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Startseite > Krankheiten/ Gesundheitsprobleme > Infektionen/Meldepflichtige Krankheiten > Hepatitis > Text: Hepatitis C [Gesundheitsberichterstattung - Themenhefte, Juli 2016]

Hepatitis C [Gesundheitsberichterstattung - Themenhefte, Juli 2016]


[Heft 55: Gastritis] [Heft Bli: Blindheit und Sehbehinderung] [Abstrakt] [Inhaltsverzeichnis]

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GESUNDHEITSBERICHTERSTATTUNG DES BUNDES
GEMEINSAM GETRAGEN VON RKI UND DESTATIS

 

GBE-Themenheft Hepatitis C

 

 

 

Inhaltsverzeichnis

1   Einleitung
  
2   Krankheitsbilder
2.1   Erreger der Virushepatitis C
2.2   Krankheitsbild und -verlauf
  
3   Diagnostik
  
4   Therapie
  
5   Verbreitung
5.1   Häufigkeit
5.2   Erstdiagnosen
5.3   Sterblichkeit
  
6   Übertragungswege und Risikofaktoren
6.1   Blutprodukte und Transplantate
6.2   Injizierender Drogengebrauch
6.3   Sexuelle Kontakte
6.4   Medizinischer Bereich
6.5   Mutter-Kind-Übertragung
6.6   Andere Übertragungswege
  
7   Prävention
  
8   Versorgung
  
9   Kosten
  
10   Aktivitäten und Ausblick
  
11   Literatur
  
12   Glossar
  
Impressum
  
Tabellen mit Werten aus den Abbildungen 2 bis 6

 

 

 

1 Einleitung

Die Hepatitis C ist eine Entzündung der Leber, die durch ein auf dem Blutweg übertragenes Virus verursacht wird. Meist nimmt die Infektion einen chronischen Verlauf, der mit schweren Folgeerkrankungen und einer deutlich erhöhten Sterblichkeit einhergeht. Da die Erkrankung häufig erst erkannt wird, wenn Langzeitfolgen aufgetreten sind, werden Betroffene oft nicht frühzeitig adäquat therapiert. Weltweit und auch in Deutschland hat Hepatitis C eine große medizinische, epidemiologische und gesundheitsökonomische Bedeutung.

Die Infektion mit dem Hepatitis-C-Virus (HCV) verläuft in bis zu 85% der Fälle chronisch. Menschen mit einer chronischen Hepatitis C leben meist über viele Jahre weitgehend beschwerdefrei oder leiden an unspezifischen Symptomen wie Leistungsminderung oder Müdigkeit. Deshalb bleibt die Erkrankung oft lange unentdeckt. Im Lauf der Jahre kann es zu einer Schädigung der Leber bis hin zur Leberzirrhose kommen. Außerdem besteht ein erhöhtes Risiko, dass sich eine Krebserkrankung der Leber (Leberzellkarzinom) entwickelt. Die chronische HCV-Infektion zählt in Deutschland zu den wichtigsten Ursachen für chronische Lebererkrankungen und stellt einen häufigen Grund für Lebertransplantationen dar.

Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) sind weltweit 130 bis 150 Millionen und in der WHO-Region Europa etwa 15 Millionen Menschen chronisch mit HCV infiziert. Hepatitis C und ihre Folgeerkrankungen werden weltweit für 350.000 bis 500.000 Todesfälle pro Jahr verantwortlich gemacht [1, 2]. Während nach Schätzungen der WHO rund 2% der Weltbevölkerung chronisch mit HCV infiziert sind, liegt der Anteil in der deutschen Allgemeinbevölkerung bei etwa 0,2 bis 0,3% [3 bis 6]. Damit zählt Deutschland zu den Ländern mit einem niedrigen Anteil chronisch Infizierter in der Allgemeinbevölkerung (Niedrigprävalenzland).

Bestimmte Bevölkerungsgruppen sind jedoch in Deutschland besonders stark von einer HCV-Infektion betroffen. Dabei handelt es sich insbesondere um Personen mit injizierendem Drogengebrauch, aber auch um HIV-positive Personen. Anders als in Ländern mit einer größeren Häufigkeit (Prävalenz) in der Allgemeinbevölkerung sind in Deutschland heute Virusübertragungen durch medizinische Eingriffe (beispielsweise kontaminierte Injektionen) wie auch durch kontaminierte Blutprodukte äußerst seltene Ausnahmefälle. In früheren Jahren haben kontaminierte Blutprodukte neben anderen Übertragungswegen zu Infektionen mit HCV beigetragen. Die routinemäßige Spenderuntersuchung und Präventionsmaßnahmen, wie der Ausschluss HCV-infizierter Blutspenderinnen und Blutspender, haben seit Anfang der 1990er-Jahre zu einem Rückgang der Neuinfektionen (Inzidenz) über diesen Weg geführt.

Die medikamentöse Behandlung der chronischen Hepatitis C befindet sich seit einigen Jahren in einem rasanten Umbruch. Die Heilungschancen haben sich mit neuen Wirkstoffen und Kombinationstherapien erheblich verbessert. Damit gewinnen die frühzeitige Erkennung und adäquate Behandlung von Infektionen zunehmend an Bedeutung. Eine effektive antivirale Therapie verhindert oder reduziert die Entwicklung einer Leberzirrhose und eines Leberzellkarzinoms. Darüber hinaus wird die Möglichkeit der Übertragung auf andere Personen unterbunden.

Eine Schutzimpfung gegen Hepatitis C ist, im Gegensatz zu Hepatitis A oder B, derzeit nicht verfügbar. Präventionsstrategien müssen daher auf eine weitere Verringerung der Übertragungsrisiken zielen. Wirksame, zielgruppengerichtete Prävention ist neben der Diagnostik und Fallfindung bei entsprechender Risikokonstellation und der qualitativ hochwertigen medizinischen Versorgung chronisch infizierter Patientinnen und Patienten von größter Bedeutung.

 

 

 

2 Krankheitsbild

Eine Entzündung der Leber wird als Hepatitis bezeichnet. Verschiedene Ursachen können dafür verantwortlich sein. Am häufigsten sind durch toxische Substanzen wie Alkohol, weitere (illegale) Drogen oder Arzneimittel sowie durch Infektionen verursachte Schädigungen der Leberzellen. Infektiöse Erkrankungen der Leber können durch verschiedene Viren, Bakterien, Pilze und Parasiten ausgelöst werden. Die Virushepatitis im engeren Sinne wird durch fünf bekannte Hepatitisviren (Hepatitisvirus A, B, C, D und E) verursacht. Die Bedeutung weiterer kürzlich entdeckter Viren, wie GB-Virus C und TT-Virus, als Ursache einer Hepatitis bleibt umstritten.

 

2.1 Erreger der Virushepatitis C

Die Hepatitisviren A (HAV) und B (HBV) wurden erstmals in den 1970er-Jahren beschrieben. Nach der routinemäßigen Testung aller Blutspenderinnen und -spender auf HBV blieb jedoch die Ursache vieler nach einer Bluttransfusion aufgetretenen Hepatitisinfektionen ungeklärt. Mit dem Hepatitis- C-Virus konnte im Jahr 1988 einer der wichtigsten Erreger dieser durch Blut übertragbaren Infektion identifiziert werden, die zuvor als Non-A-Non-BHepatitis bezeichnet worden war.

Das Hepatitis-C-Virus kommt in einer Reihe von Varianten mit unterschiedlicher genetischer Ausstattung (Genotypen, GT) vor. Neben den HCV-Genotypen 1 bis 7 gibt es über 60 bestätigte Subtypen. Weltweit ist GT 1 der häufigste Genotyp (46%), gefolgt von GT 3 (30%). GT 2, 4 und 6 sind verantwortlich für insgesamt 23% der Fälle. GT 5 spielt nur eine sehr untergeordnete Rolle (< 1%) [7, 8]. In den meisten europäischen Ländern, Nordamerika und Australien ist GT 1 am weitesten verbreitet [9].

 

2.2 Krankheitsbild und -verlauf

Zumeist wird die frische (akute) Infektion mit dem Hepatitis-C-Virus von den Betroffenen nicht bemerkt. Nur bei einem kleineren Teil der Infizierten kommt es zu klinischen Symptomen, die Anlass zu entsprechenden Laboruntersuchungen geben. Eine Gelbsucht entwickeln im akuten Stadium weniger als ein Viertel der Infizierten [10, 11]. Die Symptome sind oft unspezifisch, wie zum Beispiel grippeähnliche Beschwerden, Müdigkeit, Übelkeit oder Druckgefühl im Oberbauch. In seltenen Fällen tritt eine schwere Leberentzündung auf mit Gelbfärbung der Haut, Übelkeit, Erbrechen und einer Leberfunktionseinschränkung bis hin zum drohenden Leberversagen [12].

Bei einem Teil der Infizierten wird das Virus von der Immunabwehr des Körpers besiegt und die Infektion heilt aus. Das Virus selbst ist dann nicht mehr im Körper nachweisbar. Antikörper gegen das Virus, die als Reaktion des Immunsystems gebildet werden, zirkulieren aber weiterhin im Blut. Bei 50 bis 85% der Infizierten geht die akute Infektion in einen chronischen Verlauf über (Infobox 1) [12]. Ein chronischer Verlauf ist dann anzunehmen, wenn Virusbestandteile länger als sechs Monate im Blut nachweisbar sind. Bei der chronischen Hepatitis C finden sich typischerweise nur leicht erhöhte Leberwerte (Transaminasen) im Blut. Die meisten Betroffenen sind lange beschwerdefrei oder haben unspezifische Krankheitszeichen, wie zum Beispiel Müdigkeit und Appetitlosigkeit. Da die Symptome zunächst zu keiner starken gesundheitlichen Beeinträchtigung führen, bleibt die chronische HCV-Infektion bei vielen Betroffenen unbemerkt.

 

 

Infobox 1

Definitionen der akuten und chronischen Hepatitis C

Akute Hepatitis C

Vor weniger als sechs Monaten erworbene Infektion mit dem Hepatitis-C-Virus. Sie kann mit einer Erhöhung bestimmter Leberwerte (Transaminasen) einhergehen und zu einer Leberfunktionseinschränkung führen.

 

Chronische Hepatitis C

Länger als sechs Monate fortbestehende Infektion mit dem Hepatitis-C-Virus (nachgewiesen durch Viruserbgut (Ribonukleinsäure, RNA)). Diese kann zu einer klinisch-chemisch und/oder in einer Gewebeprobe (histologisch) nachweisbaren Leberschädigung unterschiedlichen Ausmaßes und Krankheitsmanifestationen außerhalb der Leber führen.

Quelle: nach [12]

 

 

 

Über 20% [13] der Personen mit chronischer Hepatitis C entwickeln nach 20 Jahren als Spätfolge eine Zirrhose mit zunehmendem Funktionsverlust der Leber. Häufig fällt erst durch spät auftretende Symptome auf, dass eine Lebererkrankung besteht. Ein durch die Leberschädigung bedingter Pfortaderhochdruck kann beispielsweise zur Ansammlung von Flüssigkeit im Bauchraum (Aszites) und zu Blutungen aus erweiterten Gefäßen der Speiseröhre (Ösophagusvarizenblutung) führen. Bei eingeschränkter Stoffwechselleistung der Leber kommt es auch zu Wassereinlagerungen (Ödemen) durch Bluteiweißmangel und zu einer verlängerten Blutungszeit. Ein Leberschaden bei chronischer Hepatitis C entwickelt sich schneller bei Infektion im höheren Alter und bei gleichzeitig bestehender HIV-Infektion oder chronischer Hepatitis B. Durch die feingewebliche Untersuchung der Leber (Leberbiopsie) oder durch eine spezielle, sehr hoch auflösende Ultraschalluntersuchung (Fibroscan) kann bestimmt werden, wie stark die Leber bereits durch Einlagerung von Bindegewebe umgebaut ist und ob das Risiko der Entwicklung einer Zirrhose besteht.

Krankheitslast und Sterblichkeit einer chronischen Hepatitis C werden im Wesentlichen durch das Vorliegen einer Leberzirrhose beziehungsweise eines Leberzellkarzinoms bestimmt. Die Wahrscheinlichkeit, die nächsten fünf Jahre zu überleben (5-Jahres-Überlebensrate), liegt für Patientinnen und Patienten mit einer Leberzirrhose abhängig von Ausmaß und Schweregrad bei 37 bis 55% [14, 15]. Personen mit HCV-bedingter Leberzirrhose weisen ein erhöhtes Risiko auf, ein Leberzellkarzinom zu entwickeln. Die Leberzellkarzinom-Rate unter diesen Patientinnen und Patienten liegt pro Jahr bei circa 2 bis 4% [14]. Ein begleitender Alkoholkonsum bei chronischer Hepatitis C erhöht die Wahrscheinlichkeit eines Leberzellkarzinoms überproportional. Die Überlebenszeit nach der Erstdiagnose eines Leberzellkarzinoms liegt meist nur im Bereich von Monaten bis wenigen Jahren, abhängig vom Tumorstadium und der gewählten Therapieform. Eine Heilung kann nur bei vollständiger Tumorentfernung oder -zerstörung erzielt werden. Dies erfordert eine Diagnose im Frühstadium, die nur selten gegeben ist.

Schätzungen zufolge lassen sich in Industrieländern etwa 20% der akuten Leberentzündungen, mehr als 40% aller Leberzirrhosen, 70 bis 85% der chronischen Leberentzündungen und 60% der Leberzelltumoren auf chronische Hepatitis C zurückführen. Eine HCV-Infektion ist in 63% der Fälle die aufgeführte Indikation für eine Lebertransplantation in Europa [16].

Bei chronischer Hepatitis C können auch Krankheitsmanifestationen außerhalb der Leber (extrahepatische Manifestationen) auftreten. Bei etwa einem Drittel aller chronisch HCV-Infizierten lässt sich eine bestimmte Form der Gefäßentzündung (gemischte Kryoglobulinämie) nachweisen, die mit Schäden an Blutgefäßen und Nerven verbunden sein kann. Ferner wird in epidemiologischen Studien ein Zusammenhang mit bestimmten Nierenund Hauterkrankungen sowie mit Herz-Kreislauf-, Stoffwechsel- und Krebserkrankungen des lymphatischen Systems beschrieben [17 bis 21].

 

 

 

3 Diagnostik

Wenn Infektionsrisiken bekannt sind, sollte den klinischen Leitlinien entsprechend eine gezielte HCV-Diagnostik durchgeführt werden, um eine Infektion möglichst frühzeitig zu erkennen (Infobox 2) [12].

 

 

Infobox 2

Definitionen der akuten und chronischen Hepatitis C

Empfehlungen zur Durchführung einer Hepatitis-CVirus-Diagnostik

Eine HCV-Diagnostik sollte erfolgen bei:

  1. Personen mit erhöhten Leberwerten (Transaminasen) und/oder klinischen Zeichen einer Hepatitis bzw. chronischen Lebererkrankung unklarer Ursache,
  2. Empfängerinnen und Empfängern von Blut und Blutprodukten (vor 1992),
  3. Transplantatempfängerinnen und -empfängern,
  4. Patientinnen und Patienten unter Hämodialyse,
  5. aktiven und ehemaligen intravenös Drogengebrauchenden,
  6. Insassen von Justizvollzugsanstalten,
  7. HIV- und/oder Hepatitis-B-Virus-Infizierten,
  8. Haushaltsangehörigen bzw. Sexualpartnerinne und -partnern HCV-Infizierter,
  9. Kindern HCV-positiver Mütter,
  10. Personen mit Migrationshintergrund aus Regionen mit erhöhter HCV-Infektionsrate,
  11. medizinischem Personal sowie
  12. Blut-, Organ- und Gewebespenderinnen und -spendern.

Darüber hinaus sollte eine HCV-Diagnostik einschließlich adäquater Beratung jeder Person gewährt werden, die eine entsprechende Untersuchung explizit wünscht.

Quelle: nach [12]

 

 

 

Patientinnen und Patienten sollten auch dann auf Hepatitis C untersucht werden, wenn eine nur geringe und unspezifische Beschwerdesymptomatik oder nur leicht erhöhte Leberwerte im Blut vorliegen. Wegen der häufig fehlenden charakteristischen Krankheitssymptome erfolgt die Diagnose der HCV-Infektion oft erst viele Jahre nach der Ansteckung, wenn beispielsweise bei einer medizinischen Routineuntersuchung erhöhte Leberwerte festgestellt werden. Für den Labornachweis einer HCV-Infektion stehen verschiedene Verfahren zur Verfügung, die in der Regel in einer bestimmten Reihenfolge angewandt werden (Abbildung 1). Man unterscheidet dabei zwischen indirekten Tests mit Nachweis von virusspezifischen Antikörpern und direkten Tests, bei denen Virusbestandteile nachgewiesen werden (Infobox 3).

 

 

Infobox 3

Labordiagnostische Verfahren zum Nachweis einer Hepatitis C

Indirekte Tests identifizieren spezifische Antikörper gegen das Hepatitis-C-Virus im Serum. Bei direkten Tests erfolgt der Nachweis des Hepatitis-C-Virus durch Virusbestandteile im Serum.

Für den Nachweis von Antikörpern gegen verschiedene Proteine des Hepatitis-C-Virus stehen verschiedene Immunassays (englisch: enzyme immunoassay, EIA) zur Verfügung, die über eine hohe Sensitivität und Spezifität verfügen. Während die Sensitivität die Wahrscheinlichkeit misst, mit der Erkrankte durch ein diagnostisches Testverfahren tatsächlich als erkrankt erkannt werden, zeigt die Spezifität die Wahrscheinlichkeit an, mit der Gesunde tatsächlich als gesund erkannt werden. Zur Bestätigung positiver und nicht eindeutiger Ergebnisse werden als weitere indirekte Tests aufwendigere immunologische Verfahren (Immunoblotassays) eingesetzt.

Beim direkten Testverfahren wird beispielsweise das Erbgut des Virus in Form von Nukleinsäure (Ribonukleinsäure, RNA) nachgewiesen. Für die Testung auf HCV-RNA stehen sehr empfindliche Verfahren zur Verfügung, die die gesuchten Nukleinsäuren vor dem eigentlichen Nachweis vermehren. Zu diesen sogenannten Nukleinsäureamplifikationstechniken (NAT) gehört zum Beispiel die Polymerasekettenreaktion (polymerase chain reaction, PCR). Der direkte Nachweis des Virus kann auch über die Bestimmung des Kern-Antigens (HCV-Core-Antigen) erfolgen.

 

 

 

Der Zeitraum zwischen der Infektion und der Bildung von Antikörpern wird Serokonversionszeit genannt. Den Zeitabschnitt zwischen Infektion und Nachweisbarkeit mittels Testverfahren bezeichnet man als diagnostisches Fenster. Das diagnostische Fenster ist bei den verschiedenen Testverfahren unterschiedlich groß. Direkte Testverfahren liefern bereits nach ein bis zwei Wochen Ergebnisse. Bei den gegenwärtig eingesetzten Immuntests (Immunassays) zum Nachweis von HCV-Antikörpern beträgt das diagnostische Fenster durchschnittlich sieben bis acht Wochen nach Infektion [12].

Die Basisdiagnostik bei Personen mit Verdacht auf Hepatitis C besteht im Nachweis spezifischer Antikörper gegen HCV mit einem Immunassay (Infobox 3). Werden HCV-Antikörper nachgewiesen, folgt anschließend ein Test zum Nachweis von Virus-RNA, beispielsweise mittels Polymerasekettenreaktion (PCR). Dies ist notwendig, weil der alleinige Nachweis von Antikörpern keine Unterscheidung zwischen einer ausgeheilten/nicht mehr infektiösen und einer aktiven/infektiösen HCV-Erkrankung ermöglicht. Ein PCR-Test ist ebenfalls erforderlich, wenn eine kurz zurückliegende Infektion vorliegen könnte, weil dann möglicherweise noch keine Antikörper gebildet wurden. Fallen Immunassay und PCR-Test positiv aus, liegt eine akute oder chronische Hepatitis-C-Infektion vor. Wurden im Immunassay HCV-Antikörper nachgewiesen, der PCR-Test fällt aber negativ aus, liegt vermutlich eine abgelaufene beziehungsweise ausgeheilte HCV-Infektion vor. Dies sollte mit einem Immunoblotassay bestätigt werden. Im Falle eines positiven Ergebnisses des Immunoblotassays wird von einem bestätigten Nachweis von anti-HCV-Antikörpern gesprochen.

Ist eine Infektion mit Hepatitis C labordiagnostisch gesichert, sollten der HCV-Genotyp und die Viruslast (Konzentration der HCV-RNA) bestimmt werden. Diese Informationen dienen der Planung und Überwachung einer antiviralen Therapie.

 

 

  Abbildung 1 

 

 

 

4 Therapie

In den letzten Jahren haben sich die Möglichkeiten der medikamentösen Therapie einer chronischen Hepatitis C rasant entwickelt. Die frühere Standardtherapie bestand in einer Kombination aus verzögert freisetzendem (pegyliertem) Interferon alfa zur Stimulation des Immunsystems, welches gespritzt (injiziert) werden muss, und Ribavirin, einem Wirkstoff (Nukleosid-Analogon) mit Aktivität gegen verschiedene Viren. Die Heilungsrate lag bei Infektion mit dem in Deutschland am häufigsten vorkommenden Genotyp 1 bei 40 bis 50% [22]. In den letzten Jahren wurden neue hochwirksame Substanzen aus verschiedenen Klassen zugelassen, die als spezifische pharmakologische Hemmstoffe (Inhibitoren) direkt antiviral wirken, die sogenannten "directly acting antivirals" (DAA). Hierzu gehören unter anderem die Wirkstoffe Sofosbuvir, Simeprevir, Daclatasvir, Ledipasvir, Ombitasvir und Paritaprevir. In den nächsten Jahren wird mit weiteren Zulassungen gerechnet.

Neue Therapiekonzepte, bei denen verschiedene Wirkstoffe kombiniert werden, haben die Heilungsaussichten der chronischen Hepatitis C erheblich verbessert. Im Vergleich zur früheren Standardtherapie konnte die Therapiedauer deutlich verkürzt, die Anwendung vereinfacht und die Verträglichkeit verbessert werden. Die Heilungschancen liegen inzwischen bei 80 bis über 90% [23]. Deshalb ist es wichtig, möglichst viele Patientinnen und Patienten mit chronischer Hepatitis C durch gezielte Labordiagnostik zu identifizieren und zu behandeln [24, 25]. Neben der Verhinderung von Spätfolgen einer Infektion sind die Verbesserung der Lebensqualität von Menschen mit chronischer Infektion und die Beseitigung des Infektionsrisikos wichtige Therapieziele. Auf Bevölkerungsebene können durch die Therapie Krankheitslast und Sterblichkeit der Hepatitis C vermindert werden (Infobox 4) [12].

 

 

Infobox 4

Ziel der Therapie der chronischen Hepatitis C

Das Ziel der Therapie der chronischen Hepatitis C ist die Entfernung (Elimination) des Hepatitis-C-Virus aus dem Körper. Als Ersatzmarker der erfolgreichen Elimination dient die dauerhaft fehlende Nachweisbarkeit von Viruserbgut (HCV-RNA) im Blut bei Untersuchung mit einem hochempfindlichen Labortest.

Durch die Viruselimination können das Fortschreiten der Lebererkrankung und mögliche Krankheitsmanifestationen außerhalb der Leber verhindert, das Risiko eines Leberzellkarzinoms vermindert, die Lebensqualität verbessert und das Infektionsrisiko aufgehoben werden. Auf Bevölkerungsebene führt die Therapie von Menschen mit chronischer Hepatitis C zu einer Senkung der Krankheitslast und Sterblichkeit der HCV-Infektion.

Quelle: nach [12]

 

 

 

Durch die Zulassung neuer Wirkstoffe ändern sich auch die Empfehlungen zur Therapie der Hepatitis C. Ein Expertengremium der Deutschen Gesellschaft für Gastroenterologie, Verdauungsund Stoffwechselkrankheiten (DGVS) aktualisiert die Therapieempfehlungen laufend [26]. Eine neue Fassung der HCV-Leitlinie zur evidenzbasierten und rationalen Prophylaxe, Diagnostik und Therapie der Hepatitis-C-Infektion wird derzeit von der DGVS erstellt (Stand: 01.07.2016).

Das Ansprechen auf die Therapie wird über den Nachweis von Virus-RNA im Blut beurteilt. Als Therapieerfolg ist definiert, dass das HCV sechs Monate nach Therapieende nicht im Blut nachweisbar ist (sustained virological response, SVR) [12]. Hierbei kann man mit sehr hoher Sicherheit davon ausgehen, dass der Therapieerfolg anhaltend ist. Allerdings kann man sich nach einer spontanen Ausheilung oder einer erfolgreich therapierten HCV-Infektion erneut mit dem Virus infizieren.

Bei Patientinnen und Patienten mit chronischer Hepatitis C wird generell eine Impfung gegen Hepatitis A und B empfohlen, sofern noch keine spezifischen Antikörper gegen HAV und/ oder HBV vorhanden sind. Um weitere Belastungen der Leber zu verringern, wird außerdem der Verzicht auf Alkohol und andere leberschädigende Substanzen empfohlen [12, 27].

Ein Teil der Patientinnen und Patienten mit Leberzirrhose oder Leberzellkarzinom im Frühstadium kommt für eine Lebertransplantation in Frage. Die Indikation hierfür muss durch entsprechende Zentren gestellt werden. Die 5-Jahres-Überlebensrate nach Lebertransplantation bei Hepatitis C liegt zwischen 60 und 80% [28 bis 30].

 

 

 

5 Verbreitung

Das Hepatitis-C-Virus kommt in allen Teilen der Welt vor und wurde bisher ausschließlich beim Menschen nachgewiesen. Jährlich infizieren sich weltweit drei bis vier Millionen Menschen mit dem Virus. Die WHO schätzt, dass derzeit 130 bis 150 Millionen Personen chronisch infiziert sind [1]. Weltweit und auch in Europa gibt es deutliche regionale Unterschiede bei der Prävalenz von HCV-Infektionen in der Allgemeinbevölkerung. Innerhalb Europas sind in den südlichen Ländern deutlich mehr Menschen mit HCV infiziert als in den nördlichen Ländern. Die Häufigkeit einer HCV-Infektion variiert von 0,3% in Schweden, Deutschland und den Niederlanden über 2 bis 3% in den Mittelmeerländern bis hin zu über 20% in einer Region im südlichen Italien [3 bis 5]. Untersuchungen belegen, dass in besonders stark betroffenen Gebieten in der Vergangenheit teilweise mit unsterilen medizinischen Instrumenten gearbeitet wurde.

 

 

5.1 Häufigkeit

Die Häufigkeit spezifischer (gegen das Hepatitis- C-Virus gerichteter) Antikörper in der Bevölkerung bezeichnet man als Antikörperprävalenz. Finden sich auch Virusbestandteile im Blut, liegt eine aktive (akute oder chronische) Infektion vor. Da der Anteil der Bevölkerung, der jemals infiziert war und HCV-Antikörper im Blut aufweist, höher liegt als der Anteil mit einer aktiven HCV-Infektion, ist die Prävalenz von HCV-Antikörpern in der Bevölkerung höher als die Prävalenz der aktiven Hepatitis C.

In der Studie zur Gesundheit Erwachsener in Deutschland (DEGS1, 2008 bis 2011), einer bevölkerungsbezogenen Untersuchung des Robert Koch- Instituts, wurden Bluttests auf Antikörper gegen Hepatitis C durchgeführt. Die Häufigkeit von HCV-Antikörpern in der Bevölkerung von 18 bis 79 Jahren lag bei etwa 0,3% [6]. Zwischen Frauen und Männern gab es dabei keine Unterschiede. Antikörper gegen HCV zeigten sich ausschließlich in den Altersgruppen zwischen 40 und 79 Jahren. Durch Nachweis von Erbgut des Hepatitis-C-Virus im Blut (HCV-RNA) konnte belegt werden, dass zwei Drittel der Personen mit HCV-Antikörpern Virusträgerinnen bzw. Virusträger waren - bei ihnen lag also eine aktive Hepatitis C vor. Vermutlich liegen die tatsächlichen Zahlen höher, da Bevölkerungsgruppen mit erhöhtem Risiko, wie Drogengebrauchende, Haftinsassen oder Migrantinnen und Migranten aus Regionen mit höherer HCV-Prävalenz, in dieser Untersuchung unterrepräsentiert beziehungsweise nicht vertreten waren. Zusätzliche Studien sind in diesem Bereich dringend erforderlich.

Zur Anzahl der Personen mit einer aktiven Hepatitis C in Deutschland liegen unterschiedliche Schätzungen vor [31, 32]. Das Robert Koch-Institut arbeitet derzeit an einer Fallzahlschätzung auf der Grundlage aktueller epidemiologischer Daten.

 

 

5.2 Erstdiagnosen

In Deutschland bestehen für Hepatitis C gemäß Infektionsschutzgesetz (IfSG) Meldepflichten für Ärztinnen und Ärzte sowie für Labore: Nach § 6 IfSG besteht für die feststellende Ärztin bzw. den feststellenden Arzt eine Meldepflicht bei Krankheitsverdacht, Erkrankung oder Tod an einer akuten Virushepatitis. Nach § 7 IfSG gilt eine Meldepflicht für Laborleiterinnen und Laborleiter bei allen Nachweisen einer Hepatitis C, soweit nicht bekannt ist, dass eine chronische Infektion vorliegt. Es werden demnach nicht nur die Neuinfektionen, sondern alle Erstdiagnosen einer chronischen Hepatitis C erfasst.

In den Publikationen des Robert Koch-Instituts werden die Fälle veröffentlicht, die der Referenzdefinition des Robert Koch-Instituts entsprechen. Bei Hepatitis C sind das alle labordiagnostisch bestätigten Fälle. Gemäß Falldefinition erfüllt seit 2015 nur der direkte Erregernachweis (HCV-RNA oder HCV-Core-Antigen) die Kriterien für den labordiagnostischen Nachweis, dementsprechend werden nur Fälle einer aktiven (infektiösen) Hepatitis C mit Nachweis des Erregers in den nationalen Statistiken publiziert [33, 34]. Bis Ende 2014 erfüllten auch Fälle mit serologischem Nachweis die Falldefinition. In den kommenden Jahren ist daher mit einem Abfall der berichteten Fallzahlen zu rechnen, weil ausgeheilte Erkrankungen nicht mehr berücksichtigt werden.

Bei der Erfassung der Hepatitis C nach dem IfSG besteht aufgrund der Vermischung von akuten und erstmals diagnostizierten chronischen Fällen die Problematik, dass die Anzahl der neu aufgetretenen HCV-Infektionen möglicherweise überschätzt wird. Auch Mehrfachmeldungen sind nicht auszuschließen. Andererseits ist davon auszugehen, dass aufgrund des häufig unspezifischen klinischen Verlaufs nur ein Teil der Neuinfektionen diagnostiziert und nach IfSG gemeldet wird, da ein Labortest in der Regel nur im Verdachtsfall erfolgt. In Ermangelung anderer Datenquellen zur Inzidenz bieten die übermittelten Hepatitis-C-Erstdiagnosen derzeit die bestmögliche Einschätzung des aktuellen Infektionsgeschehens.

Seit dem Jahr 2005 ist in Deutschland ein abnehmender Trend bei den absoluten Fallzahlen gemeldeter erstdiagnostizierter Hepatitis C zu verzeichnen (Abbildung 2). Diese Entwicklung hat sich ab dem Jahr 2009 verlangsamt. Seit 2011 ist die Anzahl der Erstdiagnosen relativ stabil mit leichten Schwankungen. Der Anstieg im Jahr 2014 ist möglicherweise auf eine Zunahme der diagnostischen Testung seit Zulassung neuer antiviraler Medikamente gegen Hepatitis C zurückzuführen und wird Gegenstand weiterer Beobachtungen sein. Der Abfall der Inzidenz übermittelter Hepatitis-C-Erstdiagnosen im Jahr 2015 im Vergleich zum Vorjahr ist vermutlich durch die oben beschriebene Änderung der Falldefinition zum 01.01.2015 bedingt. Aufgrund dieser Änderung entfallen bisher übermittlungspflichtige Fälle mit indirektem Erregernachweis und nur noch Fälle mit direktem Erregernachweis gehen in die Statistiken ein. Aus den Meldedaten kann nicht auf den Anteil von neu diagnostizierten Infektionen, deren Infektionszeitpunkt bereits lange zurückliegt, geschlossen werden. Insgesamt ist davon auszugehen, dass sich in Deutschland jedes Jahr mehrere tausend Personen mit dem Hepatitis-C-Virus infizieren.

 

 

  Abbildung 2 

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Wie auch in den Vorjahren lag die Inzidenz 2015 bei Männern mit 8,2 Erstdiagnosen je 100.000 Einwohner deutlich höher als bei Frauen (3,9). Abbildung 3 zeigt die Verteilung der Erstdiagnoseraten für Frauen und Männer nach Alter. In der Altersgruppe der 30- bis 39-Jährigen, in der die meisten Erstdiagnosen verzeichnet werden, waren Männer 2,8-fach häufiger betroffen als Frauen. Im Kindesalter (unter 15 Jahren) war die Inzidenz der Hepatitis-C-Erstdiagnosen mit 0,3 je 100.000 Einwohner (entsprechend 37 übermittelten Fällen) gering.

Weitere Informationen zum zeitlichen Verlauf sowie zur geografischen und demografischen Verteilung der Meldedaten in Deutschland können dem jährlich erscheinenden Infektionsepidemiologischen Jahrbuch des Robert Koch-Instituts entnommen werden (www.rki.de/jahrbuch).

 

 

  Abbildung 3 

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5.3 Sterblichkeit

Personen mit chronischer Hepatitis C haben im Vergleich zur Allgemeinbevölkerung ein signifikant erhöhtes Risiko, an einer leberbezogenen Erkrankung zu versterben [12]. Studien belegen auch ein erhöhtes Sterberisiko für nichtleberbezogene (extrahepatische) Ursachen, insbesondere bei Drogengebrauchenden [36 bis 38]. Eine Auswertung im Rahmen der Global Burden of Disease Studie (GBD) aus dem Jahr 2010 kommt zu dem Ergebnis, dass Hepatitis C bei Berücksichtigung aller mit der Infektion zusammenhängenden Todesfälle weltweit an 25. Stelle der Todesursachen stehen würde [39].

Für Deutschland fehlen derzeit belastbare Daten zur Sterblichkeit aufgrund von Hepatitis-CInfektionen und ihren Folgeerkrankungen [40]. Es muss davon ausgegangen werden, dass die auf HCV zurückzuführende Sterblichkeit in der Todesursachenstatistik erheblich unterschätzt wird, da vermutlich überwiegend die Folgeerkrankungen als Todesursache angegeben werden und nicht die zugrundeliegende HCV-Infektion. Häufig dürfte die Infektion den Ärztinnen und Ärzten, die die Todesbescheinigung ausstellen, auch nicht bekannt sein [41]. Dies muss bei der Interpretation der im Folgenden dargestellten Daten der Todesursachenstatistik berücksichtigt werden.

 

 

Infobox 5

Klassifikation nach ICD-10

Die Internationale statistische Klassifikation der Krankheiten und verwandter Gesundheitsprobleme (International Statistical Classification of Diseases and Related Health Problems, ICD) ist ein international anerkanntes Klassifikationssystem für medizinische Diagnosen. Es wird von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) herausgegeben und liegt aktuell in der zehnten Revision vor (ICD-10).

 

Auswahl relevanter Codes nach ICD-10:
B15 bis B19   Virushepatitis
B17   Sonstige akute Virushepatitis
B17.1   Akute Virushepatitis C
B18   Chronische Virushepatitis
B18.2   Chronische Virushepatitis C

 

 

 

Laut Todesursachenstatistik verstarben im Jahr 2014 in Deutschland insgesamt 5 Frauen und 3 Männer an einer akuten Hepatitis C (ICD-10: B17.1, Infobox 5). An einer chronischen Hepatitis C (ICD-10: B18.2) verstarben 305 Frauen und 323 Männer [42]. Dies entspricht einer Sterberate der chronischen Hepatitis C von 0,7 Sterbefällen bei Frauen und 0,8 bei Männern je 100.000 Einwohner. Bei der chronischen Hepatitis C bestanden laut Todesursachenstatistik 2014 deutliche Geschlechterunterschiede im durchschnittlichen Sterbealter zuungunsten der Männer. Frauen verstarben durchschnittlich im Alter von 73,4 Jahren und Männer im Alter von 62,4 Jahren [43].

Eine internationale Schätzung geht für Deutschland von einer deutlich höheren leberbezogenen Sterblichkeit aus als in der Todesursachenstatistik unter den Diagnosen akute und chronische Hepatitis C verzeichnet. In der Studie wird ein mathematisches Modell zum Fortschreiten der Erkrankung auf Prävalenzschätzungen der Hepatitis C ab dem Jahr 1950 angewendet. Für 2013 werden mit diesem Modell 1.300 leberbezogene Sterbefälle bei Personen mit HCV-Infektion und eine Zunahme um 10% von 2013 bis 2030 geschätzt. Die Modellrechnungen der Studie weisen außerdem in Richtung eines Anstiegs der geschätzten Anzahl der Folgeerkrankungen Leberzirrhose und Leberzellkarzinom durch chronische HCV-Infektionen in den kommenden Jahren [44].

 

 

 

6 Übertragungswege und Risikofaktoren

In den allermeisten Fällen erfolgt die HCV-Übertragung durch das Eindringen von virushaltigem Blut in die Blutbahn oder das Gewebe des Empfängers. Kleinste Mengen können ausreichend sein. Das Hepatitis-C-Virus ist im Blut von infizierten Personen zuverlässig nachweisbar. Mittels hochempfindlicher Methoden kann Erbmaterial des HCV auch in anderen Körperflüssigkeiten (Speichel, Schweiß, Tränen, Sperma und Muttermilch) nachgewiesen werden. Dennoch ist der bloße Nachweis von HCV-RNA dort nicht notwendigerweise mit Infektiösität gleichzusetzen. Eine Infektion über diese Körperflüssigkeiten wird als äußerst unwahrscheinlich angesehen [12].

Aufgrund des meist unbekannten Infektionszeitpunkts ist die Identifizierung von Übertragungswegen oft schwierig. Aus dem Jahr 2015 liegen für ungefähr ein Viertel der gemäß Referenzdefinition übermittelten Erstdiagnosen belastbare Angaben zum Übertragungsweg vor. Diese Angaben stammen in der Regel von behandelnden Ärztinnen und Ärzten oder von den Betroffenen selbst (Abbildung 4). Demnach sind 81,0% der Infektionen bei Männern und 62,0% bei Frauen am wahrscheinlichsten durch injizierenden Drogengebrauch übertragen worden [35]. An zweiter Stelle steht die Übertragung in der Gruppe der Männer, die Sex mit Männern haben. Der Erhalt von Blutprodukten vor der Einführung der diagnostischen Testung von Blut und Blutprodukten im Jahr 1991 wurde am dritthäufigsten als wahrscheinlichster Übertragungsweg aufgeführt. Darüber hinaus wurden heterosexueller Kontakt mit Hepatitis-C-infizierter Partnerin oder Hepatitis-C-infiziertem Partner, Dialyse und die Übertragung während der Geburt (perinatal) als wahrscheinlichster Übertragungsweg angegeben.

 

 

  Abbildung 4 

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zur Tabelle mit den Werten

 

 

Die Übertragbarkeit des Hepatitis-C-Virus auf dem Blutweg spiegelt sich in der unterschiedlich hohen Antikörperprävalenz in verschiedenen Bevölkerungsgruppen wider. Angaben zum Herkunftsland von Asylsuchenden mit einer neu diagnostizierten HCV-Infektion werden im Rahmen der gesetzlichen Meldepflicht erst seit September 2015 übermittelt. Dabei ist zu beachten, dass die Zahl der übermittelten Fälle unter anderem von Bestimmungen für systematische Untersuchungen (Screening) in den jeweiligen Bundesländern abhängt. Aussagen über die Höhe des Anteils von Infektionen bei Personen, die aus Ländern mit einer hohen HCV-Prävalenz stammen, sind aus den Meldedaten nicht ableitbar. Um die Antikörperprävalenz in verschiedenen Bevölkerungsgruppen darstellen zu können, werden daher weitere Studien und Erhebungen benötigt. Tabelle 1 zeigt die aus verschiedenen Untersuchungen zusammengefassten Daten für Deutschland und andere europäische Industrieländer. Die Antikörperprävalenz bei Organtransplantierten und Dialysepatientinnen und -patienten erklärt sich im Wesentlichen aus den relativ hohen Infektionsrisiken durch Organ- beziehungsweise Blutspenden vor Einführung der routinemäßigen HCV-Testung der entsprechenden Spenderinnen und Spender.

 

 

Tabelle 1 

HCV-Antikörperprävalenz in verschiedenen Bevölkerungsgruppen in Deutschland und Europa

 Bevölkerungsgruppe HCV-Antikörperprävalenz, 
Studien in Deutschland 
HCV-Antikörperprävalenz, 
Studien in anderen 
europäischen Industrieländern 
 Menschen mit Bluterkrankheit (Hämophilie),
 die vor 1992 Arzneimittel aus menschlichem
 Blutplasma (Plasmaderivate) erhalten haben
98,6% [45]  83 bis 100% [46, 47] 
92% [48], 98% [49] 
 Dialysepatientinnen und -patienten 3,6% [50]  5,0 bis 7,5% [51] 
 Injizierende Drogengebrauchende 37 bis 73% [52, 53] 
66% [54], 75% [55] 
7,5 bis 84,3% * [56] 
 Gefängnisinsassen 8,6% [57], 14,3% [58] 
17,6% [59] 
5,2% [60], 4,8% [61] 
 Kinder von Müttern, die während der Schwanger-
 schaft/ Entbindung mit HCV infiziert waren
1,0% [62]  0,3% [63], 0,2% [64] 
 0,5% [65, 66], 0,8% [67] 
 Migrantinnen und Migranten 1,2% [54] 1,9% [68],
5,8% bis 6,3% [69] 
1,5% [70],
3,1% [71] 
 Erstspendewillige, Erstspenderinnen und
 Erstspender in einem Blutspendedienst
0,07% [72]  0,0 bis 1,5% [73 bis 75] 
 Allgemeinbevölkerung (Erwachsene) 0,3% [6]  0,4 bis 5,2% [76] 
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* Studiensetting: Drogenbehandlungszentren in europäischen Städten, Bezirken oder Ländern

 

 

 

6.1 Blutprodukte und Transplantate

In Deutschland werden alle Blutspenden seit April 1991 auf HCV-Antikörper und seit 1999 zusätzlich auf HCV-Erbgut untersucht. Zusätzlich zur sorgfältigen Auswahl der Spenderinnen und Spender hat dies dazu geführt, dass das Risiko einer HCV-Übertragung durch Bluttransfusionen in Deutschland, wie auch in anderen Industrieländern, sehr stark zurückgegangen ist. Seit dem Jahr 2000 wurde bei jährlich rund vier bis fünf Millionen Transfusionen nur noch eine HCV-Übertragung im Jahr 2004 bestätigt [77, 78]. Hierbei handelte es sich um die Spende einer Person mit einer sehr frischen HCVInfektion, die noch nicht im Blut nachgewiesen werden konnte. Für die im Blutspendewesen verwendeten direkten Tests (Nukleinsäure-Amplifikationstests, NAT) schätzt man das diagnostische Fenster aktuell auf circa 9 bis 11 Tage. Das Restrisiko einer unerkannt infektiösen Spende im diagnostischen Fenster wird anhand mathematischer Modelle aktuell auf circa 1:3 Millionen geschätzt [79].

Weitere Maßnahmen haben zu einer Reduktion des HCV-Infektionsrisikos durch Transfusionen geführt. Therapeutisches Plasma, das keinem technischen Inaktivierungsverfahren unterzogen wird, wird für vier Monate quarantänegelagert. Erst wenn die Spenderin beziehungsweise der Spender in einer erneuten Testung auf alle Infektionswerte einschließlich HCV negativ getestet wurde, kann das tiefgefroren gelagerte Plasma zur Transfusion freigegeben werden. Nachdem Mitte der 1980er-Jahre zuverlässige Verfahren zur Virusinaktivierung bei der Herstellung von Arzneimitteln aus Blutplasma (Plasmaderivate, beispielsweise Gerinnungsfaktorenpräparate, Immunglobuline) verbindlich eingeführt wurden, gelten diese Präparate als HCV-sicher.

Durch die vorgeschriebene Testung aller Organspenderinnen und -spender auf das Vorliegen einer HCV-Infektion (indirekter und gegebenenfalls direkter Test) konnte auch die Übertragungsgefahr durch Organtransplantationen minimiert werden.

 

 

6.2 Injizierender Drogengebrauch

Ein wichtiger Übertragungsweg ist die gemeinsame Verwendung von Injektionsutensilien bei Personen, die intravenös Drogen gebrauchen. Das Hepatitis-C-Virus ist in der Umwelt sehr stabil, auch auf Flächen. Dadurch ist beim Drogengebrauch und bei der Vorbereitung der Injektion nicht nur das Teilen von Spritzen und Nadeln risikobehaftet [80]. Das Auskochen und Weitergeben von Filtern, die gemeinsame Benutzung eines Wassergefäßes sowie das Teilen von Löffeln oder Stauschlauch können ebenfalls ein Risiko darstellen [81]. Auch das Teilen von Sniefröhrchen zum Inhalieren pulverförmiger Drogen kann durch Mikroverletzungen der Nasenschleimhaut eine HCV-Übertragung begünstigen [32]. Diese Verhaltensweisen werden mit dem Begriff "Unsafe Use" zusammengefasst.

Der durchschnittliche Anteil der injizierenden Drogengebrauchenden an allen diagnostizierten HCV-Fällen betrug 64% in den 18 europäischen Ländern, für die Daten im Zeitraum 2011 bis 2012 zur Verfügung standen. Der Anteil an den gemeldeten HCV-Fällen mit bekannter Risikokategorie lag bei 50% [82]. Die seit einigen Jahren etablierten Präventionsprogramme für injizierende Drogengebrauchende (gezielte Aufklärung, Ausgabe steriler Injektionsbestecke) haben zwar dazu beigetragen, das Risiko für Infektionen mit dem Humanen Immundefizienz-Virus (HIV) deutlich zu verringern; HCV ist aber in dieser Gruppe weiterhin stark verbreitet. In verschiedenen Studien wurden hohe Neuinfektionsraten beobachtet, insbesondere auch bei jungen Personen in den ersten Jahren des injizierenden Drogengebrauchs. In Justizvollzugsanstalten besteht oft eine besondere Gefährdungssituation für injizierende Drogengebrauchende, da hier der Zugang zu Präventionsmaßnahmen, wie sterilem Material zur Injektion, limitiert ist.

Menschen, die Drogen gebrauchen, sind in bevölkerungsbezogenen Untersuchungen meist unterrepräsentiert. Das Robert Koch-Institut hat deshalb im Rahmen einer weiteren Studie die Häufigkeit von Infektionsmarkern im Blut (Seroprävalenzen) von HIV, HBV und HCV sowie Verhaltensweisen von über 2.000 injizierenden Drogengebrauchenden in acht deutschen Städten untersucht. Die Studie zu »Drogen und chronischen Infektionskrankheiten in Deutschland« (DRUCK-Studie) zeigte unter anderem deutliche Unterschiede von HCV-Antikörperprävalenz und HCV-Infektionshäufigkeit zwischen den Studienstädten. Die Antikörperprävalenz bei injizierenden Drogengebrauchenden lag zwischen 37% in Leipzig und 73% in Hannover. Zwischen 23% und 54% der Teilnehmenden wiesen Marker einer aktiven, infektiösen Hepatitis C auf, die potenziell behandlungsbedürftig und auf andere Personen übertragbar ist [53].

 

 

6.3 Injizierender Drogengebrauch

Der sexuelle Übertragungsweg der Hepatitis C ist grundsätzlich möglich, spielt aber eine untergeordnete Rolle. Verletzungsträchtige Sexualpraktiken stellen allerdings ein relevantes Infektionsrisiko dar. Bei Personen mit häufig wechselnden Sexualpartnerinnen und -partnern sowie mit Sexualpraktiken, bei denen Kontakt mit Blut nicht ausgeschlossen ist, wurde eine gegenüber der Allgemeinbevölkerung erhöhte Prävalenz von HCV-Antikörpern festgestellt. Die Infektionsgefahr ist besonders hoch, wenn bereits eine andere Viruserkrankung vorliegt, insbesondere mit HIV. Bei Langzeit-Partnerinnen und -Partnern von Personen mit aktiver Hepatitis C wurden hingegen in verschiedenen Ländern HCVInfektionen nur selten beobachtet. Zum Teil blieb dabei unklar, ob die Infektionen auf sexuelle Übertragung oder auf gemeinsam bestehende, lange zurückliegende Risiken zurückzuführen waren, wie beispielsweise medizinische Eingriffe mit kontaminierten Instrumenten. Seit den 2000er-Jahren wurden verschiedene Ausbrüche von akuter Hepatitis C unter HIV-infizierten Männern, die Sex mit Männern haben (MSM), aus den USA, Australien und verschiedenen europäischen Ländern berichtet. Als Risikofaktoren für eine HCV-Infektion unter HIV-positiven MSM wurden häufiger Analsex mit wechselnden Partnern, Gruppensex, rektale Verletzungen und Drogengebrauch im sexuellen Kontext identifiziert [83 bis 86]. Im Zusammenhang mit sexuellen Risiken, nasalem und injizierenden Drogengebrauch wurde aktuell auch von akuten HCV-Infektionen unter MSM ohne HIV-Infektion berichtet [87].

 

 

6.4 Injizierender Drogengebrauch

Beruflich bedingte Infektionen mit HCV bei medizinischem Personal kommen in Einzelfällen vor und sind in der Regel auf konkrete Unfallereignisse zurückzuführen, beispielsweise auf eine Nadelstichverletzung bei der Behandlung HCV-infizierter Patientinnen oder Patienten. Das Risiko einer HCV-Infektion nach einer Nadelstichverletzung oder einer vergleichbaren Exposition beträgt etwa 2%. Damit liegt das Risiko höher als bei HIV (0,1%), aber deutlich niedriger als beim Hepatitis-B-Virus (> 20%). Studien zeigen, dass bei medizinischem oder zahnmedizinischem Personal in Industrieländern die HCV-Antikörperprävalenz in der Regel nicht höher liegt als in der Allgemeinbevölkerung [88].

HCV-Übertragungen auf Patientinnen und Patienten im Rahmen diagnostischer oder chirurgischer Eingriffe sind äußerst selten. Infektionsquellen können entweder HCV-infiziertes medizinisches Personal sein - beispielsweise im Zusammenhang mit unbemerkten Verletzungen von Chirurginnen oder Chirurgen bei Operationen - oder medizinische Instrumente, die nicht sachgerecht desinfiziert beziehungsweise sterilisiert wurden. In den letzten Jahren wurden in Deutschland Einzelfälle einer HCV-Übertragung auf Patientinnen und Patienten dokumentiert und wissenschaftlich untersucht, zum Beispiel durch einen Anästhesisten und einen Gynäkologen [89, 90]. Des Weiteren wurde von Einzelfällen berichtet, die sich durch eine HCV-Übertragung von Patient zu Patient auf einer orthopädischen Station ereignet haben [91]. Nachfolgende Untersuchungen zeigten keine Verstöße in der Durchführung der Basishygiene. Es konnten auch keine spezifischen Aktivitäten identifiziert werden, die zu den im Krankenhaus erworbenen (nosokomialen) Infektionen geführt haben könnten. In anderen europäischen Ländern kam es auch vereinzelt zu HCV-Infektionen im Krankenhaus, zum Beispiel auf einer Entbindungsstation. In Großbritannien wurde bei einer Frau zwei Monate nach der Entbindung eine akute HCV-Infektion festgestellt [92]. Untersuchungen ergaben, dass eine Hebamme auf der Station mit dem gleichen Genotyp des Virus chronisch infiziert war. Des Weiteren wurde über Einzelfälle berichtet, bei denen die HCV-Infektion im Rahmen einer Darmspiegelung (Koloskopie) übertragen wurde [93, 94]. In diesen Fällen waren meist Hygienevorschriften missachtet worden.

Personen, die im medizinischen Bereich beschäftigt sind, sollten im Rahmen arbeitsmedizinischer Vorsorgeuntersuchungen regelmäßig auf HCV-Antikörper untersucht und in Maßnahmen zur Vermeidung blutübertragener Infektionen geschult werden [95]. Im Falle einer infektiösen Hepatitis C sollte, wie bei allen Virusträgerinnen und Virusträgern, umgehend eine adäquate Behandlung angeboten werden. Für Beschäftigte mit aktiver HCV-Infektion gibt es keine generelle Empfehlung zur Einschränkung ihrer Tätigkeit in Einrichtungen der Krankenversorgung. Allerdings können bestimmte Tätigkeiten mit einem erhöhten Infektionsrisiko verbunden sein. In Abhängigkeit von individuellen Faktoren, beispielsweise der Art einer Operation und der damit verbundenen Verletzungsgefahr sowie der technischen Fertigkeit und Erfahrung des Operierenden, können bestimmte Tätigkeitseinschränkungen notwendig sein. Über die Art des Einsatzes von HCV-infiziertem medizinischen Personal sollte in jedem einzelnen Fall ein interdisziplinär besetztes Expertengremium entscheiden. Dabei hat die Risikominimierung für die Patientinnen und Patienten vorrangige Bedeutung.

 

 

6.5 Mutter-Kind-Übertragung

Das Risiko einer HCV-Übertragung von der Mutter auf das Kind während der Schwangerschaft oder unter der Geburt (vertikale Transmission) ist geringer als bei einer Hepatitis-B-Virus-Infektion der Mutter. Es wird mit 3 bis 5% angegeben und ist abhängig von der Viruskonzentration im mütterlichen Blut. Wenn die Mutter zugleich HIV-infiziert ist, steigt das HCV-Übertragungsrisiko im Vergleich zu HIV-negativen Müttern auf das Zwei- bis Dreifache [96, 97].

Obwohl Virus-RNA auch in Muttermilch nachgewiesen wurde, gibt es bisher keinen gesicherten Fall einer Infektion auf diesem Wege. Trotzdem besteht theoretisch ein Restrisiko, dass es bei hoher Viruslast über blutende Wunden (beispielsweise bei Verletzungen der Brustwarzen) zu einer Infektion des Säuglings kommen kann. Die Nationale Stillkommission empfiehlt daher, bei der Beratung von HCV-positiven Müttern folgende Aspekte zu berücksichtigen [98]:

  • Hepatitis-C-positive Mütter können nach entsprechender Beratung zum Stillen ermuntert werden.
  • Hepatitis-C-positive Mütter sollten entsprechend professionell begleitet und unterstützt werden, um möglichst blutende Verletzungen der Brustwarzen zu vermeiden.

 

 

6.6 Andere Übertragungswege

Bei weniger als einem Viertel der gemäß Referenzdefinition übermittelten Erstdiagnosen finden sich belastbare Angaben zum Übertragungsweg [35]. Es ist unklar, inwieweit es sich bei den nicht bekannten Fällen um bisher unbekannte Übertragungswege handelt oder um Risikoverhaltensweisen und Risikoereignisse (beispielsweise injizierender Drogengebrauch oder Bluttransfusionen vor 1992, an die sich die Betroffenen nicht erinnern oder die sie nicht berichten). Derzeit ist nicht bekannt, ob in Deutschland HCV-Infektionen beispielsweise durch Vernachlässigung von Hygieneregeln beim Tätowieren, Piercing oder Ohrlochstechen vorkommen. Auch eine Übertragung über gemeinsame Benutzung oder Verwechslung von Rasierklingen, Rasierapparaten, Nagelscheren oder Zahnbürsten ist nicht hinreichend geklärt. In einigen Studien wurden unsachgemäß durchgeführte Tätowierungen (insbesondere in Haftanstalten) als Risikofaktor für eine HCV-Infektion identifiziert [99, 100].

 

 

 

7 Prävention

Eine wirksame Schutzimpfung gegen Hepatitis C ist nicht verfügbar. Auch stellt eine früher einmal durchgemachte HCV-Infektion keinen sicheren Schutz vor einer erneuten Infektion dar. Präventionsmaßnahmen müssen deshalb vor allem darauf zielen, die bekannten Übertragungsrisiken zu minimieren.

Zu den wichtigsten präventiven Maßnahmen gehören die sorgfältige Auswahl von Blutspenderinnen und -spendern einschließlich einer hochempfindlichen Testung von Blutprodukten auf HCV-Antikörper und HCV-Erbgut. Die Verwendung virusinaktivierter Blutprodukte (wo möglich) oder gentechnologisch hergestellter Präparate, können ein mögliches Restrisiko weiter verringern. Blut und Blutprodukte sind nach Einführung dieser Tests und Verfahren erheblich sicherer geworden, so dass Infektionen in den Industrieländern nur noch in sehr seltenen Einzelfällen vorkommen. Grundsätzlich sollten zellhaltige Blutprodukte, wie beispielsweise Erythrozyten- oder Thrombozytenpräparate, nur nach strenger Indikationsstellung eingesetzt werden.

Für die weiterhin stark gefährdete Gruppe der Personen mit injizierendem Drogengebrauch sind gezielte Aufklärungsmaßnahmen beispielsweise in Therapieeinrichtungen, szenenahen Kontaktläden, Drogenkonsumräumen und über Straßensozialarbeit (Streetwork) notwendig. Die Aufklärung sollte mit der bedarfsorientierten Vergabe von sterilem Material gekoppelt sein. Es sollte insbesondere Wissen zu den weniger gut bekannten Übertragungsmöglichkeiten, wie durch die gemeinsame Benutzung von Löffeln, Filtern, Wasser und Sniefröhrchen, vermittelt werden. Auch ein erhöhtes »Blutbewusstsein« zu Risiken und Kontaktmöglichkeiten im Alltag gehört dazu. Bei der Ausgabe von sterilem Material zur Vorbereitung und zum Tätigen der Injektion ist wichtig, dass nicht nur Spritzen und Kanülen, sondern auch Filter, Löffel und steriles Wasser zur Injektion ausgegeben werden. Spritzentauschprogramme oder Automaten kommen inzwischen in vielen Städten zum Einsatz, allerdings besteht bei diesen Angeboten ein starkes Stadt-Land-Gefälle [101].

Menschen mit injizierendem Drogengebrauch werden aufgrund der Illegalität von Drogenerwerb, -besitz und -verkauf sowie Beschaffungskriminalität häufig inhaftiert. In Justizvollzugsanstalten ist der Zugang zu den oben genannten Maßnahmen der Prävention und Infektionsvermeidung teilweise eingeschränkt, so dass ein wichtiges Ziel der Präventionsbemühungen auch die Absenkung erhöhter Infektionsrisiken für Inhaftierte sein sollte. Bei sexuellen Kontakten mit häufig wechselnden Partnerinnen und Partnern oder verletzungsträchtigen Sexualpraktiken wird Kondomgebrauch empfohlen, um die Infektionsgefahr zu verringern. Bei Drogengebrauch im sexuellen Kontext sollte neben dem Kondomgebrauch darauf geachtet werden, dass möglicherweise mit Blut kontaminierte Gegenstände wie Injektionsmaterial, Sniefröhrchen oder Handschuhe nicht geteilt werden, insbesondere unter HIV-Infizierten.

Um bei der Behandlung und Pflege von infizierten Patientinnen und Patienten eine HCV-Übertragung auf medizinisches Personal zu vermeiden, empfiehlt es sich, die Regeln der Basishygiene zu beachten, die auch für die Verhütung einer HIV- oder HBV-Infektion gelten. Bei möglichem Kontakt zu virushaltigen Körperflüssigkeiten müssen Schutzhandschuhe getragen werden. Sollten bei der Behandlung virushaltige Aerosole (schwebende feste oder flüssige Teilchen in der Luft) auftreten können, wie zum Beispiel bei zahnärztlichen Maßnahmen, ist das Tragen eines Mundschutzes und einer Schutzbrille angezeigt. Scharfe oder spitze Gegenstände, die mit Blut oder anderen Körperflüssigkeiten in Berührung gekommen sind, müssen sicher entsorgt werden. Umgekehrt sollte bei HCV-infiziertem medizinischem oder zahnmedizinischem Personal, bei dem durch adäquate Therapie keine Viruselimination erzielt werden kann, in jedem Einzelfall - zum Beispiel durch eine interdisziplinär zusammengesetzte Kommission aus Expertinnen und Experten - sorgfältig abgewogen werden, in welchen Arbeitsbereichen die betroffene Person eingesetzt werden kann [95].

Eine effektive Therapie kann eine chronische HCVInfektion heutzutage in einem Großteil der Fälle heilen, so dass keine Übertragungsgefahr mehr besteht. Eine wichtige Präventionsmaßnahme besteht deshalb auch in der frühzeitigen Diagnose, zum Beispiel durch geeignete Screeningmaßnahmen, und umgehenden adäquaten Behandlung. HCV-Screeningprogramme für Bevölkerungsgruppen mit einer hohen HCV-Prävalenz (wie injizierende Drogengebrauchende, Migrantinnen und Migranten) haben sich in Studien auch als kosteneffektiv erwiesen [76, 102].

Für die Information der Allgemeinbevölkerung und von Menschen mit HCV-Infektion wurden von verschiedenen Institutionen und Organisationen Informationsangebote entwickelt, unter anderem von der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) und der Deutschen AIDS-Hilfe. Darüber hinaus gibt es Angebote der Deutschen Leberstiftung sowie von Selbsthilfegruppen wie der Deutschen Leberhilfe und dem Berliner Leberring, die teilweise von der pharmazeutischen Industrie gefördert werden. Selbsthilfegruppen spielen auch bei der Beratung und Betreuung von Betroffenen mit einer chronischen Infektion bezüglich psychosozialer Aspekte eine wichtige Rolle und können dazu beitragen, die Lebensqualität zu verbessern.

 

 

 

8 Versorgung

Die medikamentöse Therapie der Hepatitis C kann in der Regel ambulant durchgeführt werden. Eine Therapieeinleitung im Krankenhaus kann zur besseren Überwachung bei bestimmten Begleitumständen, beispielsweise bei Vorliegen einer Autoimmunerkrankung, Leberzirrhose oder psychiatrischen Erkrankung, sinnvoll sein [23]. Auch Komplikationen können die Einweisung in ein Krankenhaus erforderlich machen. Aufgrund einiger Besonderheiten (Verlaufsdiagnostik, Dosierung der Medikamente, Kombinationsmöglichkeiten, Entwicklung von Resistenzen sowie Wechsel- und Nebenwirkungen) sollte die ambulante Therapie in enger Zusammenarbeit mit erfahrenen Ärztinnen und Ärzten beziehungsweise in entsprechenden ambulanten Zentren erfolgen.

Die nachfolgende Darstellung stationär behandelter Fälle nach Daten der Krankenhausdiagnosestatistik basiert auf den Hauptdiagnosen akute Hepatitis C (ICD-10: B17.1) und chronische Hepatitis C (ICD-10: B18.2). Behandlungsfälle aufgrund anderer Hauptdiagnosen wie beispielsweise Leberzirrhose und Leberzellkarzinom sowie Lebertransplantation sind darin nicht enthalten.

Die Anzahl der im Krankenhaus behandelten Fälle mit den Hauptdiagnosen akute oder chronische Hepatitis C ist in den letzten 15 Jahren erheblich zurückgegangen. Nach den Daten der Krankenhausdiagnosestatistik sank die stationäre Fallzahl bei der akuten Hepatitis C von 3.271 im Jahr 2000 auf 181 im Jahr 2014 [103]. Auch bei der chronischen Hepatitis C ist der Rückgang deutlich: Im Jahr 2000 wurden 6.366 stationäre Fälle verzeichnet; nach einem Anstieg der Behandlungsfälle auf 7.802 im Jahr 2003 fiel die Anzahl nahezu kontinuierlich auf 921 (356 weiblich, 565 männlich) in 2014 (Abbildung 5). Dieser Rückgang ist vermutlich überwiegend auf Erfolge in der ambulanten medikamentösen Therapie zurückzuführen.

 

 

  Abbildung 5 

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Etwa die Hälfte (51,0%) der stationären Krankenhausaufenthalte mit der Hauptdiagnose chronische Hepatitis C entfällt auf die Altersgruppe der 45- bis unter 65-Jährigen (Abbildung 6) [104]. Während Männer bis zum Alter von unter 60 Jahren eine deutlich höhere Inanspruchnahme stationärer Versorgungsleistungen aufweisen als Frauen, werden in den Altersgruppen ab 65 Jahren Frauen häufiger als Männer im Krankenhaus behandelt.

 

 

  Abbildung 6 

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Die durchschnittliche Verweildauer im Krankenhaus betrug 2014 bei Fällen mit der Hauptdiagnose akute Hepatitis C 6,6 Tage und bei der chronischen Hepatitis C 4,6 Tage [103]. Im Verlauf der letzten 15 Jahre ist bei beiden Hauptdiagnosen kein eindeutiger zeitlicher Trend bezüglich der Länge der Verweildauer zu erkennen.

Neben der Akutversorgung können medizinische Rehabilitationsmaßnahmen angezeigt sein, um gesundheitliche Einschränkungen abzumildern und Beeinträchtigungen der Teilhabe am Erwerbsleben oder am Leben in der Gemeinschaft zu reduzieren. Nach Daten der Deutschen Rentenversicherung, dem größten Rehabilitationsträger in Deutschland, wurden 2014 bei Frauen 70 und bei Männern 97 stationäre Leistungen zur medizinischen Rehabilitation und sonstige Leistungen zur Teilhabe für Erwachsene mit der ersten Diagnose chronische Virushepatitis (ICD-10: B18) abgeschlossen [105]. Da eine tiefere Gliederung nicht zur Verfügung steht, kann der auf chronische Hepatitis C entfallende Anteil nicht beziffert werden.

 

 

 

9 Kosten

Die Inanspruchnahme ambulanter und stationärer Versorgung durch Patientinnen und Patienten mit Hepatitis C ist mit erheblichen Kosten verbunden. Da in den nächsten Jahren mit einer Zunahme der Krankheitslast und Sterblichkeit durch Hepatitis- C-bedingte Langzeitfolgen zu rechnen ist [44], ist auch eine entsprechende Kostensteigerung im Gesundheitssystem zu erwarten. Den mit Abstand größten Kostenfaktor stellt heute die Arzneimitteltherapie dar, für die sich die Ausgaben mit der Einführung innovativer Wirkstoffe in den letzten Jahren vervielfacht haben.

Die Krankheitskostenrechnung des Statistischen Bundesamtes wurde zuletzt für das Jahr 2008 durchgeführt. Sie berücksichtigt die unmittelbar durch eine Erkrankung entstandenen Kosten für medizinische Heilbehandlungen, Präventions-, Rehabilitations- oder Pflegemaßnahmen. Neben den Gesamtkosten für Virushepatitis (ICD-10: B15 bis B19) werden Ausgaben für akute Virushepatitis B (ICD-10: B16) und chronische Virushepatitis (ICD-10: B18) ausgewiesen. Aufgrund der Langzeitfolgen der Hepatitis C entstehen darüber hinaus erhebliche Kosten, die in anderen Diagnosegruppen erfasst werden, beispielsweise unter Leber- oder Krebserkrankungen.

Die Krankheitskostenrechnung bezifferte die Ausgaben für Virushepatitis (ICD-10: B15 bis B19) 2008 auf 233 Millionen Euro, wovon 137 Millionen Euro auf chronische Virushepatitis (ICD-10: B18) entfielen [106]. Mit 112 Millionen Euro wurde 2008 der größte Anteil der Krankheitskosten für chronische Virushepatitis im ambulanten Bereich ausgegeben. 91 Millionen Euro lassen sich davon Apotheken zuordnen und stellen damit überwiegend Arzneimittelausgaben dar. 2008 entfielen 64,2% der durch chronische Virushepatitis bedingten Krankheitskosten auf Männer. Bei altersspezifischer Betrachtung zeigt sich, dass der höchste Kostenanteil bei beiden Geschlechtern in der Altersgruppe der 45- bis 64-Jährigen anfiel (Frauen 53,1%, Männer 46,6%) (Tabelle 2).

 

 

Tabelle 2 

Krankheitskosten für chronische Virushepatitis (ICD-10: B18) 2008 (in Millionen Euro*)
Quelle: Datenbasis: Krankheitskostenrechnung, Statistisches Bundesamt [106]
 
 Altersgruppe Weiblich  Männlich  Gesamt 
 < 15 Jahre 1  0  1 
 15 bis 29 Jahre 6  6  12 
 30 bis 44 Jahre 11  36  47 
 45 bis 64 Jahre 26  41  67 
 65 bis 84 5  4  9 
 85 Jahre und älter 1  0  0 
 Gesamt 49  88  137 
[106] Statistisches Bundesamt (2010) Krankheitskostenrechnung, Krankheitskosten in Mio. € für Deutschland.
www.gbe-bund.de
(Stand: 28.01.2016)
* Rundungsabweichungen möglich

 

 

Seit der letzten Krankheitskostenrechnung des Statistischen Bundesamts sind die Arzneimittelausgaben für die Behandlung der Hepatitis C erheblich gestiegen. Die Arzneimittelkosten der früheren, interferonbasierten Standardtherapie einer HCV-Infektion lagen in den Jahren 2008 bis 2011 im Durchschnitt zwischen rund 14.000 und 26.000 Euro [107]. Die Therapiekosten mit den neu zugelassenen Wirkstoffen beliefen sich 2014 je nach Therapieregime auf 60.000 bis 120.000 Euro [108]. 590 Millionen Euro wurden 2014 in der Gesetzlichen Krankenversicherung für die seit 2014 zugelassenen Arzneimittel zur Behandlung der Hepatitis C ausgegeben. Für 2015 und 2016 werden nach Schätzungen der Kassenärztlichen Bundesvereinigung und des GKV-Spitzenverbands Arzneimittelausgaben von jeweils mindestens 1,4 Milliarden Euro für diese Medikamente anstehen [109]. Dabei ist zu berücksichtigen, dass im ersten Jahr nach Markteinführung oft besonders hohe Therapiekosten anfallen, da der Preis eines Medikaments vom pharmazeutischen Hersteller in dieser Zeit frei festgesetzt werden kann. Die weitere Preisgestaltung hängt, entsprechend den gesetzlichen Regelungen des Arzneimittelmarkt-Neuordnungsgesetzes (AMNOG), von der frühen Zusatznutzenbewertung durch den Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA) ab.

Für die frühere interferonbasierte Standardtherapie der chronischen Hepatitis C konnte nachgewiesen werden, dass die Behandlung trotz relativ hoher Kosten kosteneffektiv war, wenn man die Folgen einer Nicht-Behandlung berücksichtigt, da unbehandelt hohe Gesundheitskosten für Folgeund Begleiterkrankungen entstehen [110]. Die neueren direkt antiviral wirkenden Substanzen sind mit wesentlich verbesserten Heilungsraten (SVR) verbunden, allerdings auch mit erheblich höheren Therapiekosten. Inwieweit bei außerordentlich hochpreisigen Arzneimitteln, wie zum Beispiel Sofosbuvir, Kosteneffektivität über vermiedene Behandlungskosten hergestellt wird, ist aktuell Gegenstand der Diskussion [108]. Eine Analyse aus dem Jahr 2015 deutet darauf hin, dass ein Großteil der hohen Kosten einer Therapie mit den neuen Wirkstoffen dadurch aufgewogen wird, dass Langzeitfolgen wie Leberzirrhose, Leberzellkarzinom und letztlich Lebertransplantationen verhindert werden [111].

Neben den direkten Krankheitskosten für die Inanspruchnahme medizinischer Leistungen tragen auch die indirekten Krankheitskosten, die durch Produktivitätsausfälle in der Folge von Arbeitsunfähigkeit, Frühberentungen und vorzeitigen Todesfällen entstehen, zur volkswirtschaftlichen Bedeutung einer Erkrankung bei. Die AOK registrierte bei ihren Pflichtmitgliedern 2008 beinahe 60.000 Arbeitsunfähigkeitstage aufgrund chronischer Virushepatitis (ICD-10: B18) und etwa 52.000 Arbeitsunfähigkeitstage aufgrund Fibrose und Zirrhose der Leber (ICD-10: K74) [112]. Die Anzahl der Fehltage, die durch HCV-Infektion und ihre Behandlung veranlasst sind, beträgt einer 2016 veröffentlichten Studie zufolge durchschnittlich 17,6 Tage im Jahr [107]. In der Gesetzlichen Rentenversicherung gingen 2014 bei Frauen 42 und bei Männern 90 Rentenzugänge wegen verminderter Erwerbsfähigkeit auf die Erstdiagnose chronische Virushepatitis zurück [113]. Das durchschnittliche Zugangsalter lag für Frauen bei 53,0 und für Männer bei 51,7 Jahren [114]. Auch bei diesen Indikatoren können anhand der verfügbaren Gliederungstiefe die Ergebnisse nicht spezifisch für die chronische Hepatitis C ausgewiesen werden.

 

 

 

10 Aktivitäten und Ausblick

Im Jahr 2002 wurde das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderte multizentrische Kompetenznetzwerk Hepatitis (Hep-Net) etabliert. In diesem Netzwerk arbeiten Expertinnen und Experten aus dem niedergelassenen, klinischen und universitären Bereich sowie wissenschaftliche Institute, zum Beispiel aus den Bereichen Virologie, Epidemiologie, Gesundheitsökonomie und Informatik, eng zusammen. Gemeinsames Ziel ist, verschiedene wissenschaftliche Aspekte der Hepatitis zu erforschen und insbesondere die Beratung und medizinische Versorgung von Hepatitis- Infizierten weiter zu verbessern. Ausgehend vom Kompetenznetz Hepatitis wurde Ende 2006 die Deutsche Leberstiftung gegründet, die Projekte zur Erforschung von Lebererkrankungen vorantreibt. Akteure der Deutschen Leberstiftung bilden den Kern der thematischen translationalen Einheit »Hepatitis« im Deutschen Zentrum für Infektionsforschung, die gezielte Grundlagenforschung für konkrete Anwendungsziele betreibt. Neben Forschung zu Prävention und Immunantwort werden dort hauptsächlich klinische Studien durchgeführt, um die Behandlungsmöglichkeiten für die Patientinnen und Patienten zu verbessern.

Das derzeit am Universitätsklinikum Essen angesiedelte Nationale Referenzzentrum Hepatitis C nimmt wichtige Aufgaben in der Beratung von Labors, Ärztinnen und Ärzten sowie in der Erforschung der Hepatitis C wahr. Die Abteilung für Infektionsepidemiologie am Robert Koch-Institut analysiert die nach IfSG gemeldeten HCV-Fälle und führt ergänzende wissenschaftliche Studien durch. Darüber hinaus berät das Robert Koch-Institut die Fachöffentlichkeit, den Öffentlichen Gesundheitsdienst sowie die Politik zu Themen im Zusammenhang mit Hepatitis C.

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat im Jahr 2012 einen Rahmenplan für die Prävention und Bekämpfung viraler Hepatitiden eingeführt und die Europäische Kommission und das European Centre for Disease Prevention and Control (ECDC) haben ein ähnliches Rahmenkonzept auf europäischer Ebene initiiert. Darin werden die Mitgliedsstaaten aufgefordert, Maßnahmen zur Verbesserung des Problembewusstseins und der Datenlage für eine Strategie zur Prävention von Übertragungen und zum Screening, zur Versorgung und Behandlung von Infizierten zu entwickeln. Bei der World Health Assembly im Mai 2014 verabschiedeten die Delegierten der WHO eine Resolution für einen "Call to action to scale up global hepatitis response", der Empfehlungen zum Screening besonders betroffener Gruppen, zur Verbesserung des Zugangs zu Diagnostik und Therapie und zur Entwicklung angemessener nationaler Strategien enthält [115]. Die WHO hat erstmals Leitlinien zu Screening, Versorgung und Behandlung der Hepatitis C entwickelt und im April 2014 veröffentlicht [116]. Im April 2016 wurde bereits eine Aktualisierung dieser Leitlinien publiziert, da angesichts der neu zugelassenen direkt antiviralen Medikamente eine Interferon-basierte Therapie nicht mehr als Standardtherapie zu empfehlen ist [117]. Bei der World Health Assembly im Mai 2016 wurde die erste globale Gesundheitsstrategie zu viraler Hepatitis für die Jahre 2016 bis 2021 verabschiedet. Derzeit erarbeitet das WHO-Büro für Europa gemeinsam mit Expertinnen und Experten und Vertreterinnen und Vertretern aus den Ländern eine regionale Gesundheitsstrategie zu viraler Hepatitis für die Jahre 2016 bis 2021. Diese Strategien sollen durch verstärkte Anstrengungen der Mitgliedsstaaten im Bereich Prävention, Fallfindung und Behandlung von viralen Hepatitiden zur Eliminierung von Hepatitis C bis zum Jahr 2030 führen [118]. In Deutschland wurde vom Bundesministerium für Gesundheit und dem Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung gemeinsam eine Strategie zur Eindämmung von HIV, Hepatitis B und C sowie anderer sexuell übertragbarer Infektionen (»BIS 2030 bis Bedarfsorientiert, Integriert, Sektorübergreifend«) erarbeitet und im April 2016 vom Bundeskabinett beschlossen [119]. Die neu erarbeitete Strategie umfasst damit erstmals auch Handlungsfelder im Bereich Hepatitis B und C.

Die Entwicklung eines wirksamen Impfstoffes würde einen entscheidenden Schritt für die Prävention der Hepatitis C darstellen. Derzeit ist jedoch nicht absehbar, inwieweit dies gelingen wird. Die ausgeprägte (genetische) Wandelbarkeit des Virus, die Ausbildung von Fluchtmutanten (Immun-Escape-Mutanten) des Virus, die sich der Abwehr durch das Immunsystem entziehen, und die noch unzureichenden Erkenntnisse über die immunologischen Faktoren, die eine effektive Immunabwehr bedingen, erschweren die Impfstoffentwicklung.

Obwohl die Surveillance, d.h. die systematische und kontinuierliche Überwachung von Erkrankungen bzw. Todesfällen in der Bevölkerung, nach dem Infektionsschutzgesetz und eine ganze Reihe von gezielten Studien bereits wertvolle Informationen zur Epidemiologie der Hepatitis C in Deutschland geliefert haben, ist eine weitere Verbesserung der Datenlage erforderlich. Dazu gehören Studien zur Bedeutung verschiedener Risikofaktoren beziehungsweise zu Übertragungswegen der HCV-Infektion in der Allgemeinbevölkerung sowie in definierten Risikogruppen (zum Beispiel injizierende Drogengebrauchende, Inhaftierte, Dialysepatientinnen und -patienten) wie auch zur Anzahl der Neuinfektionen in der Bevölkerung. Verbesserungsbedarf bei der Fallfindung besteht insbesondere auch bei Personen aus Hochprävalenzregionen, die nach Deutschland immigriert sind [120]. Im Bereich der Therapie zeichnet sich ab, dass in den meisten Fällen auf pegyliertes Interferon verzichtet werden kann. Durch die erwartete Zulassung eines antiviralen Medikaments, das gegen alle Genotypen wirksam ist, wird sich das Therapiespektrum nochmals erweitern. Noch wenig erforscht ist derzeit die Frage der Entwicklung von Resistenzen durch eine antivirale Therapie und der Auswirkungen auf die Therapieoptionen bei einer erneuten Infektion. Die hohen Therapiekosten sind eine Herausforderung für das Gesundheitssystem. Die Behandlung von Hepatitis C ist dennoch unabdingbar, um die Krankheitslast und Sterblichkeit zu senken und um die Lebensqualität der Betroffenen zu verbessern.

In der Prävention bedürfen weiterhin bestimmte Risikogruppen besonderer Aufmerksamkeit. Höchste Priorität sollte der Prävention unter injizierenden Drogengebrauchenden eingeräumt werden. Daneben sollte in den entsprechenden Gruppen gezielt Aufmerksamkeit für das erhöhte Risiko einer sexuellen Übertragung durch verletzungsträchtige Praktiken und bei bestehender HIV-Infektion geschaffen werden. Hygieneregeln sollten im medizinischen Bereich, aber auch beim Piercing, Ohrlochstechen oder Tätowieren, konsequent eingehalten werden. Die weitere Entwicklung und Umsetzung evidenzbasierter, qualitätsgesicherter und zielgruppengerechter Präventionsmaßnahmen sind die Voraussetzung, um die Präventionspotenziale zur Vermeidung von Hepatitis-C-Infektionen weiter auszuschöpfen.

 

 

 

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(Stand: 21.01.2016
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108 Korzilius H, Osterloh F (2016) Arzneimittelpreise: Innovationen werden immer teurer. Dtsch Arztebl Int 113(3):57 bis 60
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(Stand: 21.01.2016)
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www.bmg.bund.de/fileadmin/dateien/Publikationen/Praevention/Broschueren/BMG_BIS_2030_web.pdf
(Stand: 09.05.2016)
120 Robert Koch-Institut (2015) Hepatitis C im Jahr 2014. Epidemiologisches Bulletin 30:289 bis 302

 

 

 

12 Glossar

 

 Antigen Substanz, die eine Immunreaktion auslösen und zur Bildung von Antikörpern führen kann
 Antikörper Proteine, die im Rahmen der Immunreaktion nach Kontakt mit einem Antigen gebildet werden; Antikörper reagieren spezifisch mit Strukturen der Antigene, gegen die sie gerichtet sind (z.B. Bestandteile des Hepatitis-C-Virus)
 Antikörperprävalenz Häufigkeit spezifischer Antikörper in der Bevölkerung; beschreibt z.B. den Anteil der Bevölkerung, der jemals mit dem Hepatitis-C-Virus infiziert war
 Blutplasma Flüssiger, nicht-zellulärer Anteil des Bluts, der aus Wasser und gelösten Substanzen (z.B. Proteine) besteht
 diagnostisches Fenster Zeitraum zwischen einer Infektion und ihrer Nachweisbarkeit durch Labortests
 Dialyse Verfahren zur Entfernung schädlicher Stoffe aus dem Blut bei Patientinnen und Patienten mit Nierenschwäche; am häufigsten wird die Hämodialyse angewandt, bei der das Blut außerhalb des Körpers gereinigt wird
 directly acting antivirals
 (DAA)
Arzneimittel mit direkter Wirkung gegen Viren
 HCV-Core-Antigen HCV-Kern-Antigen; bei Nachweis liegt eine aktive Infektion vor
 HCV-Genotyp (GT) Variante des Hepatitis-C-Virus mit unterschiedlicher genetischer Ausstattung
 Immunglobuline Kugelförmige Proteine mit den Eigenschaften eines Antikörpers
 Immunassay Labortest auf der Basis einer Antigen-Antikörper-Reaktion; wird z.B. als Suchtest zum Nachweis spezifischer Antikörper gegen Hepatitis-C-Virus eingesetzt
 Immunoblot Labortest auf der Basis eines immunologischen Verfahrens; wird z.B. als Bestätigungstest zum Nachweis spezifischer Antikörper gegen Hepatitis-C-Virus eingesetzt
 Infektionsschutzgesetz
 (IfSG)
Gesetz zur Verhütung und Bekämpfung von Infektionskrankheiten beim Menschen
 Interferon Interferone werden in der Immuntherapie eingesetzt; ein bestimmter Wirkstoff, das pegylierte Interferon alfa, gehörte vor der Einführung direkt antiviral wirksamer Substanzen zur Standardtherapie der Hepatitis C; inzwischen gibt es auch interferonfreie Kombinationstherapien
 Inzidenz Häufigkeit von Neuerkrankungen in einem bestimmten Zeitraum
 Leberwerte Enzymwerte im Blut, deren Erhöhung auf Erkrankungen der Leber hinweist; hierzu gehören bestimmte Transaminasen
 Leberzellkarzinom Krebserkrankung der Leber
 Leberzirrhose Narbige Verhärtung und Schrumpfung der Leber, der eine Bindegewebewucherung vorausgeht und die mit Funktionsverlusten verbunden ist
 Nukleinsäureamplifikations-
 techniken (NAT)
Molekularbiologische Methoden zur Vervielfältigung von Nukleinsäuren, die in Labortests zum direkten Nachweis von Infektionserregern eingesetzt werden
 Plasmaderivate Aus menschlichem Blutplasma hergestellte Medikamente, z.B. Gerinnungsfaktoren
 Polymerasekettenreaktion
 (PCR)
Molekularbiologische Methode zur Vervielfältigung von Erbsubstanz, die in Labortests zum direkten Nachweis von Infektionserregern eingesetzt wird (englisch: polymerase chain reaction)
 Prävalenz Häufigkeit einer Erkrankung
 Ribonukleinsäure (RNA) Organische Säure, die eine wichtige Rolle bei der Übertragung von genetischen Informationen spielt (englisch: ribonucleic acid); bei Nachweis von Erbinformation (RNA) des Hepatitis-CVirus liegt eine aktive Infektion vor
 Sensitivität Misst bei diagnostischen Testverfahren die Wahrscheinlichkeit, mit der Erkrankte durch den Test tatsächlich als erkrankt erkannt werden
 Serokonversionszeit Zeitraum zwischen Infektion und Auftreten von Antikörpern im Blut
 Sniefröhrchen Hilfsmittel zum Inhalieren pulverförmiger Substanzen
 Spezifität Misst bei diagnostischen Testverfahren die Wahrscheinlichkeit, mit der Gesunde durch den Test tatsächlich als gesund erkannt werden
 sustained virological response
 (SVR)
Eine »anhaltende virologische Antwort« (englisch: sustained virological response) liegt vor, wenn das Hepatitis-C-Virus sechs Monate nach Therapieende nicht im Blut nachweisbar ist; dann gilt die Infektion als ausgeheilt
 Transaminasen Enzyme, die u.a. in der Leber vorkommen; erhöhte Blutwerte weisen auf eine Schädigung der Leber hin
 Transfusion Übertragung von Blut oder Blutprodukten durch intravenöse Infusion
 Unsafe Use Bezeichnung für Verhaltensweisen von Drogengebrauchenden, die mit erhöhtem Infektionsrisiko einhergehen, z.B. das Teilen von Spritzen und Nadeln, Löffeln, Filtern, Wassergefäßen und Sniefröhrchen
 Viruslast Menge der Viren, die in einem Milliliter Blut nachweisbar sind
   
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Impressum

 

Die politische und finanzielle Verantwortung für die Gesundheitsberichterstattung des Bundes liegt beim Bundesministerium für Gesundheit.

 

Gesundheitsberichterstattung des Bundes.
Gemeinsam getragen von RKI und Destatis.
GBE-Themenheft Hepatitis C

 

Herausgeber:

Robert Koch-Institut
Nordufer 20
13353 Berlin
(Berlin Dezember 2016)

Internet: www.rki.de/gbe

Twitter: @rki_de

 

Redaktion:

Stefanie Seeling, Dr. Thomas Ziese
Abteilung für Epidemiologie und Gesundheitsmonitoring

 

Autorinnen

Dr. Sandra Beermann, Dr. Ruth Zimmermann, Stefanie Seeling

 

Autorinnen und Autoren der Erstauflage 2003
Prof. Dr. Eckart Schreier, Dr. Doris Eis, PD Dr. Hannelore Neuhauser, Prof. Dr. Klaus Stark

 

Satz

Gisela Dugnus

 

Druck

Oktoberdruck, Berlin

 

Bezugsquelle

E-Mail:gbe@rki.de
Tel.: 030-18754-3400

 

Vorgeschlagene Zitierweise

Robert Koch-Institut (Hrsg.) (2016) GBE-Themenheft Hepatitis C. Gesundheitsberichterstattung des Bundes. Gemeinsam getragen von RKI und Destatis. RKI, Berlin

 

ISBN: 978-3-89606-229-1
DOI: 10.17886/RKI-GBE-2016-016

 

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.dnb.de abrufbar.

 

Ein Symbolbild in Form des Bundesadlers
Das Robert Koch-Institut ist ein Bundesinstitut im Geschäftsbereich des Bundesministeriums für Gesundheit

 

 

 

Tabellen mit Werten aus den Abbildungen 2 bis 6

 

 

zurück zur Abbildung 2  

Übermittelte Hepatitis-C-Erstdiagnosen 2001 bis 2015*
 
 Meldejahr Referenzdef HCV 
 2001 8.689 
 2002 6.578 
 2003 6.927 
 2004 9.043 
 2005 8.310 
 2006 7.528 
 2007 6.889 
 2008 6.257 
 2009 5.503 
 2010 5.306 
 2011 5.054 
 2012 5.012 
 2013 5.173 
 2014 5.824 
 2015 4.887 
* Die Abbildung bezieht sich auf Fälle, die der Referenzdefinition entsprechen.
Eine Umstellung des Meldewesens nach Einführung des Infektionsschutzgesetzes 2001 erfolgte im Jahr 2002. Im Jahr 2015 erfolgte eine grundlegende Änderung der Falldefinition für Hepatitis-C-Erstdiagnosen. Dadurch sind Vergleiche mit den Vorjahren jeweils nur bedingt möglich.

 
 

 

 

zurück zur Abbildung 3  

Übermittelte Hepatitis-C-Erstdiagnosen je 100.000 Einwohner nach Alter und Geschlecht 2015 (4.855 Fälle)*
 
 Altersgruppe Männlich  Weiblich 
 < 15 Jahre 0,3  0,3 
 15 bis 19 Jahre 1,3  0,8 
 20 bis 24 Jahre 4,8  3,3 
 25 bis 29 Jahre 12,9  6,0 
 30 bis 39 Jahre 21,4  7,6 
 40 bis 49 Jahre 12,4  3,9 
 50 bis 59 Jahre 8,9  5,1 
 60 bis 69 Jahre 5,2  4,0 
 70 bis 79 Jahre 2,5  2,9 
 80 Jahre+ 3,6  3,8 
* Die Abbildung bezieht sich auf Fälle, die der Referenzdefinition entsprechen.

 
 

 

 

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Gemeldete Fälle von Hepatitis-C-Virus-Infektionen mit belastbaren Angaben zum wahrscheinlichsten Übertragungsweg 2015 (1.170 Fälle)*
 
 Transmission Anzahl  Prozent 2014 
 Übertragungsweg unbekannt 3.717  76,1 
 injizierender Drogengebrauch (76,2%) 892  76,2 
 Männer, die Sex mit Männern haben (8,1%) 95  8,1 
 Heterosexueller Kontakt mit Hepatitis-C-infiz. Partner/in (6,1%) 71  6,1 
 Blutprodukte (7,8%) 91  7,8 
 Dialyse (1,4%) 16  1,4 
 Perinatal (0,4%) 5  0,4 
 Summe 1.170  23,9 
* Die Abbildung bezieht sich auf Fälle, die der Referenzdefinition entsprechen.

 
 

 

 

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Stationäre Fälle mit der Hauptdiagnose chronische Hepatitis C (ICD-10: B18.2) 2000 bis 2014
 
 Jahr Gesamt  Männlich  Weiblich 
 2000 6.366  3.594  2.772 
 2001 7.303  4.071  3.232 
 2002 7.455  4.207  3.248 
 2003 7.802  4.260  3.542 
 2004 7.394  3.982  3.412 
 2005 6.225  3.420  2.805 
 2006 4.832  2.713  2.119 
 2007 3.977  2.215  1.762 
 2008 3.497  1.936  1.561 
 2009 2.638  1.462  1.176 
 2010 2.227  1.273  954 
 2011 1.844  1.033  811 
 2012 1.803  993  810 
 2013 1.406  812  594 
 2014 921  565  356 

 
 

 

 

zurück zur Abbildung 6  

Stationäre Fälle mit der Hauptdiagnose chronische Hepatitis C (ICD-10: B18.2) nach Alter 2014
 
 Altersgruppe Männlich  Weiblich 
 ≤ 9 Jahre -  - 
 10 bis 14 Jahre 1  - 
 15 bis 19 Jahre 5  2 
 20 bis 24 Jahre 3  3 
 25 bis 29 Jahre 21  7 
 30 bis 34 Jahre 54  16 
 35 bis 39 Jahre 59  19 
 40 bis 44 Jahre 68  24 
 45 bis 49 Jahre 63  36 
 50 bis 54 Jahre 86  52 
 55 bis 59 Jahre 96  47 
 60 bis 64 Jahre 47  43 
 65 bis 69 Jahre 20  31 
 70 bis 74 Jahre 18  30 
 75 bis 79 Jahre 17  32 
 80 bis 84 Jahre 5  10 
 85 bis 89 Jahre 2  3 
 90 bis 94 Jahre -  1 
 95 Jahre+ -  - 

 
 

 

 

Gesundheitsberichterstattung des Bundes

 
 

Die Gesundheitsberichterstattung des Bundes (GBE) liefert daten- und indikatorengestützte Beschreibungen und Analysen zu allen Bereichen des Gesundheitswesens.


Rahmenbedingungen
des Gesundheitswesens
 
Gesundheitliche Lage
  Doppelpfeil: vertikal
Gesundheits-
verhalten und
-gefährdungen
Doppelpfeil: horizontal
Gesundheits-
probleme,
Krankheiten
Doppelpfeil: vertikal   Doppelpfeil: vertikal
Leistungen und Inanspruchnahme
Doppelpfeil: vertikal   Doppelpfeil: vertikal
Ressourcen der
Gesundheits-
versorgung
Doppelpfeil: horizontal
Ausgaben,
Kosten und
Finanzierung

 

Als dynamisches und in ständiger Aktualisierung begriffenes System bietet die Gesundheitsberichterstattung des Bundes die Informationen zu den Themenfeldern in Form sich ergänzender und aufeinander beziehender Produkte an:

 

  • Themenhefte der Gesundheitsberichterstattung des Bundes
  • In den Themenheften werden spezifische Informationen zum Gesundheitszustand der Bevölkerung und zum Gesundheitssystem handlungsorientiert und übersichtlich präsentiert. Jedes Themenheft lässt sich einem der GBE-Themenfelder zuordnen; der innere Aufbau folgt ebenfalls der Struktur der Themenfelder. Somit bieten die Themenfelder der GBE sowohl den Rahmen als auch die Gliederung für die Einzelhefte. Inhaltlich zusammengehörende Themen können gebündelt und gemeinsam herausgegeben werden. Die fortlaufende Erscheinungsweise gewährleistet Aktualität. Die Autorinnen und Autoren sind ausgewiesene Expertinnen und Experten aus dem jeweiligen Bereich.
    www.rki.de

 

  • Informationssystem der Gesundheitsberichterstattung des Bundes
  • Das Informationssystem der Gesundheitsberichterstattung des Bundes liefert als Online- Datenbank schnell, kompakt und transparent gesundheitsrelevante Informationen zu allen Themenfeldern der Gesundheitsberichterstattung. Die Informationen werden in Form von individuell gestaltbaren Tabellen, übersichtlichen Grafiken, verständlichen Texten und präzisen Definitionen bereitgestellt und können heruntergeladen werden. Das System wird ständig ausgebaut. Derzeit sind aktuelle Informationen aus über 100 Datenquellen abrufbar. Zusätzlich können über dieses System die GBE-Themenhefte sowie weitere GBE-Publikationen abgerufen werden.
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Die Aussagen der Gesundheitsberichterstattung des Bundes beziehen sich auf die nationale, bundesweite Ebene und haben eine Referenzfunktion für die Gesundheitsberichterstattung der Länder. Auf diese Weise stellt die GBE des Bundes eine fachliche Grundlage für politische Entscheidungen bereit und bietet allen Interessierten eine datengestützte Informationsgrundlage. Darüber hinaus dient sie der Erfolgskontrolle durchgeführter Maßnahmen und trägt zur Entwicklung und Evaluierung von Gesundheitszielen bei.
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