Leukämie (Kinderkrebsregister)
Nach dem Kinderkrebsregister des Instituts für Medizinische Biometrie, Epidemiologie und Informatik der Universitätsmedizin Mainz:Leukämie, auch als Krebserkrankung des Blutes und der blutbildenden Gewebe bekannt, ist durch eine Überproduktion unreifer, atypischer weißer Blutkörperchen gekennzeichnet, die in den Blutgefäßen nachgewiesen werden können.
Nach
www.wissen.de:
"Blutkrebs", Sammelbegriff für verschiedende bösartige Erkrankungen des Blut bildenden Systems, gekennzeichnet durch die Bildung
unreifer, nicht funktionstüchtiger weißer Blutzellen (Leukocyten), die meist in ungeheurer Menge im Knochenmark produziert
werden. Leukämie kommt bei Kindern und Erwachsenen vor, bei Kindern ist sie die häufigste bösartige Erkrankung.
Als mögliche Ursachen, die das Erkrankungsrisiko erhöhen, gelten eine genetische Disposition, ionisierende Strahlen,
karzinogene Chemikalien, Strahlen- und Chemotherapie im Rahmen einer Tumorbehandlung sowie Tumorviren.
Leukämien können
akut oder chronisch verlaufen. Je nachdem, welcher Teil des Blut bildenden Systems betroffen ist, unterscheidet man myeloische Leukämie
(Entartung der Granulocyten im Knochenmark) von lymphatischer Leukämie (Entartung der Lymphocyten des lymphatischen Gewebes).
Nach dem Reifezustand der krankhaft veränderten Leukocyten unterteilt man in reifzellige Leukämie und unreifzellige Leukämie.
Nach Vorkommen bzw. Anzahl der Leukämiezellen im Blut spricht man leukämischer Leukämie (viele Leukämiezellen),
subleukämischer Leukämie (wenige Leukämiezellen) und aleukämischer Leukämie (ohne Leukämiezellen im Blut).
Anzeichen und Verlauf sind bei den einzelnen Leukämieformen unterschiedlich. Die Diagnose erfolgt durch Blut- und
Knochenmarkuntersuchung.
Die akute Leukämie verläuft undbehandelt innerhalb von einigen Wochen oder Monaten tödlich.
Sie ist dadurch gekennzeichnet, dass im Knochenmark übermäßig viele unreife Leukocyten produziert werden und die übrigen
Blut bildenden Zellen im Knochenmark verdrängt werden. So kommt es zu einem Mangel an roten Blutkörperchen (Erythrocyten),
Blutplättchen (Thrombocyten) und für die Infektabwehr wichtigen Granulocyten. Charakteristische Symptome sind die einer Anämie
(Blutarmut), dazu verstärkte Blutungsneigung und erhöhte Infektanfälligkeit. Die akute lymphatische Leukämie
Abkürzung ALL) ist die häufigste Leukämie im Kindesalter. Die chronisch-myeloische Leukämie (Abkürzung CML)
ist durch starke Vermehrung von Granulocyten (einer Untergruppe der weißen Blutkörperchen) gekennzeichnet, die in allen
Reifestadien ins Blut übertreten. Die Symptome wie Müdigkeit, Fieber, Thromboseneigung, Gewichtsverlust entwickeln sich langsam,
die Milz ist stark vergrößert. Nach mehrjährigem schleichendem Verlauf geht die CML in eine akute Leukämie über
und führt dann zum Tode. Die chronische-lympathische Leukämie (Abkürzung CLL) ist überwiegend eine Erkrankung
des höheren Lebensalters, verläuft sehr langsam und führt nicht unbedingt zum Tode. Zu den Symptomen gehören Leber- und
Milzvergrößerung, anhaltend erhöhte Temperatur und Nachtschweiß.
Die Behandlung erfolgt mit cytostatischer
Chemotherapie (Cytostatika), Interferon, Antibiotika zur Infektbekämpfung und ggf. Bluttransfusionen. Die besten Erfolge bis hin
zu völliger Ausheilung werden mit der Chemotherapie bei der ALL im Kindesalter erzielt. Hingegen gelingt es nicht, chronische
Leukämien allein durch Medikamente zu heilen. Bei der CML, aber auch bei den akuten Formen der Leukämie kann eine
Knochenmarktransplantation völlige Heilung bringen. Die besten Ergebnisse werden bei der CML erzielt, wenn eine Transplantation
in der frühen Phase der Krankheit erfolgt.
Ausgewählte Informationen zum Thema "Leukämie (Kinderkrebsregister)":
Tabellen:
- Krebs bei Kindern unter 15 Jahren (Fälle/Inzidenz) nach Alter, Geschlecht und Diagnose (bis 2017)
- Krebs bei Kindern unter 15 Jahren (altersstandardisierte Inzidenz), u.a. nach Geschlecht (bis 2017)
- Krebs bei Kindern unter 15 Jahren (altersstandardisierte Inzidenz), u.a. nach Region (bis 2017)
- Krebs bei Kindern unter 15 Jahren, Geschlechtsrelationen (bis 2017)
- Krebs bei Kindern unter 15 Jahren, häufigstes Erkrankungsalter (bis 2017)
- Krebs bei Kindern unter 15 Jahren, kumulative Inzidenz (bis 2017)
- Krebs bei Kindern unter 15 Jahren, standardisierte Inzidenzverhältnisse (bis 2017)
- Krebs bei Kindern unter 18 Jahren (Fälle/Inzidenz), u.a. nach Alter, Geschlecht und Diagnose (ab 2018)
- Krebs bei Kindern unter 18 Jahren (altersstandardisierte Inzidenz), u.a. nach Geschlecht (ab 2018)
- Krebs bei Kindern unter 18 Jahren (altersstandardisierte Inzidenz), u.a. nach Region (ab 2018)
- Krebs bei Kindern unter 18 Jahren (kumulative Inzidenz), u.a. nach Geschlecht (ab 2018)
- Krebs bei Kindern unter 18 Jahren, Geschlechtsrelationen (ab 2018)
- Krebs bei Kindern unter 18 Jahren, häufigstes Erkrankungsalter (ab 2018)
- Krebs bei Kindern unter 18 Jahren, standardisierte Inzidenzverhältnisse (ab 2018)
Texte:
- Kapitel 2.4.6 Krebs bei Kindern [Gesundheit in Deutschland, 2015]
- Kapitel 4 Krebs bei Kindern [Krebs in Deutschland (GEKID, Zentrum für Krebsregisterdaten), 2015]
Datenquellen:
Weitere Informationen finden Sie über die Themen- oder Stichwortrecherche.
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