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Methodik zur Datenquelle: Zeitverwendung - Methodik [generell]

Datenhalter: Statistisches Bundesamt

Stand: April 2016

 

Zeitverwendungserhebung 2012/2013

Weitere Informationen zur Zeitverwendungserhebung (ZVE) 2012/2013 (P D F-Symbol 1,55 MB)

 

 

Zeitbudgeterhebung 2001/2002

Stand: Mai 2005

1. Datenquellen und Erhebungsmethodik

1.1 Art der Datengewinnung

Die ZBE 2001/02 wurde als repräsentative Quotenstichprobe privater Haushalte mit freiwilliger Auskunftserteilung durchgeführt. Dabei bildete der Mikrozensus die Basis für die Quotierung und Hochrechnung. Die Daten wurden durch schriftliche Befragung gewonnen.

 

1.2 Stichprobenverfahren

Die Stichprobe besteht aus rund 5.400 Haushalten, rund 12.600 Personen und 37.700 Tagebuchtagen. Um saisonale Verzerrungen zu vermeiden, erfolgte die Erhebung über einen Zeitraum von einem Jahr (April 2001 bis Ende März 2002). Da sich nicht alle Personen im Alter von 10 Jahren und älter an der Erhebung beteiligten, wurden Haushalts- und Personendaten getrennt hochgerechnet. Strukturdaten (Angaben aus dem Haushalts- bzw. Personenfragebogen) und Zeitverwendungsdaten (Angaben aus den Tagebuchanschreibungen) wurden ebenfalls getrennt hochgerechnet, damit auch solche Strukturdaten in die Aufbereitung einbezogen werden konnten, für die keine oder nur unvollständige Angaben (nicht alle drei Anschreibungstage) vorlagen. Zusätzlich zu den Quotierungsmerkmalen wurden einige weitere Merkmale, denen ein großer Einfluss auf die Zeitverwendung unterstellt werden konnte, beim Hochrechnungs- und Anpassungsverfahren (Verfahren der "Hochrechnung nach dem Prinzip des minimalen Informationsverlustes") verwendet. Die Zeitverwendungsdaten wurden zusätzlich an die Wochentage angepasst.

 

1.3 Saisonbereinigungsverfahren

Nicht relevant.

 

1.4 Erhebungsinstrumente und Berichtsweg

Bei der ZBE 2001/02 kamen drei Erhebungsunterlagen zum Einsatz: Haushaltsfragebogen, Personenfragebogen und Tagebuch. Aus den Aufzeichnungen im Tagebuch wurden rund 230 Aktivitäten abgeleitet. Die Befragung erfolgte schriftlich. Die organisatorische und technische Vorbereitung lag beim Statistischen Bundesamt, während die Anwerbung der Haushalte und deren postalische Befragung sowie die Rücklaufkontrolle den Landesämtern oblag (einige Landesämter führten nur die Anwerbung durch, die übrigen Arbeiten übernahm das Statistische Bundesamt). Die Erhebungsaufbereitung und zentrale Ergebnisermittlung wiederum erfolgte durch das Statistische Bundesamt.

 

1.5 Belastung der Auskunftgebenden

Die Belastung der Auskunftgebenden ist bei der Zeitbudgeterhebung allgemein dadurch begrenzt, dass die Auskunftserteilung freiwillig ist. Für ihren Beitrag zur ZBE 2001/02 erhielten die teilnehmenden Haushalte eine Aufwandsentschädigung.

 

1.6 Dokumentation des Fragebogens

Die Erhebungsunterlagen (Haushaltsfragebogen, Personenfragebogen und Tagebuch) sind auf Anfrage bei den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Gruppe VIII D (Wirtschaftsrechnungen und Zeitbudget) im Statistischen Bundesamt, Zweigstelle Bonn erhältlich.

 

2. Genauigkeit

2.1 Qualitative Gesamtbewertung der Genauigkeit

Bei der Ergebnisdarstellung wurden Daten, die auf den Angaben von weniger als 50 Tagebuchtagen basieren, nicht veröffentlicht. Bei einer zugrunde liegenden Fallzahl zwischen 50 und 200 Tagebuchtagen ist das veröffentlichte Ergebnis in Klammern gesetzt, um so die statistisch unsichere Aussagekraft des Ergebnisses zu dokumentieren. Alle anderen Ergebnisse sind uneingeschränkt veröffentlichungsfähig und wurden ohne zusätzliche Symbole dargestellt. Aufgrund der Tagebuchmethode über 24 Stunden hinweg an drei Tagen ist mit genaueren Angaben zu rechnen als bei einer bloßen Abfrage von Tätigkeiten. Die Genauigkeit wird außerdem dadurch verbessert, dass die Befragten sowohl Haupt- als auch gleichzeitige Aktivitäten eintragen konnten. Tätigkeiten, die sich über einen längeren Zeitraum erstrecken können (Hilfeleistungen, ehrenamtliche Tätigkeiten, Weiterbildungsaktivitäten, Arbeitszeit) wurden zudem im Haushalts- oder Personenfragebogen erfragt.

 

2.2 Stichprobenbedingte Fehler

Eine Fehlerrechnung wurde nicht durchgeführt.

 

2.3 Nicht-stichprobenbedingte Fehler

Neben den Stichprobenfehlern treten bei einer Erhebung auch Nichtstichprobenfehler auf. Sie werden im Wesentlichen durch Antwortausfälle, unzutreffende und fehlende Angaben sowie Fehler bei der Datenaufbereitung verursacht. Um die Genauigkeit der Stichprobenergebnisse zu beschreiben, müssen auch diese Fehlerkomponenten betrachtet werden. Nichtstichprobenfehler sind nicht aus der Stichprobe abschätzbar, sondern können nur durch aufwändige Kontrollerhebungen nachgewiesen werden, was im Rahmen dieser Erhebung nicht realisierbar war. Um die nicht-stichprobenbedingten Fehler möglichst klein zu halten, wurden verschiedenen Maßnahmen angewendet: Pretest, freie Anschreibung für die Tagebücher sowie umfangreiche Plausibilitätsprüfungen.

 

2.3.1 Fehler in der Erfassungsgrundlage

Die Erhebungsgesamtheit umfasste alle Privathaushalte. Bei der Quotenstichprobe ist die Erfassungsgrundlage über die Quotenvorgaben definiert, d.h. es erfolgt keine "Ziehung" der Einheiten aus einer Auswahlgrundlage, sondern diese werden gemäß dem Plan der Quotierungsmerkmale ermittelt.

 

2.3.2 Antwortausfälle auf Ebene der Einheiten (Unit-Non-Response)

Es wurde ein Nettostichprobenumfang von 5.000 Haushalten angestrebt. Um Haushalte, die während der Erhebungsphase ausfallen, zu ersetzen, betrug der Bruttostichprobenumfang für die Quotenvorgaben 5.500 Haushalte. Hierbei konnten die Angaben von rund 5.400 Haushalten verwendet werden.

 

3. Aktualität

Erste Ergebnisse der 2001/02er Erhebung wurden im Rahmen einer Pressekonferenz und einer Pressebroschüre gemeinsam mit dem BMFSFJ Ende 2003 veröffentlicht. Im Februar 2004 fand die Wissenschaftliche Ergebniskonferenz statt, die Veröffentlichung des Ergebnisbandes erfolgte Ende 2004. Das Pocketbook von EUROSTAT mit Ergebnissen im europäischen Vergleich erschien im Juli 2004. Außerdem wurden im Jahr 2004 mehrere Pressemitteilungen, Gutachten sowie Beiträge für internationale wissenschaftliche Konferenzen veröffentlicht.

 

4. Zeitliche und räumliche Vergleichbarkeit

Vorjahresvergleiche: Vergleichbarkeit zwischen den Zeitbudgeterhebungen 2001/02 und 1991/92 ist aufgrund spezieller Vergleichsdatensätze gegeben. Räumliche Vergleichbarkeit: Die ZBE 2001/02 ist auf europäischer Ebene vergleichbar mit anderen europäischen Erhebungen zur Zeitverwendung. Auf nationaler Ebene liegen vergleichbare Ergebnisse für den Bund und die beiden Gebietsstände (Früheres Bundesgebiet, Neue Länder und Berlin-Ost) sowie für einzelne Bundesländer vor. 5. Bezüge zu anderen Erhebungen Ein inhaltlicher Bezug zur ZBE 2001/02 ist zu verschiedenen Erhebungen gegeben, bei denen (Teil-)Aspekte der Zeitverwendung im Frageprogramm enthalten sind: beispielsweise beim Sozioökonomischen Panel (SOEP) des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW), bei den Reichweitenuntersuchungen zur Fernsehnutzung der Gesellschaft für Konsumforschung (GFK) sowie bei den Freizeituntersuchungen des B.A.T.. Freizeit-Forschungsinstituts.

 

Zeitbudgeterhebung 1991/1992

Die Zeitbudgeterhebung wurde vom Statistischen Bundesamt in Zusammenarbeit mit den statistischen Ämtern der Länder bei rund 7.200 Haushalten durchgeführt. Die Befragung erfolgte im früheren Bundesgebiet und in den neuen Ländern via Quotenauswahl zu vier Erhebungszeiträumen vom Herbst 1991 bis zum Sommer 1992.

Erfaßt wurde die Zeitverwendung aller Haushaltsmitglieder ab dem 12. Lebensjahr. Diese sollten an zwei aufeinanderfolgenden Tagen ihren Tagesablauf im 5-Minuten-Rhythmus in einem Tagebuch mit eigenen Worten aufschreiben.

Neben den im Vordergrund stehenden

  • Hauptaktivitäten wurden auch Angaben zu
  • gleichzeitigen Aktivitäten erfaßt,
  • zu den beteiligten bzw. anwesenden Personen,
  • dem Ort der Hauptaktivität und
  • für wen diese ausgeübt wird.

Die in den Tagebüchern beschriebenen Haupt- und gleichzeitigen Aktivitäten wurden mit Hilfe einer aus über 200 Tätigkeiten bestehenden Aktivitätenliste verschlüsselt, die folgende Bereiche beinhaltet:

  • Hauswirtschaftliche Tätigkeiten
  • Handwerkliche Tätigkeiten
  • Erwerbstätigkeit/Arbeitssuche
  • Ehrenamt/Soziale Dienste
  • Qualifikation/Bildung
  • Physiologische Regeneration
  • Geselligkeit/Kontakte
  • Mediennutzung/Freizeitaktivitäten
  • Kinderbetreuung
  • Pflege

Rüst-, Wegezeiten (Fahrdienste) und die benutzten Verkehrsmittel wurden ebenfalls erfaßt.

Die soziodemographischen Variablen sind in Einführungs- und Schlußinterviews für alle Haushaltsmitglieder erhoben worden. Gleiches gilt für Variablen zur Pflege und Betreuung. Das heißt, der Haushalt wird in seiner Gesamtstruktur abgebildet - einschließlich der Angaben zu Kindern unter 12 Jahren, die noch zu jung waren, um ein eigenes Tagebuch zu führen. Variablen zur Infrastruktur (Nutzung und Gründe für Nichtnutzung z.B. von Einkaufsmöglichkeiten und Kinderbetreuungseinrichtungen) und zu Netzwerken (vom Haushalt erhaltene oder geleistete Hilfen in unterschiedlichen Bereichen) wurden ebenfalls erfaßt.

 

Skripts