Karies
Nach dem GBE-Themenheft "Mundgesundheit", Robert Koch-Institut, 2009:
Karies ("Zahnfäulnis") ist eine der häufigsten Infektionserkrankungen, bei deren Entstehung
mehrere Ursachen zusammenwirken. Die vier wichtigsten Faktoren für die Entstehung der Karies sind
Bakterien, Nahrung, Zeit und der Zahn als Wirt. Ursache für die Bildung von Karies sind dem Zahn anhaftende
weißliche Beläge, die als "Plaque" bezeichnet werden. Diese Plaque bildet sich innerhalb von kürzester
Zeit, auch auf einem sauberen Zahn und enthält verschiedene Bakterien, darunter die sog. Leitkeime der Karies - Streptokokken
(Streptococcus mutans) und Laktobazillen. Die Plaque muss durch adäquate und regelmäßige Mundhygiene entfernt werden,
denn die Plaquebakterien produzieren aus der aufgenommenen Nahrung für die Zahnhartsubstanzen schädliche Säuren.
Bestehen diese Bakterienbeläge über längere Zeit, so sinkt der pH-Wert (beschreibt die chemische Wirkung einer Flüssigkeit,
sauer oder basisch) auf der Zahnoberfläche und der Zahnschmelz wird dadurch angegriffen. Entscheidend für die Entstehung kariöser
Läsionen (Defekte bzw. Löcher auf der Zahnoberfläche) sind unter
anderem die Art und Häufigkeit der aufgenommenen Kohlenhydrate und deren Verweildauer in der
Mundhöhle, aber auch die Qualität bzw. Quantität des Speichels. Die Karies durchläuft verschiedene Schweregrade.
Zuerst kommt es zu Entkalkungen des Schmelzes, die als weiße Flecken erkennbar sind.
Im Anfangsstadium können diese durch Fluoridpräparate noch gezielt remineralisiert (wieder gefestigt) werden.
Geschieht dies nicht, zerstört die Karies die Schmelzoberfläche und dringt in das Dentin vor. Da Dentin
wesentlich weicher als Zahnschmelz ist, breitet sie sich unterhalb der Schmelz-Dentin-Grenze schnell aus.
Dentinkaries kann mit Zahnschmerzen verbunden sein.
Ausgewählte Informationen zum Thema "Karies":
Tabellen:
- Diagnosedaten der Krankenhäuser (Eckdaten der vollstationären Patienten und Patientinnen)
- Diagnosedaten der Krankenhäuser nach Behandlungsort (ICD10-3-Steller, ab 2000)
- Diagnosedaten der Krankenhäuser nach Wohnsitz (ICD10-3-Steller, ab 2000)
- Karies- und Parodontitisentstehung, Risikofaktoren [Gesundheitsbericht für Deutschland, 1998]
- Kariesprävalenz und Kariesrisiko
Texte:
- JoHM 4/2018 - Mundgesundheitsverhalten von Kindern und Jugendlichen - Focus [Gesundheitsberichterstattung - Journal of Health Monitoring, Dezember 2018]
- Kapitel 2.9 Mund- und Zahngesundheit [Gesundheit in Deutschland, 2015]
- Kapitel 2.9.1 Karies im Kindes- und Jugendalter [Gesundheit in Deutschland, 2015]
- Kapitel 2.9.2 Karies im Erwachsenenalter [Gesundheit in Deutschland, 2015]
- Karies und Parodontopathien, Kapitel 5.21 [Gesundheitsbericht für Deutschland, 1998]
- Mundgesundheit [Gesundheitsberichterstattung - Themenhefte, Juli 2009]
Grafiken:
- Abbildung 2.9.1: Kariesprävalenz (mittlere DMF-T-Werte) von Kindern, Erwachsenen und älteren Menschen [Gesundheit in Deutschland, 2015]
- Abbildung 2.9.2: Kariesprävalenz (mittlere DMF-T-Werte) bei 12-Jährigen in verschiedenen Ländern [Gesundheit in Deutschland, 2015]
Definitionen:
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