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Startseite > Gesundheitliche Lage > Gesundheitszustand, Beschwerden > Gesundheit von Migranten > Text: Kapitel 3.5.3 Nichtübertragbare und chronische Erkrankungen [Gesundheit in Deutschland, 2015]

Kapitel 3.5.3 Nichtübertragbare und chronische Erkrankungen [Gesundheit in Deutschland, 2015]


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3.5.3
NICHTÜBERTRAGBARE UND CHRONISCHE ERKRANKUNGEN

Aufgrund fehlender Informationen, gerade im Bereich nichtübertragbarer, häufig chronisch verlaufender Erkrankungen, sind Vergleiche schwierig und beziehen sich zumeist auf kleinräumige Studien oder Teilgruppen. Analysen mit regionalen Krebsregisterdaten belegen, dass bösartige Neubildungen bei Personen mit Migrationshintergrund seltener zu finden sind als in der Bevölkerung ohne Migrationshintergrund [19]. Lediglich bei Krebslokalisationen, die mit Infektionen im früheren Lebenslauf in Verbindung stehen, darunter Magen- oder Leberkarzinome, sind Morbidität und Sterblichkeit unter Migrantinnen und Migranten erhöht. Andere Krebserkrankungen, wie Lungenkrebs, treten bei Personen mit Migrationshintergrund hingegen seltener auf [19 bis 21]. Für die ebenfalls mit dem Lebensstil assoziierten Herz-Kreislauf-Erkrankungen wurde in der Gruppe der Aussiedlerinnen und Aussiedler eine geringere Mortalität nachgewiesen [22].

Für die Häufigkeit (Prävalenz) des Diabetes Typ 2, der stark mit Übergewicht und Bewegungsmangel einhergeht, liegen keine verlässlichen Zahlen für Menschen mit Migrationshintergrund vor [23, 24]. Es wird aber davon ausgegangen, dass die Prävalenz insbesondere bei älteren Migranten über dem Niveau der Allgemeinbevölkerung liegt. Erhöhte Erkrankungsraten haben sich auch beim Schwangerschaftsdiabetes bei türkischen Frauen gezeigt [25].

Studien zur psychischen Gesundheit haben für Depressionen sowie psychosomatische Erkrankungen ebenfalls zumeist höhere Prävalenzen bei Menschen mit Migrationshintergrund gefunden [26 bis 29]. Die Datenlage ist jedoch durch große Heterogenität, methodische Probleme sowie in Teilen widersprüchliche Ergebnisse gekennzeichnet [30, 31]. Zudem gibt es Hinweise, dass eine schlechtere psychische Gesundheit bei Menschen mit Migrationshintergrund stark durch deren niedrigeren Sozialstatus mitbedingt ist [28].

Bei Kindern und Jugendlichen lassen sich auf Basis der Studie zur Gesundheit von Kindern und Jugendlichen in Deutschland ((KiGGS) bezüglich körperlicher Erkrankungen nur wenige Unterschiede feststellen. Erhöhte Prävalenzen zeigen sich bei Kindern und Jugendlichen mit Migrationshintergrund allein bei der Diagnose Blutarmut (Anämie); geringere Erkrankungsraten finden sich bei den Diagnosen Skoliose, Migräne sowie bei den atopischen Erkrankungen [9].

 

 

Literatur

9 Robert Koch-Institut (Hrsg) (2008) Kinder- und Jugendgesundheitssurvey (KiGGS) 2003 bis 2006: Kinder und Jugendliche mit Migrationshintergrund in Deutschland. Beiträge zur Gesundheitsberichterstattung des Bundes. RKI, Berlin
19 Arnold M, Razum O, Coebergh JW (2010) Cancer risk diversity in non-western migrants to Europe: An overview of the literature. Eur J Cancer 46(14):2,647 to 2,659
20 Ronellenfitsch U, Kyobutungi C, Ott JJ et al. (2009) Stomach cancer mortality in two large cohorts of migrants from the Former Soviet Union to Israel and Germany: Are there implications for prevention? Eur J Gastroenterol Hepatol 21(4):409 to 416
21 Spallek J, Arnold M, Razum O et al. (2012) Cancer mortality patterns among Turkish immigrants in four European countries and in Turkey. Eur J Epidemiol 27(12):915- to 921
22 Ronellenfitsch U, Kyobutungi C, Becher H et al. (2006) All-cause and cardiovascular mortality among ethnic German immigrants from the Former Soviet Union: a cohort study. BMC Public Health 6:16
23 Icks A, Kulzer B, Razum O (2011) Diabetes bei Migranten. In: Diabetes D.E. (Hrsg) Deutscher Gesundheitsbericht Diabetes 2011. Kirchheim + Co GmbH, Mainz, S. 148 bis 154
24 Heidemann C, Du Y, Schubert I et al. (2013) Prävalenz und zeitliche Entwicklung des bekannten Diabetes mellitus: Ergebnisse der Studie zur Gesundheit Erwachsener in Deutschland (DEGS1). Bundesgesundheitsbl - Gesundheitsforsch - Gesundheitsschutz 56(5/6):668 bis 677
25 Reeske A, Zeeb H, Razum O et al. (2012) Unterschiede in der Gestationsdiabetesinzidenz im Vergleich zwischen türkischstämmigen und deutschen Frauen: Eine Analyse von Abrechnungsdaten der AOK Berlin, 2005 bis 2007. Geburtshilfe Frauenheilkd 72(4):305 bis 310
26 Bermejo I, Mayninger E, Kriston L et al. (2010) Psychische Störungen bei Menschen mit Migrationshintergrund im Vergleich zur deutschen Allgemeinbevölkerung. Psychiatr Prax 37(5):225 bis 232
27 Aichberger MC, Neuner B, Hapke U et al. (2012) Der Zusammenhang zwischen Migrationsstatus und depressiven Symptomen in der älteren Bevölkerung in Deutschland. Ergebnisse einer bevölkerungsbasierten Querschnittstudie. Psychiatr Prax 39(3):116 bis 121
28 Sahyazici F, Huxhold O (2012) Depressive Symptome bei älteren türkischen Migrantinnen und Migranten. In: Baykara-Krumme H, Schimany P, Motel-Klingebiel A (Hrsg) Viele Welten des Alterns. Springer VS, Wiesbaden, S. 181 bis 200
29 Rommel A, Saß AC, Born S et al. (2015) Die gesundheitliche Lage von Menschen mit Migrationshintergrund und die Bedeutung des sozioökonomischen Status. Erste Ergebnisse der Studie zur Gesundheit Erwachsener in Deutschland (DEGS1). Bundesgesundheitsbl - Gesundheitsforsch - Gesundheitsschutz 58(6):543 bis 552
30 Lindert J, Brähler E, Wittig U et al. (2008) Depressivität, Angst und posttraumatische Belastungsstörung bei Arbeitsmigranten, Asylbewerbern und Flüchtlingen. Systematische Übersichtsarbeit zu Originalstudien. PPmP 58(3 bis 4):109 bis 122
31 Glaesmer H, Wittig U, Brähler E et al. (2009) Sind Migranten häufiger von psychischen Störungen betroffen? Eine Untersuchung an einer repräsentativen Stichprobe der deutschen Allgemeinbevölkerung? Psychiatr Prax 36(1):16 bis 22

 

 


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