||||||||||||||||||||||||||
Obduktion, Sektion, Autopsie | Eine Obduktion ist (im Unterschied zur äußeren Leichenschau) eine innere Leichenschau bzw. Leichenöffnung vor allem zur Feststellung der Todesursache. Synonyme Bezeichnungen sind Autopsie und Sektion. | ||||||||||||||||||||||||||||||||
OECD (Organisation for Economic
Co-operation and Development) |
Der OECD-Bericht »Health at a Glance 2009« bezieht sich auf 30 Länder: Australien, Neuseeland, Belgien, Niederlande, Dänemark, Norwegen, Deutschland, Österreich, Finnland, Polen, Frankreich, Portugal, Griechenland, Schweden, Irland, Schweiz, Island, Slowakische Republik, Italien, Spanien, Japan, Tschechische Republik, Kanada, Türkei, Korea, Ungarn, Luxemburg, Vereinigtes Königreich, Mexiko, Vereinigte Staaten USA. | ||||||||||||||||||||||||||||||||
rohe Sterblichkeit | Gesamtzahl der Gestorbenen in einem Zeitraum dividiert durch die mittlere Bevölkerung, angegeben als »Gestorbene pro 100.000 der Bevölkerung«. Diese Kennziffer wird eher selten verwendet, weil sie ohne Altersstandardisierung kaum vergleichbar ist. | ||||||||||||||||||||||||||||||||
Säuglingssterblichkeit | als Kennziffer wird die Anzahl der im ersten Lebensjahr gestorbenen Säuglinge pro 1.000 Lebendgeborene angegeben. | ||||||||||||||||||||||||||||||||
Spätsterblichkeit/
späte Neonatalsterblichkeit |
Kennziffer für einen speziellen Anteil der Säuglingssterblichkeit, berechnet als Anzahl der im Alter von 7 bis unter 28 Tagen gestorbenen Säuglinge pro 1.000 Lebendgeborene. | ||||||||||||||||||||||||||||||||
Sterbetafel | komplexes Maßzahlensystem der Sterblichkeit; sie beschreibt alters- und geschlechtsspezifisch die Sterbeverhältnisse einer Bevölkerung (in einem bestimmten Zeitraum). Daraus abgeleitet werden die Werte für die mittlere und die altersspezifische fernere Lebenserwartung. | ||||||||||||||||||||||||||||||||
verlorene Lebensjahre, PYLL
(Potential Years of Life Lost) |
Kennziffer für die Sterblichkeit unter (wahlweise) 65 oder 70 Jahren. Zur Berechnung werden für die in einem Zeitraum gestorbenen 1- bis 64-Jährigen (bzw. 1- bis 69-Jährigen) die Anzahl der Jahre zwischen dem Sterbealter und dem 65. (bzw. dem 70.) Lebensjahr addiert und pro 100.000 der Bevölkerung dargestellt. Im Allgemeinen wird dabei noch auf eine Bezugsbevölkerung altersstandardisiert. Die Kennziffer entspricht PYLL (Potential Years of Life Lost) und wird häufig auch für internationale Vergleiche verwendet. Siehe auch »vorzeitige Sterblichkeit«. | ||||||||||||||||||||||||||||||||
vermeidbare Sterblichkeit | Indikator für Sterblichkeit, die bei angemessener Behandlung und Vorsorge im Prinzip hätten verhindert werden können. Als Kennziffer wird die Anzahl von vermeidbaren Sterbefällen pro 100.000 der Bevölkerung ausgewiesen. Für die Kriterien, welche Sterbefälle als vermeidbar anzusehen sind, gibt es unterschiedliche Konzepte, die sich in der Auswahl der einzubeziehenden Todesursachen und Altersgruppen unterscheiden. | ||||||||||||||||||||||||||||||||
vorzeitige Sterblichkeit | bezeichnet die Sterblichkeit im Alter bis unter 65 Jahren. Die unter Einjährigen werden dabei wahlweise ein- oder ausgeschlossen. Manchmal wird als Altersgrenze auch 70 Jahre verwendet. Als Kennziffer wird die vorzeitige Sterblichkeit im Allgemeinen altersstandardisiert in der Form »Anzahl Gestorbene pro 100.000 der entsprechenden Bevölkerung angegeben«. Eine weitere Kennziffer dafür sind die »verlorenen Lebensjahre«. | ||||||||||||||||||||||||||||||||
WHO
(World Health Organization) |
World Health Organization, Weltgesundheitsorganisation | ||||||||||||||||||||||||||||||||
Tabellen mit Werten aus den Abbildungen 1 bis 16b
Gestorbene | Lebendgeborene | Wanderungssaldo | Bevölkerungssaldo | |
---|---|---|---|---|
1991 | 911.245 | 830.019 | 602.523 | 521.297 |
1992 | 885.443 | 809.114 | 782.071 | 705.742 |
1993 | 897.270 | 798.447 | 462.096 | 363.273 |
1994 | 884.661 | 769.603 | 314.998 | 199.940 |
1995 | 884.588 | 765.221 | 397.935 | 278.568 |
1996 | 882.843 | 796.013 | 282.197 | 195.367 |
1997 | 860.389 | 812.173 | 93.664 | 45.448 |
1998 | 852.382 | 785.034 | 47.098 | -20.250 |
1999 | 846.330 | 770.744 | 201.975 | 126.389 |
2000 | 838.797 | 766.999 | 167.120 | 95.322 |
2001 | 828.541 | 734.475 | 272.723 | 178.657 |
2002 | 841.686 | 719.250 | 219.288 | 96.852 |
2003 | 853.946 | 706.721 | 142.645 | -4.580 |
2004 | 818.271 | 705.622 | 82.543 | -30.106 |
2005 | 830.227 | 685.795 | 78.953 | -65.479 |
2006 | 821.627 | 672.724 | 22.791 | -126.112 |
2007 | 827.155 | 684.862 | 43.912 | -98.381 |
2008 | 844.439 | 682.514 | -55.743 | -217.668 |
weiblich | männlich | |
---|---|---|
0 bis 14 Jahre | 1.604 | 2.080 |
15 bis 44 Jahre | 7.133 | 14.877 |
45 bis 64 Jahre | 38.796 | 73.607 |
65 bis 79 Jahre | 114.243 | 169.989 |
80 Jahre und älter | 285.012 | 137.098 |
Frauen | Männer | |||
---|---|---|---|---|
1991 bis 1993 | 2006 bis 2008 | 1991 bis 1993 | 2006 bis 2008 | |
<1 | 537,7 | 334,1 | 686,9 | 412,7 |
1 bis 4 | 31,7 | 17,7 | 40,1 | 20,5 |
5 bis 9 | 15,5 | 7,2 | 20,3 | 10,5 |
10 bis 14 | 14,7 | 9,2 | 20,2 | 11,1 |
15 bis 19 | 32,8 | 18,4 | 77,6 | 41,2 |
20 bis 24 | 35,8 | 22,2 | 109,0 | 59,2 |
25 bis 29 | 42,7 | 25,4 | 111,9 | 61,6 |
30 bis 34 | 62,6 | 34,1 | 145,1 | 73,5 |
35 bis 39 | 96,3 | 56,2 | 206,4 | 104,0 |
40 bis 44 | 153,0 | 96,4 | 296,0 | 179,0 |
45 bis 49 | 238,9 | 175,0 | 462,2 | 322,0 |
50 bis 54 | 346,5 | 278,9 | 730,8 | 538,5 |
55 bis 59 | 532,1 | 418,7 | 1.174,2 | 818,3 |
60 bis 64 | 879,1 | 629,5 | 1.943,9 | 1.255,2 |
65 bis 69 | 1.432,6 | 916,2 | 2.895,7 | 1.872,8 |
70 bis 74 | 2.428,0 | 1.575,4 | 4.552,7 | 3.003,7 |
75 bis 79 | 4.591,4 | 3.030,9 | 7.696,7 | 5.156,4 |
80 bis 84 | 8.185,2 | 5.919,5 | 12.162,3 | 8.488,0 |
85 bis 89 | 14.381,0 | 11.069,6 | 18.964,3 | 14.021,7 |
90 Jahre und älter | 25.412,6 | 23.450,3 | 28.942,4 | 20.739,2 |
3-Jahresdurchschnitt von | weiblich | männlich | |
---|---|---|---|
65 Jahre u. älter | 1991/93 | 124% | 120% |
2006/08 | 105% | 110% | |
45 bis 64 Jahre | 1991/93 | 124% | 137% |
2006/08 | 92% | 120% | |
15 bis 44 Jahre | 1991/93 | 127% | 162% |
2006/08 | 113% | 132% | |
0 bis 14 Jahre | 1991/93 | 108% | 107% |
2006/08 | 88% | 82% |
weiblich | männlich | weiblich | männlich | weiblich | männlich | |
---|---|---|---|---|---|---|
DEU | ABL (bis 1990 BRD) | NBL (bis 1990 DDR) | ||||
1986 | 719,7 | 1.183,2 | 674,1 | 1.134,7 | 902,7 | 1.385,4 |
1987 | 690,4 | 1.148,4 | 648,1 | 1.102,6 | 862,8 | 1.342,8 |
1988 | 680,4 | 1.133,5 | 637,1 | 1.081,7 | 860,0 | 1.358,8 |
1989 | 671,6 | 1.120,3 | 634,8 | 1.076,9 | 825,8 | 1.310,7 |
1990 | 670,1 | 1.119,2 | 635,3 | 1.066,9 | 815,0 | 1.349,0 |
1991 | 654,0 | 1.100,0 | 623,7 | 1.050,8 | 795,4 | 1.342,4 |
1992 | 627,1 | 1.059,0 | 602,3 | 1.015,5 | 743,9 | 1.275,3 |
1993 | 626,9 | 1.060,5 | 608,9 | 1.020,5 | 712,4 | 1.260,8 |
1994 | 609,0 | 1.028,5 | 591,7 | 991,4 | 692,1 | 1.215,6 |
1995 | 595,5 | 1.012,5 | 580,9 | 979,0 | 665,9 | 1.181,5 |
1996 | 587,5 | 989,4 | 575,5 | 960,0 | 645,3 | 1.138,8 |
1997 | 566,1 | 951,8 | 556,7 | 926,4 | 611,0 | 1.080,7 |
1998 | 556,2 | 926,8 | 547,6 | 904,9 | 597,6 | 1.039,0 |
1999 | 544,9 | 902,1 | 539,3 | 883,1 | 571,3 | 999,0 |
2000 | 530,2 | 877,0 | 525,0 | 856,9 | 554,9 | 979,2 |
2001 | 518,5 | 845,9 | 514,2 | 827,9 | 538,8 | 937,9 |
2002 | 525,1 | 841,1 | 520,7 | 822,3 | 545,5 | 939,2 |
2003 | 529,4 | 840,9 | 526,5 | 822,5 | 543,1 | 937,5 |
2004 | 500,8 | 790,6 | 497,6 | 773,0 | 515,9 | 884,0 |
2005 | 495,7 | 776,3 | 493,2 | 759,9 | 507,1 | 862,9 |
2006 | 476,2 | 744,3 | 474,3 | 727,7 | 485,5 | 829,8 |
2007 | 465,9 | 730,7 | 463,6 | 715,3 | 476,5 | 809,9 |
2008 | 467,3 | 720,5 | 466,4 | 706,4 | 471,7 | 793,1 |
weiblich | männlich | weiblich | männlich | weiblich | männlich | |
---|---|---|---|---|---|---|
DEU | ABL (bis 1990 BRD) | NBL (bis 1990 DDR) | ||||
1986 | 2.590 | 5.200 | 2.464 | 4.964 | 3.043 | 6.079 |
1987 | 2.492 | 5.064 | 2.375 | 4.810 | 2.909 | 6.035 |
1988 | 2.522 | 5.058 | 2.395 | 4.776 | 2.978 | 6.137 |
1989 | 2.450 | 4.941 | 2.347 | 4.678 | 2.835 | 5.955 |
1990 | 2.504 | 5.138 | 2.333 | 4.645 | 3.136 | 7.097 |
1991 | 2.461 | 5.168 | 2.325 | 4.734 | 3.049 | 7.163 |
1992 | 2.357 | 4.961 | 2.254 | 4.573 | 2.810 | 6.774 |
1993 | 2.335 | 4.844 | 2.269 | 4.493 | 2.638 | 6.502 |
1994 | 2.259 | 4.762 | 2.190 | 4.413 | 2.572 | 6.401 |
1995 | 2.222 | 4.623 | 2.165 | 4.313 | 2.486 | 6.077 |
1996 | 2.164 | 4.457 | 2.120 | 4.181 | 2.386 | 5.743 |
1997 | 2.071 | 4.288 | 2.044 | 4.037 | 2.211 | 5.457 |
1998 | 1.998 | 4.046 | 1.968 | 3.848 | 2.136 | 4.974 |
1999 | 1.968 | 3.987 | 1.961 | 3.808 | 1.997 | 4.839 |
2000 | 1.926 | 3.884 | 1.919 | 3.707 | 1.963 | 4.702 |
2001 | 1.874 | 3.735 | 1.869 | 3.578 | 1.904 | 4.466 |
2002 | 1.849 | 3.644 | 1.847 | 3.484 | 1.843 | 4.399 |
2003 | 1.798 | 3.601 | 1.800 | 3.454 | 1.780 | 4.297 |
2004 | 1.709 | 3.374 | 1.708 | 3.226 | 1.713 | 4.093 |
2005 | 1.683 | 3.273 | 1.679 | 3.145 | 1.708 | 3.888 |
2006 | 1.610 | 3.136 | 1.600 | 2.997 | 1.679 | 3.805 |
2007 | 1.584 | 3.069 | 1.587 | 2.942 | 1.573 | 3.690 |
2008 | 1.577 | 2.992 | 1.575 | 2.864 | 1.601 | 3.636 |
Deutschland |
Früheres Bundesgebiet,
ab 2002 ohne Berlin-West |
Neue Länder und Berlin-Ost,
ab 2002 Neue Bundesländer |
||||
---|---|---|---|---|---|---|
weiblich | männlich | weiblich | männlich | weiblich | männlich | |
1986/1988 | 78,03 | 71,70 | 78,65 | 72,13 | 75,81 | 69,75 |
1987/1989 | 78,88 | 72,39 | ||||
1988/1990 (1988/1989 * ) | 78,98 | 72,55 | 76,23 * | 70,03 * | ||
1989/1991 | 79,08 | 72,68 | ||||
1990/1992 | 79,29 | 72,90 | ||||
1991/1993 | 79,01 | 72,47 | 79,48 | 73,11 | 77,18 | 69,86 |
1992/1994 | 79,30 | 72,77 | 79,69 | 73,37 | 77,72 | 70,31 |
1993/1995 | 79,49 | 72,99 | 79,81 | 73,53 | 78,16 | 70,72 |
1994/1996 | 79,72 | 73,29 | 80,00 | 73,79 | 78,55 | 71,20 |
1995/1997 | 79,98 | 73,62 | 80,21 | 74,07 | 79,01 | 71,77 |
1996/1998 | 80,27 | 74,04 | 80,46 | 74,42 | 79,45 | 72,41 |
1997/1999 | 80,57 | 74,44 | 80,72 | 74,78 | 79,96 | 73,01 |
1998/2000 | 80,82 | 74,78 | 80,93 | 75,08 | 80,35 | 73,48 |
1999/2001 | 81,07 | 75,11 | ||||
2000/2002 | 81,22 | 75,38 | ||||
2001/2003 | 81,34 | 75,59 | ||||
2002/2004 | 81,55 | 75,89 | 81,64 | 76,18 | 81,26 | 74,70 |
2003/2005 | 81,78 | 76,21 | 81,85 | 76,48 | 81,55 | 75,06 |
2004/2006 | 82,08 | 76,64 | 82,15 | 76,91 | 81,83 | 75,49 |
2005/2007 | 82,25 | 76,89 | 82,33 | 77,15 | 82,02 | 75,80 |
2006/2008 | 82,40 | 77,17 | 82,46 | 77,42 | 82,20 | 76,09 |
* | Zahlen für 1988/1989 |
---|---|
[11] |
Statistisches Bundesamt (2009) Periodensterbetafeln
für Deutschland. Allgemeine und abgekürzte
Sterbetafeln von 1.871/1.881 bis 2006/2008.
Statistisches Bundesamt, Wiesbaden |
Regionalcode | Region | Frauen | Männer | |
---|---|---|---|---|
01 | Schleswig-Holstein | 142,5 | 259,3 | |
02 | Hamburg | 147,1 | 262,8 | |
031 | Braunschweig, Stat. Region | 137,4 | 265,3 | |
032 | Hannover, Stat. Region | 138,2 | 269,2 | |
033 | Lüneburg, Stat. Region | 135,5 | 254,0 | |
034 | Weser-Ems, Stat. Region | 135,4 | 257,2 | |
04 | Bremen | 159,4 | 308,6 | |
051 | Düsseldorf, Regierungsbezirk | 148,9 | 270,6 | |
053 | Köln, Regierungsbezirk | 135,2 | 237,3 | |
055 | Münster, Regierungsbezirk | 141,6 | 263,0 | |
057 | Detmold, Regierungsbezirk | 130,4 | 247,4 | |
059 | Arnsberg, Regierungsbezirk | 147,9 | 274,3 | |
064 | Darmstadt, Regierungsbezirk | 129,1 | 221,8 | |
065 | Gießen, Regierungsbezirk | 125,4 | 247,6 | |
066 | Kassel, Regierungsbezirk | 128,3 | 257,9 | |
071 | Koblenz, Stat. Region | 136,7 | 256,2 | |
072 | Trier, Stat. Region | 129,5 | 246,1 | |
073 | Rheinhessen-Pfalz, Stat. Region | 135,5 | 238,3 | |
081 | Stuttgart, Regierungsbezirk | 111,6 | 210,4 | |
082 | Karlsruhe, Regierungsbezirk | 118,7 | 222,4 | |
083 | Freiburg, Regierungsbezirk | 114,8 | 217,0 | |
084 | Tübingen, Regierungsbezirk | 109,8 | 205,4 | |
091 | Oberbayern, Regierungsbezirk | 116,2 | 214,8 | |
092 | Niederbayern, Regierungsbezirk | 119,8 | 253,4 | |
093 | Oberpfalz, Regierungsbezirk | 132,1 | 264,0 | |
094 | Oberfranken, Regierungsbezirk | 128,2 | 277,1 | |
095 | Mittelfranken, Regierungsbezirk | 133,7 | 256,6 | |
096 | Unterfranken, Regierungsbezirk | 119,8 | 227,0 | |
097 | Schwaben, Regierungsbezirk | 122,8 | 236,0 | |
10 | Saarland | 152,8 | 290,7 | |
11 | Berlin | 142,6 | 277,0 | |
12 | Brandenburg | 127,5 | 293,6 | |
13 | Mecklenburg-Vorpommern | 132,9 | 326,3 | |
141 | Chemnitz, Regierungsbezirk | 121,5 | 281,1 | |
142 | Dresden, Regierungsbezirk | 112,0 | 273,8 | |
143 | Leipzig, Regierungsbezirk | 128,4 | 286,8 | |
151 | Dessau, Stat. Region | 136,3 | 327,4 | |
152 | Halle, Stat. Region | 135,1 | 313,5 | |
153 | Magdeburg, Stat. Region | 140,8 | 324,4 | |
16 | Thüringen | 123,0 | 282,2 |
weiblich | männlich | |||||
---|---|---|---|---|---|---|
1993 bis 1995 | 1999 bis 2001 | 2006 bis 2008 | 1993 bis 1995 | 1999 bis 2001 | 2006 bis 2008 | |
Deutschland | 610,5 | 531,2 | 469,8 | 1.033,8 | 875,0 | 731,8 |
Schleswig-Holstein | 607,9 | 539,1 | 484,8 | 989,8 | 860,7 | 732,0 |
Bremen | 605,5 | 524,9 | 478,4 | 1.039,2 | 891,1 | 766,8 |
Hamburg | 596,3 | 523,9 | 472,0 | 980,6 | 846,8 | 714,9 |
Niedersachsen | 595,0 | 530,2 | 477,9 | 1.014,4 | 871,6 | 736,8 |
Nordrhein-Westfalen | 605,8 | 545,3 | 489,9 | 1.033,2 | 891,0 | 753,5 |
Rheinland-Pfalz | 596,3 | 531,6 | 476,9 | 1.000,2 | 864,8 | 721,4 |
Hessen | 589,9 | 518,2 | 454,3 | 966,3 | 826,0 | 687,3 |
Saarland | 655,4 | 586,1 | 521,7 | 1.105,8 | 964,8 | 818,3 |
Baden-Württemberg | 548,7 | 488,4 | 423,4 | 924,7 | 795,9 | 644,9 |
Bayern | 585,0 | 515,6 | 458,6 | 967,1 | 836,6 | 703,6 |
Mecklenburg-Vorpommern | 718,9 | 571,0 | 488,0 | 1.330,5 | 1.043,6 | 846,4 |
Sachsen-Anhalt | 713,2 | 580,6 | 504,2 | 1.254,7 | 1.021,0 | 866,7 |
Brandenburg | 696,4 | 563,3 | 489,1 | 1.261,6 | 979,8 | 806,8 |
Berlin | 663,8 | 548,2 | 480,2 | 1.115,8 | 887,2 | 728,3 |
Thüringen | 703,4 | 566,0 | 484,6 | 1.179,2 | 968,6 | 819,2 |
Sachsen | 659,1 | 526,2 | 450,9 | 1.158,9 | 917,1 | 764,9 |
männliche Sterblichkeit | Pro-Kopf-Einkommen in Euro | |
---|---|---|
Baden-Württemberg | 662,87 | 19.810 |
Hessen | 700,76 | 18.767 |
Bayern | 722,45 | 19.283 |
Rheinland-Pfalz | 741,05 | 17.583 |
Hamburg | 741,40 | 23.026 |
Schleswig-Holstein | 745,92 | 17.475 |
Berlin | 749,81 | 15.161 |
Niedersachsen | 753,31 | 17.402 |
Nordrhein-Westfalen | 771,85 | 19.012 |
Bremen | 782,20 | 20.212 |
Sachsen | 789,96 | 15.080 |
Saarland | 831,58 | 17.916 |
Brandenburg | 834,22 | 15.275 |
Thüringen | 837,82 | 14.663 |
Mecklenburg-Vorpommern | 868,98 | 14.406 |
Sachsen-Anhalt | 887,81 | 14.399 |
weiblich ABL | weiblich NBL | männlich ABL | männlich NBL | |
---|---|---|---|---|
1990 bis 1992 | 5,8 | 6,4 | 7,4 | 8,7 |
1991 bis 1993 | 5,4 | 6,4 | 6,9 | 8,1 |
1992 bis 1994 | 5,1 | 6,0 | 6,4 | 7,4 |
1993 bis 1995 | 4,8 | 5,5 | 6,2 | 6,7 |
1994 bis 1996 | 4,6 | 5,1 | 5,8 | 6,4 |
1995 bis 1997 | 4,4 | 4,7 | 5,6 | 5,8 |
1996 bis 1998 | 4,2 | 4,5 | 5,3 | 5,6 |
1997 bis 1999 | 4,2 | 4,1 | 5,2 | 5,3 |
1998 bis 2000 | 4,0 | 3,8 | 5,0 | 4,9 |
1999 bis 2001 | 3,9 | 3,5 | 5,0 | 4,3 |
2000 bis 2002 | 3,9 | 3,6 | 4,8 | 4,1 |
2001 bis 2003 | 3,8 | 3,5 | 4,8 | 4,0 |
2002 bis 2004 | 3,8 | 3,5 | 4,6 | 4,3 |
2003 bis 2005 | 3,7 | 3,2 | 4,6 | 4,3 |
2004 bis 2006 | 3,6 | 3,2 | 4,4 | 4,0 |
2005 bis 2007 | 3,5 | 2,9 | 4,4 | 3,5 |
2006 bis 2008 | 3,4 | 2,8 | 4,3 | 3,2 |
im Alter
von bis zu 28 Tagen |
im Alter
über 28 Tagen bis unter 1 Jahr |
|
---|---|---|
Polen | 4,38 | 1,75 |
Großbritannien | 3,42 | 1,55 |
EU 27 | 3,11 | 1,58 |
Niederlande | 3,40 | 1,07 |
Schweiz | 3,22 | 0,97 |
EU 15 | 2,69 | 1,27 |
EUR-A | 2,69 | 1,27 |
Dänemark (2005, 2006) | 3,05 | 0,88 |
Deutschland (2005, 2006) | 2,56 | 1,33 |
Österreich | 2,66 | 1,16 |
Spanien (2005) | 2,42 | 1,37 |
Griechenland | 2,46 | 1,22 |
Frankreich | 2,33 | 1,23 |
Italien (2006, 2007) | 2,53 | 1,03 |
Tschechien | 2,13 | 1,16 |
Norwegen | 2,24 | 0,89 |
Finnland | 2,01 | 0,87 |
Schweden | 1,71 | 0,88 |
[16] |
WHO Regional Office for Europe (2010) European
health for all database (HFA-DB) und Mortality
indicators by 67 causes of death, age and
sex (HFA-MDB)
http://www.euro.who.int/en/what-we-do/data-and-evidence/databases (Stand: 4.3.2011) |
---|
ICD-10 | weiblich | männlich | |
---|---|---|---|
A00 bis B99 | Infektiöse u. parasitäre Krankheiten | 8.040 | 6.597 |
C00 bis D48 | Neubildungen | 103.046 | 118.874 |
E00 bis E90 | Endokrine, Ernährungs- u. Stoffwechselkrankheiten | 16.310 | 11.021 |
F00 bis F99 | Psychische u. Verhaltensstörungen | 10.364 | 8.486 |
G00 bis G99 | Krankheiten d. Nervensystems | 10.566 | 9.264 |
I00 bis I99 | Krankheiten d. Kreislaufsystems | 208.277 | 148.452 |
J00 bis J99 | Krankheiten d. Atmungssystems | 28.302 | 30.747 |
K00 bis K93 | Krankheiten d. Verdauungssystems | 22.351 | 21.335 |
N00 bis N99 | Krankheiten d. Urogenitalsystems | 10.697 | 7.840 |
R00 bis R99 | Symptome u. abnorme Befunde | 11.849 | 12.067 |
V01 bis X59 | Unfälle | 8.031 | 10.115 |
X60 bis X84 | Selbstbeschädigung | 2.412 | 7.039 |
übrige | 6.543 | 5.814 |
Neubildungen |
Krankheiten des
Kreislaufsystem |
Krankheiten des
Atmungssystem |
Krankheiten des
Verdauungssystem |
sonstige
Krankheiten |
Verletzungen und
Vergiftungen |
insgesamt | |
---|---|---|---|---|---|---|---|
<1 | 10 | 22 | 12 | 5 | 956 | 28 | 1.033 |
1 bis 4 | 23 | 26 | 16 | 5 | 136 | 46 | 252 |
5 bis 9 | 45 | 6 | 7 | 5 | 48 | 27 | 138 |
10 bis 14 | 46 | 15 | 6 | 1 | 68 | 45 | 181 |
15 bis 19 | 56 | 26 | 7 | 5 | 89 | 205 | 388 |
20 bis 24 | 85 | 51 | 17 | 8 | 119 | 240 | 520 |
25 bis 29 | 125 | 64 | 16 | 21 | 176 | 240 | 642 |
30 bis 34 | 244 | 95 | 23 | 26 | 183 | 175 | 746 |
35 bis 39 | 669 | 215 | 33 | 99 | 335 | 226 | 1.577 |
40 bis 44 | 1.482 | 476 | 63 | 267 | 589 | 383 | 3.260 |
45 bis 49 | 2.804 | 893 | 176 | 514 | 904 | 492 | 5.783 |
50 bis 54 | 4.128 | 1.283 | 298 | 720 | 1.142 | 464 | 8.035 |
55 bis 59 | 6.043 | 1.861 | 509 | 855 | 1.441 | 469 | 11.178 |
60 bis 64 | 7.226 | 2.673 | 757 | 939 | 1.809 | 396 | 13.800 |
65 bis 69 | 12.099 | 6.259 | 1.488 | 1.432 | 3.273 | 655 | 25.206 |
70 bis 74 | 14.247 | 11.966 | 2.190 | 1.973 | 5.349 | 818 | 36.543 |
75 bis 79 | 15.093 | 21.916 | 3.459 | 2.574 | 8.293 | 1.159 | 52.494 |
80 bis 84 | 17.095 | 42.758 | 5.802 | 4.256 | 14.028 | 1.898 | 85.837 |
85 bis 89 | 14.269 | 58.512 | 6.878 | 4.945 | 17.297 | 2.279 | 104.180 |
90 Jahre und älter | 7.257 | 59.160 | 6.545 | 3.701 | 16.432 | 1.900 | 94.995 |
Neubildungen |
Krankheiten des
Kreislaufsystem |
Krankheiten des
Atmungssystem |
Krankheiten des
Verdauungssystem |
sonstige
Krankheiten |
Verletzungen und
Vergiftungen |
insgesamt | |
---|---|---|---|---|---|---|---|
<1 | 16 | 24 | 14 | 10 | 1.285 | 32 | 1.381 |
1 bis 4 | 49 | 18 | 11 | 3 | 141 | 62 | 284 |
5 bis 9 | 47 | 18 | 5 | 2 | 66 | 48 | 186 |
10 bis 14 | 57 | 22 | 7 | 4 | 69 | 70 | 229 |
15 bis 19 | 94 | 47 | 24 | 7 | 147 | 618 | 937 |
20 bis 24 | 123 | 75 | 15 | 16 | 254 | 922 | 1.405 |
25 bis 29 | 144 | 123 | 17 | 34 | 391 | 830 | 1.539 |
30 bis 34 | 233 | 214 | 32 | 85 | 449 | 767 | 1.780 |
35 bis 39 | 487 | 489 | 60 | 224 | 787 | 953 | 3.000 |
40 bis 44 | 1.271 | 1.300 | 130 | 642 | 1.491 | 1.382 | 6.216 |
45 bis 49 | 2.922 | 2.425 | 266 | 1.162 | 2.320 | 1.633 | 10.728 |
50 bis 54 | 5.182 | 3.917 | 489 | 1.635 | 2.815 | 1.471 | 15.509 |
55 bis 59 | 8.337 | 5.623 | 829 | 1.889 | 3.352 | 1.373 | 21.403 |
60 bis 64 | 10.818 | 7.355 | 1.345 | 1.886 | 3.507 | 1.056 | 25.967 |
65 bis 69 | 19.119 | 14.023 | 3.003 | 2.786 | 5.840 | 1.530 | 46.301 |
70 bis 74 | 21.546 | 20.424 | 4.493 | 3.017 | 7.431 | 1.578 | 58.489 |
75 bis 79 | 20.237 | 26.164 | 6.025 | 2.757 | 8.387 | 1.629 | 65.199 |
80 bis 84 | 16.187 | 28.181 | 6.550 | 2.492 | 8.866 | 1.521 | 63.797 |
85 bis 89 | 8.958 | 23.504 | 4.775 | 1.823 | 7.096 | 1.214 | 47.370 |
90 Jahre und älter | 3.047 | 14.506 | 2.657 | 861 | 4.183 | 677 | 25.931 |
Krankh. d.
Kreislaufsystem (I00 bis I99) |
Neubildungen
(C00 bis D48) |
Krankh. d. Atmungssystem (J00 bis J99) |
Krankh. d. Verdauungssystem (K00 bis K93) |
Verletzungen/
Vergiftungen (S00 bis T98) |
Symptome u.
unklare Todesursachen (R00 bis R99) |
übrige
Todesursachen |
|
---|---|---|---|---|---|---|---|
Deutschland | 192,1 | 134,1 | 27,4 | 24,9 | 16,6 | 12,6 | 62,1 |
Früheres Bundesgebiet und Berlin-Ost | 186,4 | 135,5 | 28,5 | 24,6 | 16,3 | 13,8 | 63,0 |
Neue Länder ohne Berlin-Ost | 219,5 | 127,7 | 22,0 | 25,8 | 18,3 | 6,7 | 57,9 |
Schleswig-Holstein | 198,1 | 137,3 | 31,6 | 20,8 | 12,1 | 24,8 | 60,1 |
Hamburg | 165,6 | 152,3 | 25,4 | 26,0 | 21,3 | 25,8 | 55,7 |
Niedersachsen | 192,4 | 138,4 | 29,0 | 26,1 | 19,5 | 7,5 | 65,0 |
Bremen | 179,7 | 143,7 | 35,9 | 19,4 | 12,6 | 24,3 | 62,9 |
Nordrhein-Westfalen | 191,8 | 140,4 | 32,4 | 25,1 | 14,4 | 20,7 | 65,0 |
Hessen | 173,4 | 136,0 | 24,4 | 22,3 | 18,4 | 10,1 | 69,7 |
Rheinland-Pfalz | 201,0 | 137,8 | 30,0 | 25,5 | 14,1 | 10,8 | 57,7 |
Baden-Württemberg | 168,0 | 124,0 | 22,2 | 23,4 | 18,0 | 4,7 | 63,1 |
Bayern | 194,0 | 128,9 | 28,3 | 25,3 | 15,4 | 7,0 | 59,6 |
Saarland | 206,2 | 154,4 | 22,6 | 32,4 | 16,9 | 16,2 | 73,0 |
Berlin | 173,7 | 139,6 | 31,9 | 24,4 | 15,8 | 37,5 | 57,3 |
Brandenburg | 227,8 | 129,4 | 31,0 | 26,0 | 14,8 | 9,0 | 51,1 |
Mecklenburg-Vorpommern | 219,2 | 131,3 | 28,8 | 28,2 | 17,9 | 4,6 | 58,0 |
Sachsen | 210,9 | 122,1 | 17,5 | 25,1 | 19,8 | 5,9 | 49,6 |
Sachsen-Anhalt | 232,4 | 135,0 | 18,3 | 27,4 | 17,0 | 8,6 | 65,6 |
Thüringen | 214,0 | 126,1 | 22,1 | 23,8 | 20,0 | 5,3 | 73,4 |
Krankh. d.
Kreislaufsystem (I00 bis I99) |
Neubildungen
(C00 bis D48) |
Krankh. d. Atmungssystem (J00 bis J99) |
Krankh. d.
Verdauungssystem (K00 bis K93) |
Verletzungen/
Vergiftungen (S00 bis T98) |
Symptome u.
unklare Todesursachen (R00 bis R99) |
übrige
Todesursachen |
|
---|---|---|---|---|---|---|---|
Deutschland | 275,3 | 212,5 | 53,7 | 40,4 | 41,6 | 22,5 | 85,9 |
Früheres Bundesgebiet und Berlin-Ost | 266,1 | 208,8 | 54,5 | 37,5 | 39,9 | 23,5 | 86,2 |
Neue Länder ohne Berlin-Ost | 325,5 | 230,5 | 49,8 | 54,3 | 50,1 | 16,7 | 84,0 |
Schleswig-Holstein | 283,0 | 200,8 | 59,8 | 28,6 | 34,9 | 34,5 | 90,4 |
Hamburg | 229,5 | 227,1 | 41,2 | 35,9 | 39,9 | 50,2 | 91,1 |
Niedersachsen | 275,9 | 213,9 | 54,5 | 39,0 | 47,7 | 17,0 | 88,7 |
Bremen | 276,0 | 220,6 | 62,2 | 32,7 | 31,5 | 28,5 | 115,4 |
Nordrhein-Westfalen | 276,5 | 219,4 | 61,3 | 35,6 | 34,1 | 39,3 | 87,3 |
Hessen | 245,5 | 205,1 | 46,4 | 34,6 | 44,1 | 18,7 | 92,9 |
Rheinland-Pfalz | 281,6 | 215,1 | 58,3 | 36,5 | 38,8 | 15,8 | 75,3 |
Baden-Württemberg | 239,8 | 189,0 | 44,0 | 39,0 | 42,8 | 6,2 | 84,2 |
Bayern | 274,0 | 200,9 | 55,8 | 40,2 | 41,1 | 10,7 | 80,9 |
Saarland | 304,0 | 255,1 | 49,1 | 47,3 | 40,8 | 24,9 | 97,1 |
Berlin | 243,5 | 208,9 | 58,8 | 41,7 | 37,0 | 55,0 | 83,4 |
Brandenburg | 321,8 | 232,1 | 60,8 | 52,2 | 46,0 | 21,9 | 72,0 |
Mecklenburg-Vorpommern | 323,5 | 246,4 | 59,5 | 61,6 | 52,1 | 12,3 | 91,0 |
Sachsen | 316,1 | 216,2 | 43,8 | 52,3 | 49,6 | 14,0 | 73,0 |
Sachsen-Anhalt | 353,2 | 248,7 | 39,3 | 58,3 | 49,1 | 24,1 | 94,0 |
Thüringen | 318,2 | 225,5 | 55,7 | 51,1 | 54,3 | 11,8 | 102,7 |
Herz-Kreislauf
-Krankheiten |
Neubildungen | übrige Krankheiten |
Symptome u. unklare
Todesursachen |
Verletzungen u.
Vergiftungen |
|
---|---|---|---|---|---|
Frankreich | 102,05 | 125,23 | 112,49 | 27,09 | 27,74 |
Schweiz | 130,95 | 119,98 | 110,03 | 13,87 | 24,59 |
Italien | 150,99 | 127,99 | 99,65 | 7,21 | 16,04 |
Spanien (2005) | 139,72 | 107,37 | 144,20 | 12,87 | 15,36 |
Finnland | 171,28 | 116,19 | 121,72 | 2,76 | 34,52 |
Schweden | 162,87 | 139,18 | 112,35 | 14,62 | 22,84 |
Österreich | 192,47 | 131,13 | 107,01 | 6,13 | 21,91 |
EUR-A | 164,37 | 134,27 | 127,07 | 15,56 | 19,79 |
Deutschland | 201,78 | 135,96 | 114,72 | 11,97 | 17,36 |
Niederlande | 138,56 | 158,61 | 157,43 | 21,10 | 18,38 |
Großbritannien | 155,85 | 156,90 | 167,92 | 11,17 | 16,73 |
Portugal (2004) | 194,07 | 113,83 | 134,94 | 51,12 | 21,20 |
Griechenland | 259,33 | 110,95 | 91,93 | 42,02 | 11,52 |
Polen | 291,87 | 158,81 | 96,65 | 35,62 | 24,93 |
Tschechien | 318,18 | 164,89 | 99,91 | 4,73 | 25,53 |
[16] |
WHO Regional Office for Europe (2010) European
health for all database (HFA-DB) und Mortality
indicators by 67 causes of death, age and
sex (HFA-MDB)
http://www.euro.who.int/en/what-we-do/data-and-evidence/databases (Stand: 4.3.2011) |
---|---|
[18] |
WHO (2004)
The world health report 2004.
Changing history. Genf, WHO
http://www.who.int/whr/2004/en/index.html (Stand: 4.3.2011) |
Herz-Kreislauf
-Krankheiten |
Neubildungen | übrige Krankheiten |
Symptome u. unklare
Todesursachen |
Verletzungen u.
Vergiftungen |
|
---|---|---|---|---|---|
Schweiz | 208,39 | 191,56 | 148,71 | 23,45 | 52,84 |
Schweden | 261,89 | 183,48 | 151,24 | 16,87 | 53,40 |
Italien | 225,38 | 233,25 | 156,65 | 10,42 | 43,18 |
Frankreich | 174,30 | 251,14 | 180,97 | 42,13 | 66,62 |
Großbritannien | 246,21 | 220,06 | 212,83 | 8,05 | 40,05 |
Griechenland | 310,13 | 207,41 | 119,65 | 41,61 | 49,65 |
Niederlande | 222,07 | 239,61 | 207,44 | 30,15 | 35,65 |
EUR-A | 248,36 | 229,41 | 190,74 | 22,28 | 51,40 |
Österreich | 278,16 | 217,75 | 179,49 | 5,57 | 62,61 |
Spanien (2005) | 208,70 | 239,35 | 235,85 | 18,71 | 48,86 |
Deutschland | 292,30 | 218,46 | 181,81 | 21,48 | 43,73 |
Finnland | 317,21 | 187,65 | 194,24 | 6,67 | 106,95 |
Portugal (2004) | 271,06 | 220,20 | 238,07 | 74,92 | 70,46 |
Tschechien | 477,84 | 286,76 | 170,43 | 10,99 | 78,10 |
Polen | 480,24 | 300,63 | 190,95 | 82,09 | 101,05 |
[16] |
WHO Regional Office for Europe (2010) European
health for all database (HFA-DB) und Mortality
indicators by 67 causes of death, age and
sex (HFA-MDB)
http://www.euro.who.int/en/what-we-do/data-and-evidence/databases (Stand: 4.3.2011) |
---|---|
[18] |
WHO (2004)
The world health report 2004.
Changing history. Genf, WHO
http://www.who.int/whr/2004/en/index.html (Stand: 4.3.2011) |