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Startseite > Gesundheitsberichterstattung > sonstiges > Datenquelle: Bundes-Gesundheitssurvey - Methodik [generell]

Bundes-Gesundheitssurvey - Methodik [generell]


 

Datenhalter: Robert Koch-Institut

Gesundheitssurvey 1998

(alle Angaben beziehen sich auf den Stand Anfang der 2000er Jahre, es fanden keine späteren Aktualisierungen statt)

 

Ergebnisse des Bundes-Gesundheitssurveys

Der Bundes-Gesundheitssurvey ist der erste gesamtdeutsche Survey, der für die alten und neuen Bundesländer nach einheitlichen Merkmalen zeitgleich und unter den gleichen Bedinungen erhoben wurde. Die repräsentativen Surveydaten gaben für die Bevölkerung in Deutschland 1998 Auskunft über die gesundheitliche Versorgung, die Häufigkeit (Prävalenz), mit der bestimmte Krankheiten, Krankheitsmerkmale, Risikofaktoren, Beschwerden sowie gesundheitsrelevante Lebensbedingungen und Verhaltensweisen in Abhängigkeit von Alter, Geschlecht und weiteren Einflussgrößen vorkamen.

Das Erhebungsprogramm des Bundes-Gesundheitssurveys bestand aus einem Kernsurvey (Interview, medizinisch-physikalische Untersuchung und ärztliche Überprüfung, Labordiagnostik) und zusätzlichen Modulen (Umweltsurvey, Arzneimittelsurvey, Psychische Störungen, Ernährungssurvey, Folsäureversorgung, Bayerischer Gesundheitssurvey). Zur Grundgesamtheit des Bundes-Gesundheitssurveys gehörten alle in der Bundesrepublik lebenden Erwachsenen im Alter von 18 bis 79 Jahren. Die Stichprobe war das Resultat einer 2- bzw. 3-stufig geschichteten Zufallsauswahl. Die im Rahmen des Kernsurveys realisierte Nettostichprobe betrug 7.124 Personen, was einer Ausschöpfungsrate von 61,7 % entspricht.

Unter dem Titel "Nationaler Gesundheitssurvey" wurden bereits in den Jahren 1984 bis 1986 und 1987 bis 1989 sowie 1990 bis 1991 repräsentative Stichproben der bundesdeutschen Bevölkerung im Rahmen der Deutschen Herz-Kreislauf-Präventionsstudien (DHP) einer standardisierten Untersuchung und einer Befragung unterzogen. In den Jahren 1991/92 wurden auch in den neuen Ländern mit weitgehend gleicher Methodik wie in den alten Ländern ein Gesundheitssurvey Ost durchgeführt. Im Bundes-Gesundheitssurvey waren auch wesentliche Teile des Erhebungsinstrumentariums dieser vorangegangenen Surveys enthalten, um die Vergleichbarkeit der Ergebnisse der einzelnen Surveys zu gewährleisten und Aussagen zur zeitlichen Entwicklung von Krankheiten bzw. Risiken zu ermöglichen.

Im Bundes-Gesundheitssurvey sind mehr als 50 Labor- und sechs Körpermessgrößen je Proband bestimmt worden. Die Laboranalysen umfassten hämatologische Parameter, Enzyme, Metabolite, Elektrolyte, Spurenelemente, Hormone, Medikamente, Antikörper gegen wichtige Infektionserreger und Allergene aus den Körperflüssigkeiten Vollblut, Serum/Plasma und Urin. Als Körpermesswerte sind von jedem Probanden Blutdruck, Puls, Körpergewicht, Körpergröße, Taillen- und Hüftumfang gemessen worden.

 

Serum-Cholesterin

Zwischen der Höhe des Serum-Cholesterin-Spiegels und dem Risiko, eine koronare Herzkrankheit (KHK) zu erleiden, besteht ein enger Zusammenhang. Generell ist man sich darüber einig, dass die koronare Herzkrankheit selten unter 160 mg/dl (4,1 mmol/l) vorkommt. Die Ergebnisse der Framingham-Studie zeigten, dass die individuelle Vorhersagekraft des Gesamt-Cholesterinwertes bezüglich des koronaren Risikos gering ist. Erst im Extrembereich wird sie von individualprognostischer Bedeutung.

In Anlehnung an die Empfehlungen der European Atherosclerosis Society (EAS) von 1988 wird die folgende Klassifizierung der Cholesterinwerte vorgenommen:

  • 200 mg/dl (<5,2 mmol/l)
    normal
  • 200 bis <250 mg/dl (5,2 bis <6,5 mmol/l)
    risikoverdächtig
  • 250 bis <300 mg/dl (6,5 bis <7,8 mmol/l)
    erhöhtes Risiko
  • >=300 mg/dl (>=7,8 mmol/l)
    stark erhöhtes Risiko

In den Tabellen sind die Mittelwerte, Mediane und Prävalenzklassen nach Geschlecht und 10-Jahres-Altersklassen aufgeführt. Bei Gesamt-Cholesterin über alle Altersklassen unterscheiden sich Mittelwerte und Risikoprävalenzen von Männern und Frauen nur geringfügig.

Sowohl bei Frauen als auch bei Männern ist ein altersabhängiger Anstieg der Risikoprävalenzen zu beobachten. Bemerkenswert ist bei beiden Geschlechtern der starke Abfall des Anteils normalhoher Cholesterinwerte oberhalb der Altersgruppe 18 bis 19 Jahre.

Im Vergleich zu den Erhebungen 1991 haben sich 1998 die Mittelwerte für diesen Parameter bei den Männern der Altersklassen 30 bis 69 Jahre kaum (-0,73 %), bei den Frauen der entsprechenden Altersklassen um 1,3 % verringert. Deutlichere Trends (-2,17 %) findet man bei den Männern zwischen 30 und 39 Jahren und bei den Frauen (-1,8 %) zwischen 40 und 49. Die Mittelwerte der Risikoprävalenzen (>= 200 mg/dl [5,2 mmol/l]) sanken bei Männern um 2,2 %, bei Frauen um 2,4 %. Auch hier liegen die deutlichsten Veränderungen bei den genannten Altersgruppen.

Das Serumcholesterin setzt sich aus den Hauptfraktionen HDL-Cholesterin, LDL-Cholesterin und VLDL zusammen, die jede für sich genommen unterschiedlich mit dem Risiko für koronare Herzkrankheiten korrelieren. Im Gegensatz zur LDL- ist die HDL-Fraktion negativ mit der KHK assoziiert, wie aus einer Vielzahl von epidemiologischen und klinischen Studien hervorgeht. Ein genauer Schwellenwert, ab dem eine protektive Wirkung der HDL-Fraktion hoch wahrscheinlich wird, wurde noch nicht allgemeingültig definiert. Kein Risiko soll bei Frauen oberhalb 65 mg/dl (1,68 mmol/l) und bei Männern oberhalb 55 mg/dl (1,45 mmol/l) vorhanden sein. Als Untergrenze für ein hohes Risiko werden jedoch übereinstimmen 35 mg/dl (0,90 mmol/l) angesehen.

Die HDL-Mittelwerte liegen bei Männern tiefer als bei Frauen. Werte unterhalb der Grenze von 35 mg/dl (0,90 mmol/l) kommen bei Männern deutlich häufiger als bei Frauen vor. Die Altersabhängigkeit der HDL-Werte ist geringer als beim Gesamt-Cholesterin. Auffällig ist ein niedriger Anteil von Werten unterhalb 35 mg/dl (0,90 mmol/l bei Frauen der Altersklasse 20 bis 29 Jahre. Im Vergleich zu 1991 fielen die HDL-Werte der Männer zwischen 30 und 69 Jahren um 5,2 % und die der gleich alten Frauen um 2,29 %.

 

Blutdruck

Der Bluthochdruck ist der bedeutendste kardiovaskuläre Risikofaktor. Zur Bewertung des Blutdrucks wurden von der WHO folgende Kriterien festgelegt:

Normoton
Systole < 140 mmHg und/oder
Diastole < 90 mmHg sowie keine Einnahme von Antihypertonika

Grenzwertig (Borderline)
Systole 140 bis 159 mmHg und/oder
Diastole 90 bis 94 mmHg sowie keine Einnahme von Antihypertonika

Hyperton
Systole >= 160 mmHg und/oder
Diastole >= 95 mmHg

Kontrolliert
Systole < 160 mmHg und
Diastole < 95 mmHg sowie Einnahme von Antihypertonika

Um eine reaktive und damit passagere Blutdruckerhöhung von einer Hypertonie abzugrenzen, wurden drei Messungen vorgenommen. Der Mittelwert der zweiten und dritten Messung ist in die Auswertung eingegangen.

Die Prävalenz des Bluthochdrucks schwankt in Abhängigkeit von Alter und Geschlecht, wobei mit zunehmendem Lebensalter die Prävalenzwerte ansteigen. In der Bundesrepublik Deutschland hatten 1998 rund 15,7 Millionen der 18- bis < 80-jährigen Bevölkerung eine "wirkliche" Hypertonie (der Begriff der "wirklichen" Hypertonie beinhaltet sowohl Personen mit erhöhten gemessenen Blutdruckwerten als auch Personen, die infolge blutdrucksenkender Behandlung eine "kontrollierte" Hypertonie haben). Nur ca. 3,8 Millionen der Hypertoniker können nach den WHO-Kriterien als "kontrolliert hyperton" klassifiziert werden. Hier wurden die Blutdruckwerte durch eine geeignete Therapieform mittels blutdrucksenkender Medikamente wieder normalisiert. Etwa 8,3 Millionen der 18- bis < 80-Jährigen haben eine Grenzwerthypertonie. Bei 75,8 % der Hypertoniker ist der erhöhte Blutdruck entweder nicht bekannt oder nicht entsprechend behandelt. Im relativ kurzen Zeitraum von 1991 bis 1998 sind im Altersbereich zwischen 30 bis 69 Jahren die altersspezifischen Prävalenzwerte der Hypertonie angestiegen, insbesondere nach dem 50. Lebensjahr. Nach dem 60. Lebensjahr beträgt der Anteil der Hypertoniker in der Bevölkerung mehr als 40 %.

 

Body-Mass-Index

Übergewicht wird in Zusammenhang gebracht mit einer Reihe von Erkrankungen. Insbesondere bringt Übergewicht ein erhöhtes Risiko mit sich, an einer Krankheit des Herzens und Kreislaufs zu erkranken. Da das Körpergewicht nicht losgelöst von der Körpergröße betrachtet werden kann, werden zu seiner Beurteilung Gewichts-Indices eingesetzt, bei denen die Körperlänge berücksichtigt wird. Breite Verwendung hat der Body-Mass-Index (BMI) gefunden, bei dem das Körpergewicht auf das Quadrat der Körperlänge bezogen wird:

Körpergewicht in kg
(Körperlänge in m²)

Die Bewertung des Körpergewichts erfolgt nach folgenden Kriterien:
normales Körpergewicht < 25 kg/qm
mäßiges Übergewicht 25 bis < 30 kg/qm
starkes Übergewicht >= 30 kg/qm

Starkes Übergewicht weisen 1998 in der Bundesrepublik Deutschland 18,7 % der Männer und 21,7 % der Frauen auf (bezogen auf die Bevölkerung im Alter von 18 bis 79 Jahren). Bis zur Altersgruppe der 60- bis 69-Jährigen steigt der Anteil der stark Übergewichtigen kontinuierlich an. Hier sind 27,5 % der Männer und 35,5 % der Frauen als stark übergewichtig einzustufen. Bemerkenswert ist der Sachverhalt, dass in der Altersgruppe der 70- bis 79-Jährigen der BMI im Mittel bei beiden Geschlechtern wieder rückläufig ist.

Im zeitlichen Vergleich (1991 bis 1998) ist der Anteil der stark Übergewichtigen im Alter von 30 bis 69 Jahren leicht angestiegen. Die einzige Ausnahme bildet die Altersgruppe der 50- bis 59-jährigen Frauen: hier hat der Anteil der Frauen mit mäßigen bzw. starkem Übergewicht abgenommen.

 

Rauchen

Das Rauchen ist eine der bedeutsamsten Ursachen für Krankheit und vorzeitigen Tod. Erhebliche Anteile der an Herz-Kreislauf-Krankheiten, Krebs und Atemwegskrankheiten Erkrankten und Gestorbenen sind diesem Risikofaktor anzulasten.

Rauchen - das bedeutet zum allergrößten Teil Zigarettenrauchen - ist nach wie vor in Deutschland weit verbreitet. 32,5 % der Bevölkerung zwischen 18 und 79 Jahren rauchen, 37,3 % der Männer und 27,9 % der Frauen. Die höchsten Anteile mit zum Teil deutlich über 40 % liegenden Werten finden sich in den jüngeren Altersgruppen bis 39 Jahre. Mit steigendem Alter gehen die Raucheranteile bis auf 16 % (Männer) bzw. 10 % (Frauen) zurück.

Beim Vergleich der hier wiedergegebenen Zahlen mit den Ergebnissen früherer Erhebungen ist zu beachten, dass die Altersspanne der befragten Personen unterschiedlich ist, aber nur identische Altersgruppen verglichen werden können. Die in dieser Schriftenreihe bisher veröffentlichten Zahlen des Nationalen Gesundheitssurveys 1991 enthalten vier 10-Jahres-Altersgruppen, die mit den in der jetzigen Tabelle identisch sind (30 bis 69 Jahre). Im Vergleich zu 1991 liegen die Raucheranteile der Männer 1998 um 0,2 bis 6,6 % niedriger, die der Frauen um 0,3 bis 2,8 % höher.

 



Zuletzt aktualisiert: 09.09.2021


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